Category: April

Hübner weiterhin SPD-Vorsitzender

Hübner weiterhin SPD-Vorsitzender

In der Jahreshauptversammlung der Sindlinger SPD wurde der Vorstand neu gewählt. Für eine weitere Legislaturperiode sprachen die Genossen ihrem erst vor zwei Jahren angetretenen Vorsitzenden Patrick Hübner und seinem Stellvertreter Sebastian Kasten das Vertrauen aus. Kassierer bleibt Joachim Hübner, Claudia Mitulla ist als Schriftführerin neu im geschäftsführenden Vorstand. Gudrun Mühlberger, Zafar Khan, Claus Lünzer, Sieghard Pawlik und Rolf Stastny gehören dem Vorstand als Beisitzer an.
Neben zwei Busfahrten zum Hambacher Schloss und zum Landtag in Wiesbaden sowie der Beteiligung am Wahlkampf für die Europawahl Ende Mai plant die Sindlinger SPD ein Fußball-Kleinfeld-Turnier auf der Bezirkssportanlage am Sindlinger Kreisel Mitte Mai sowie ein Sommerfest auf dem so genannten „Ampelspielplatz“ an der Sindlinger Bahnstraße im Juli. simobla

Leserbrief: Zum Kinderumzug am Rosenmontag

Leserbriefe

Zum Kinderumzug am Rosenmontag:

Es ist eine tolle Sache, die der Karnevalverein da in unserem Stadtteil auf die Beine stellt. Ich glaube, dass so viele Sindlinger sonst nur bei wenigen Ereignissen hier auf den Beinen sind. Auf den Beinen sind aber auch die Kinder und Jugendlichen, die versuchen, die Veranstaltung zu stören. Die Bezeichnung „mit Migrationshintergrund“ kann ich schon lange nicht mehr hören, aber gerade aus diesem Kreis kommen die Störer.
Kinder und Jugendliche muslimischen Glaubens, die ja eigentlich mit unserer abendländisch- christlichen Kultur nichts zu tun haben wollen oder sollen, nutzen diese Brauchtumsveranstaltung, um sich kräftig daneben zu benehmen. Wie zu beobachten war, hatte sich eine Gruppe von etwa zehn bis 15 Jugendlichen und Kindern, begleitet von drei bis vier Müttern mit Kopftüchern, zusammengefunden, um den Wagen des Karnevalvereins vom ersten bis zum letzten Meter zu „begleiten“. Da hatten oft andere Kinder und Besucher am Straßenrand keine Chance, die geworfenen Süßigkeiten zu erhaschen. Es ging gar so weit, dass aus dieser Gruppe die Bonbons johlend und schreiend auf den Wagen zurück geworfen wurden, wobei zwei der jungen Garde-Mädchen im Gesicht getroffen wurden.
Vielleicht sollte der Karnevalverein überlegen, einfach zehn Kartons Bonbons in der Hermann-Brill-Straße zu deponieren, um die Störer fern zu halten, denen es ja doch um nichts anderes geht. Denn von dort kamen sie mehrheitlich her.
Allgemein ist jedes Jahr bei den Zuschauern des Kinderumzuges in den Straßen zu beobachten, wie hoch doch der Anteil der ausländischen Bevölkerung in Sindlingen tatsächlich zu sein scheint. Ausländer, die in unserem Land leben und sich so daneben benehmen, bleiben, selbst wenn oft sogar mit deutschem Ausweis, für mich Ausländer. Da fällt mir der Gedanke nach Integration und gut nachbarschaftlichem Miteinander schwer. Das Ansehen derer, die aus fremden Ländern zu uns gekommen sind, um hier zu leben und zu arbeiten, auch wenn sie ihre religiösen und kulturellen Gewohnheiten weiter pflegen, wird dadurch nicht gerade gefördert.
Ich hoffe, der Karnevalverein wird und kann künftig etwas unternehmen, um diesen Störern Paroli zu bieten.
H. Emmes

Sport-Termine – April 2014

Sport

Handball
Die Handball-Punktrunde nähert sich dem Ende. Im April tragen die Mannschaften der Handballspielgemeinschaft Sindlingen/Zeilsheim (HSG) ihre letzten Heimspiele aus. Am Sonntag, 5. April, treffen die zweiten Herren in der Sporthalle des TV Sindlingen (Mockstädter Straße) um 16 Uhr auf SV Bad Camberg. Um 18 Uhr versuchen die Herren I gegen HSG Anspach/Usingen II, wertvolle Punkte im Kampf um den Klassenerhalt gut zu machen. Letztes Heimspiel für die erste Mannschaft ist am Sonntag, 13. April, 18 Uhr, gegen FTG Frankfurt. Die zweite Mannschaft spielt am Sonntag, 27. April, 12 Uhr, gegen TB Wiesbaden. Ebenfalls am 27. April erwartet die erste Damenmannschaft um 16 Uhr den TV Hofheim.

