Category: Juni

Leserbrief: Hundehalter einbeziehen

Leserbrief

Hundehalter einbeziehen

Zum Bericht „Für wenige Tage ist der Dreck weg“ über den Reinigungstag in der April-Ausgabe schreibt der Leser:

Die Berichterstattung über den „Reinigungstag“ der Arge Sov habe ich wie schon in den Vorjahren mit großer Sympathie verfolgt. Allen, die daran beteiligt waren, gebührt gewiss Dank und Anerkennung.
Aus Sicht eines Sindlinger Bürgers, der nicht Mitglied eines der ortsansässigen Vereine, gleichzeitig aber selbst Hundehalter ist, möchte ich zu dem Artikel zunächst zweierlei anmerken: Zum einen fragte ich mich schon bei der Ankündigung der diesjährigen Aktion zum wiederholten Mal, warum die veranstaltenden Vereine nicht alle Sindlinger Bürger zur Teilnahme aufrufen. Schließlich ist die Vermüllung der öffentlichen Wege, Plätze und Anlagen doch ein Thema, das nicht an eine Vereinszugehörigkeit anknüpft, sondern alle Sindlinger Mitbürger betrifft.
Zum anderen empfinde ich es als bedauerlich, dass „die Hundehalter“ so pauschal an den Pranger gestellt werden. Ich möchte die beschriebenen Missstände gewiss nicht leugnen; als jemand, der jeden Tag mit seinem Hund Spaziergänge durch Sindlingen unternimmt, kenne ich sie nur zu gut und leide selbst sehr darunter. Ich habe aber aufgrund meiner eigenen Erfahrungen den Eindruck, dass ein Großteil der Sindlinger Hundehalter sich anders verhält und über die Unsitte, Hundekot einzutüten und dann ins Gebüsch zu werfen, genauso ärgert wie die Teilnehmer am Reinigungstag. Auch insoweit böte eine Öffnung der Veranstaltung ja die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu machen und – nicht nur, aber auch unter Sindlinger Hundehaltern – weitere Gleichgesinnte zu finden.
Zu den Ursachen des Problems der wilden Müllentsorgung und möglichen Lösungen abschließend nur folgendes: Dass ein Reinigungstag so begrüßenswert er ist – die Symptome nur vorübergehend beseitigt, ist mit der Überschrift des Artikels trefflich beschrieben. Dass man das Problem durch verstärkten Einsatz der Polizei dauerhaft löst, wage ich aber zu bezweifeln. Nachhaltiger, sinnvoller und dringend geboten erscheint mir, in diesem Punkt bei der Erziehung der Kinder und Jugendlichen anzusetzen, sei es durch positive Vorbildwirkung der Erwachsenen, sei es durch den Einbezug der jungen Mitbürger in Aktionen wie die beschriebene.

Johannes Blinne

VdK Termine

VdK

Rat und Hilfe
In der sozialrechtlichen Sprechstunde hilft der VdK-Ortsverband Sindlingen Ratsuchenden beim Ausfüllen von Kur- und Wohngeldanträgen. Außerdem kennen sich die Berater gut im Schwerbehindertenrecht aus. Für die offenen Sprechstunden in den Räumen des Seniorenverbands (Edenkobener Straße 20a) ist keine Anmeldung nötig. Nächste Termine sind Freitag, 5. Juni, Freitag, 19. Juni sowie Freitag, 3. Juli, immer von 16 bis 18 Uhr.

Stammtisch
Am Donnerstag, 18. Juni, haben VdK-Mitglieder Gelegenheit zum zwanglosen Beisammensein. Der monatliche Stammtisch beginnt um 18 Uhr in der Gaststätte „Zur Mainlust“ (Loch). Jeder ist willkommen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich

Zum alten Flughafen
Der „alte Flughafen“ Bonames ist Ziel der nächsten Monatswanderung von VdK und Touristenclub Sindlingen. Dazu treffen sich die Teilnehmer am Sonntag, 21. Juni, an der Haltestelle Westenberger Straße (vor Rewe), um mit dem Bus um 9.15 zum Sindlinger Bahnhof zu fahren. Dort nehmen sie die S-Bahn um 9.34 Uhr. Zwecks Tischreservierung fürs gemeinsame Essen bittet Organisator Bruno Ohlwein um Anmeldung bis 14. Juni unter der Nummer 37 32 67.

