Keine Angst vorm Ball

Keine Angst vorm Ball
Viktoriatag Vereine liefern sich ein fröhliches Gekicke beim Jux-Turnier

Normalerweise stehen sie an der Platte oder am Netz, im Chor oder auf der Bühne. Am letzten Samstag im September standen sie alle auf dem Fußballplatz: Badminton- und Tischtennisspieler vom Turnverein, Männer- und Frauenchor Germania und der Erste Sindlinger Karnevalverein beteiligten sich am ersten Sindlinger Supercup des FC Viktoria.
Der Fußballclub hatte alle nicht-fußballspielenden Ortsvereine eingeladen, den „Viktoriatag“ am Kreisel zu verbringen und selbst am Ball aktiv zu werden. Das taten sie in Sechser-Teams auf verkleinertem Feld und mit verkleinertem Tor. Auf dem teppichähnlichen Kunstrasen, bei idealem Wetter, entspannen sich so höchst unterhaltsame Partien. „Papa, Papa, lauf“, feuerten kleine Karnevalisten ihren Vater an. Der Alleingang endete aber weit vorm Tor aufgrund akuter Erschöpfung. Trotzdem: „SKV, SKV“, skandierten Fastnachterinnen vom Spielfeldrand, um ihre Recken anzufeuern. „Die anderen haben alle den Bayern-Bonus – alles manipuliert“, behaupteten Fans der Germania-Sängerinnen, die ihre Chorschwestern im Stil von Cheerleadern mit farbigen Pompoms unterstützten. Denn trotz des Vorbereitungstrainings am Mainufer und läuferisch starker Leistungen taten sich die Damen schwer in der Ballbehandlung und noch schwerer im Toreschießen. Ganz im Gegensatz zum männlichen Pendant.
„Das ist kein Männer-, sondern ein Knabenchor“, brummelte ein Karnevalist angesichts der jungen Truppe, die die Sänger stellten. Ausreichend Auswechselspieler hatten sie auch.
Die Tischtennisspielerinnen und -spieler um Abteilungsleiter Edwin Reinhard dagegen waren lediglich zu sechst. „Wir sind Konditionsbolzen“, behaupteten sie augenzwinkernd. Die TVS-Badmintonspielerinnen und -spieler fanden ihn ihrem Abteilungsleiter Alexander Stollberg einen starken Rückhalt. Als Tormann hielt er sogar mehrere Strafstöße.
Das mitunter lustige Gerangel auf dem Feld entlockte dem Vorsitzenden der Viktoria, Bertold Alleweldt, und seinen Helfern ein ums andere Mal ein Schmunzeln. „Wir sind hoch zufrieden. Das Wetter spielt mit, Spieler und Zuschauer haben ihren Spaß, und das steht schließlich im Vordergrund“, sagte er. Die Ergebnisse: 1. Germania-Männer, 2. Tischtennisspieler, 3. Karnevalverein, 4. Badmintonspieler. Die Germania-Damen erhielten den Ehrenpreis für die beste Frauenmannschaft. „Einen Extrapreis hätten sich auch deren Fans verdient, die eine großartige Stimmung verbreiteten. Sieger waren dann auch im eigentlichen Sinne alle Spielerinnen, Spieler und Zuschauer. Denn das Ziel des Viktoriatages waren die Freude am gemeinsamen Spielen und Feiern und dies wurde ausgiebig auch gemacht. Bereits bei der Siegerehrung haben wir uns entschlossen, den Viktoriatag im nächsten Jahr wieder stattfinden zu lassen“, erklärt Alleweldt
Am Vormittag des Viktoria-Tages hatten zwei Jugendmannschaften gespielt. Das anschließende Schautraining mit Ex-Profi (und Ex-Sindlinger) Leonard Caic entfiel; Caic sagte aufgrund eines Trauerfalls kurzfristig ab, berichtet Alleweldt. Helmuth Jakob, Trainer der ersten Mannschaft, sprang für ihn ein. Nach dem Ende des Jux-Turniers trug die erste Mannschaft ein Punktspiel aus. Sie verlor mit Pech gegen den SV Zeilsheim 2.

„Hab ich!“ Torwart Sebastian Schlereth hielt den Tischtennisspielern den Kasten gegen die Kollegen vom Badminton sauber.Fotos: H. Noll

„Hab ich!“ Torwart Sebastian Schlereth hielt den Tischtennisspielern den Kasten gegen die Kollegen vom Badminton sauber.Fotos: H. Noll