Category: Juni

Neuer Kirchenvorstand

Neuer Kirchenvorstand

Die evangelische Gemeinde hat einen neuen Kirchenvorstand gewählt. Das ehrenamtliche Leitungsgremium besteht nun aus Anthony Baechle, Sonja Heinisch, Claudia Ilg, Jürgen Peters, Edith Schlereth, Christa Trompeter, Hans-Joachim Schulz und Frank Weber, teilt Pfarrer Ulrich Vorländer mit. Die Amtszeit beginnt am 1. September, der Einführungsgottesdienst wird am 6. September um 10.30 Uhr in der evangelischen Kirche gefeiert.

Fußballtunier der Vereine

Fußballturnier der Vereine

Der Sindlinger Fußballclub Viktoria richtet am Samstag, 26. September, ein Kleinfeldturnier für alle nicht-fußballspielenden Ortsvereine aus. „Der ‚Viktoriatag‘ war ursprünglich eine interne Veranstaltung. Das wollen wir in anderer Form wieder aufleben lassen, indem wir ein Turnier für die Vereine ausrichten“, erklärte zweiter Vorsitzender Thomas Krock in der Hauptversammlung des Vereinsrings. Männer, Frauen und Jugendliche ab 15 Jahre bilden gemischte Mannschaften aus fünf Feldspielern und einem Tormann. Nicht fußballerische Glanzleistungen, sondern der Spaß und das Miteinander stehen im Vordergrund. Die Viktoria bittet um Anmeldungen bis 30. Juni bei Gerhard Wäger unter der E-Mail-Adresse gerhard.waeger@arcor.de. Weitere Programmpunkte sind voraussichtlich ein Schnuppertraining für Kinder und Jugendliche, ein Einlagespiel der Seniorenmannschaften der Viktoria und weitere kleinere Aktionen. Essen und Trinken soll es auch geben. hn

Das Abenteuer beginnt

Das Abenteuer beginnt

Spielplatz hinter dem Kinder- und Jugendhaus wieder geöffnet

Einige Monate mussten die Sindlinger Kinder drinnen bleiben. Das ist jetzt vorbei: Im April wurde der Abenteuerspielplatz des Kinder- und Jugendhauses offiziell mit einer Open-Air-Party für die neue Saison eröffnet.
Knapp 50 Besucher kamen im Laufe des Nachmittags bei strahlendem Sonnenschein zum weiträumigen Gelände am Bahndamm. Einige griffen gleich zu Hammer und Sägen, um an den Holzhütten weiterzubauen, andere vergnügten sich bei Spiel- und Sportangeboten auf der Wiese. Paarweise konnten die Kinder einen großen Parcours ablaufen, bei dem viele Aufgaben zu bewältigen waren, zum Beispiel Frisbeegolf, kleine Schnitzeljagd, balancieren, mit einem Bobby Car einen Hügel herunter fahren und ähnliches. Großen Spaß bereiteten auch Spiele im Kreis und eine abschließende Wasserschlacht. Am großen Lagerfeuer schmeckten die verschiedenen gegrillten Würstchen gleich nochmal so lecker.
In den Sommermonaten ist der Abenteuerspielplatz montags bis donnerstags von 14.30 bis 17 Uhr und freitags von 13 bis 16 Uhr geöffnet. Bei Regen gibt es ein Spielprogramm im Kinder- und Jugendhaus.
Neben den alljährlichen Ferienspielen vom 27. Juni bis 5. August findet am Samstag, 6. Juni, ein weiteres Highlight auf dem Abenteuerspielplatz statt. In Zusammenarbeit mit den „Frankfurter Flöhen“ veranstaltet das Kinder- und Jugendhaus im Rahmen von „Musik uff de Gass“ auf der kleinen Naturbühne ein Kindertheaterstück. Um 15 Uhr präsentiert das „Theater con Cuore“ das Stück „Robbi, Tobbi und das FlieWatüüt“ für Kinder ab vier Jahre.

