Category: Mai

Sindlinger Monatsblatt Mai 2017

Sindlinger Monatsblatt Mai 2017

Die Ausgabe Mai 2017 des Sindlinger Monatsblatt steht hier zum Download bereit:

Sindlinger Monatsblatt Mai 2017

Sindlinger Monatsblatt Mai 2017

Sindlinger Monatsblatt Mai 2017

 

Termine – Mai 2017

Nachbarschaftsfest

Die Hermann-Brill-Straße feiert am Samstag, 6. Mai, ab 15 Uhr ihr Nachbarschaftsfest.

Reitverein lädt ein

Der Reiterverein Sindlingen lädt am Sonntag, 7. Mai, von 14 bis 17 Uhr zum „Tag der offenen Tür“ in die Allesinastraße 1 ein.

Familiensamstag

Bei den Ponyzwergen ist am 6. Mai Familiensamstag. Von 10 bis 16 Uhr können Kinder und Eltern an verschiedensten Aktivitäten auf dem Gelände unterhalb der B40 teilnehmen. Beim Familiensamstag am 3. Juni soll der Schwerpunkt aufs Müllsammeln in der Gemarkung gelegt werden.

Comics und Mangas

Comics und Mangas haben Kinder und Jugendliche bei einem Workshop in der Bücherei gezeichnet. Die Ergebnisse werden ab Mittwoch, 10. Mai, ausgestellt. Vernissage ist um 16 Uhr.

Schulfest

Die Ludwig-Weber-Schule feiert am 13. Mai von 12 bis 16 Uhr Schulfest.

Musik uff de Gass

Singendes, klingendes Sindlingen: Am Samstag, 20. Mai, gibt es zum dritten Mal „Musik uff de Gass“. Eröffnung ist um 15 Uhr auf dem Paul-Kirchhof-Platz, Ausklang ab 20.15 Uhr im Hof der Kita St. Dionysius.

Tag der offenen Stalltür

Zum „Tag der offenen Stalltür“ laden die Ponyzwerge am Sonntag, 21. Mai, von 12 bis 16 Uhr auf ihr Gelände unterhalb der B40 ein.

Zur Feuerwehr

„Vatertag“ ist Feuerwehrtag: Die Sindlinger Freiwillige Feuerwehr lädt am Donnerstag, 25. Mai (Christi Himmelfahrt), zum Tag der offenen Tür auf ihr Gelände an der Farbenstraße ein.

Wäldchestag

Im Grünen sitzen und den Frühling genießen, das ermöglicht der Turnverein am Dienstag, 6. Juni. Wie jedes Jahr lädt der Verein ab 16 Uhr zum „Wäldchestag“ auf sein Gelände am Turnerheim, Farbenstraße 85a, ein.

Kinderstadtlauf

Start und Ziel ist das Turnerheim, wenn am Samstag, 10. Juni, 14 Uhr, der Startschuss fällt für den Kinderstadtlauf des TV Sindlingen.

40 Jahre Germania

Der Frauenchor Germania feiert sein 40-jähriges Bestehen am Samstag, 10. Juni, mit einem bunten Abend im Höchster Bikuz. Beginn ist um 20 Uhr.

Schnüffeln mit der Schnupper-App

Schnüffeln mit der Schnupper-App 

Industriepark Infraserv informiert über Geruchs-Messprogramm – Rundgang für Bürger am 8. Mai

Mohamed Amhamdi wohnt nicht in Sindlingen, doch die Straßenzüge in unmittelbarer Nachbarschaft des Industrieparks Höchst kennt er ganz genau. Zwei, drei Mal pro Monat ist er im Lachgraben, der Gustavsallee und in der Küferstraße unterwegs, manchmal vormittags, dann wieder abends oder auch mitten in der Nacht. Sein Job: Er schnuppert. Der 26-Jährige ist einer der Prüfer, die für die Olfasense GmbH im Auftrag von Infraserv Höchst Geruchsmessungen im Umfeld des Industrieparks durchführen. Seit 2007 lässt der Betreiber des Industrieparks das Messprogramm zur Erfassung der Geruchsbelastung in Sindlingen und Kelsterbach durchführen.