Weinprobe
Schenk ein, den Wein, den holden: Eine Weinprobe richtet der VdK am Dienstag, 23. Juni, in den Räumen des Seniorenverbands in der Edenkobener Straße 20a aus. Sie beginnt um 15 Uhr. Um planen zu können, bitten die Organisatoren um Anmeldung bis zum 11. Juni bei Renate Fröhlich, Telefon 37 12 93. hn

Sportliches Wäldchesfest

Turnverein

Sportliches Wäldchesfest

Besucher bibbern, bleiben aber trotzdem

Brrr, das war frisch. Der Wäldchestag am Turnerheim ließ manchen Besucher erschauern – wenn er sich nämlich zu dünn angezogen hatte. Wer in Fleecepulli oder Steppjacke kam, konnte es bei der Veranstaltung des Turnvereins Sindlingen aber gut aushalten. Handballer schenkten Getränke aus, Tischtennisspieler bedienten Grill und Friteuse und junge Turnerinnen bewirteten die Gäste, die es sich an den Tischen gemütlich machten. „Schön, dass so viele gekommen sind, trotz des nicht so schönen Wetters“, begrüßte Turnvereinsvorsitzender Michael Sittig die Besucher. Für ein sportliches Unterhaltungsprogramm sorgten Kampfsportler und Tänzer. Die Vingtsun-Kämpfer und der Judo-Nachwuchs legten Matten aus und führten verschiedene Übungen vor. Besonders beeindruckte Astrid Malinowski von Vingtsun, die es mit vier Angreifern gleichzeitig aufnahm und alle auf die Matte schickte. Dabei führten alle die Bewegungen so langsam wie möglich aus, damit sie auch das ungeübte Auge verfolgen konnte. Schneller bewegten sich die beiden Judo-Jugend-Übungsleiter Anisha Arenz und Noah Neder bei ihrem Schaukampf. Sie nehmen regelmäßig an Turnieren teil und trainieren in einem Leistungszentrum. Noah Neder (17) wurde sogar Vize-Hessenmeister in seiner Gewichts- und Altersklasse. Demnächst fahren beide zu einem internationalen Turnier in Graz. Leichtfüßig wie die Judoka tanzten anschließend Kinder aus der „Zumba für Kids“-Gruppe. Mit einem Auftritt erwachsene Zumba-Begeisterter endete das Programm, aber nicht der Abend. Etliche Gäste frotzelten zwar, dass ein Glühwein oder ein heißer Apfelwein eher angebracht wäre als kühle Getränke; geblieben sind sie aber trotzdem. hn

Schon Kinder haben Spaß am Zumba und zeigten das beim Wäldchesfest am Turnerheim.

Schon Kinder haben Spaß am Zumba und zeigten das beim Wäldchesfest am Turnerheim.

Schon Kinder haben Spaß am Zumba und zeigten das beim Wäldchesfest am Turnerheim.

Schon Kinder haben Spaß am Zumba und zeigten das beim Wäldchesfest am Turnerheim.

Die Kunst der Selbstverteidigung  beherrschen die Vingtsun-Kämpfer. Für die Zuschauer führten sie die Bewegungen extra langsam aus. Fotos: Michael Sittig

Die Kunst der Selbstverteidigung beherrschen die Vingtsun-Kämpfer. Für die Zuschauer führten sie die Bewegungen extra langsam aus. Fotos: Michael Sittig

Ving Tsun

Ving Tsun

Schwungvoll auf die Matte: Der Judo-Nachwuchs demonstrierte Falltechniken und Würfe.

Schwungvoll auf die Matte: Der Judo-Nachwuchs demonstrierte Falltechniken und Würfe.

Der richtige Mann am richtigen Platz

Der richtige Mann am richtigen Platz

Die Sänger schätzen ihren Chorleiter – gleich, ob sie ihn seit der ersten Singstunde kennen oder erst seit kurzem:

Germania Tom Landefeld„Es ist eine Riesenehre für mich, für so jemanden singen zu dürfen“, sagt Tom Landefeld (48 Jahre). Der Zeilsheimer ist seit einem Jahr im Chor dabei. „Ich kann vor ihm nur den Hut ziehen. Er hat so eine gewisse Lustigkeit. Es macht Spaß, hier dazu gestoßen zu sein“, findet er. Der Chorleiter könne sehr gut vermitteln, worauf es ankommt. „Ganz wichtig sind die Einsätze, darauf legt er Wert. So wachsen wir in die Lieder hinein. Das kann eben nur ein Profi“.