773000 Euro für muffige Räumchen

Immobilien

773 000 Euro für muffige Räumchen

Ortsbeirat beantragt, den Bunker nicht zu kaufen

Die Stadt kauft dem Bund für rund 2,145 Millionen Euro sechs Hochbunker auf einmal ab. Darunter ist auch der Sindlinger Betonklotz in der Küferstraße. CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin hat beantragt, auf dessen Ankauf zu verzichten. Der Ortsbeirat stimmte zu.
Denn Fribolin machte eine Rechnung auf, die allen einleuchtete. Karnevalverein, Arbeiterwohlfahrt, SPD und VDK nutzen den Bunker als Lager. Für etwa 130 Quadratmeter Lagerfläche zahlen sie 3612 Euro Miete im Jahr. Die Stadt will nun 470 000 Euro für den Kauf des Gebäudes hinblättern. Hinzu kommen 263 000 Euro für Brandschutzmaßnahmen. Bis sich diese 733 000 Euro amortisiert hätten, würden 203 Jahre vergehen: „Dies erscheint ökonomisch nicht sinnvoll angesichts der Tatsache, dass sich die winzigen, unbeheizten Einzelzellen in einem außerordentlich schlechten Zustand befinden, feucht und muffig sind. Sie waren und sind für die Vereine immer nur eine Notlösung gewesen“, begründet Fribolin den Antrag, den Ankauf des Sindlinger Bunkers aus dem „Bunkerpaket“ zu streichen: „Die geplante Ausgabe von 733 000 Euro für diese Nutzung ist den Bürgern im Stadtteil und den Vereinen nicht zu vermitteln und wird gerade auch in Anbetracht der Konsolidierungsmaßnahmen im städtischen Haushalt als unangemessen angesehen werden“, findet der CDU-Ortsbeirat.
Die Stadt begründet den Kauf damit, dass sie die derzeitige Nutzung als Lagerraum für Vereine sichern wolle. Täte sie es nicht, würde der Bund die Gebäude anderweitig verkaufen, weil er die nötigen Brandschutzmaßnahmen nicht finanzieren wolle. Dann wäre aber nicht sichergestellt, dass die Mieter bleiben dürfen. Der Kauf sei daher „für viele Vereine von existenzieller Bedeutung, da die Stadt Frankfurt nicht in der Lage ist, adäquate Ausweichräume anzubieten. Durch den Erwerb der Bunkeranlagen wird damit ein wichtiger Beitrag zu Erhalt und Sicherung der städtischen Vereinsvielfalt geleistet“, heißt es in der Magistratsvorlage.
Fribolin widerspricht: Diese „überzogene Geldausgabe“ leiste sicher keinen „wichtigen Beitrag zu Erhalt und Sicherung der städtischen Vereinsvielfalt“. Er beantragt, stattdessen mit einem Teil der eingesparten Mittel einen alternativen und funktionalen Lagerraum für die betroffenen Vereine zu schaffen.
Der Beschluss des Ortsbeirats hat allerdings nur empfehlenden Charakter. Die Stadtverordneten müssen sich nicht daran halten. Denn bislang war immer von einem „Paketpreis“ für sechs Bunker die Rede. Es ist unklar, wie sich die Herauslösung des Sindlinger Hauses darauf auswirken würde. hn

