Traube statt Stiel

Traube statt Stiel

Ortsbild Ersatzbäume für die Friedenseiche

Die Stieleiche ist tot – es lebe die Traubeneiche. Oder besser: derer Drei. Ende Februar ließ das Grünflächenamt auf der kleinen Grünfläche zwischen Allesinastraße und Farbenstraße drei Traubeneichen pflanzen. Die langsam wachsenden, vier bis fünf Meter hohen und mehr als zehn Jahre alten Bäumchen ersetzen die Friedenseiche, deren dicker Stamm zwischen ihnen liegt. Die über 100 Jahre alte Friedenseiche war Anfang Januar gefällt worden, weil ihr das Stadtklima, die warmen Sommer der vergangenen Jahre und zuletzt verschiedene Schädlinge den Garaus gemacht hatten. Um an das Naturdenkmal zu erinnern, soll der Stamm auf der Grünfläche, zwischen den Jungbäumen, liegen bleiben. Das aber findet nicht jeder gut. Bei CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin meldeten sich schon Bürger, die Bedenken äußerten. Die noch immer Stamm lebenden Schädlinge könnten eines Tages ausfliegen und die neuen Bäume befallen. Außerdem sehe der gefällte Riese nicht schön, sondern „irgendwie tot“ aus. Vorschläge, wie sich Erinnerung und Ästhetik verbinden ließen, gibt es auch schon, berichtet Fribolin. Aus dem Stamm könnte eine Scheibe herausgeschnitten, bearbeitet, lackiert und in einem Rahmen gefasst aufgestellt werden. Daneben könnte eine Tafel mit der Geschichte der Eiche angebracht werden. Den Text könnte der Heimat- und Geschichtsverein beisteuern, sei aus der Bürgerschaft angeregt worden, sagt Fribolin. Er will das Thema im Ortsbeirat zur Sprache bringen. hn

Rund um den Stamm der gefällten Friedenseiche, einer Stieleiche, pflanzten Mitarbeiter des Grünflächenamts drei junge Traubeneichen. Foto: Michael Sittig

Rund um den Stamm der gefällten Friedenseiche, einer Stieleiche, pflanzten Mitarbeiter des Grünflächenamts drei junge Traubeneichen. Foto: Michael Sittig