Germania Klaus Mettin„Alles muss gut passen“, sagt auch Klaus Mettin (62). Er singt seit über zehn Jahren in der Germania, war vor seinem Umzug nach Sindlingen in einem Kirchenchor aktiv. „Hans Schlaud ist ‚en Korrekte‘, wie man so sagt. Das finde ich gut, sonst bräuchte man keine Übungsstunden“, erklärt er und bewundert die Präzision des Leiters. Außerdem „habe ich gelernt, die Stimme zu halten und richtig Luft zu holen“, lobt er die pädagogischen Fähigkeiten Schlauds.

Germania Freddy DullsteinFreddy Dullstein (61) ist seit 2007 in der Germania. Davor sang er viele Jahre im nicht mehr bestehenden Chor Arion. „Das war schon ein Erlebnis“, erinnert er sich, „wir waren am Schluss nur noch 12 Sänger, und hier waren es auf einmal 50. So viele Stimmen“. Er wurde herzlich aufgenommen, auch von Hans Schlaud. „Er freut sich immer über neue Sänger. Ich habe mich schnell an seine Art und Gesangskultur gewöhnt. Er kann gut mit uns Sängern umgehen. Ich schätze auch seinen unwahrscheinlich großen Erfolg als Chorleiter. Er ist eine Kapazität“, sagt Dullstein.

Germania Domenic Rackles„Das Singen hier ist sehr schön. Er geht sehr auf die Jungen ein“, sagt Domenic Rackles (19). Zusammen mit weiteren jungen Männern gehört er zum Nachwuchs, der in den vergangenen zwei Jahren eingetreten ist. „Viele haben mal eine Singstunde ausprobiert und sind geblieben, weil es familiär und harmonisch ist“, sagt er. Der Chorleiter frage häufig, „ob uns die Musik gefällt und ob wir Wünsche haben. Es ist immer interessant. Wir machen auch moderne, schnelle, englische Sachen“. An Hans Schlaud gefällt ihm, „dass er große Geduld und viel Humor hat“.

Germania Franz Josef NeuserDas war nicht immer so. „Als junger Mann war er manchmal etwas jähzornig“, erinnert sich Franz-Josef Neuser (76) an die frühen Jahre. Er singt seit 1958 in der Germania und hat Hans Schlauds Anfänge miterlebt. „Das legte sich aber immer wieder schnell. Er wollte der Germania ja etwas beibringen“, fährt Neuser fort. Die Sänger schätzten das: „Die Männer waren fast immer alle da“. Anfangs sangen sie vor allem Volkslieder. Aber schon bald „kamen etwas gehobene Werke dazu, anspruchsvollere, und auch neue Literatur. Alle waren gleich begeistert, die Älteren und die Jungen auch“, berichtet Neuser.

Germania Werner Ullrich„Als Dozent ist er für mich das Größte“, sagt Werner Ullrich (76). Er ist ebenfalls ein „Mann der ersten Stunde“, war dabei, als Hans Schlaud die erste Probe bei der Germania leitete. Nach 50 Jahren sind die beiden (und auch fast alle anderen) längst per Du. „Es ist eine richtige Freundschaft“, sagt Ullrich: „Hans Schlaud ist der Richtige für uns gewesen“. hn