Fußball
Die erste Fußballmannschaft des FC Viktoria empfängt am Sonntag, 13. April, den VfB Unterliederbach II auf der Bezirkssportanlage am Kreisel. Anpfiff ist um 15 Uhr. Die zweite Mannschaft spielt unmittelbar davor, nämlich ab 13.15 Uhr gegen Germania Weilbach III. Die zweite Mannschaft der Germania Weilbach reist am Sonntag, 4. Mai, nach Sindlingen, um gegen die erste Garnitur der Viktoria zu spielen (15 Uhr). Viktoria II erwartet um 13.15 Uhr TuS Niederjosbach.

Friedel Frankenberger weiter AWO Vorsitzende

Friedel Frankenberger weiter Awo Vorsitzende

18 Mitglieder der Arbeiterwohlfahrt Sindlingen kamen zur Jahreshauptversammlung in die Orangerie der Fachklinik Villa unter den Linden. Sie sprachen dem Vorstand das Vertrauen und die Zufriedenheit aus und hätten ihn gerne gerade so wiedergewählt, wie er war. Der zweite Vorsitzende Claus Lünzer jedoch wollte sich zurückziehen und stand nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung. Für ihn sprang Renate Metz als neue zweite Vorsitzende ein. Erste Vorsitzende bleibt Friedel Frankenberger. Um die Kassengeschäfte wird sich wie bisher Jo Hübner bemühen. Schriftführer sind Sieghard Pawlik und Patrick Hübner, Beisitzer Frau Dörrscheidt, Gisela Metz und Gudrun Mühlberger. Besonders freute sich Friedel Frankenberger darüber, dass sich zwei Personen während der Versammlung zur Mitgliedschaft in der Awo entschlossen. simobla