Seit 65 Jahren ein Paar

Ehejubiläum

Seit 65 Jahren ein Paar

Karola und Karl-Heinz Mast feiern Eiserne Hochzeit

„65 Jahre verheiratet, und immer mit der selben Frau“, witzelt Karl-Heinz Mast (87). „Du wolltest ihn, jetzt hast Du ihn, hat meine Mutter immer gesagt“, seufzt Karola Mast (84) in gespielter Verzweiflung. Keine Frage: Die beiden necken sich ganz gern. Und sie kennen sich gut: Am 13. Mai feierte das Paar Eiserne Hochzeit.
65 Jahre Ehe, das ist schon etwas Besonderes. „Heute lassen sich die Leute viel zu schnell scheiden“, finden die beiden. Natürlich gebe es Höhen und Tiefen. „Bei uns war immer was los, aber wir haben uns auch immer wieder vertragen“, blicken sie auf bewegte Zeiten zurück.
Beide stammen aus Sindlingen. Karola Mast, geborene Frohnapfel, half ihren Eltern im Lebensmittelgeschäft am heutigen Kreisel. In der Freizeit vergnügte sie sich beim Kerwetanz, beim Zuschauen, wenn die Fußballer der Viktoria spielten, bei den Tanzabenden in den Saalwirtschaften oder im Kino. Karl-Heinz Mast, ebenfalls in Sindlingen geboren, als Zweijähriger aber mit seiner Familie nach Bockenheim übersiedelt, fiel ihr nach dem Krieg auf dem Fußballplatz ins Auge. Er hatte bei Hartmann und Braun Feinmechaniker gelernt. Als die Firma, die kriegswichtiges Gerät produzierte, 1944 bei einem Bombenangriff weitgehend zerstört wurde, lag er acht Stunden verschüttet unter den Trümmern. 166 Arbeiter starben, Karl-Heinz Mast überlebte als einer von wenigen. Da auch die Wohnung ausgebombt war, zog die Mutter mit ihm und seinen Geschwistern zurück ins Elternhaus nach Sindlingen. Dort lernten sich die achtzehnjährige Karola und der zweiundzwanzigjährige junge Mann kennen.
Nach der Hochzeit bezogen sie eine Wohnung im Elternhaus in der Bahnstraße. Bald kam Sohn Klaus Peter zur Welt. Karola Mast führte den Haushalt und half weiter im elterlichen Geschäft, bis es 1963 geschlossen wurde. Sie wechselte nahtlos in die Werkstatt ihres Mannes. Er hatte zunächst als Fahrer für die US-Armee gearbeitet und sich 1960 mit einer Werkstatt für Feinmechanik und Gravuren selbständig gemacht. „Sie war eine wundervolle Mechanikerin“, schwärmt er von der Mitarbeit seiner Frau. Für feinste Gravuren hatte sie ein gutes Händchen, und der Betrieb florierte. „Ich hatte sieben Mitarbeiter und wir hatten unheimlich viel zu tun“, berichtet Karl-Heinz Mast. Die Firma fertigte allein 250000 Schilder für die unzähligen Rohrleitungen im chemischen Werk an, aber auch Dentalapparaturen und Sportpokale.
Nach einem Herzinfarkt musste Mast langsamer treten. Er gab die Mechanik auf und betrieb fortan nur noch eine Gravierwerkstatt. In der führt er noch heute, mit 87 Jahren, Gravuren für Vereine und Privatleute aus. Andere Beschäftigungen musste er zwischenzeitlich aufgeben. Mast spielte bis 1950 Fußball bei der Viktoria, Indiaka im Turnverein und Tennis im Tennisclub. Ferner sang er als erster Bass im Männergesangverein Arion. „Wer rastet, rostet“, ist seine Devise seit jeher.
Karola Mast begnügte sich damit, ihrem Mann zuzuschauen oder zuzuhören. „Wir waren ja immer zusammen“, sagt sie. Wenn er heute zum Treffen mit den Freunden vom Indiaka oder vom Arion geht, geht sie mit Hund Lissy spazieren oder setzt sich an den Küchentisch, um dem Treiben im Kreisverkehr zuzusehen. Das große Gartengrundstück im Vogelsberg haben die beiden vor einem Jahr verpachtet. „Das wurde uns zuviel“, sagen sie. Sonst aber sind die beiden fit und optimistisch, in fünf Jahren das nächste Ehejubiläum zu begehen, die Gnadenhochzeit. hn

Sie halten eisern zusammen: Karola und Karl-Heinz Mast. Am 13. Mai feierten sie ihr 65-jähriges Ehejubiläum. Foto: Michael Sittig

Sie halten eisern zusammen: Karola und Karl-Heinz Mast. Am 13. Mai feierten sie ihr 65-jähriges Ehejubiläum. Foto: Michael Sittig