Hunde, Pferde, Micky Maus

Ludwig-Weber-Schule

Hunde, Pferde, Micky Maus

Das Projekt „Zeitschriften in die Schule“ will den Spaß am Lesen wecken

Pferde, Fußball oder Micky Maus: die Auswahl an Zeitschriften für Kinder ist immens. Mit interessanten Themen, kurzen Texten und bunten Bildern buhlen sie um die Gunst der jugendlichen Leserschaft. Einen Eindruck von der Auswahl erhielten Dritt- und Viertklässler der Ludwig-Weber-Schule nach den Osterferien. Vier Wochen lang bekamen sie Zeitschriften frei Klassenzimmer geliefert.
„Wir beteiligen uns auch in diesem Schuljahr an ‚Zeitschriften in die Schulen‘, weil wir es als unsere Aufgabe ansehen, Kinder und Jugendliche in der Entwicklung ihrer Lese- und Medienkompetenz zu fördern“, sagt Martin Stojan, Klassenlehrer der 3a und Konrektor der Grundschule in Sindlingen-Nord: „Unsere Erfahrung zeigt, dass Zeitschriften gerade die Schülerinnen und Schüler neugierig machen, die bislang selbstständig und außerhalb der Schule noch keinen Zugang zum Lesen gefunden haben.“
„Zeitschriften in die Schulen“ ist ein Projekt von Stiftung Lesen, Bundesverband Deutscher Buch-, Zeitungs- und Zeitschriftengrossisten sowie Verband Deutscher Zeitungsverleger. Sie wollen damit dem Nachwuchs Appetit aufs Lesen machen. Die Acht- und Neunjährigen haben die Fähigkeit zu lesen schon gelernt. In der Schule meistern sie ganzseitige Texte. Aber zuhause? Lesen sie da überhaupt? Manche schon. Manjot und Mediha zum Beispiel mögen Pferdezeitschriften. Leon sammelt Playmobil-Heftchen mit Figuren dran. Semin und andere sind Entenhausen-Fans, verfolgen die Abenteuer von Donald Duck mit großem Vergnügen. Andere dagegen kommen vielleicht durch das Projekt auf den Geschmack. Das Zeitschriftenpaket enthält Sport- und Wissensmagazine, Comics, Geschichten für Mädchen, Hefte über Tiere. Jede Woche gibt es Nachschub. Die bunten Magazine liegen auf einem Tisch bereit, die Schüler dürfen sich während der Pause oder in Freiarbeitszeiten welche nehmen und darin lesen. Nach einer Woche sollten sie eine Zeitschrift durchgearbeitet haben und sie den Mitschülern vorstellen. „So erfahren alle, was drin steht und ob es für sie interessant sein könnte“, sagt Martin Stojan.
Maxi, Semin, Yunus, Luis und Chantal haben sich zuerst für das Fußballheft entschieden. „Luis und ich lesen uns gegenseitig die Sprechblasen vor“, sagt Chantal, der die Lektüre großen Spaß macht – unter anderem, weil etwas über Bayern München drinsteht. Luis mag außerdem die Witze. Er spielt selbst Fußball, und zwar in der F-Jugend des FC Viktoria Sindlingen. Juliana hat sich ein Hundejournal gegriffen. „Weil ich Hunde mag, besonders Welpen. Und da steht sehr viel darüber drin. Wenn ich groß bin, möchte ich mir einen Hund kaufen“, sagt sie. Isra fühlt sich von Bildern und Inhalt eines Pferdecomics angezogen, Annalena ist fasziniert vom Wissensmagazin ‚Willi will’s wissen‘, „weil da Experimente gemacht werden“. Das schätzen auch Maxi und Semin an „Galileo“: „Wir sehen das auch im Fernsehen, das ist spannend“, findet Maxi, „weil sie Experimente machen“, ergänzt Semin.
Insgesamt beteiligten sich bundesweit rund 16 300 Klassen an dem Projekt. Ziel ist, den Kindern das Lesen schmackhaft zu machen, vor allem denen, die sich noch nicht an ein dickes Buch heranwagen. Zeitschriften könnten auch dem so genannten „Leseknick“ in der Pubertät entgegenwirken, heißt es in einer Mitteilung der Projektträger. Im Idealfall sollen die Schüler eigenständig und auch kritisch mit Medien umgehen lernen. hn

Vier Wochen lang hatten Ludwig-Weber-Schüler Gelegenheit, verschiedene Zeitschriften kennenzulernen. Foto: Michael Sittig

Vier Wochen lang hatten Ludwig-Weber-Schüler Gelegenheit, verschiedene Zeitschriften kennenzulernen. Foto: Michael Sittig