Es wirkt ein bisschen seltsam, wie Mohamed Amhamdi an der Straßenecke Pfingstbornstraße/Am Lachgraben verharrt, starr auf sein Handy blickt und immer wieder tief durchatmet. Zehn Minuten lang steht der Mechatronik-Student, der eine leuchtend-orangefarbene Warnweste trägt, beinahe regungslos an einem Fleck. Im Zehn-Sekunden-Rhythmus dokumentiert er über eine spezielle, von Olfasense für die eigenen Mitarbeiter entwickelte App, ob er einen Geruch wahrnimmt und falls ja, welche Art von Geruch. „Man kann das sehr gut unterscheiden, ob es nach Kläranlage oder Chemie riecht“, sagt der Prüfer, der seit Anfang 2016 für das in Kiel ansässige Institut rund um den Industriepark Höchst unterwegs ist. Und wie oft riecht es unangenehm? „Das ist ganz unterschiedlich. Manchmal ist gar nichts, manchmal gleich an mehreren Messpunkten, und dann wieder nur an einer Straßenecke“, sagt Amhamdi. „Es kann auch mal ein paar Minuten riechen und dann ist wieder nichts mehr.“ Die Experten sprechen von „schwallartigen Gerüchen“, wenn die geruchsbeladene Luft aufgrund besonderer meteorologischer Bedingungen nach unten gedrückt wird und kurzzeitig in einzelnen Straßen wahrnehmbar ist.

Wenn der 26-Jährige eine der insgesamt vier definierten Routen abläuft, muss er sich an jedem einzelnen Messpunkt mit dem Handy anhand eines GPS-Signals registrieren und dabei auch die Wetterdaten angeben, die später von Olfasense noch einmal verifiziert und abgeglichen werden. Vor allem die Windrichtung ist wichtig – weht der Wind aus westlicher Richtung, können in Sindlingen keine Gerüche aus dem Industriepark ankommen.

Jeden Tag sind Mohamed Amhamdi und seine Kollegen in Sindlingen und Kelsterbach unterwegs, bei Wind und Wetter, Tag und Nacht. Infraserv Höchst gibt dafür einen mittleren fünfstelligen Betrag aus. Warum? „Zweifellos gehen von den Entsorgungseinrichtungen im Westen des Standortes Emissionen aus, die in Sindlingen zu Geruchsbelästigungen führen“, sagt Infraserv-Geschäftsführer Joachim Kreysing. „Wir sind seit Jahren dabei, diese Emissionen zu reduzieren, und haben mehrere Millionen Euro in die verschiedenen Maßnahmen investiert.“ So wurden in den vergangenen Jahren die Klärschlammsilos eingehaust, eine neue Abluftreinigungsanlage gebaut und die Abluftführung der Luft aus den Hallen der Klärschlammverbrennungsanlage geändert. „Das mit den Behörden abgestimmte Messprogramm soll Aufschluss darüber geben, ob die Maßnahmen erfolgreich sind“, sagt Kreysing.

Guido Schmitt, Leiter Umweltschutz von Infraserv Höchst, wertet die Olfasense-Ergebnisse gemeinsam mit Anke Reining, Leiterin des Geruchsmessprogramms, aus. „Im Vergleich zum Beginn des Messprogramms sind die Werte deutlich zurückgegangen“, erklärt Schmitt. Anfangs lagen die Jahresmittelwerte in einem Bereich von knapp 15 Prozent, das heißt bei etwa jeder siebten Messung wurden Gerüche registriert. Inzwischen pendeln sich die Werte, die unter www.ihr-nachbar.de eingesehen werden können, bei drei bis fünf Prozent ein. Das ist eine deutliche Verbesserung, für die betroffenen Anwohner aber noch kein Idealzustand. „Gerade bei Schönwetterlagen, wenn sich die Anwohner im Freien aufhalten und die Fenster offen haben, weht der Wind häufig aus östlicher Richtung. Wenn es dann zu Geruchsemissionen kommt, ist das für die Betroffenen ärgerlich“, weiß Anke Reining.

