Category: November

Was Menschen bewegt: Meine Worte

Was Menschen bewegt: Meine Worte

Buchstütze Zweiter Abend für Hobby-Autoren

Einen Abend für Menschen, die schreiben, richtete der Förderverein Buchstütze in der Stadtteilbücherei aus. Unter dem Titel „Aus meiner Feder – meine Worte“ hatten Hobby-Autoren zum zweiten Mal Gelegenheit, eigene Stücke vorzutragen.

Zehn Frauen und Männer nutzten die Chance. Sechs davon waren bereits im Vorjahr dabei. Vorsitzender Mario Gesiarz erläuterte das Prozedere des Abends. Acht Minuten Lesezeit standen jedem zu, danach konnten die Zuhörer mit dem Autoren über seinen Text sprechen. Leider blieben die Schreibenden weitgehend unter sich. „Wir bedauern es etwas, dass sich fast keine Zuhörer eingefunden haben. Wir werden das beim Werben für die dritte Veranstaltung berücksichtigen“, sagt Gesiarz. Die dritte Veranstaltung dieser Art findet am Mittwoch, 12. Oktober 2016, statt.

Dann konnte es losgehen. Bloß – Wer macht den Anfang? Um die Reihenfolge auszulosen, verteilte der Vorsitzende Nougatwürfel, an deren Böden Nummern klebten. „Das Süße ist zugleich ein kleines Dankeschön an Sie“, sagte er den Teilnehmern.

Die Nummer Eins zog Jörg Hilgers. Der Ex-DDR-Bürger diente in der Nationalen Volksarmee und hat Erlebnisse aus jener Zeit niedergeschrieben: „Protokoll eines Ungehorsams. Wie der Zwang zur Ausgehuniform ausgetrickst wurde“ vermittelte interessante Einblicke ins Kasernenleben und die Gemütslage der jungen Männer.

Weiter lasen: Jörg Engelhardt: 50 Jahre Wiedervereinigung. Ein satirischer Blick in die Zukunft.

Johannes Krämer: Gedichte. Flotte, witzige, nachdenkliche Worte im Stil von Wilhem Busch.

Mario Gesiarz: Ein Erlebnis als Eishockeyschiedsrichter in Lauterbach.

Hubert Schmitt: Gedichte wie „Am Flughafen“, „Leuchtfeuer“, „Im Strom der Zeit“ und „Herbst“ drehen sich um Fernweh, Nachdenklichkeit, Liebe.

Jochen Franz: Jugenderinnerungen.

Susanne Herr: Gedichte aus dem eigenen Leben etwa um Liebe, neue Liebe, Krankheit eines Schulfreundes.

Inge Franz: Rotkäppi und Wölfe. Ein modernes, fast kafkaeskes Märchen, das rund um die Szene am Frankfurter Hauptbahnhof spielt.

Renate Donges-Kaveh las einen kurzen Text ihres erkrankten Arbeitskollegen Günter Miertschink: Biographie einer Wanderratte. Die Geschichte spielt in der Zeilsheimer Taunussiedlung und befasst sich mit dem Müll auf der Straße.

Gerhard Labestin: Stinker. Zeitgeschichtliche kritische Betrachtungen in Gedichtform. simobla

Menschen, die schreiben, lasen in der Stadtteilbücherei aus ihren Werken. Foto: Michael Sittig

Menschen, die schreiben, lasen in der Stadtteilbücherei aus ihren Werken. Foto: Michael Sittig

Schicke Schnitte in schönem Ambiente

Schicke Schnitte in schönem Ambiente

Im Haarstudio Venera fühlen sich viele Sindlinger wohl

Sindlingen hat seinen Einwohnern einiges an Geschäften und Dienstleistungen zu bieten. In einer Serie stellen wir die Mitgliedsbetriebe der Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe vor. Heute: Haarstudio Venera

Nicht nur Frisierstühle stehen im Haarstudio Venera, sondern auch zwei Sitzgruppen mit kleinen Tischen. Denn so manche Stammkundin nutzt den Friseurtermin gerne, um mit Bekannten zu plaudern. „Ich habe viele Kundinnen, die einmal pro Woche zum Waschen und Legen kommen“, berichtet Venera Anul: „Sie treffen sich hier, bekommen einen Kaffee oder Tee und unterhalten sich, und das ist schön“, findet die 38 Jahre alte Friseurmeisterin.

