Category: 2016

Geführtes Reiten auch für Große – Reiterverein: Sommerfest mit vielen Angeboten für Kinder und Erwachsene

 Geführtes Reiten auch für Große

Reiterverein: Sommerfest mit vielen Angeboten für Kinder und Erwachsene

Der Sommer ist da – auch im Reiterverein Sindlingen, in dem das Jugendteam ein großes Sommerfest für Sonntag, 28. August, plant. Unterstützt durch das Programm „ZI:EL+“ der Deutschen Sportjugend und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend haben die Jugendlichen zusammen mit der Sportjugend des Landessportbundes Hessen die Planungen übernommen und ein breites Programm zusammengestellt.

Eingeladen sind Kinder mit ihren Eltern oder Freunden – ob sie aus der Nachbarschaft kommen oder als Flüchtlingskinder hier wohnen – um gemeinsam mit Pferden und Ponys einen Nachmittag im sommerlichen Meisterpark ein wenig Pferdeluft zu schnuppern. Jungs und Mädchen können Vierbeiner kennenlernen, führen und natürlich auch reiten. Dazu hat sich die Vereinsjugend viele Spiele ausgedacht.

Um 14 Uhr startet der Pferde-Begegnungstag mit einer Vorführung der Voltigiergruppe, danach laden die Voltigierkinder junge Sommerfestgäste zum Turnen auf dem Pferd ein und helfen dabei. Mitmachen hat die höchste Priorität an diesem Tag. Reithelme können dafür geliehen werden. Um 14.30 Uhr beginnt ein Spaßparcours, an dem jeder mitwirken kann: Im Team oder als Einzelperson können Balance und Schnelligkeit mit und ohne Pferde erprobt werden. Als Gewinne locken Gutscheine für Reitstunden.

Von 15 bis 16 Uhr findet das beliebte Ponyreiten statt. Während des Sommerfestes werden nicht nur die Ponys des Reitervereins dafür gesattelt, sondern auch Großpferde, um zum ersten Mal Erwachsenen das Angebot des geführten Reitens zu ermöglichen. Bei sonnigem Wetter wird auf dem schattigen Reitplatz im idyllischen Park geführt. Bei schlechtem Wetter kann auf die denkmalgeschützte Reithalle ausgewichen werden.

Danach ist ein fröhliches Zusammensein geplant, für das das Jugendteam viele Überraschungen von Pferdepuzzeln bis Wasserspiele in petto hat. Um die Teilhabe aller Interessierten auch zu ermöglichen, sind an diesem Tag alle Programme kostenfrei. Auch die vielen süßen Leckereien des Kuchenbuffetts und die herzhaften Speisen vom Grill sind an diesem Tag gratis und bieten viele Erfrischungen und Überraschungen.

Ziel des Sommerfestes ist es zum einen, das vorhandene Engagement der Jugend im Verein zu stärken, indem erste Verantwortungen übernommen werden, die noch dazu Spaß machen. Zum anderen möchte der Reitverein Sindlingen einen kleinen Beitrag zur Integration leisten und den Reitstall mit Pferden und Vereinsmitgliedern als sozialen Ort vorstellen, dabei sind auch neue Zielgruppen herzlich willkommen. Der Reiterverein Sindlingen möchte die Erfahrung weitergeben, dass Sport mit Vierbeinern besonders geeignet ist, junge Menschen mit Migrationshintergrund zu integrieren.

Weitere Informationen befinden sich auf der Homepage des Reitervereins Sindlingen e.V.: www.reiterverein-sindlingen.de.

1225 Jahre Sindlingen – Wein- oder Apfelweinkönig?

1225 Jahre Sindlingen

Wein- oder Apfelweinkönig?

