Ärger mit dem Amt ist ausgestanden

Ärger mit dem Amt ist ausgestanden

Arge Sov Vereinsring weint der Gemeinnützigkeit keine Träne nach

Wie ein roter Faden zog sich der Ärger mit dem Finanzamt durch die Hauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine (Arge Sov). Der Hickhack um die Gemeinnützigkeit band viel Arbeitskraft, kostete Nerven und letztlich auch Geld.

Das Finanzamt hatte dem Vereinsring wie mehrfach berichtet im März 2016 die Gemeinnützigkeit entzogen, weil nicht alle seine Mitglieder gemeinnützig sind. Das war schon immer so, doch hat sich früher niemand daran gestört. Schließlich arbeiten alle jetzt 31 Vereine, zehn Institutionen und sechs Mandatsräger uneigennützig am Vereinszweck, nämlich der ideellen und finanziellen Förderung von Heimat, Kultur, Brauchtum, Denkmälern, Sport und generell der Stadtteilgemeinschaft. Vor zwei Jahren jedoch wurde plötzlich verlangt, dass der Vereinsring alle Mitglieder ausschließt, die nicht selbst gemeinnützig sind. Das lehnte die Arbeitsgemeinschaft ab. Sie erklärte, lieber selbst auf das Attribut zu verzichten, dafür aber weiter alle im Stadtteil aktiven Kräfte einzubinden. Das wertete das Finanzamt als Auflösung und verlangte die satzungsgemäße Übertragung des Vereinsvermögens an die Freiwillige Feuerwehr.

Das Geld ist weg

Auch mit anwaltlicher Hilfe ließ sich das letzten Endes nicht verhindern. „Das Geld ist weg“, sagte Kassierer Michael Streubel. Jedoch gelang es, nicht zuletzt dank seiner akribischen und erfolgreichen Suche in alten Unterlagen, nachzuweisen, dass ein Teil des Vermögens noch aus der Zeit vor der Erteilung der Gemeinnützigkeit stammte. Diese Geld durfte die Arge Sov behalten.

Durch die Geldübertragung und die Anwaltskosten arg gerupft, ist sie froh, dieses Kapitel nun überstanden zu haben. „Das ist für uns jetzt erst mal erledigt“, sagte Streubel: „Ich kann damit leben. Mein Resümee: Uns als Arge Sov tut der Entzug der Gemeinnützigkeit nicht weh“.

Die damit verbundenen Pflichten seien größer gewesen als das Recht, steuerwirksame Spendenquittungen ausstellen zu dürfen. Die potenziellen Zuwender, die die Arge Sov regelmäßig mit Spenden fördern, hätten fast alle erklärt, sie auch weiterhin zu unterstützen. Die Fraport AG sei die einzige, die ohne Gemeinnützigkeit nichts gebe.

Für die Freiwillige Feuerwehr sagte Sascha Fölsing, Vorsitzender des Feuerwehr-Fördervereins: „Wir sind nicht glücklich über diese Zuwendung weil wir wissen, welcher Preis dafür gezahlt wird.“ Der Vorstand überlege nun, was er tun könne, damit Sindlingen und die Vereine etwas davon hätten. Die größte Schwierigkeit bereiten auch hierbei wieder die hohen Auflagen durch das Finanzamt. „Einfach das Karussell fürs Ranzenbrunnenfest spendieren geht nicht“, bedauerte Fölsing.