Noch alles offen – Magistrat prüft den Erwerb

Villa Meister

Noch alles offen

Magistrat prüft – Einschränkungen für potenzielle Käufer

Was wird aus der Villa Meister? Entsprechende Anfragen brachten SPD und CDU im Ortsbeirat auf den Weg.
Wie berichtet möchte die Erbengemeinschaft, der Park und Villa, Reitstall und Koppeln gehören, das Anwesen verkaufen. Die SPD setzt sich dafür ein, dass es die Stadt erwirbt. Die CDU bevorzugt eine privatwirtschaftliche Vermarktung. Beide betonen, dass die Anlage in jedem Fall weiterhin öffentlich zugänglich sein soll.
Der Magistrat berichtet nun, dass er sich in Gesprächen zur Zukunft der Liegenschaft befinde. Es liege aber noch kein konkretes Verkaufsangebot vor. Es gebe jedoch Überlegungen, wie das Gelände genutzt werden könnte. Dabei solle geprüft werden, ob durch die Freigabe der ehemaligen Gärten für Wohnungsbau genügend Geld erwirtschaftet werden könnte, um eine Folgenutzung für die Villa sicherstellen zu können. Das gelte für jeden Käufer, egal ob Stadt oder jemand anderes. Voraussetzung sei stets, dass der Charakter des Parks erhalten bleibe. Die öffentliche Zugänglichkeit sei ohnehin aufgrund testamentarischer Bestimmungen gewährleistet.
Neben den wirtschaftlichen sind denkmal- und naturschützerische Auflagen sowie Sicherheitsaspekte zu prüfen. Park und Villa grenzen direkt an die Mainauen. Teile davon liegen in der besonders geschützten Zone Eins des Grüngürtels und Grünzugs der Stadt Frankfurt. Gebäude und Park stehen unter Denkmalschutz. Und nicht zuletzt ist die Nähe zur chemischen Industrie möglicherweise ein Fall für die Seveso-Richtlinie. Ähnlich wie bei den Überlegungen zur Bebauung des westlichen Ortsrands mit Wohnungen soll ein Gutachten Klarheit darüber bringen, ob hier überhaupt gebaut werden darf.
Sofern eine solche Nutzung möglich sei, werde der Magistrat auch prüfen, ob eine stadteigene Gesellschaft dafür in Frage kommt. Sollten private Dritte das Meister-Gelände kaufen, sei die Mitsprache der Stadt bei der zukünftigen Entwicklung durch das öffentliche Baurecht, die bestehende Erhaltungssatzung sowie die denkmalschutzrechtliche Genehmigungserfordernis für Umnutzungen und Neubauvorhaben sichergestellt. hn

Spannende Einblicke ins Museum

Kultur

Spannende Einblicke ins Museum

Kinder im „Sammelfieber“ – Besondere Orte in Sindlingen

Sammeln, forschen, Ergebnisse in Kategorien einteilen und ausstellen: Diese typische Museumsarbeit leisteten in den ersten beiden Maiwochen Kinder in Sindlingen. Sie beteiligten sich am „Sammelfieber“ des „Kindermuseums unterwegs“. Gesammelt haben sie aber nicht, wie im vergangenen Jahr, Gegenstände, sondern Informationen und Fotos von besonderen Orten.
Als Tochter des Kindermuseums an der Hauptwache knüpft die mobile Einheit immer an die aktuelle Ausstellung an. Sie heißt „Sammelfieber“, informiert Kunstpädagogin und Erzieherin Lena Sandel, und ist noch bis 14. Juni zu sehen. Um eine Wiederholung zu vermeiden, „sammeln wir diesmal bei Stadtteilexpeditionen Informationen und Dinge über Sindlingen“, führt sie aus. Die Ergebnisse könnten sogar in ein interaktives Stadtmodell einfließen, an dem derzeit das Historische Museum arbeitet. Es umfasst alle Stadtteile, aber nur aus der Perspektive der Erwachsenen. Das Kindermuseum unterwegs steuert dann die Sicht der Kinder auf ihr Umfeld bei.
Bereits zum vierten Mal sind die Museumsmitarbeiterinnen in Sindlingen unterwegs, und einige der Kinder, die mitgemacht haben, waren auch schon früher dabei. „Man kann vieles lernen, es ist alles toll“, findet zum Beispiel Dakota (neun Jahre), während sie einen Reitplatz malt. Über Plakate und durch Freunde erfahren die Kinder von dem Angebot. „Wir kooperieren mit dem Quartiersmanagement. Es sorgt für die Werbung“, sagt Lena Sandel.
Über mangelnden Zuspruch können sie und Kollegin Laura Hollingshaus nicht klagen. Zeitweise mehr als 14 Kinder finden sich am Nachmittag bei ihnen ein. „Wir haben gefragt, welche Orte die Kinder mögen oder Freunden zeigen würden, die nicht von hier sind. Dann haben uns die Kinder als Stadtteilexperten herumgeführt, wir haben die Wege in einen Plan eingezeichnet, Fotos gemacht und wollen einen Stadtplan erstellen“, erläutert Laura Hollingshaus. Für Ryan (acht) und Duaa (zehn) ist der Bolzplatz in der Brill-Siedlung das Größte, Mohamed (acht) mag den Spielplatz am Mainufer. Auf „gruselige“ Orte haben sich Amas (acht) mit dem Bunker und Mohamed (sechs) mit dem Friedhof konzentriert, ihre kleine Schwester Malak (vier) dagegen zeichnet lieber eine Blumenwiese.
Erwünschter Nebeneffekt ist, die Wahrnehmung der jungen Frankfurter für ihre Umgebung zu schärfen, Besonderes zu erkennen, mit bunten Bändern zu markieren und zu überlegen, wie sich hässliche Ecken verschönern lassen könnten. So werden die Kinder selbst zu kleinen Forschern und Sammlern. „Jedes Kind sammelt irgend etwas. Deshalb ist es ein so dankbares Thema“, nennt Lena Sandel den pädagogischen Hintergrund: „Hier lernen sie, das weiter zu erforschen. Sie erfahren spielerisch, woher das Sammeln kommt, was und wie ein Museum sammelt, wie man Kategorien bildet, handelt oder ausstellt.“
Diese Aspekte zeigt auch die Ausstellung im Kindermuseum an der Hauptwache. „Wir haben sehr viele interaktive Angebote, die unmittelbar Bezug zur Lebenswelt der Kinder ab sieben Jahre haben“, erklärt Lena Sandel. Allerdings nutzten nur wenige Familien mit Kindern das Museum. Zumeist lerne es die Zielgruppe durch Schulausflüge kennen. Deshalb gibt es das „Kindermuseum unterwegs“, das von Mai bis September durch elf Stadtteile tingelt, „um uns bekannter zu machen, Barrieren abzubauen und zu zeigen, dass ein Museum nicht nur langweilig ist“, erklären die jungen Frauen. hn

