Category: Juli

Familie Erbe liegt der Bauverein am Herzen

Familie Erbe liegt der Bauverein am Herzen

Drei Generationen in der Genossenschaft

Seit 100 Jahren gibt es den Bauverein für Höchst am Main und Umgebung mit Sitz in Sindlingen. Mehr als 30 Jahre davon hat Bodo Erbe miterlebt und mitgestaltet. 2008 schied er aus dem Vorstand aus. Nachfolgerin ist seine Tochter Brigitte Erbe.
Erbes sind eine richtige Bauvereins-Familie. Schon Josef Breitenbach, Bodo Erbes Großvater, war Genosse. Der Architekt gehörte dem Vorstand von 1940 bis 1945 an. Seine Tochter Elisabeth hielt sich, wie so viele damals, häufig im Haus des Pfarrers Ludwig Weber auf. Dorthin kam auch Karl Erbe zu Besuch, als er in Frankfurt Jura studierte. Der junge Mann stammte aus einem Dorf bei Limburg, in dem Ludwig Weber eine Zeitlang gelebt und gewirkt hatte, und nutzte den Aufenthalt, ihn in Sindlingen zu treffen. Dabei lernten sich die beiden jungen Leute kennen. Sie heirateten, 1940 kam Sohn Bodo zur Welt. Er wuchs jedoch ohne Vater auf, denn Karl Erbe fiel im Alter von 26 Jahren im Krieg.
Zunächst lebten Mutter und Sohn bei den Großeltern väterlicherseits im Raum Limburg. 1946 kehrten sie zurück nach Sindlingen. Hier bezogen sie eine Wohnung am Richard-Weidlich-Platz. Bodo Erbe wurde Architekt wie sein Großvater Josef. 1961 heiratete er Ingeborg Hennig aus Bornheim. Das Paar lebte zunächst bei den Großeltern, bekam bald eine Tochter und eine Wohnung im Neubaugebiet Hermann-Küster-Straße. „Wir waren glücklich darüber, eine eigene Wohnung zu haben“, erinnert sich Bodo Erbe. 1964 folgten ein zweites Kind und 1968 ein drittes Kind. 1970 zog die Familie um in die Ferdinand-Hofmann-Straße 50, in der sie heute noch lebt. Bodo Erbe engagierte sich schon in jungen Jahren in den Organen des Bauvereins. Er arbeitete sechs Jahre im Aufsichtsrat mit und wechselte 1975 in den Vorstand. Dort saß er fortan jeden Montag mit Alfons Kaiser und Hans-Dietrich Busse zusammen, um über die Geschicke der Genossenschaft zu bestimmen. Erbes Schwerpunkt waren die baulichen Belange. Nach 33 Jahren schied er aus – nicht gerne, aber die Satzung enthält eine Sperrklausel, die besagt, dass Vorstände mit 68 Jahren aufhören müssen. Zum Glück hatte auch Tochter Brigitte Architektur studiert. Mitglied ist sie ohnehin, wohnt selbst in der Siedlung und hat sich, zweifelsohne geprägt davon, während des Studiums auf Bauen im Bestand spezialisiert. Als sie gefragt wurde, ob sie das Ehrenamt ausüben wolle, überlegte sie nicht lange. „Die Siedlung liegt mir am Herzen“, sagt die Neunundvierzigjährige: „Es ist mir wichtig, dass wir die Grundsätze der Gemeinnützigkeit beibehalten. Bezahlbare Mieten und ein funktionierendes soziales Gefüge, genossenschaftliches Denken statt Renditestreben“. Deshalb engagiert sie sich seit August 2008 als Vorstandsmitglied zusammen mit Geschäftsführer Wolfgang Kretzschmar und zunächst Gerhard Müller, nach dessen Ausscheiden mit Wolfgang Alster im Bauvereinsvorstand. hn

Im Bauverein zuhause: Bodo und Brigitte Erbe, beide Architekten, beide im Vorstand engagiert. Foto: Michael Sittig