Reinigungstag: Ein Zeichen gegen die Vermüllung

Reinigungstag

Ein Zeichen gegen die Vermüllung

Freiwillige befreien die Gemarkung vom Abfall

„Jedes Jahr das Selbe“, sagt Helmut Emsermann: In der Abfahrt von der B40 nach Sindlingen liegen Unmengen Jägermeisterfläschchen. „Man sieht genau, wo die Autofahrer in der Kurve abbremsen, das Fenster öffnen und ihren Müll rauswerfen“, sagt Günter Mohr. Gemeinsam gehen die beiden am Sindlinger Reinigungstag die verlängerte Farbenstraße ab und heben auf, was andere wegwerfen.
Emsermann, Mohr und 30 bis 40 weitere Helfer folgten an einem Samstag im März dem Aufruf der Arbeitegemeinschaft Sindlinger Ortsvereine (Arge Sov) zum Frühjahrsputz in der Gemarkung. Jupp Riegelbeck vom Germania-Männerchor holte beim Bauhof der Frankfurter Entsorgungs- und Service-GmbH Greifzangen, Handschuhe und Mülltüten. Die verteilten er und Arge-Sov-Vorsitzender Andreas Rühmkorf an die Helfer. Das waren überwiegend diejenigen, die immer kommen, wenn Hilfe gebraucht wird. Alfons Ehry vom Radfahrerverein lief vom Kreisel Richtung Lachgraben und Mainwiesen. Sänger der Germania-Chöre und Wolfgang Schuhmann von der katholischen Kirchengemeinde nahmen sich die Büsche und Sträucher entlang der Rampen zur Mainbrücke und das Mainufer vor. Dort und in der anderen Richtung, zur TVS-Halle hin, wo Hans Brunnhöfer vom TVS entlangging, holten die Helfer nicht nur Pappe, Holz und Plastik aus dem Bewuchs, sondern auch einen alten Reifen, eine WC-Schüsel, eine Platine, einen kaputten Kindertraktor und sogar einen Monitor. Ähnlich sperrige Gegenstände fanden die Mitglieder des Sindlinger Karnevalvereins entlang der Okrifteler Straße. Plastikstühle, Klapptisch, Blumenkästen, ein Liegestuhl: „Hier hat wohl jemand eine Gartenhütte ausgeräumt“, vermutet Claus Hoss vom SKV. Am Sammelpunkt landeten noch ein Autositz, eine Rolle Maschendrahtzaun, Bretter, Gegenstände aus Hartplastik und vieles mehr.
Jede Menge Schnapsflaschen, leere Ölflaschen und Plastikplanen holten Alex Schubert, weitere Erwachsene und die B-Jugend des Fußballclubs Viktoria aus der ungepflegten Grünfläche hinter dem öffentlichen Parkplatz am Kreisel, gleich neben der Sportanlage. „Es gibt ein paar neuralgische Punkte“, weiß Alex Schubert vom Vorstand. Die knöpften sich die Helfer nun vor. „Ursprünglich sollte mal jeder Verein vor allem sein Vereinsgelände und dessen Umgebung in Angriff nehmen“, sagt Stadtbezirksvorsteher und Geschichtsvereinsvorsitzender Dieter Frank. Wer kein Gelände hat, nimmt sich öffentlicher Wege an. So pickte Frank Zigarettenschachteln und Plastiktütchen entlang der Baustraße aus dem Gras. „Es ist ein Zeichen, dass einem etwas am Stadtteil liegt“, sagt er. Alfons Ehry vom Radfahrerverein
Am Ende fanden sich alle wieder an der TVS-Sporthalle ein. Dort spendierte die Arge Sov einen Imbiss und Getränke als Dankeschön. Es hätten ruhig ein paar Helfer mehr sein dürfen, aber im Großen und Ganzen ist Andreas Rühmkorf zufrieden: „Wir werden das sicherlich auch im nächsten Jahr machen“, sagt er: „Es ist vor allem eine symbolische Sache – selbst wenn man weiß, dass in ein, zwei Tagen wieder Müll herumliegt“.
Die aufgetürmten Müllhaufen holte die FES in der folgenden Woche ab – zumindest das, was liegen blieb. Schon am frühen Nachmittag machten sich Altmetallsammler an den Haufen zu schaffen, zogen rostige Rohre und Metallteile daraus hervor, um sie auf dem Schrottplatz zu verkaufen. hn

Gleich geht’s los: Mitglieder der Sindlinger Vereine holten sich Handschuhe, Greifzangen und Mülltüten ab und räumten dann in der Gemarkung auf. Fotos: Michael Sittig

Gleich geht’s los: Mitglieder der Sindlinger Vereine holten sich Handschuhe, Greifzangen und Mülltüten ab und räumten dann in der Gemarkung auf. Fotos: Michael Sittig

In die Zange nahm Stadtbezirksvorsteher Dieter Frank Abfall entlang der Baustraße.

In die Zange nahm Stadtbezirksvorsteher Dieter Frank Abfall entlang der Baustraße.

Kurios: Müll-Minimalisten

Kurios

Müll-Minimalisten

Oder: Warum der Eimer immer voll ist

Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass der Mülleimer an der Bushaltestelle Westenberger Straße in der Farbenstraße ständig proppenvoll ist? Vor allem Pappbecher aus der dort ansässigen Bäckerei sammeln sich in dem grauen Behälter. Und wenn er voll ist, fallen sie herunter.

Leserin Christine M. Praml hat dazu folgendes beobachtet:

Heute habe ich mich mal bei einem Amt beschwert. Wenn mir jemand folgendes berichtet hätte, dann hätte ich geschworen, dass derjenige total irre ist. Aber glaubt mir: Es ist wahr.
Seit ein paar Wochen wundere ich mich schon darüber, warum der Mülleimer an der Bushaltestelle vor dem „Bäckercafé“ (Farbenstraße, Haltestelle Westenberger Straße) ständig überquillt. Das dieser aber ab und zu irgendwie geleert wurde, sah man daran, dass es oben drauf immer anders aussah.
Nun haben mein Sohn und ich in der Bäckerei einen Kaffee getrunken und trotz Streik kam das Auto, das für diese Abfallbehälter zuständig ist. Der Beifahrer stieg aus. Er bückte sich, um Plastikplanen und einige Kaffeebecher aufzuheben, die neben dem Eimer lagen. Nachdem er diese noch etliche Male hat fallen lassen, stieg der Fahrer mit einem grauen Müllsack aus. Er half seinem Kollegen, den Müll, den dieser inzwischen in den Händen hielt, in diesen Sack zu werfen. Danach nahmen die Beiden oben vom Mülleimer circa drei Zentimeter Müll per Hand weg, stiegen in ihr Auto und fuhren davon.
Der Abfallbehälter war noch immer randvoll und wird wohl spätestens nach einer Stunde wieder überquellen.
Ich hab geglaubt, mich tritt ein Pferd. Auf dem Heck des davonfahrenden Autos stand die Telefonnummer des zuständigen Amtes bei der Stadt Frankfurt. Als ich diese von daheim aus angerufen habe, haben die mir erstmal kein Wort geglaubt. Hätte ich vermutlich auch nicht. Aber nach einem eingehenden Gespräch wollen sie der Sache nachgehen.
Ich hätte vieles verstanden, aber einen Mülleimer anzufahren, auszusteigen, ein wenig Müll mitzunehmen und den Rest liegen zu lassen, DAS verstehe ich, ehrlich gesagt nicht.

 

Reinigungstag: Vom Wegwerfen und Aufräumen

Reinigungstag

Vom Wegwerfen und Aufräumen

Vor 40 Jahren organisierte Horst Hieronimus die erste Abfallsammlung rund um Sindlingen

Der Reinigungstag des Vereinsrings hat seinen festen Platz im Jahresterminplan. Entstanden ist die Idee, gemeinsam Müll aufzusammeln, bereits 1974. Der damalige Stadtbezirksvorsteher und Vorsitzende des Vereinsrings, Horst Hieronimus, regte die „Aktion saubere Landschaft“ im März vor 40 Jahren an und setzte sie um. „Ich bin viel mit der Familie in den Fluren gelaufen“, berichtet der passionierte Wanderer und Naturfreund. Doch immer wieder trübten sperrige Tonnen, alte Wannen, rostige Geräte oder verrottende Möbel die Freude am Spaziergang. In den Wingerten (damals noch Obstwiesenland ohne Hütten und Zäune), am alten Sportplatz im Horles, am Mainufer und entlang der Landstraßen und Feldwege lag überall Müll herum. „Das war mir ein Dorn im Auge“, sagt Hieronimus, „deshalb entschloss ich mich einzugreifen“. Er sprach beim Stadtreinigungsamt (heute FES) vor und bekam grünes Licht.
Rektor Daub von der Meister-Schule schickte am Freitag vor dem eigentlichen Aktionstag 100 ältere Kinder und drei Lehrer, die die Gemarkung gründlich säuberten. „Die Schüler entwickelten einen enormen Spürsinn“, erinnert sich der Initiator. Sie schafften die gefüllten Müllsäcke zu Sammelplätzen und rückten sperrige Gegenstände an die Wege. Grundstücksbesitzer, die vorab informiert worden waren, packten selbst mit an und stellten Sperrgut dazu. Kurzum: Am Freitag Abend war eine gewaltige Menge Müll zusammen gekommen.
Samstag rückten etwa 50 erwachsene Helfer aus Vereinen und Bürgerschaft an, um den Abfall abzuräumen. Die ortskundigen Helfer Ernst Spengler, Karl Vogt, Dieter Dierich, Rudolf Spindler, Heinz Wohlgemuth und Fritz Bley führten die einzelnen Gruppen an. Die Sindlinger Firmen Hartmann, Möller, Welz sowie Willy Seiler und die Landwirte Ludwig Stappert und Alfons Müller stellten Fahrzeuge zur Verfügung. Damit wurde Ladung um Ladung in die bereitgestellten Container geschafft. Drei Stück mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 64 Kubikmeter waren im Nu gefüllt. Auch zwei zusätzliche konnten nicht alles aufnehmen. Am Ende sind weit über 100 Kubikmeter Müll zusammengekommen, erinnert sich Horst Hieronimus. „Das war die wohl erfolgreichste und umfangreichste Aktion dieser Art im Frankfurter Stadtgebiet“, meint er. Sie hielt jedoch nicht lange vor. Schon in der Nacht zu Sonntag entledigte sich jemand seines Unrats in dem gerade erst mit viel Mühe gesäuberten Gebiet. Der Stadtbezirksvorsteher durchsuchte den neuen Haufen Unrat und fand heraus, wer ihn deponiert hatte. „Ich zeigte den Sünder an und der bekam immerhin eine Geldstrafe von 500 Mark“, berichtet er.
Bis aus der einmaligen Aktion ein regelmäßiger Einsatz wurde, sollten noch viele Jahre vergehen. Erst 2005 etablierte die Arbeitsemeinschaft Sindlinger Ortsvereine (Arge Sov) unter dem damaligen (und heutigen) Vorsitzenden Andreas Rühmkorf wieder einen Reinigungstag.
Horst Hieronimus organisiert übrigens seit etlichen Jahren ebenfalls wieder Umwelttage, und zwar in Flörsheim. „Als die Stadt jemanden für die Flurbetreuung suchte, meldete ich mich“, berichtet er, wie der Kontakt zustande kam. Wie vor 40 Jahren in Sindlingen bereitet er den Einsatz der ehrenamtlichen Helfer gründlich vor. Er fährt die Strecke vorab mit dem Fahrrad ab, markiert in Karten die Stellen, an denen besonders viel herumliegt, und teilt die Gruppen ein. Rund 20 000 Kubikmeter Müll kommen jedes Jahr zusammen, sagt er. Anders als früher liege aber weniger Sperrmüll herum, sondern mehr Plastik. Außerdem hätten sich die Schwerpunkte verlagert. „Heute besteht eine unglaubliche Vermüllung auf den Straßen und an den Rändern der Haupteinfallsstraßen“, stellt er fest: „Es wird einfach alles aus dem Fenster geworfen“. Das Phänomen ist auch in Sindlingen bekannt. Allein die engen Kurven der Zu- und Abfahrt zur und von der B40 sind mit Kaffeebechern, Papierfetzen, Verpackungsfolien, Zigarettenschachteln und ähnlichem übersät. Offenbar nehmen zu viele Autofahrer den Begriff der „Wegwerf-Verpackung“ wörtlich. hn