Lebendiges Gloria

Katholische Gemeinde

Lebendiges Gloria

Erste Kommunion für 38 Kinder aus Sindlingen und Zeilsheim

Dem großen Tag gingen Monate der Vorbereitung voraus. 16 Kinder aus Sindlingen und 22 aus Zeilsheim bereiteten sich teils in ihren Pfarreien, teils gemeinsam auf die erste Heilige Kommunion vor. Sie stand unter dem Motto „Jesus, der gute Hirte“. Die Kinder starteten mit einer Übernachtung im Gemeindehaus St. Dionysius und wurden anschließend mit einem Segnungsgottesdienst in die Zeit der Vorbereitung entlassen. Zweimal im Monat übernahmen Eltern die Anleitung der Kleingruppen, einmal im Monat kamen alle an einem Samstag Vormittag zusammen. Ende Januar verbrachten sie sogar ein ganzes Jesus-Wochenende in einem Selbstversorgerhaus mit Bibelgeschichten, Theater, Schattenspiel, Collagen und Gesang. „Wir haben die Bibel dabei kreativ kennengelernt“, berichtet Gemeindereferentin Claudia Lamargese. Erstmals feierten auch alle fünf Gemeinden das Pastoralen Raums, also Sindlingen, Zeilsheim, Höchst, Unterliederbach und Sossenheim, einen gemeinsamen Familiengottesdienst. Außerdem gab es zwei thematische Elternabende. „Wir haben bemerkt, dass die Eltern selbst teilweise unsicher sind im Glauben und Bedarf am Gespräch besteht“, sagt Claudia Lamargese. Die Kinder waren ihrerseits vor allem über die Musik sehr zu begeistern. Deshalb wünschten sie sich, im Erstkommunionsgottesdienst ein lebendiges „Gloria“ zu singen. Gesang und Bewegung im Stil eines Gopsels bereiteten ihnen erkennbar viel Spaß. hn

Die Sindlinger Kommunionkinder 2015, zusammen mit Messdienern, Pfarrer Martin Sauer und Gemeindereferentin Claudia Lamargese. Foto: Michael Sittig

Die Sindlinger Kommunionkinder 2015, zusammen mit Messdienern, Pfarrer Martin Sauer und Gemeindereferentin Claudia Lamargese. Foto: Michael Sittig

Wie einen Gospel sangen die Kinder das Gloria.

Wie einen Gospel sangen die Kinder das Gloria.