Im Bauverein zuhause: Bodo und Brigitte Erbe, beide Architekten, beide im Vorstand engagiert. Foto: Michael Sittig

Der Fotograf vom Bauverein

Der Fotograf vom Bauverein

Achim Schulz fotografiert seit fast 30 Jahren in der und für die Siedlung

„Ich entdeckte, dass es lohnenswert ist, sich mit der Gestaltung unserer Siedlung auseinander zu setzen“. So beschreibt Hans-Joachim Schulz, Rufname Achim, warum er seit fast 30 Jahren in Sindlingen-Nord (und nicht nur dort) fotografiert. Als „Fotograf vom Bauverein“ dokumentiert er seit 1984 die Entwicklung der Genossenschaft.
Vorstände, Mitarbeiter, Häuser, Wohnungen, Gärten, den Eissalon am Richard-Weidlich-Platz, den Entenbrunnen sowieso, Alt- und Neubauten in Sindlingen und Unterliederbach, Winterbilder, Sommerbilder, künstlerisch anmutende Fotos von Fassaden, Strukturen, Lichtspielen, kurzum: Bilder von allem, was die Siedlung zwischen den Bahnlinien ausmacht, fotografiert Achim Schulz seit nunmehr 30 Jahren. 1984, bei einem Herbstspaziergang zwischen den Wohnblocks der Hermann-Küster-Straße, fand er zahlreiche reizvolle Motive. „So stellte sich mir die Frage: Warum eigentlich immer nur Alt-Sindlingen?“, wenn es um vorgeblich schöne Fotos geht? Das schrieb er in einem Text über das Fotografieren vor der Haustür, der im Januar 1985 in der Mitgliederzeitung des Bauvereins „Die Siedlung“ erschien – versehen mit einem Foto aus der Hermann-Küster-Straße. Danach war er sozusagen „gebucht“, hat seither alle Fotos für die jeweils zwei Ausgaben der Zeitung im Jahr gemacht.
Das Fotografieren ist dem 63-Jährigen schon früh Hobby und Leidenschaft geworden. „Zur Konfirmation habe ich mir meine erste Kamera gewünscht“, berichtet er, eine Zeiss-Ikon. Damals lebte er noch mit der Familie in der Innenstadt, in der Nähe des Dominikanerklosters. Aber erst Anfang der 70-er Jahre begann er, ernsthaft zu fotografieren. Zu der Zeit hatte er gerade eine Lehre zum Elektromechaniker abgeschlossen. Er experimentierte mit einer geliehenen Fotolaborausrüstung. Landschaft, Kinder, Reisen und immer wieder Frankfurt boten ihm Motive zuhauf, die er Schwarzweiß oder mit Diafilmen festhielt. Noch intensiver lernte er die Stadt kennen, als er anfing, beim Entstörungsdienst der Stromversorgung der Stadtwerke zu arbeiten. „Wir haben alle Hochhäuser technisch/ elektrisch in Betrieb genommen“, erzählt er: „Ich bin fast überall schon oben gewesen. Das war einfach nur gut“. Neben der Arbeit absolvierte Achim Schulz ein Studium und wurde staatlich geprüfter Elektrotechniker. „Als ich den Abschluss hatte, habe ich mir meine erste Nikon FM gegönnt“, erinnert er sich. Schon damals faszinierten ihn Architektur und Strukturen – sei es die schrundige Rinde eines Baums, Licht- und Schattenspiele oder die scharfen Kanten der „Betonarchitektur“ der 60-er Jahre.
Nach Sindlingen kamen Achim und Marion Schulz kurz nach ihrer Heirat 1972. Sie wohnten in der Bahnstraße, in der Nähe der evangelischen Kirche, in deren Kirchenvorstand sich Achim Schulz seit 1982 engagiert. Sohn Sascha wurde geboren, und 1974 erhielt die junge Familie eine Wohnung beim Bauverein, in der Hermann-Küster-Straße. Dort musste die Küche als Fotolabor herhalten. 2002 zog er mit seiner Frau in die Edenkobener Straße um und hatte nun endlich einen eigenen kleinen Raum fürs Entwickeln. 2009 jedoch stellte er auf die digitale Kamera um. Er arbeitete sich autodidaktisch und genau so sorgfältig in die neue Technik ein, wie er zuvor seine Schwarzweißfotos bearbeitet hatte. Er erstellte Fotobücher und Diaschauen und nun, zum Bauvereins-Jubiläum, einen Rückblick in 250 Bildern, der bei der Feier am 18. Juli im Bürgerhaus in einer „Zeitfenster Lounge“ in Endlosschleife gezeigt wird.
Dafür hat Achim Schulz sowohl alte Bilder eingescannt als auch etliche eigene beigesteuert. Als „Fotograf vom Bauverein“ erlebte er Änderungen im architektonischen Geschmack von der Blockbauweise der ausklingenden 70-er über die Postmoderne der 80-er bis hin zum jüngsten Neubauprojekt in Unterliederbach mit. Alle Mitarbeiter hat er porträtiert, Dachausbau und Fassadendämmungen dokumentiert, sich Fotos zu Themen wie „Richtig Heizen“ oder „Energiesparen“ ausgedacht. Er legt Wert auf technisch saubere Arbeit und ansprechende Motive: „Die Gestaltung von Bildern ist mir wichtig“, betont er. Wer sich selbst ein Bild davon machen will, kann das im Internet tun. Unter www.flickr.com/photos/achim-s/sets/ finden sich sowohl die Bauvereins-Serie als auch weitere, nach Themen sortierte Bilder – Alle Fotos: Achim Schulz. hn