Im Jahr 791 nach Christus taucht eine frühe Form des Namens „Sindlingen“ in einer Urkunde auf. Deshalb feiern wir nun das mindestens 1225-jährige Bestehen unseres Dorfes. Interessante Details dieser langen Geschichte lesen Sie in dieser Serie des Heimat- und Geschichtsvereins. Heute: Teil 4, 17./18. Jahrhundert

Von Dieter Frank

Seit einigen Jahren wählen die Sindlinger jeweils im Herbst ihren Apfelweinkönig. Damit wird zum Ausdruck gebracht, wie wichtig dieses Getränk für den Stadtteil ist. Sicher, nicht jeder muss den Äppelwoi lieben, dennoch erfreut er sich hier großer Beliebtheit und im Ersten Weltkrieg wurde er sogar als medizinisch wichtig empfohlen.

Andererseits fällt aber auf, dass Sindlingen eine „Weinbergstraße“ und die „Wingerte“ hat. Wie passt das zusammen? Wein oder Apfelwein?

Und tatsächlich weist der Straßennamen auf die Sindlinger Weinbautradition hin. Bis ins 18. Jahrhundert wurde in Sindlingen nämlich Wein angebaut. Die Qualität war wohl nicht so überragend, dennoch bewirtschafteten die Sindlinger Bauern, beziehungsweise Winzer im 17. Jahrhundert circa 94 Morgen Rebfläche. Daraus wurden rund 18 000 Liter Wein hergestellt: Riesling und Sylvaner. Von dieser Menge stand dem Petersstift in Mainz der „Weinzehnt“ zu, eine Naturalabgabe, die aber durch sinkenden Ertrag immer geringer wurde. Die Sindlinger Bauern stiegen nämlich nach und nach auf Obstanbau um und ließen die Weinreben verkümmern.

Um dieser Tendenz Einhalt zu gebieten, wurde im Dezember 1724 eine Strafexpedition von Höchst ausgesandt, um die Obstbäume zwischen den Rebstöcken amtlicherseits zu fällen. Da die Sindlinger schon mehrmals den amtlichen Forderungen nicht nachgekommen waren, sollte nun ein Exempel statuiert werden: Der Höchster Amtmann werde die Sindlinger „wegen ihres enormen Ungehorsams ordentlich bestrafen und Stadtleute schicken, um die Bäume abzuhacken“.

Allerdings wusste die Strafexpedition nicht genau, um welche Bäume es sich handelte, sodass die Sindlinger auf ein großes Baumstück deuteten, das einem Frankfurter Bürger gehörte, der aber mit der ganzen Sache überhaupt nichts zu tun hatte. Der beschwerte sich natürlich und klagte auf 1000 Gulden Schadensersatz, was schließlich in einem Vergleich beigelegt wurde.

Die Sindlinger sollten erneut versprechen, bis Herbst 1725 alle Obstbäume aus den Weinbergen zu entfernen. Ob das wirklich geschehen ist, lässt sich nicht mehr ermitteln. Fest steht aber, dass die Sindlinger den Weinbau nicht mehr förderten und er zum Erliegen kam. Als Ersatz wurde der Obstanbau gepflegt. Allerdings wurde bei der Grundsteinlegung zur neuen Pfarrkirche St. Dionysius im Jahr 1823 noch eine Weinflasche des Jahrgangs 1822 beigegeben. Wohl eine letzte Erinnerung an eine alte Sindlinger Ackerbaukultur. So wählt Sindlingen jetzt den Apfelweinkönig und keine(n) Weinkönig(in).

(nach A. Vollert, Sindlingen, 1991, S. 45f.)

Wein oder Apfelwein, das ist hier die Frage! Foto: Michael Sittig

Wein oder Apfelwein, das ist hier die Frage! Foto: Michael Sittig

Serie Handel, Handwerk und Gewerbe: Zu Gast im Haus der Gewürze – Indien Masala Haus

Serie Handel, Handwerk und Gewerbe

Zu Gast im Haus der Gewürze

Indian Masala Haus Schärfe nach Geschmack

Sindlingen hat seinen Einwohnern einiges an Geschäften und Dienstleistungen zu bieten. In einer Serie stellen wir die Mitgliedsbetriebe der Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe vor. Heute: Indien Masala Haus.