Horst Hieronimus hat schon vor 40 Jahren das Aufräumen in der Gemarkung organisiert. Foto: Michael Sittig

Horst Hieronimus hat schon vor 40 Jahren das Aufräumen in der Gemarkung organisiert. Foto: Michael Sittig

Kinderbetreuung: Versorgung nicht ausreichend

Kinderbetreuung

Versorgung nicht ausreichend

SPD bemängelt fehlende Plätze und beantragt einen Plan

Durch die Erweiterung der katholischen Kindertagesstätte St. Kilian sind in Sindlingen etliche zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder entstanden. Dennoch sei die Versorgung „ganz unzureichend“, hat die SPD festgestellt.
Ortsbeirat Claus Lünzer bezieht sich dabei auf einen Bericht zu Stand und Perspektiven der Kindertagesstättenentwicklung in Frankfurt. Darin werde festgestellt, dass es für Kinder unter drei Jahren im Bezirk Meisterschule überhaupt keine Betreuungsplätze gebe. Im Bezirk Ludwig-Weber-Schule liege der Versorgungsgrad bei 28 Prozent. Beide Ortsteile zusammengenommen ergeben damit einen Mittelwert von 13,5 Prozent. Angestrebt würden in Frankfurt aber 40 Prozent – immerhin haben Eltern es seit einem Jahr einen Rechtsanspruch auf U3-Plätze.
Besser sieht es bei den klassischen Kindergartenplätzen für Kinder von drei bis sechs Jahren aus. Sindlingen-Süd hat einen Versorgungsgrad von 87 Prozent, Sindlingen-Nord von 60 Prozent. Das ergibt einen Durchschnittswert von 75 Prozent und liegt damit um 25 Prozent unter dem Versorgungsziel von 100 Prozent.
Für die Betreuung von Grundschulkindern außerhalb des Unterrichts (Hort) wird in der Stadt ein Ziel von 60 Prozent vorgegeben. Für die Sechs- bis Zehnjährigen sind im Bezirk Meisterschule aber nur 28 Prozent, im Bezirk Weber-Schule immerhin 53 Prozent erreicht.
Trotz der Defizite plane die Stadt jedoch in den kommenden Jahren so gut wie keine Maßnahmen zur Verbesserung der Lage, stellt Lünzer fest. Deshalb beantragt er im Ortsbeirat, dass der Magistrat einen Plan erstellen möge, wie die fehlenden Kinderbetreuungsplätze in Sindlingen geschaffen werden könnten. „Ziel muss sein, bis spätestens 2017 den von der Stadt als erforderlich erachteten Versorgungsgrad für alle Altergruppen vom Kleinkind bis zum zehnjährigen Kind zu erreichen“, heißt es im Antragstext. Um kurzfristig Plätze schaffen zu können, seien neben der Erweiterung bestehender Einrichtungen und Neubauten auch Anmietungen geeigneter Räume in Betracht zu ziehen. hn