 

Die Geschicke mit gestalten

Die Geschicke mit gestalten

Christoph Wild engagiert sich seit fast 30 Jahren im Aufsichtsrat

Seit 29 Jahren nimmt Christoph Wild aktiv Anteil am Geschehen in der Genossenschaft. So lange schon arbeitet der 58-Jährige im Aufsichtsrat des Bauvereins für Höchst und Umgebung mit, davon 14 Jahre als Vorsitzender.
Was bewegt den studierten Soziologen dazu, ein Gutteil seiner Freizeit dafür aufzuwenden? „Ich bin überzeugt von der Wohnform der Genossenschaft“, erkärt er: „Sie bietet eine hohe Wohnsicherheit und ist nicht gewinnorientiert. Sie versucht, das Wohnumfeld und angenehmes Wohnen zu erhalten“. Dazu gehört, nicht höchstmöglich zu verdichten, sondern die großzügigen Grünanlagen und Gärten zu erhalten oder, wie jetzt beim Neubauprojekt in Unterliederbach, auf ausreichend Grün zu achten. Dazu gehört aber auch, regelmäßig in den Bestand zu investieren, zu modernisieren und auch immer wieder zu hinterfragen, was getan werden muss, um als Gemeinschaft zukunftsfähig zu sein.
Gerade dabei kommt der Aufsichtsrat ins Spiel. „Es ist unsere Aufgabe, die Tätigkeit des Vorstands zu überwachen und zu fördern“, erklärt Christoph Wild: „Zu schauen, ob das Geld sinnvoll ausgegeben und richtig abgerechnet wird, aber auch, Perspektiven mit zu entwickeln“. Beispielsweise sei stets zu überlegen, für wen geplant wird – angesichts der demographischen Entwicklung einerseits, der zunehmenden Anzahl von Ein-Personen-Haushalten und dem allgemein gestiegenen Raumbedürfnis andererseits.
Wild weiß, wovon er spricht. In der Siedlung aufgewachsen, trat er 1978 als Student selbst in den Bauverein ein und bezog eine Zwei-Zimmer-Wohnung in der Bahnstraße. Die behielt er auch nach Heirat und Geburt von zwei Kindern. Vier Personen auf 55 Quadratmetern – das ist heute schwer vorstellbar. Als die Kinder größer wurden, erhielt die Familie eine Wohnung in der Ferdinand-Hofmann-Straße, in der sie heute noch lebt.
Christoph Wild besuchte regelmäßig die Mitgliederversammlungen. Mitte der 80-er Jahre wurde er gefragt, ob er im Aufsichtsrat mitarbeiten wolle. Er stimmte zu, wurde gewählt und gehört seit 1985 nahezu ununterbrochen dem zehnköpfigen Gremium an, davon 14 Jahre als Vorsitzender. Obwohl ihn seine Tätigkeit bei der ARD-Werbeabteilung stark fordert, nimmt er sich die Zeit für die regelmäßigen Sitzungen, in denen der Vorstand dem Aufsichtsrat berichtet. Außerdem wird er zu den ebenso regelmäßigen Sitzungen von Prüfausschuss und Bauausschuss hinzu gebeten. Zeitweise gab es sogar einen Perspektivenausschuss, der sich damit befasste, was zu tun sei, um die Genossenschaft in einem sich wandelnden Wohnungsmarkt zukunftsfähig zu halten.
