Florian ist für alles gerüstet

Florian ist für alles gerüstet

Jubiläum Die Werksfeuerwehr präsentiert ihr Spezialfahrzeug

Ganz in der Nähe unterwegs und doch fast nie zu sehen: Das 12,8 Meter lange, 2,55 Meter breite und 3,8 Meter hohe Universallöschfahrzeug der Werksfeuerwehr bewegt sich normalerweise nur auf dem Gelände des Industrieparks Höchst. Zur Schau der Sindlinger Feuerwehr jedoch schickten die Nachbarn das speziell für die Belange großer Industrieanlagen konzipierte Fahrzeug. Der Industrieparkbetreiber Infraserv unterstützte das Jubiläum zudem als Schirmherr.

Das Industrielöschfahrzeug „Florian“ ist zwar groß, dank einer besonderen Hinterachse aber sehr wendig. „Es muss schließlich auch die relativ schmalen Gassen im Altwerk passieren können“, sagt Jürgen Gottschalk, Ausbildungsleiter der Werksfeuerwehr.

Das Auto enthält einen 3000-Liter-Wassertank, zweimal 2000-Liter-Schaumtanks, 750-Kilo-Pulverbehälter für die Pulverlöschanlage sowie einen CO2-Behälter, der 180 Kilo fasst. Wasser- und Schaumwerfer sowie Geräteräume sind integriert, ebenso eine Mannschaftskabine, auf die Thorsten Peine von der Werksfeuerwehr besonders stolz ist: „Unsere Leute müssen sich darin umziehen können, deshalb ist sie im Vergleich zu kommunalen Löschfahrzeugen besonders hoch, weit und breit“, erklärt er.

Fünfmal mehr Druck auf der Pumpe

Die Pumpe, die an die überall vorhandenen Hydranten angeschlossen werden kann, schafft mit 10000 Litern pro Minute fünfmal soviel wie die „normalen“ kommunalen Feuerwehrautos. „Hier gilt: Viel hilft viel“, erläutert Peine die Vorrichtung, die es im schlimmsten Fall mit großen, brennenden Anlagen aufnehmen muss.

Bislang allerdings „gab es noch kein größeres Vorkommnis und nichts mit Außenwirkung“, sagt Peine. Trotzdem ist „Florian“ ständig im Einsatz. „Das Fahrzeug hat alles für den ersten Löschangriff dabei, deshalb fährt es immer mit“, sagt er. Im Schnitt dreimal täglich rückt das Industrielöschfahrzeug aus.

Die speziell geschulten, rund 120 Angehörigen der Werksfeuerwehr entscheiden je nach Art des Unfalls, welche Löschmittel sie einsetzen. Neben dem Wasser dient Schaum zum Löschen. Eine zweite, fluorhaltige Schaumart wird eher zum Abdecken von Chemikalien versprüht.

Brennt eine Elektroanlage in einem kleinen Schaltraum, fluten ihn die Wehrleute nicht mit Wasser, sondern mit Kohlendioxid, das dem Feuer den Sauerstoff entzieht. Fahren darf jeder, der einen Lastwagenführerschein besitzt. Für die Bedienung der Löschtechnik jedoch müssen die Sechs-Mann-Staffeln speziell ausgebildet werden. hn