VDK: Es geht auch ohne Vorsitzenden weiter

VdK

Es geht auch ohne Vorsitzenden weiter

Geschäftsführung gewährleistet – Nachwahl im Sommer

Kaum ein Platz blieb frei im Turnerheim, als der VdK Sindlingen zur Jahreshauptversammlung einlud. Kein Wunder. Mit 416 Mitgliedern zählt der Ortsverband zu den größeren Vereinen in Sindlingen. Trotzdem hat er ein Problem: Niemand möchte den Vorsitze übernehmen.
Das hatte sich bereits im Vorfeld abgezeichnet. Der stellvertretende Vorsitzende Helmut Dörnbach hatte nach Walter Ofers Ausscheiden die kommissarische Leitung übernommen, dabei aber betont, dass dieses Engagement zeitlich begrenzt sei und er keinesfalls Vorsitzender werden wolle. Nun war die Wahlperiode zu Ende. Dörnbach und Kassierer Andreas Rühmkorf berichteten vom abgelaufenen Geschäftsjahr, dann wurde der Vorstand entlastet. Und dann stand der VdK Ortsverband ohne Vorstand da.
Dieter Müller, Vorsitzender des VdK-Kreisverbands, fungierte als Wahlleiter, konnte aber auch keine Kandidaten aus dem Hut zaubern. Er versuchte es trotzdem. „Ist jemand bereit, das Amt zu übernehmen?“, fragte er in die Runde. Eine Frau würde gerne, kann aber nicht, weil ihr Mann schwer krank ist. Ein anderer könnte theoretisch, fühlte sich aber nicht fit genug. Ein Dritter hat schon mehrere Ehrenämter inne und möchte lieber abbauen als noch eins anzunehmen. Allgemeines Gemurmel, Ratlosigkeit machte sich breit. Was, wenn es niemand macht? Dieter Müller wusste Rat. „Wenn Sie einen geschäftsfähigen Vorstand mit Kassierer, Schriftführer und Beauftragten wählen, kann es vorerst weitergehen. Dann müssten Sie im Sommer nochmal eine Mitgliederversammlung einberufen und Nachwahlen abhalten“, riet er. Die leise Hoffnung: Vielleicht erklärt sich bis dahin jemand bereit.
So wurde die Wahl eines Vorsitzenden ausgesetzt. Die Arbeit des Stellvertreters wurde auf zwei Schultern verteilt: Renate Fröhlich und Edeltraut Straßenmeyer, beide schon seit längerem im Vorstand aktiv, teilen sich die Aufgaben. Zusätzlich sind beide Frauenbeauftragte. Andeas Rühmkorf (Kassierer) und Hans Tetzner (Schriftführer) machen weiter, Beisitzer sind Gabi Huthmacher, Bruno Ohlwein, Wolfgang Zahn, Katharina Gleiß, Renate Metz und Erika Hugo. Die Sozialberatungen leisten weiterhin Renate Fröhlich und Helmut Dörnbach.
Anschließend dankte Dieter Müller dem bisherigen Stellvertreter, der die Geschäfte so lange geführt hat. Die Mitglieder spendeten ihm stehenden Applaus. Christa Wörner und Ortrud Huthmacher, die aus dem Vorstand ausgeschieden sind, bekamen Blumen zum Dank.
Dann war nur noch eins zu erledigen. Michael Streubel hatte beantragt, wieder in die Arbeitsgemeinschaft der Sindlinger Ortsvereine einzutreten. Der VdK hatte den Dachverband wegen Unstimmigkeiten verärgert verlassen. Die sind nun bereinigt, und die Mitglieder plädierten einstimmig dafür. So steht einem Aufnahmeantrag bei der Hauptversammlung der Arge Sov am 11. April nichts mehr im Weg. hn

Auf viele Schultern verteilt sich die Arbeit im neu gewählten VdK-Vorstand. Nur den Vorsitz möchte bislang niemand übernehmen. Fotos: Michael Sittig

Auf viele Schultern verteilt sich die Arbeit im neu gewählten VdK-Vorstand. Nur den Vorsitz möchte bislang niemand übernehmen. Fotos: Michael Sittig

Einstimmig! So wurden alle Vorstandsmitglieder gewählt.