Trotz der großen zeitlichen Beanspruchung übt er das Ehrenamt gerne aus. „Das ist wie ein Engagement im Turnverein oder in der Politik: Man muss Spaß daran haben, etwas zu entwickeln, voranzubringen, mitzureden“, sagt er: „Man macht es ja auch für sich als Mitglied, denn alle Entscheidungen treffen einen selbst. Und man macht es im Auftrag der Mitglieder, die einen gewählt haben“. Und er macht es auch aus Überzeugung. „Die genossenschaftliche Idee ist für die Realisierung gemeinsamer Interessen gut, vor allem, wenn sich in der Privatwirtschaft kein Interessent findet“, sagt er im Hinblick auf Projekte wie generationenübergreifendes Wohnen oder alternative Wohnformen in ehemaligen Industriegebäuden. Gleichzeitig bedauert er, dass die Idee, die hinter einem solchen Zusammenschluss steht, in der Breite nicht so bekannt ist, wie sich das der Bauverein wünscht. Dabei habe eine Genossenschaft enorme Vorteile, findet Wild: „Das Schöne ist, dass wir das Geld nicht ausschütten müssen. Es geht nicht an irgendwen, der das Geld ‚rausziehen will, sondern kommt direkt zu den Mitgliedern zurück. Teils in Form der Dividende, die seit Jahrzehnten bei vier Prozent der Genossenschaftsanteile liegt, teils durch Investitionen, Modernisierung und Instandhaltung“. hn

Christoph Wild engagiert sich seit fast 30 Jahren im Aufsichtsrat. Foto: Michael Sittig

Christoph Wild engagiert sich seit fast 30 Jahren im Aufsichtsrat. Foto: Michael Sittig

100-Jahrfeier und Richtfest

100-Jahrfeier und Richtfest

Sein hundertjähriges Bestehen feiert der Bauverein am Freitag, 18. Juli, mit einem zweigeteilten Fest. Vormittags um 10 Uhr finden sich Mitglieder und geladene Gäste auf der Unterliederbacher Großbaustelle in der Engelsruhe ein, um Richtfest und Jubiläum mit einer akademischen Feier zu begehen. Ab 14 Uhr ist Zeit für Geselligkeit vor oder im ehemaligen Bürgerhaus Sindlingen. Der Platz, auf dem vor 25 Jahren das Festzelt zur 75-Jahrfeier stand, ist nicht mehr frei: Dort wurde in den 90.er Jahren ein Mehrfamilienhaus errichtet. Deshalb dient nun der Platz vor dem Bürgerhaus als Festgelände. Sollte es regnen, weichen die Gäste ins Bürgerhaus aus. Es gibt Speisen und Getränke, Livemusik und Kinderprogramm, eine Graffiti-Aktion zusammen mit dem Kinder- und Jugendhaus und einen Rückblick in Bildern in der „Zeitfenster Lounge“.