Dann gehen mitunter auch Beschwerden am Bürgertelefon des Industrieparks ein, die allesamt registriert und abgearbeitet werden. In der Regel fahren Mitarbeiter von Infraserv Höchst in die Nachbarschaft des Industrieparks und überprüfen die Situation, gleichzeitig wird bei den Entsorgungsanlagen nach möglichen Geruchsquellen geforscht. „Jeder Hinweis ist wertvoll. Wir versuchen in jedem Fall, die Ursache von Geruchsemissionen ausfindig zu machen“, versichert Schmitt. Wobei Infraserv Höchst immer deutlich macht: Einen vollkommen geruchsfreien Betrieb der Entsorgungsanlagen kann es nicht geben! Das betont auch Joachim Kreysing: „Wo Abwässer oder Klärschlamm gehandhabt werden, sind Gerüche nie hundertprozentig auszuschließen. Aber wir werden weiterhin alles in unserer Macht stehende tun, um die Belastung für die Anwohner zu reduzieren.“ Infraserv

 

Mohamed Amhamdi ist einer der Geruchsmesser. Fotos: Sittig

Mohamed Amhamdi ist einer der Geruchsmesser. Fotos: Sittig

 

 Mit der Nase unterwegs

Am Montag, 8. Mai, können sich interessierte Bürger einem Geruchsrundgang anschließen. Treffpunkt ist um 17 Uhr an Tor West des Industrieparks Höchst. Von dort aus geht es zunächst auf das Gelände, wo Experten von Infraserv Höchst und der Firma Olfasense das Messprogramm erläutern. Anschließend können sich die Teilnehmer von einem Olfasense-Prüfer zeigen lassen, wie die Messungen ablaufen. Und natürlich stehen die Infraserv-Vertreter den interessierten Bürgern auch Rede und Antwort.

Anmeldungen sind bis 5. Mai per E-Mail an kommunikation@infraserv.com möglich.

Kein Kaffee, kein Parfum

Messung Strenge Vorgaben für die Tester

Die 1996 gegründete Olfasense GmbH mit Sitz in Kiel hat sich neben dem Bau und Vertrieb von Messgeräten für Geruch auf olfaktorische Untersuchungen spezialisiert. Das Unternehmen beschäftigt 20 feste Mitarbeiter und bundesweit rund 65 Prüfer. Sie sind bundesweit im Auftrag von Kommunen, Behörden und Anlagenbetreibern im Einsatz. Grundlage der Untersuchungen sind etablierte, europaweit geltende Verfahren. Demnach kann die Geruchshäufigkeit im Jahr auf der Grundlage von 104 Messungen ermittelt werden. „Zur Steigerung der Messgenauigkeit führen wir in Sindlingen und Kelsterbach im Auftrag von Infraserv Höchst an 365 Tagen im Jahr Messungen durch, also viel häufiger, als es notwendig wäre“ erläutert Bettina Mannebeck, Geschäftsführerin der Olfasense GmbH.

Die Olfasense-Prüfer sind ausnahmslos nebenberuflich tätig. Oft sind es Studenten wie Mohamed Amhamdi, der im Gallus wohnt und an der TU Darmstadt studiert. Bevor er für Olfasense „schnuppern“ durfte, musste er sich einem Test unterziehen: es galt an drei verschiedenen Tagen, einen standardisierten Stoff in unterschiedlichen Konzentrationen zu „erriechen“. „Wir suchen keine Supernasen, also keine besonders geruchsempfindlichen Personen, sondern Menschen mit einem normal ausgeprägten Geruchssinn“, so Mannebeck. Nur so könne der subjektive Eindruck von Geruchswahrnehmungen objektiviert werde. Zwei Mal pro Jahr müssen die Prüfer zum Test, damit sichergestellt werden kann, dass sich der Geruchssinn nicht verändert hat. Zudem gelten strenge Regeln für Mohamed Amhamdi und seine Kollegen. Kaffee, Zigaretten, stark gewürzte Speisen und duftende Kosmetika sind 30 Minuten vor Beginn der Messungen verboten – das könnte die Ergebnisse verfälschen. infraserv

Hoffen und bangen

Hoffen und bangen

Noch zweimal genießen die Aktiven-Mannschaften des FC Viktoria in der auslaufenden Saison Heimrecht. Am Sonntag, 14. Mai, erwartet die zweite Mannschaft auf der Sportanlage am Kreisel um 13 Uhr den FC Fortuna Höchst, im Anschluss um 15 Uhr tritt die erste Mannschaft gegen den FSC Eschborn an.