Mild, normal oder scharf: Im „Indien Masala Haus“ hat der Gast die Wahl. „Die Schärfe wird im Wesentlichen durch Chilipulver und indische grüne Peperoni bestimmt“, sagt Inhaber Harpal Singh Sahi (36 Jahre). So kann der Koch Klassiker wie „Chicken Tikka Masala“, Hühnerbrustfilet in Mandelsahnesoße, Lamm Vindaloo, Lammfleisch mit Kartoffeln in scharfer Soße, Fischfilts in süß-pikanter Mango-Soße oder eins der vielen vegetarischen Gerichte genau auf den Geschmack des Gastes abstimmen.

Basis aller indischen Gerichte sind die Gewürzzubereitungen, die im deutschen Sprachgebrauch stark vereinfacht als „Curry“ bezeichnet werden. Mehr als 100 Gewürzmischungen verwendet Herr Singh, von süßlich mild bis pikant scharf. Manche stammen aus seiner Heimatregion Punjab im Norden Indiens, etwa „Dal Tarka“, ein Linsengericht mit Ingwer und Koriander, oder der hausgemachte Käse Palak Paneer mit Rahmspinat und Ingwer. Vindaloo-Gerichte gehen meist auf die Region Goa zurück, die Bezeichnung „Madras“ weist auf Südindien hin. „Tandoori“ steht für Hähnchen, Lamm oder Fisch, das in Joghurt und Gewürzen mariniert und traditionell in einem Lehmofen gebraten wird. Die herausragende Bedeutung der Gewürze in der indischen Küche spiegelt sich im Namen wieder: „Masala heißt Gewürze“, erklärt Harpal Singh. Dazu gibt’s Basmati-Reis.

Seit März ist das „Indien Masala Haus“ im ehemaligen Dortmunder Eck in der Bahnstraße 76 heimisch. In den fünf Jahren davor betrieb es der Inhaber in Kriftel. „Leider wurde uns wegen Eigenbedarf gekündigt“, sagt er, denn das Lokal lief gut. Über Bekannte erfuhr er vom Leerstand am Sindlinger Kreisel und kam schließlich hier her. Dass gegenüber ein alt eingesessenes indisches Lokal liegt, schadet ihm nicht, findet er. Auch mit dem relativ kleinen Gastraum kann er leben, denn alle Gerichte werden im Lieferservice oder zum Abholen angeboten. „Alles wird frisch zubereitet“, sagt Singh: Tiefkühlkost kommt ihm nicht über den Tresen.

Das gilt auch für die italienischen und internationalen Gerichte, die er zusätzlich in der Karte hat. „Oft bestellen Familien oder Gruppen indisch, aber es gibt immer einige, die das nicht mögen. So finden auch sie etwas bei uns“, erklärt er.

Wenn er wollte, könnte er sogar Schupfnudeln, Maultaschen oder andere Klassiker der schwäbischen Küche zubereiten. Im „Schwarzwald-Hüsle“ nämlich begann seine gastronomische Karriere in Deutschland.

„Deutschland war schon immer mein Traumland“, erzählt er. Mit 21 Jahren hatte er erstmals Gelegenheit herzukommen. Vier Monate lang arbeitete er im Schwarzwald-Hüsle, ging dann für zwei Jahre nach Portugal und wurde 2005 von seinem deutschen Chef wieder zurück geholt. „Ein guter Mann. Er hat mir viel geholfen, mir die Sprache und vieles mehr beigebracht“, sagt Singh. Im Gegenzug arbeitete er auf den Festplätzen Deutschlands, zum Beispiel im jährlichen schwäbischen Weindorf in Hamburg. Heute hier, morgen dort: „Es war wie Messearbeit“, sagt er. Und damit sollte 2010 Schluss sein, als seine Frau nachkam. Singh zog nach Krifte und machte sich selbstständig. Manche seiner Stammgäste sind ihm gefolgt. Nun hofft er, auch die Sindlinger für die schmackhaften indischen Gerichte begeistern zu können. hn

