Serie Handel, Handwerk und Gewerbe: Heuse Bestattung

Serie Handel, Handwerk und Gewerbe

Begleitung in schwerer Stunde

Heuse Bestattung Beratung und Raum für Abschied

Sindlingen hat seinen Einwohnern einiges an Geschäften und Dienstleistungen zu bieten. In einer Serie stellen wir die Mitgliedsbetriebe der Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe vor. Heute: Heuse Bestattungen.

Der Tod kennt keine Öffnungszeiten. „Wir sind grundsätzlich immer erreichbar, an 365 Tagen und rund um die Uhr“, sagt Kirsten Droste-Heuse, Geschäftsführerin von Heuse Bestattungen. Unabhängig davon unterhält die Pietät in Sindlingen ein Büro und einen Abschiedsraum. Dort können Menschen im Trauerfall in Ruhe alles mit Martin Eisenbeis oder einem anderen Mitarbeiter besprechen.

Seit 2009 die Firma Coloseus ihre Pietät an Heuse Bestattungen übergab, ist der Familienbetrieb Heuse in Sindlingen ansässig. Seine Wurzeln reichen jedoch wesentlich weiter zurück. Seit der Gründung 1897 führt die ehemalige Schreinerei Heuse in Weiterstadt auch Bestattungen durch. Das war damals durchaus üblich. „Sie kümmerten sich nicht nur um die Särge, sondern auch um Abholung, Waschung und Aufbahrung“, berichtet Kirsten Droste-Heuse. In den 70-er Jahren gab die Familie die Schreinerei auf und konzentrierte sich ganz auf das Bestattungsgewerbe. Heute beschäftigt Inhaber Willi Heuse 20 Angestellte in Niederlassungen in Frankfurt, Weiterstadt, Darmstadt-Griesheim und Mörfelden-Walldorf.

Dabei steht stets der Mensch im Mittelpunkt. Und zwar nicht nur der Verstorbene, sondern auch die Angehörigen und Freunde. Deshalb hat Heuse Bestattungen im Hof hinter dem Sindlinger Büro in der Bahnstraße 77 einen Abschiedsraum eingerichtet. Dort kann ein Verstorbener im offenen Sarg aufgebahrt werden. „Man kann herantreten, berühren, begreifen, Abschied nehmen“, weiß Kirsten Droste-Heuse, dass das für viele Hinterbliebene wichtig ist. Auch Trauerfeiern mit bis zehn Personen haben hier Platz.

Generell machen die Bestatter alles möglich, was Trauernde wünschen. „Wer will, darf beim Waschen oder Anziehen dabei sein, im Bestattungswagen mitfahren oder bei der Einäscherung im Krematorium zusehen. Menschen können uns bei jedem Schritt begleiten“, versichert die Geschäftsführerin.

Im Beratungsgespräch – im Büro oder zuhause – gehen die Bestatter mit den Hinterbliebenen alles durch. Feuer- oder Erdbestattung, Art der Grabstätte, Seebestattung oder Friedwald, große Feier oder Abschied im engsten Kreis; Blumenschmuck, Musik, Termine mit Pfarrer oder Trauerredner abstimmen, Traueranzeigen, Trauerkarten, Danksagungen, auf Wunsch aus der eigenen Druckerei. So vieles ist zu bedenken. Und vieles ist zu tun. Vor allem im Hintergrund. Da müssen Behörden informiert, Abmeldungen und Beurkundungen vorgenommen und kaufmännische Arbeiten getätigt werden. „Der Kunde sieht uns in vielen Fällen nur einmal bei der Beratung und dann wieder bei der Beerdigung“, sagt Kirsten Droste-Heuse. Doch die Arbeit an sich summiert sich auf rund 40 Stunden pro Sterbefall.

„Wir sind immer dabei, begleiten den letzten Weg zum Grab und führen nach der Beisetzung ein Abschlussgespräch“, sagt Martin Eisenbeis: „Das ist uns wichtig.“

Der Bestatter weiß auch um die Bedeutung von Abschiednahme und Trauerfeier. Das zu durchleben, den Tod zu akzeptieren helfe zu einem besseren Start in die Trauerphase, führt die Geschäftsführerin aus: „Hinterbliebene brauchen in der Regel Abläufe für die Trauer.“ Deshalb sei es gut, wenn es für Angehörige einen Ort zum Trauern gebe: „Mit anonymen Bestattungen tun sich Verwandte und Freunde oft schwer.“

Sie empfiehlt, sich rechtzeitig mit dem eigenen Tod auseinander zu setzen. „Die meisten fangen damit an, wenn sie in Rente gehen“, ist ihre Erfahrung. Mit Hilfe eines Bestattungs-Vorsorgevertrags können Menschen bereits zu Lebzeiten regeln, wie und wo sie beerdigt werden wollen. „Das läuft über ein Treuhandkonto und ist eine sehr sichere Sache“, sagt Kirsten Droste-Heuse. Ideal sei es, wenn das heikle Thema vorab in der Familie besprochen und geklärt werde: „Das nimmt den Druck heraus.“ Man bekomme oft zu hören „Macht mit mir, was Ihr wollt“, aber „dann müssen sich die Kinder kümmern und es bezahlen, und wenn nicht darüber gesprochen wurde, wissen sie nicht, was die Eltern gewünscht hätten.“

In Sindlingen ist an jedem dritten Dienstag im Monat von 15 bis 17 Uhr Vorsorgesprechstunde.

Heuse Bestattungen bietet darüber hinaus ein Vor- und Nachsorgeprogramm in der „Heuse Akademie“ an. Dabei haben Menschen Gelegenheit, sich beispielsweise einen Friedwald anzusehen, über Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Testamentsgestaltung zu informieren, ins Theater oder den hessischen Landtag zu gehen oder einen Workshop zum Wohlfühlen mit Düften zu belegen. „Das Leben hat immer mindestens zwei Seiten. Eine ernste und eine heitere“, erklärt Kirsten Droste-Heuse. hn

 

Kontakt:

Heuse Bestattungen

Sindlinger Bahnstraße 77

www.heuse-bestattungen.de Tel.: 0800 60 80 908 (gebührenfrei).

Kirsten Droste-Heuse und Martin Eisenbeis im Sindlinger Büro des Bestattungsunternehmens. Die Räume wurden gerade renoviert.  Foto: Michael Sittig

Kirsten Droste-Heuse und Martin Eisenbeis im Sindlinger Büro des Bestattungsunternehmens. Die Räume wurden gerade renoviert.
Foto: Michael Sittig