Am Sonntag, 25. Mai, spielt Viktoria II gegen SV 09 Flörsheim II (13 Uhr), Viktoria I gegen FC Sulzbach (15 Uhr).

Für die erste Mannschaft ist das ein schweres Restprogramm, denn Eschborn und Sulzbach rangieren im oberen Tabellendrittel, wogegen die Sindlinger zuletzt auf den drittletzten Rang (Platz 14) abgerutscht waren und nach einer bislang gar nicht so schlecht verlaufenen Saison plötzlich wieder gegen den Abstieg spielen. Klassenerhalt lautet daher das Ziel.

Die zweite Mannschaft dagegen kann locker auflaufen. Sie hat eine super Saison gespielt und rangierte Ende April auf Platz Drei. Wenn sie diese Position hält, steigt sie sicher von der D- in die C-Klasse auf.

Jugend trotzt dem Regen

Fußball ist ein Allwettersport. Das bekamen 19 Jugendmannschaften beim Turnier des FC Viktoria am 1.Maizuspüren.

„Wir konnten trocken aufbauen, aber dann regnete es durch“, bedauerte Vorsitzender Bertold Alleweldt. Trotzdem sagte nur eine Mannschaft ab. So lief das Turnier der E-, F- und G-Jugend (fünf bis zehn Jahre) wie geplant auf dem Kunstrasenplatz ab. Zwei verkleinerte Spielfelder waren dort markiert, und die Jungen traten in Sechser-Teams gegeneinander an. Sonst war alles wie bei den Großen, inklusive des Torjubels nach einem Treffer.

Die Organisatoren freuten sich darüber, dass das Turnier in diesem Jahr wieder zustande kam. 2016 war es mangels Teilnehmern ausgefallen. „Wir hatten es vergangenes Jahr für den Juni geplant, wie alle anderen Vereine auch“ , sagt Alleweldt. Der 1. Mai erwies sich, trotz des Pechs mit dem Wetter, als besserer Termin.

Die Gastgeber selbst stellten zwei E- und zwei F-Jugendteams sowie eine G-Jugendmannschaft. Gewonnen haben: E-Jugend: 1. SG DJK Hattersheim. 2. Viktoria Sindlingen, 3. SV Griesheim Tarik F-Jugend: 1. FV Hausen, 2. FSV Bergen, 3. Viktoria Sindlingen, G-Jugend: 1. SG DJK Hattersheim, 2. FC Raunheim, 3. FC Kalbach. hn

Wo das Fett explodiert – Feuerwehr Tag der offenen Tür

Wo das Fett explodiert

Feuerwehr Tag der offenen Tür

Zum Tag der offenen Tür lädt die Freiwillige Feuerwehr Sindlingen am Donnerstag, 25. Mai, ab 11 Uhr ans Gerätehaus ein.

Wie gewohnt stellen die Mitglieder von Einsatzabteilung und Förderverein eine Hüpfburg für die Kinder auf. Verschiedene Vorführungen haben nicht nur unterhaltenden Charakter, sondern meist auch einen ernsten, sozusagen feuerwehrtechnischen Hintergrund. Die „Fettexplosion“ beispielsweise sieht immer wieder spektakulär aus. Wer sie einmal gesehen hat, wird wahrscheinlich nie den Fehler begehen, brennendes Fett oder Öl mit Wasser löschen zu wollen.

Vor allem geht es am „Vatertag“ ums gesellige Miteinander. Verschiedene Spiele und die beliebten Rundfahrten mit dem Löschwagen sorgen für Unterhaltung, familienfreundliche Preise dafür, dass das Fest für jeden erschwinglich ist.

1600 Bürger beteiligen sich an Umfrage

1600 Bürger beteiligen sich an Umfrage

Sauberes Frankfurt Jetzt geht es an die Auswertung – Erste Ergebnisse vor der Sommerpause