Einstimmig! So wurden alle Vorstandsmitglieder gewählt.

45 Jahre Allianz-Agentur Lünzer

45 Jahre Allianz-Agentur Lünzer

Es hat sich viel verändert in der Versicherungsbranche. Eins aber ist geblieben: guter Service, persönliche Betreuung und individuelle Beratung in der Allianz-Agentur Lünzer. Sie feiert in diesem Jahr ihr 45-jähriges Bestehen.
Aufgebaut hat die Agentur Claus Lünzer (heute 69 Jahre alt). Er stammt ursprünglich aus dem Vogelsberg, kam mit seiner Familie nach Frankfurt, als er noch ein Knabe war, und lernte hier den Beruf eines KFZ-Schlossers. Er arbeitete als Geselle, strebte aber schon mit 24 Jahren eine Veränderung an. „Ich habe per Fernstudium bei der Allianz Versicherungskaufmann gelernt“, berichtet er. Das lag ihm mehr als das Reparieren von Lastwagen. Lünzer gründete am 1. April 1969 eine Agentur in Sindlingen, zog ein Jahr später auch dorthin. Seinen Wohnort behielt er im Stadtteil, das Büro verlegte er jedoch schon bald nach Höchst. Dort florierte das Geschäft. Claus Lünzer schaffte den Aufstieg in die Allianz-interne Oberliga „Ring der Großaquisiteure“. Diese Auszeichnung für besondere Produktionsleistungen erhielt Lünzer mehrfach.
Zuhause wuchs derweil Tochter Melanie heran (heute 37 Jahre alt). Sie trat in die Fußstapfen ihres Vaters, lernte nach dem Abitur Versicherungskauffrau und studierte anschließend Versicherungsmanagement. Während des Studiums arbeitete sie ein halbes Jahr in Taiwan und im Innendienst in der KFZ-Schadensregulierung der Allianz. Nach dem Abschluss als Diplom-Betriebswirtin mit Schwerpunkt Versicherungen war sie ein Jahr in einer Ratingagentur in Köln beschäftigt. „Dort werden Versicherungsunternehmen nach ihrer Wirtschaftlichkeit bewertet“, erklärt sie. 2005 kehrte sie heim nach Frankfurt und begann als Angestellte in der Agentur ihres Vaters mitzuarbeiten. Als sich Claus Lünzer 2008 in den Ruhestand zurückzog, übernahm sie die Leitung. Seit 2014 darf sie sich wie zuvor der Vater Generalvertretung nennen und ist Ausbildungsagentur. Den Ehrentitel „Ring der Großaquisiteure“ hat sie ebenfalls bekommen. Daneben fand Melanie Lünzer Zeit, zwei Fachbücher zu verfassen: Die Expertin für Schadensregulierung schrieb über „Aktives Schadenmanagement in der KFZ-Versicherung“ und „Internationale Präventionen des Versicherungsbetrugs“. Wie der Vater, der in SPD, Arbeiterwohlfahrt, Turnverein und Ortsbeirat aktiv ist, und Mutter Gisela, die sich seit vielen Jahren als Sozialbezirksvorsteherin engagiert, nimmt sich auch Melanie Lünzer die Zeit für ein Ehrenamt. Als Übungsleiterin Zumba im Turnverein vermittelt sie den Teilnehmern jede Woche Freude an der Bewegung.

 

Die Vier von der Allianz: (von links) Gisela Lünzer, Birgit Doleschal, Melanie und Claus Lünzer feiern das 45-jährige Bestehen ihrer Agentur. Foto: Michael Sittig

Die Vier von der Allianz: (von links) Gisela Lünzer, Birgit Doleschal, Melanie und Claus Lünzer feiern das 45-jährige Bestehen ihrer Agentur. Foto: Michael Sittig