Sogar der schwarze Süden wählt Rot

 Sogar der schwarze Süden wählt Rot

Wahl des Oberbürgermeisters In Sindlingen erhielt Peter Feldmann die absolute Mehrheit

Frankfurt hat gewählt und wird es am Sonntag, 11. März, wieder tun. Die Oberbürgermeisterwahl vom 25. Februar brachte, wie bei 12 Kandidaten nicht anders zu erwarten, keine Entscheidung. Nun gehen die beiden Bewerber mit den meisten Stimmen in die Stichwahl, nämlich Amtsinhaber Peter Feldmann (SPD) und Bernadette Weyland (CDU).

Wären allein die Sindlinger Wähler ausschlaggebend, hätte Peter Feldmann (SPD) seine Wiederwahl schon in der Tasche. Er erzielte in in allen fünf Wahlbezirken die absolute Mehrheit. Sie reichte von knapp 52 Prozent im alten Ort (Meisterschule und Gemeindehaus St. Dionysius) über 56,4 Prozent im evangelischen Gemeindehaus bis zu rund 69 Prozent in den beiden Bezirken der Ludwig-Weber-Schule. Bernadette Weyland (CDU) bekam im traditionell „roten Norden“ mit 16,3 und 10,4 Prozent kein Bein auf den Boden. Knapp 22 Prozent erzielte sie im evangelischen Gemeindehaus. Und selbst im traditionell „schwarzen“ Süden blieb sie nur zweite Siegerin mit 31,3 Prozent in der Meister-Schule und 28,7 Prozent im katholischen Gemeindehaus. An der Spitze entspricht das Bild in Sindlingen damit dem in der Stadt, nur auf den Rängen weicht es ab. Oberbürgermeister Peter Feldmann erhielt in Sindlingen mit insgesamt 1011 Stimmen (57,8 Prozent) die höchste Zustimmung, 21,5 Prozent mehr als vor sechs Jahren. Es war zusammen mit Fechenheim (ebenfalls 57,8 Prozent) sein zweitbestes Ergebnis stadtweit hinter dem Riederwald (62,9 Prozent). Bernadette Weyland belegte mit 416 Stimmen (23,8 Prozent) Rang Zwei in Sindlingen.

Während in Frankfurt insgesamt gesehen Nargess Eskandari-Grünberg und Janine Wißler Rang Drei und Vier erreichten und Volker Stein auf Rang Fünf endete, trauten die Sindlinger dem früheren Ordnungsdezernenten mehr zu. Hier belegte er mit 103 Stimmen (5,9 Prozent) Rang Drei vor Wißler (80 Stimmen, 4,6 Prozent; zusammen mit Nieder-Erlenbach stadtweit schlechtestes Ergebnis) und Eskandari-Grünberg (53 Stimmen, 3 Prozent, ihr stadtweit niedrigster Wert). hn

Peter Feldmann Fotos: Sittig

Peter Feldmann Fotos: Sittig

Bernadette Weyland

Bernadette Weyland

So hat Frankfurt insgesamt gewählt

Im ersten Durchgang der Oberbürgermeisterwahl am 28. Februar entfielen die meisten Stimmen auf Amtsinhaber Peter Feldmann (SPD, 86 823 Stimmen, 46 Prozent), gefolgt von Bernadette Weyland (CDU, 48 032 Stimmen, 25,4 Prozent), Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne, 17 648 Stimmen, 9,3 Prozent), Janine Wißler (Linke, 8,8), Volker Stein (5,9), Michael Weingärtner (1,5) Nico Wehnemann (1,1), Karsten Schloberg (0,8), Ming Yang (0,5), Felicia Herrschaft (0,2), Juli Wünsch (0,2) und Hein Fischer (0,1). Insgesamt gaben von 505 275 Wahlberechtigten 188 760 gültige Voten ab, das entspricht einer Wahlbeteiligung von 37,6 Prozent.

In Sindlingen waren es weniger. Von 5763 Wahlberechtigten entschlossen sich nur 1768 Wähler zum Gang an die Urnen, 20 davon wählten ungültig. 20 Sindlinger stimmten per Briefwahl ab. Unterm Strich entspricht das einer Wahlbeteiligung von 30,7 Prozent. hn

Die Nase vorn

Peter Feldmann hat sich in den vergangenen sechs Jahren einen Amtsbonus erarbeitet. Als er 2012 erstmals antrat, kam er nur auf 33 Prozent. In der folgenden Stichwahl gewann er mit 57,4 Prozent gegen den CDU-Bewerber Boris Rhein. Diesmal war auffallend, dass er sogar in klassischen CDU-Hochburgen vor der CDU-Kandidatin lag, wenn auch mit geringerem Vorsprung als im Gesamtergebnis. Insgesamt hat er in 12 der 44 Stadtteile die absolute Mehrheit errungen, in 29 einen Vorsprung vor Bernadette Weyland. Die CDU-Kandidatin schnitt in drei Stadtteilen besser ab als der Amtsinhaber. kus