Das Thema Sauberkeit bewegt die Frankfurter. An einer Onlinebefragung der Stabsstelle Sauberes Frankfurt haben sich innerhalb von sieben Wochen rund 1600 Bürger beteiligt. „Die Datenqualität ist äußerst hoch und zeichnet sich durch ausgesprochen konstruktive Vorschläge und Ideen für den Umgang mit Müll aus“, sagt Claudia Gabriel, die Leiterin der Stabsstelle. „Wir werden viel aus dieser Studie lernen können.“ Die Datensätze werden in den nächsten Wochen vom Open Urban Institute (OUI) ausgewertet, das bereits den Fragenkatalog entwickelt hatte. Claudia Gabriel hofft, vor der Sommerpause erste Ergebnisse vorstellen zu können. Der umfangreiche Abschlussbericht wird im Herbst vorliegen. Unter den Teilnehmern wurden als Dankeschön Gewinnpakete verlost. kus

Denkanstoß vom Vorstand

Denkanstoß vom Vorstand

Arge Sov Mehr Mitwirkung erwünscht

Neue Satzung, neuer Vorstand, alles in Butter? Mitnichten, findet Michael Streubel, Kassierer der Arge Sov. „Jeder macht sein Ding, kündigt seine Fest an, und das war‘s dann. Das ist einfach ein bisschen wenig.“ Er beklagte, dass sich das Engagement der Vereine für ihren Dachverband in engen Grenzen halte. Sie nutzten ihn „wie eine Veranstaltungsagentur, einen Dienstleister“, um die großen Stadtteilfeste zu organisieren, sagte er: „Das kann es aber nicht sein. Wir müssen auch untereinander mehr tun.“

Ein gutes Beispiel sei die Hauptversammlung. Trotz wichtiger Beschlussvorlagen wie neue Satzung und Vorstandswahlen sei die Runde nur „mit Mühe und Not“ beschlussfähig. Nie frage mal jemand: Braucht Ihr Hilfe? „Man muss immer bitten und betteln“, sagte Streubel. Neujahrsempfang und Reinigungstag seien mangels Teilnehmern schon eingegangen. „Was würde passieren, wenn der Vorstand komplett zurücktritt? Wenn der Vereinsring überleben soll, muss da mehr geschehen“, gab er den Vereinsvertretern als „Denkanstoß“ mit auf den Heimweg. hn

Ärger mit dem Amt ist ausgestanden

Ärger mit dem Amt ist ausgestanden

Arge Sov Vereinsring weint der Gemeinnützigkeit keine Träne nach

Wie ein roter Faden zog sich der Ärger mit dem Finanzamt durch die Hauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine (Arge Sov). Der Hickhack um die Gemeinnützigkeit band viel Arbeitskraft, kostete Nerven und letztlich auch Geld.

Das Finanzamt hatte dem Vereinsring wie mehrfach berichtet im März 2016 die Gemeinnützigkeit entzogen, weil nicht alle seine Mitglieder gemeinnützig sind. Das war schon immer so, doch hat sich früher niemand daran gestört. Schließlich arbeiten alle jetzt 31 Vereine, zehn Institutionen und sechs Mandatsräger uneigennützig am Vereinszweck, nämlich der ideellen und finanziellen Förderung von Heimat, Kultur, Brauchtum, Denkmälern, Sport und generell der Stadtteilgemeinschaft. Vor zwei Jahren jedoch wurde plötzlich verlangt, dass der Vereinsring alle Mitglieder ausschließt, die nicht selbst gemeinnützig sind. Das lehnte die Arbeitsgemeinschaft ab. Sie erklärte, lieber selbst auf das Attribut zu verzichten, dafür aber weiter alle im Stadtteil aktiven Kräfte einzubinden. Das wertete das Finanzamt als Auflösung und verlangte die satzungsgemäße Übertragung des Vereinsvermögens an die Freiwillige Feuerwehr.

Das Geld ist weg

Auch mit anwaltlicher Hilfe ließ sich das letzten Endes nicht verhindern. „Das Geld ist weg“, sagte Kassierer Michael Streubel. Jedoch gelang es, nicht zuletzt dank seiner akribischen und erfolgreichen Suche in alten Unterlagen, nachzuweisen, dass ein Teil des Vermögens noch aus der Zeit vor der Erteilung der Gemeinnützigkeit stammte. Diese Geld durfte die Arge Sov behalten.

Durch die Geldübertragung und die Anwaltskosten arg gerupft, ist sie froh, dieses Kapitel nun überstanden zu haben. „Das ist für uns jetzt erst mal erledigt“, sagte Streubel: „Ich kann damit leben. Mein Resümee: Uns als Arge Sov tut der Entzug der Gemeinnützigkeit nicht weh“.