Die Löcher werden größer

Arge Sov

Die Löcher werden größer

Vereine sorgen sich um die Zukunft des Ranzenbrunnenfest

Das Ranzenbrunnenfest beschäftigte die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine (Arge Sov) in ihrer Jahreshauptversammlung. Steigende Kosten einerseits, schwindende Teilnehmer- und Besucherzahlen andererseits setzen den Ausrichtern des Straßenfests zu.
„Die Löcher zwischen den Ständen werden größer“, sagte Jochen Dollase vom Gesangverein Germania. Deshalb sei das Konzept dringend überarbeitungswürdig. Er erinnerte daran, dass es vor 34 Jahren mit zwei Ständen direkt am Ranzenbrunnen begann. Es dehnte sich im Lauf der Jahre in die Huthmacherstraße hinein aus, reichte schließlich bis zur katholischen Kirche und umfasst heute auch noch die Mainwiesen. Doch in dem Maß, in dem sich Gruppen und Vereine wie die Kolpingfamilie, die Radfahrer und die Sportfischer aus Alters- und Personalmangel zurückziehen, wird es in der Huthmacherstraße immer lichter. Dazu tragen aber auch noch andere Dinge bei, erklärte Organisator Martin Wagner. Standortwünsche der Vereine, die Breite der vorgeschriebenen Rettungsgasse und kurzfristige Absagen erschweren es, Lücken zu füllen. „Wir werden nicht mehr Teilnehmer dazu bekommen, es werden eher weniger“, sagte Wagner.
Es gebe genügend Professionelle, die gerne mitmachen würden, wusste Wolfgang Schuhmann von der katholischen Gemeinde. „Aber das nimmt den Vereinen das Geschäft weg. Es soll ein Vereinsfest bleiben“, sagte er. Franz Ilg erklärte, dass der Zeilsheimer Vereineinsring bei seinen Veranstaltungen ähnliche Probleme habe. Er regte an, sich mit den Kollegen auszutauschen und eventuell zu kooperieren. So gewinne das Ranzenbrunnenfest, das zu einem reinen Ortsfest geschrumpft sei, vielleicht wieder Besucher von außerhalb, und das Zeilsheimer Froschbrunnenfest ebenso.
Kassierer Michael Streubel vom Ersten Sindlinger Karnevalverein wies darauf hin, dass die Standgebühren die Kosten des Ranzenbrunnenfests nicht decken. Dank verschiedener Spender sei es aber möglich, das Defizit auszugleichen und die Gebühren für die Teilnehmer moderat zu halten. Allerdings fallen seit der Neuordnung der Gema-Gebühren Kosten von 450 Euro für Ranzenbrunnenfest und Weihnachtsmarkt an. „Das haut richtig rein“, sagte Streubel. Die Vereine verdienen in der Regel nicht so viel durch den Verkauf von Würstchen, Getränken oder Kuchen, dass ein nenneswerter Gewinn übrig bliebe. Die meisten sind froh, wenn sie nicht draufzahlen. Im vergangenen Jahr hatte die Versammlung beschlossen, die Gema-Gebühren einfach auf alle umzulegen. Dadurch würden sich die Kosten pro Stand im Schnitt um 17 Euro erhöhen. „Der SKV trägt diese Entscheidung nicht mit“, kündigte Streubel für seinen Verein an. Es sei nicht einzusehen, dass manche Vereine Alleinunterhalter engagierten, dadurch mehr Zulauf hätten und alle für die Kosten aufkommen müssten. „Wir wollen das Fest damit attraktiver machen“, entgegnete Markus Krämer vom Gesangverein Germania. Ein deutlich höherer Umsatz am Germania-Stand sei dadurch nicht zu verzeichnen. Er schlug vor, dass der Dachverband, also die Arge Sov, die Gebühren aus ihrer Kasse begleichen solle, sofern sich kein Spender dafür finde. So wurde es beschlossen. In diesem Jahr findet das Ranzenbrunnenfest am Samstag, 5. September, statt.
Den Weihnachtsmarkt bewerteten die Vereinsvertreter als rundum gelungen, ebenso den Seniorenfasching. Die Beteiligung an der Gedenkstunde zum Volkstrauertag dagegen ließ zu wünschen übrig. Der Reinigungstag im Frühjahr hatte vor allem symbolischen Wert. Schon am nächsten Tag war am Mainufer wieder alles zugemüllt und die Sammelstellen, an denen die gesammelten Abfallsäcke zur Abholung bereit lagen, von Unbekannten als Deponie für alte Kühlschränke und weiteres missbraucht. Außerdem entwickele sich die Straße zur Internationalen Schule zunehmend zur Müll-Meile, merkten mehrere Vereinsvertreter an. hn

Eine schöne Siedlung – oder?

Sindlingen-Nord

Eine schöne Siedlung – oder?