Indien Masala Haus

Sindlinger Bahnstraße 76, Telefon: (069) 13 82 06 78

Fax: (069) 26 01 16 72, http://www.indienmasalahause-frankfurt.de

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und Feiertage von 11 bis 14 Uhr 17.30 bis 23 Uhr, Montag ist Ruhetag.

Geliefert wird in Sindlingen frei Haus. Auf Online-Bestellungen oder bei Abholung gibt es zehn Prozent Nachlass.

Indien Masala Haus

Indien Masala Haus

Die Geschichte geht weiter – Runder Geburtstag 20 Jahre Sindlinger Heimat- und Geschichtsverein

Die Geschichte geht weiter

Runder Geburtstag 20 Jahre Sindlinger Heimat- und Geschichtsverein

Warum hat der Bauverein Höchst gerade in Sindlingen sein großes Bauprojekt nach dem Ersten Weltkrieg durchgeführt? Wie kam Sindlingen vor mehr als 100 Jahren zu seiner evangelischen Kirche? Welche bekannten Personen hat Sindlingen in den Straßennamen verewigt? Welche Rolle spielte Sindlingen, bevor es Teil der Großstadt Frankfurt wurde und als Frankfurter Stadtteil? Wie lebten hier die Menschen vor 50 oder gar 100 Jahren?

Diese und viele weitere Fragen zu beantworten, das hat sich der 1996 gegründete Sindlinger Heimat- und Geschichtsverein zur Aufgabe gemacht, nämlich die Geschichte und die Traditionen des 1917 nach Höchst und 1928 nach Frankfurt eingemeindeten Stadtteils lebendig zu halten. Monatlich organisiert er eine Veranstaltung, sei es ein Vortrag oder eine Exkursion in die nähere und fernere Umgebung. Die Themenfelder sind sehr vielfältig:

– Sichtung und Auswertung von Quellen (Texte, Bilder) zu wichtigen Ereignissen in Sindlingen;

– Berichte von Zeitzeugen. So hat etwa Walter Winterer aus der „Siedlung“ sowohl seine Kriegserlebnisse als auch seinen Dienst als Polizist der Nachkriegszeit geschildertt;

– Seit 1998 gibt der Verein jährlich einen „Historischen Kalender“ heraus;

– Erinnerung an bedeutende Persönlichkeiten, die in Sindlingen Spuren hinterlassen haben.

So hat der Geschichtsverein einen Grabstein der Familie von Schweitzer restaurieren und umsetzen lassen. Die Handelsfamilie Allesina-Schweitzer hatte 1760 neun Morgen Park- und Gartengelände und noch circa 140 Morgen Ackerland zwischen der heutigen Allesina- und Weinbergstraße gekauft. Dieses Anwesen hatte offensichtlich einen solchen Ruf, dass auch Goethe dort zu Gast war. Als „fürstlich primatischer Direktorialrat“ versammelte Schweitzer herausragende Persönlichkeiten um sich, sodass die Familie aufgrund ihrer Verdienste 1816 als „Allesina von Schweitzer“ geadelt wurde.

Die Gebeine der Schweitzers selbst sind auf dem Frankfurter Hauptfriedhof bestattet, lediglich der Grabstein der Tochter Maria Theresia von Schweitzer aus dem Jahre 1840 hält noch die Erinnerung an diese Familie aufrecht. Die Enthüllung dieses restaurierten Grabsteins, der heute an der katholischen St. Dionysius-Kirche zu besichtigen ist, nahm damals Professor Dr. Rosemarie von Schweitzer, eine „echte“ Nachkommin dieser Patrizierfamilie, vor.