Reiten und Pferde pflegen lernen

Reiten und Pferde pflegen lernen

In den Sommerferien lädt der Reiterverein Sindlingen junge Vereinsmitglieder und Nichtmitglieder in die Allesinastraße 1 zu einem abwechslungsreichen Ferienprogramm ein. „Spielerisch Reiten lernen“ können Kinder ab sieben Jahren in den Wochen vom 28. Juli bis 1. August (erste Ferienwoche) und vom 1. bis 5. September (letzte Ferienwoche) von 9 bis 14 Uhr. Die Kinder erhalten Longen- und Voltigierunterricht, wobei keine Reitkenntnisse erforderlich sind. In kleinen Gruppen wird die Pflege des Pferdes erläutert. Selbstständig lernen die Nachwuchsreiter das Putzen eines Vierbeiners. Verpflegung sollte mitgebracht werden. Die Kosten betragen pro Woche 130 Euro für Mitglieder und 150 Euro für Nichtmitglieder. Weitere Informationen befinden sich auf der Homepage des Reitervereins Sindlingen e.V.: www.reiterverein-sindlingen.de.

Katholische Gemeinde: Seniorennachmittag und aktiver Donnerstag

Katholische Gemeinde

Zum Seniorennachmittag lädt die katholische Gemeinde am Mittwoch, 16. Juli, ins Gemeindezentrum St. Dionysius ein. Beginn ist um 15 Uhr.

Der „Aktive Donnerstag“ der katholischen Gemeinde trifft sich am Donnerstag, 24. Juli, ab 16.30 Uhr in St. Dionysius zum Grillfest.

Zeltlagerteam lädt zum Elternabend

Zeltlagerteam lädt zum Elternabend

Die katholische Kirchengemeinde St. Dionysius/St. Kilian organisiert wieder ein Zeltlager für Kinder und Jugendliche von sieben bis 15 Jahren. Vom 29. August bis 5. September geht es auf den Jugendzeltplatz in Medebach (Sauerland). Zur Vorbereitung lädt das Zeltlagerteam für Mittwoch, 9. Juli, um 18.30 zu einem Elternabend ins Gemeindehaus, Huthmacherstraße 21, ein. Dort gibt es wichtige Hinweise, unter anderem zur richtigen Ausstattung und zum Programm. Bisher liegen 60 Anmeldungen vor. Da aus diesem Grunde zwei Busse gemietet wurden, sind noch einige Plätze frei. „Last Minute“ -Anmeldungen sind im Pfarrbüro oder bei Familie Sittig (E-Mail: michael.sittig@sittig.de) zu bekommen. sg

Neues Pflaster an der Haltestelle

Neues Pflaster an der Haltestelle

Straßenbauamt lässt den Gehweg an der Bahnstraße erneuern

Halteverbotsschilder wiesen schon länger darauf hin, dass sich in der Bahnstraße etwas tun würde. Anfang Juli sammelten sich Baken, Schilder und ein kleiner Bagger auf der Busbucht vorm Rewe-Markt an, wurde das Haltestellenschild Westenberger Straße mit einer Haube verhängt und ein Schild angebracht, das auf die Verlegung der Haltestelle bis auf weiteres vor die Frankfurter Sparkasse hinweist.
Grund sind Sanierungsarbeiten am Gehweg. Er befinde sich in einem schlechten Zustand, teilt das Straßenbauamt auf Anfrage mit. In Senken bildeten sich bei Regen große Pfützen. Deshalb wird der Bürgersteig nun auf Antrag des CDU-Ortsbeirats Albrecht Fribolin und in Abstimmung mit dem Ortsbeirat erneuert. Das Straßenbauamt versichert, dass der Zugang zum Lebensmittelmarkt während der rund dreiwöchigen Bauzeit gewährleistet sei. Insgesamt kostet die Maßnahme 30 000 Euro.
Die Autofahrer müssen sich erst an die Baustellensituation gewöhnen. Da nun alles noch enger ist als sonst, kommen Busse und Lastwagen nur aneinander vorbei, wenn niemand sein Gefährt im Halteverbot abstellt. Verkehrsregeln allerdings scheinen zunehmend außer Kraft gesetzt zu sein. Durchgezogene Linien, Abbiegeverbote, das Verbot, Straßeneinmündungen zuzustellen oder gegen die Einbahnstraße zu fahren werden rund um den Dalles regelmäßig ignoriert. Da die Bushaltestelle jetzt als Parkplatz ausfällt, weichen die Autofahrer auf andere freie Stellen aus – Schilder hin, Baustelle her. Wenn dann auch noch Lastwagen rückwärts in den schmalen Hof des Lebensmittelmarkts einfahren, um ihn zu beliefern, ist das Chaos während des Berufsverkehrs komplett.
Kaum war die Haltestelle verlegt, verlagerte sich übrigens auch die übliche Ansammlung von Abfall rund um die Bänke vor das Geldinstitut. Diejenigen, die den durch Poller, Bänke und Schildermasten ohnehin schmalen Weg jeden Tag zumüllen, beglücken nun die freie Fläche vor der Sparkasse mit ihren Hinterlassenschaften. hn