Quartiersmanagement soll den Norden beleben – Abschied von Marja Glage

Marja Glage wird von Sindlingen nach Unterliederbach wechseln. Das teilte die Quartiersmanagerin Stadtteilakteuren am Ende einer Strategiesitzung für Sindlingen-Nord mit.
Seit 2008 kümmert sich die Diplom-Geographin im Auftrag der Caritas um die Hermann-Brill-Siedlung. Im Rahmen des städtischen Programms „Aktive Nachbarschaft“ baute sie ein Netzwerk von Angeboten und ehrenamtlich Aktiven auf, die dazu beitragen, das Miteinander zu verbessern. Das Programm lief nach fünf Jahren aus. In einer „Strategiewerkstatt“ zogen Stadtteilakteure (Vertreter von Vereinen, Institutionen und Einrichtungen) Bilanz. Sie stellten eine positive Entwicklung fest, die aber ohne professionelle Unterstützung wahrscheinlich wieder zum Erliegen kommen würde. Deshalb blieb das Nachbarschaftsbüro bestehen und das Quartiersmanagement wurde mit halber Stelle weitergeführt.
Ein weiteres Ergebnis war, dass sich Sindlingen-Nord gegenüber dem Süden benachteiligt fühlt. Es ist zwar kein sozialer Brennpunkt. Doch in den Wohnsiedlungen aus den 20-er Jahren und der Nachkriegszeit gibt es nur wenige Geschäfte, Gaststätten, Veranstaltungsräume und Veranstaltungen. Um die Bewohner zu ermutigen, sich für ihre Interessen einzusetzen, wurde das Quartiersmanagement nun um eine Viertelstelle und auf Nord ausgeweitet.
Für eine Bestandsaufnahme bat Marja Glage die Stadtteilakteure zu einer „Strategiewerkstatt“. 16 Teilnehmer listeten auf, was gut und was weniger gut ist. Gut sei die soziale Infrastruktur mit Beratungen in den Kitas, Eltern-Café in der Ludwig-Weber-Schule, Angeboten für Schüler und Berufsberatung im Jugendclub, waren sie sich einig. Es gebe keine interkulturellen Konflikte, keine Probleme im Wohnumfeld. Sogar der „Riegel“, Sindlingens größte Wohnanlage mit 105 Wohnungen in der Hermann-Küster-Straße 58 bis 62, sei seit der Einführung eines Concièrges befriedet.
Anders sieht es mit der Verkehrssicherheit, der Nahversorgung und dem kulturellen Leben aus. Der starke Verkehr zu und von der Internationalen Schule und den privaten Kitas belastet die Anwohner nach wie vor. Geschäfte können sich in der Ladenzeile Hugo-Kallenbach-Straße kaum halten. Der Smart-Lebensmittelmarkt überlebt nur dank öffentlicher Förderung. Seit der Verlagerung des Weihnachtsmarkts nach Sindlingen-Süd gibt es keine großen öffentlichen Feste mehr und für kleinere fehlt ein geeigneter Raum.
Andererseits liegen Kinder- und Jugendhaus sowie Stadtteilbücherei mit ihrem vielfältigen Programm in Sindlingen-Nord, der VdK unterhält hier seinen Seniorentreff. Der Ampel-Spielplatz ist sehr beliebt, stets frequentiert und in ausgezeichnetem Zustand. „Musik uff de Gass“ spielt am 6. Juni in Nord wie Süd, „um Bewegung hineinzubringen und die Zweiteilung aufzubrechen“, sagte Initiatorin Inge Gesiarz. Franz Ilg, früherer Vorsitzender des Vereinsrings, hat vor, ein „Adventssingen“ am Richard-Weidlich-Platz zu organisieren. Dort sorge im Sommer der Eissalon für Belebung, das Obstlädchen Werner sei eine weitere Bereicherung, findet Hans-Joachim Schulz (Bauverein und evangelische Gemeinde): „Wir haben hier eine schöne Siedlung“.
Ein wenig irritiert waren daher die Ortsbeiräte. „Das Quartiersmanagement war bislang da, wo Not herrscht. Hier haben wir keine Not gesehen“, bilanzierten Albrecht Fribolin (CDU) und Claus Lünzer (SPD).
Wie die Bewohner das Leben in Sindlingen-Nord bewerten, soll durch eine „aktivierende Befragung“ herausgefunden werden. Marja Glage wird sie auf den Weg bringen. Ob sie selbst die Ergebnisse auswertet, ist offen. Am Ende der Sitzung teilte sie den Stadtteilakteuren mit, dass sie auf Wunsch der Caritas künftig komplett im Unterliederbacher Quartiersmanagement arbeiten soll. Für Sindlingen werde eine Nachfolgerin gesucht. So lange keine gefunden ist, werde sie weiter beide Stadtteile betreuen. hn

Der Vorstand macht weiter

Der Vorstand macht weiter

49 Mitglieder zählt die Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine. Davon sind 32 Vereine, zehn Institutionen und sieben Mandatsträger. Die meisten waren bei der Hauptversammlung vertreten. Mehr als 40 Teilnehmer freuten sich darüber, dass der Vorstand nahezu komplett zur Wiederwahl stand und sprachen ihm auch durchweg einstimmig das Vertrauen aus. Der alte und neue Vorstand besteht aus Andreas Rühmkorf (Vorsitzender), Detlef Beyer (zweiter Vorsitzender), Michael Streubel (erster Kassierer), Klaus Mettin (zweiter Kassierer), Kathrin Puchtler-Hofmann (erste Schriftführerin), Hans-Dieter Heuzeroth (zweiter Schriftführer) sowie den Beisitzern Hans Brunnhöfer, Renate Fröhlich, Hans Riegelbeck, Wolfgang Schuhmann und Martin Wagner. Nur zwei Beisitzer schieden aus. Mit Michael Konstantinou (55 Jahre) zog sich der frühere zweite Vorsitzende und „Nikolaus“ beim Weihnachtsmarkt zurück. Franz Ilg (46) arbeitete fast 20 Jahre in verschiedenen Funktionen im Vorstand mit, war sogar Vorsitzender und „alles außer Kassierer“, sagte Andreas Rühmkorf und dankte beiden für das Engagement.