Trotzdem ist ihr Studio an der Ecke Okrifteler/Allesinastraße kein altbackener Salon, sondern im Gegenteil schick und stylish in Schwarz und Weiß gehalten. Stühle, Waschbecken und sogar die kleine Empfangstheke lassen sich nach Bedarf verschieben, alles wirkt hell und geräumig. Venera Anul, geborene Morreale, und ihre Mitarbeiterin Farah Alim beherrschen alle Facetten des Berufs, vom Spitzen schneiden über tönen, färben, Strähnchen färben bis in zur Dauerwelle. Während jüngere Kunden zur Zeit verstärkt knallige Farben nachfragen, ziehen Damen im gesetzten Alter meist Dauerwelle und Lockenwickler vor. „Die Dauerwelle verursacht keinen Krauskopf, sondern dient als Stütze. Die Frisur hat mehr Stand dadurch, ist pflegeleichter und hält länger“, erklärt die Meisterin. Für Stammkunden packt sie auch schon mal das nötige Gerät in eine Tasche und frisiert sie zuhause, wenn es den Damen oder Herren aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist, in den Salon zu kommen.

Zusätzlich bietet sie Maniküre an und berät, wenn jemand unsicher ist, welche Frisur ihm steht. Männer, Frauen und Kinder gehören zur Kundschaft, und das gefällt Venera Anul: „Es ist schön, wenn man alles hat“, findet sie, „Ältere und Jüngere“. Sie mag ihren Beruf, auch wenn sie ihn ursprünglich gar nicht anstrebte. „Ich wollte Mode-Designerin werden und eine Schneiderlehre machen“, erzählt die Sindlingerin. In der Mode- und Bekleidungsschule, die sie besuchte, gab es auch eine Friseurschule. Es ergab sich, dass sie dort hineinschnupperte und feststellte, dass ihr der Beruf viel Freude macht. Sie absolvierte eine Lehre in Frankfurt, wechselte danach zum renommierten Salon Ochs und arbeitete dort drei Jahre als Geschäftsführerin. Den Wunsch, selbst einen Meisterbrief zu erwerben, verschob sie immer wieder – bis sie schwanger wurde. „Jetzt nimm Dir die Zeit und mach Deinen Meister“, habe sie ihr Lebensgefährte ermutigt. „Kurz nach dem Meisterbrief kam unser Mädchen zur Welt“, erzählt Venera Anul. Danach blieb sie erst einmal zuhause. Bei einem Spaziergang mit Partner Ilker und Baby Alisea sah sie, dass das Geschäft in der Allesinastraße 32 leer stand. „Das wäre doch nett, ein eigener Laden“, schlug Ilker Anul vor. „Ich dachte zuerst: Hier, in Sindlingen? Das wird doch nichts“, erinnert sich Venera. Aber ihr Lebensgefährte überredete sie, es zu versuchen. Schließlich wohnt die Familie in Sindlingen, der Weg zur Arbeit wäre kurz.

Von Anfang an gut zu tun

Die beiden sprachen den Besitzer an, wurden mit ihm einig und investierten anschließend viel Zeit und Geld in die Renovierung. „Wir haben alles komplett erneuert“, berichtet die Friseurin. Dank der großen Unterstützung durch die Familie konnte sie am 15. August 2003 eröffnen. Sie nahm gleich eine Gesellin hinzu und „wir hatten immer gut zu tun“, freut sie sich, dass sie den Schritt in die Selbständigkeit gewagt hat. Zwischenzeitlich ist das Baby von damals 14 Jahre alt, hat ein Brüderchen (acht) und vor drei Jahren haben die Eltern geheiratet. Die Familie lebt gerne in Sindlingen. Umgekehrt kommen viele Sindlinger gerne zu Venera Anul in den Salon. Diese Treue belohnt sie mit einem Treuepass. Wer zehnmal bei ihr war, erhält beim elften Besuch einen Nachlass von zehn Euro.

Das Haarstudio Venera hat montags, dienstags, donnerstags und freitags von 9.30 bis 18.30 Uhr, samstags von 9 bis 15 Uhr geöffnet. Mittwoch ist Ruhetag. Es empfiehlt sich, einen Termin zu vereinbaren: Telefon 37 56 89 50, E-Mail haatstudio-venera@t-online.de hn

Ein Ort zum Wohlfühlen: Venera Anal (links) und Farah Alim verschönern die Köpfe ihrer Kunden im Haarstudio Venera. Foto: Michael Sittig

Ein Ort zum Wohlfühlen: Venera Anul (links) und Farah Alim verschönern die Köpfe ihrer Kunden im Haarstudio Venera.
Foto: Michael Sittig

Beate Pauli war eine der ersten Kundinnen von Venera Anal (rechts) und lässt sich auch heute noch regelmäßig von ihr und Mitarbeiterin Farah Alim die Haare machen.

Beate Pauli war eine der ersten Kundinnen von Venera Anul (rechts) und lässt sich auch heute noch regelmäßig von ihr und Mitarbeiterin Farah Alim die Haare machen.