Ab Dezember im Halbstundentakt

Öffentlicher Nahverkehr

Ab Dezember im Halbstundentakt

Bürger beklagt schlechte S-Bahn-Verbindung an Sonntag Vormittagen

Sonntags ist der Stadtrand besonders weit von der Innenstadt entfernt. Vormittags fährt nur einmal in der Stunde eine S-Bahn vom Sindlinger Bahnhof Richtung Frankfurt. Der Zeilsheimer Bahnhof wird nicht besser bedient, die S2 ist ebenfalls nur einmal pro Sunde unterwegs. Und dann liegen beide Abfahrtszeiten auch noch nah beeinander – 12.23 Uhr ab Zeilsheim, 12.34 Uhr ab Sindlingen. Dazwischen – nichts. Einzige Alternative ist eine Busfahrt nach Höchst, um dort in die S-Bahn umzusteigen. Ab und bis Höchst fährt sie häufiger.
Diesen Missstand hat ein Bürger, der nicht namentlich genannt werden möchte, bei der Bahn-Abteilung DB-Regio in Frankfurt beklagt. Um Anschlüsse im Knotenpunkt Hauptbahnhof zu erreichen, müssen Fahrgäste unter Umständen lange Wartezeiten in Kauf nehmen, schildert er die Misere. Das gilt nicht nur für Sindlinger und Zeilsheimer, sondern auch für die Bewohner der Main-Taunus-Orte entlang der S-Bahnlinien Richtung Wiesbaden und Niedernhausen. Der Sindlinger schlägt vor, einfach die S1, die sonntags nur zwischen Höchst und Offenbach-Ost verkehrt, bis Hochheim zu verlängern. Eine weitere Alternative wäre seiner Meinung nach die Einbeziehung der Rheingau-Linie 10 zwischen Neuwied und Hauptbahnhof. Dieser Zug hält derzeit an Sonntag Vormittagen zwischen Koblenz und Wiesbaden an jedem Haltepunkt, zwischen Wiesbaden und Frankfurt aber nur in Mainz-Kastel und Höchst. Ließe man das Bähnchen zusätzlich in Hochheim, Flörsheim, Eddersheim, Hattersheim und Sindlingen stoppen, wäre eine zusätzliche Anbindung geschaffen. „Im Rhein-Main-Gebiet, insbesondere im Bereich zwischen Wiesbaden und Frankfurt, mit hohen Einwohnerzahlen, ist diese Erweiterung notwendig und vertretbar. Seit Bestehen des Rhein-Main-Verkehrsverbundes ist vieles optimiert und verknüpft worden, die zitierte Misere/Lücke muss bei nächstmöglicher Gelegenheit realisiert werden“, schreibt der Sindlinger: „Ihrer Stellungnahme sehen viele Ihrer Fahrgäste mit Interesse entgegen“.
Die Stellungnahme ließ nicht lange auf sich warten, und sie ist positiv. „Die Ausweitung des Halbstundentaktes am Sonntag auf den Vormittag ab 8 Uhr auf allen Linien“ sei fester Bestandteil der Planungen des RMV, teilt die Bahn AG mit: „Sie wird zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 umgesetzt.“ Außerdem sollen auf dem Abschnitt zwischen Wiesbaden und Frankfurt zum nächsten Jahr neue Fahrzeuge eingesetzt werden. hn