Franz Ilg (links) und Michael Konstantinou (rechts) haben lange im Vorstand der Arge Sov gewirkt. Vorsitzender Andreas Rühmkorf dankte ihnen dafür. Foto: Michael Streubel

Franz Ilg (links) und Michael Konstantinou (rechts) haben lange im Vorstand der Arge Sov gewirkt. Vorsitzender Andreas Rühmkorf dankte ihnen dafür. Foto: Michael Streubel

Fürs Ohr und auch fürs Auge

Musik uff de Gass

Fürs Ohr und auch fürs Auge

Neben der Musik gibt’s Hiphop, Schautanz und schottische Tänze

„Musik uff de Gass“ wird in der zweiten Auflage zunehmend zu „Musik un Tanz uff de Gass“. Neben Instrumental- und Gesangsgruppen treten am Samstag, 6. Juni, immerhin drei Tanzgruppen auf.
Hicham Mohib und seine „Hinnerhaus Crew“ begeisterten die Zuschauer schon bei der Premiere im vergangenen Jahr. Viele, vor allem Ältere, erlebten zum ersten Mal Hiphop live. Dieses Jahr zeigen die jungen Tänzer ihre Kunst um 16.40 Uhr auf dem Richard-Weidlich-Platz vor dem Kinder- und Jugendhaus und setzen damit einen reizvollen Kontrast zum Frauenchor Germania, der zuvor singt. Anschließend packen sie ihre Musikanlage ein und fahren nach Sindlingen-Süd zum Ballsportplatz in der Hermann-Brill-Straße. Dort beginnt um 17 Uhr ein Fußballturnier von Kinder- und Jugendhaus, Jugendclub Sindlingen-Süd, Schulsozialarbeit Meisterschule, Orientierungsmobil und Quartiersmanagement. Die Hinnerhaus Crew beweist ab 18 Uhr, dass ihre Form des Tanzes mit jedem Sport mithalten kann.
Zum ersten Mal beteiligt sich die Garde „Firestars“ des ersten Sindlinger Karnevalvereins. Ihr Schautanz „Zirkus“ war einer der viel beklatschten Höhepunkte der Fastnachtssitzungen des Vereins. Alle, die ihn damals verpasst haben, können ihn um 17.15 Uhr auf dem Platz vor der Kita St. Kilian in der Albert-Blank-Straße und ab 18.15 Uhr im Hof der Firma Elektrobau Schmitt in der Okrifteler Straße 8 sehen. Bislang noch unbekannt in Sindlingen ist der „Frankfurt Scottish Country Dance Club“. Einer der rund 40 Tänzer stammt aus dem Stadtteil, deshalb hat die Gruppe nun Gelegenheit, ab 20 Uhr schottische Tänze vorzuführen und die Zuschauer zum Mitmachen zu animieren.
Den Auftakt zu „Musik uff de Gass“ macht ein Kindertheater auf dem Abenteuerspielplatz (15 Uhr). Um 16 Uhr folgt die offizielle Eröffnung auf dem Richard-Weidlich-Platz durch Organisatorin Inge Gesiarz. Über die Kita St. Kilian geht es danach in die Okrifteler Straße, zum Ballspielplatz Hermann-Brill-Straße, in die Huthmacher Straße und schließlich in die Kita St. Dionysius in der Farbenstraße. Es beteiligen sich der Fanfarenzug Sindlinger Herolde, Frauen- und Männerchor Germania, Hinnerhaus Crew, „Firestars“ des Sindlinger Karnevalvereins, Fellblech, Das Musikpräsent, Himmelblau-Duo, Harmonika-Orchester, Rovin‘ Folk, Frankfurt Scottish Country Dance Club, Downstairs Rockband und das Rockorchester der Heinrich-Böll-Schule.
Broschüren mit der Programmübersicht liegen in Sindlinger Einrichtungen aus. Der Eintritt ist frei.