Informationen gibt es telefonisch unter 212 35 154 beim Kindermuseum Frankfurt (Zwischenebene der Hauptwache) und im Internet unter www.kindermuseum.frankfurt.de
Die nächste Ausstellung, die ab 19. Juli zu sehen ist, befasst sich unter dem Titel „Schrift:stellen Zeichen:setzen“ mit dem Schreiben, Drucken und Dichten.

Besondere Orte malten Kinder im „Kindermuseum unterwegs“ in der Hermann-Brill-Straße. Fotos: Michael Sittig

Besondere Orte malten Kinder im „Kindermuseum unterwegs“ in der Hermann-Brill-Straße. Fotos: Michael Sittig

Mohamed hilft Kunstpädagogin Lena Sandel dabei, die Bilder und Orte einzuordnen.

Mohamed hilft Kunstpädagogin Lena Sandel dabei, die Bilder und Orte einzuordnen.

Dem sonnigen Frühlingstag hat Ryan ein Bild gewidmet – und ein weiteres dem Bolzplatz in der Brill-Siedlung.

Dem sonnigen Frühlingstag hat Ryan ein Bild gewidmet – und ein weiteres dem Bolzplatz in der Brill-Siedlung.

Mädels besser als Jungs

TV Sindlingen

Mädels besser als alle Jungs

Tischtennis-Team wird ungeschlagen Meister

Die Tischtennis-Mädchenmannschaft des TV Sindlingen wurde ungeschlagen Meister in der ersten Kreisklasse der männlichen Jugend. Das klingt paradox, entspricht aber den Tatsachen. Da nur wenige Mädchenmannschaften am Spielbetrieb teilnehmen, mischen sie in den Jungen-Klassen mit. Dort zeigten Susanna Mulugheta, Franziska Beck und Jessica Beck der Konkurrenz die Grenzen auf. Sie blieben als Mannschaft ungeschlagen, mussten sich lediglich dreimal mit einem Unentschieden zufrieden geben. Den härtesten Konkurrenten um die Meisterschaft, Dornbusch /Niederrursel, besiegten sie gleich zweimal und sicherten sich die Meisterschaft am Ende mit einem Punkt Vorsprung. Die Stärke der Mannschaft war ihre Ausgeglichenheit, berichtet Jugendleiter Edwin Reinhard. Alle drei Mädchen haben ein positives Spielverhältnis: Susanna Mulugheta 21 Siege :9 Niederlagen, Franziska Beck 23:12 und Jessica Beck 20:12. Letzten Endes entscheidend waren die Doppel, in denen sie sich eine Bilanz von 14:2 erspielten.
Wer auch einmal den Tischtennisschläger schwingen will, kann gerne in der Turnhalle der Meisterschule vorbeischauen. Trainingszeiten sind für Kinder und Jugend mittwochs und freitags von 17 bis 19 Uhr, für Erwachsene dienstags und freitags von 19 bis 22 Uhr. er

Meisterinnen der Tischtennis-Jungen-Kreisklasse: (von links) Susanna Mulugheta, Franziska Beck und Jessica Beck.

Meisterinnen der Tischtennis-Jungen-Kreisklasse: (von links) Susanna Mulugheta, Franziska Beck und Jessica Beck.