TVS: Vereint beim Wäldchestag

TV Sindlingen

Vereint beim Wäldchestag

Zum Traditionsfest kommen alle Abteilungen zusammen

Im Schatten der Bäume ließ sich die Hitze am besten ertragen. Vielleicht war das mit ein Grund dafür, dass sich am Wäldchestag die Tischreihen am Turnerheim schon bald nach Beginn füllten. Wie jedes Jahr hatte der der Turnverein zum Wäldchesfest eingeladen, und wie jedes Jahr nutzten etliche Sindlinger die Gelegenheit zum Plausch mit Freunden, Nachbarn, Vereinskameraden oder zum Kennenlernen. „Die Kinder bringen ihre Eltern mit“, beobachtete Vorsitzender Michael Sittig zufrieden. Seien es die Kleinen aus der Mutter-und-Kind-Turngruppe oder die etwas Älteren aus der Turnabteilung, die Trampolinsprünge vorführten: Keine Frage, dass die stolzen Eltern die Leistungen des Nachwuchses fotografierten und mit kräftigem Applaus belohnten und anschließend gerne noch ein wenig sitzen blieben, um die angenehme Atmosphäre zu genießen und weiteren Darbietungen zuzusehen. Denn auch die Abteilungen Judo, Ving-Tsun und die Zumbatomic-Gruppe (Zumba für Kinder) führten Übungen aus ihrem Training vor. Michael Sittig nutzte die Gelegenheit, auf den Kinderstadtlauf und die neuen Kurse Herzsport, Step-Aerobic und Zumba Gold hinzuweisen.
Er freute sich darüber, dass die Organisation reibungslos verlief. „Es ist eine der wenigen Gelegenheiten, alle Abteilungen zusammen zu sehen“, sagte er. Alle Abteilungen beteiligten sich an Aufbau und Ausschank, stellten Helfer für den heißen Job am Grill und den Service an den Tischen. So verbrachten die Gäste unbeschwert einen schönen Nachmittag und Abend im Freien. Auf einem Nebenplatz sprangen Kinder quietschend unter dem Wasserschwall aus einem Rasensprenger herum, Erwachsene konnten mit Hilfe eines Messgeräts der Ving-Tsun-Kämpfer ihre Schlagkraft testen. Die weitaus meisten jedoch genossen es einfach, dazusitzen, mit Freunden, Nachbarn oder Vereinskameraden zu plaudern und vor Ort den Wäldchestag zu feiern. hn

„Zumbatonic“ heißt Zumba für Kinder. Wie viel Spaß das macht, führten kleine Sportler des TV Sindlingen beim Wäldchesfest vor.

„Zumbatonic“ heißt Zumba für Kinder. Wie viel Spaß das macht, führten kleine Sportler des TV Sindlingen beim Wäldchesfest vor.

Einen Angreifer kann ein geübter Ving-Tsun-Kämpfer leicht abwehren. Aktive der TVS-Kampfsportler zeigten, wie das geht. Fotos: Michael Sittig

Einen Angreifer kann ein geübter Ving-Tsun-Kämpfer leicht abwehren. Aktive der TVS-Kampfsportler zeigten, wie das geht. Fotos: Michael Sittig

Mit Schwung geht’s auf die Matte, die Hand schon zum obligatorischen Abklatschen erhoben: Judoka gaben am Wäldchestag einen Einblick in ihren Trainingsbetrieb.

Mit Schwung geht’s auf die Matte, die Hand schon zum obligatorischen Abklatschen erhoben: Judoka gaben am Wäldchestag einen Einblick in ihren Trainingsbetrieb.