Die damit verbundenen Pflichten seien größer gewesen als das Recht, steuerwirksame Spendenquittungen ausstellen zu dürfen. Die potenziellen Zuwender, die die Arge Sov regelmäßig mit Spenden fördern, hätten fast alle erklärt, sie auch weiterhin zu unterstützen. Die Fraport AG sei die einzige, die ohne Gemeinnützigkeit nichts gebe.

Für die Freiwillige Feuerwehr sagte Sascha Fölsing, Vorsitzender des Feuerwehr-Fördervereins: „Wir sind nicht glücklich über diese Zuwendung weil wir wissen, welcher Preis dafür gezahlt wird.“ Der Vorstand überlege nun, was er tun könne, damit Sindlingen und die Vereine etwas davon hätten. Die größte Schwierigkeit bereiten auch hierbei wieder die hohen Auflagen durch das Finanzamt. „Einfach das Karussell fürs Ranzenbrunnenfest spendieren geht nicht“, bedauerte Fölsing.

Zeitweise ohne Konto

Zeitweise ohne Konto

„2016 war alles andere als ein normales Jahr“, sagte Andreas Rühmkorf, Vorsitzender der Arge Sov, in seinem Bericht. Das lag leider nicht nur daran, dass Sindlingen seine 1225-jährige urkundliche Ersterwähnung feierte.

Der massive Ärger mit dem Finanzamt überschattete alles. Er war mit umfangreichen Schriftwechseln verbunden und hatte Auswirkungen auf die Arbeit im Stadtteil. „Wir konnten die Feste nicht planen und durchführen wie gewohnt“, sagte Rühmkorf.

Kassierer Michael Streubel ging ins Detail: „Zeitweise waren unsere Konten gesperrt.“ Er dankte dem Turnverein, der einsprang und die gesamte finanzielle Abwicklung des wegen des Ortsjubiläums besonders umfangreichen Ranzenbrunnenfests übernahm. „Ohne den TVS hätten wir die Sache nicht hingekriegt“, sagte Streubel. „Mittlerweile können wir wieder auf unser Konto zugreifen und normal wirtschaften“, erklärte Andreas Rühmkorf.

In seinem Rückblick bewertete er die besonderen Veranstaltungen zur 1225-Jahrfeier als gelungen, mit einer Ausnahme. Das Konzert eines russischen Chors in St. Kilian blieb mit nur zehn Besuchern weit hinter den Erwartungen zurück. „Wir haben St. Kilian wegen der vielen Klagen aus Sindlingen-Nord über ein fehlendes kulturelles Angebot bewusst als Veranstaltungsort gewählt“, sagte Rühmkorf: „Die Wirklichkeit hat gezeigt, dass eine solche Veranstaltung dort nicht gemacht werden kann.“

Ob die Arge Sov noch einmal etwas derartiges dort wagen werde, ließ er offen. hn

Vereine laden ein

Vereine laden ein

Zum Ende der Jahreshauptversammlung luden mehrere Vereinsvertreter zu Veranstaltungen ein. Die Freiwillige Feuerwehr feiert ihr 125-jähriges Bestehen sowie das 30-jährige Bestehen ihrer Jugendfeuerwehr mit einem akademischen Abend am 25. August und einer großen Fahrzeug- und Geräteschau am 27. August. Außerdem richtet sie am Himmelfahrtstag (Donnerstag, 25. Mai) einen Tag der offenen Tür auf ihrem Gelände am Kreisel aus.

Der Fußballclub Viktoria organisiert am Samstag, 26. August, im Rahmen des „Viktoria-Tags“ wieder ein Fußballturnier für die Ortsvereine.

Auf ein Nachbarschaftsfest auf der Grünfläche hinter der Kita St. Kilian in Sindlingen-Nord am 19. August und „Musik uff de Gass“ am 20. Mai wies das Quartiersmanagement hin. Der Frauenchor Germania begeht sein 40-jähriges Bestehen am Samstag, 10. Juni, mit einem unterhaltsamen Abend im Höchster Bikuz.

Der Turnverein bittet am Dienstag, 6. Juni, zum „Wäldchestag“ ans Turnerheim und ermuntert alle Kinder, beim Stadtlauf am Samstag, 10. Juni, mitzumachen.