2004 enthüllte der bekannte Schlagersänger Bill Ramsey am ehemaligen Wohnhaus des Komponisten Heinz Gietz in der Neulandstraße eine Erinnerungstafel. Ab 1952 arbeitete Gietz bei der Schallplattenfirma Polydor als Arrangeur und Komponist. „Blumen für die Damen“ war der Startschuss für eine ungewöhnlich steile Karriere. In diesem Zusammenhang entstand unter anderem auch die langjährige Zusammenarbeit mit Caterina Valente, die in den frühen 50er Jahren häufig in der Neulandstraße zu Gast war. Sein rasanter Aufstieg setzte sich fort, indem er viele überaus erfolgreiche Titel produzierte (zum Beispiel Bill Ramseys Titel „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ (1962). Da der Verein über kein Heimatmuseum verfügt, beschränkt er sein Tun stark auf das Sammeln von Fotos und Erinnerungsstücken, die für das Leben vor Ort prägend waren.

Das jüngste Projek, die Erarbeitung einer Publikation über „Alte Sindlinger Geschäfte“, hatte die Stiftung Polytechnische Gesellschaft so überzeugt, dass sie dieses Vorhaben mit einer größeren Geldsumme unterstützte. Ab September kann das 364 Seiten umfassende Werke käuflich erworben werden.

Damit sieht der Verein aber sein Tun noch lange nicht für beendet an; im Gegenteil: So versucht der Verein im Zusammenarbeit mit dem Ortsbeirat, die Erinnerung an die inzwischen gefällte „Friedenseiche“ wachzuhalten, indem versucht wird, eine stabile Erinnerungstafel am alten Standplatz des Baumes anzubringen.

Zur Aufgabe des Vereins gehört auch die Zusammenarbeit mit der Meisterschule. So wurden sämtliche Drittklässler im letzten Jahr zu historischen Stellen Sindlingens geführt und ihnen dort Zusammenhänge veranschaulicht. Geschichte erlebt man nicht nur in Berlin oder Wiesbaden oder Frankfurt, sondern auch ganz konkret vor Ort: an einem Brunnen, an verschiedenen Häusern.

Dass das Interesse der Sindlinger an ihrer Vergangenheit noch immer sehr groß ist, erleben die Vereinsmitglieder alljährlich beim Ranzenbrunnenfest mit ihrer Fotoausstellung beim Schuhmacher Moos. Aber auch die Vorträge im evangelischen Gemeindehaus finden guten Anklang. All das motoviert zahlreiche Mitglieder, Arbeit und Zeit in die Erforschung der Sindlinger Vergangenheit zu investieren.

So hat der Verein auch 20 Jahre nach seiner Gründung alle Hände voll zu tun und freut sich über interessierte Zuhörer. Vielleicht sehen wir uns bei einer der nächsten Gelegenheiten! Dieter Frank

Sindlinger Ansichten wie den Dalles und den alten Hafen zeigt diese Ansichtskarte aus den frühen 60-er Jahren, die das Deckblatt des historischen Stadtteilkalenders 2014 zierte.

Sindlinger Ansichten wie den Dalles und den alten Hafen zeigt diese Ansichtskarte aus den frühen 60-er Jahren, die das Deckblatt des historischen Stadtteilkalenders 2014 zierte.

Unvergessen: Archivar Karl-Heinz Tratt (†).

Unvergessen: Archivar Karl-Heinz Tratt (†).

Als Kinder Freunde, später ein Paar – Eiserne Hochzeit Regina und Artur Gehrig sind seit 65 Jahren verheiratet

 Als Kinder Freunde, später ein Paar

Eiserne Hochzeit Regina und Artur Gehrig sind seit 65 Jahren verheiratet

„Wir sind beide Sachsenhäuser Kinder, so richtig aus dem alten Sachsenhausen“. Mit diesen Worten zeigen Artur und Regina Gehrig, wo sie sich zunächst als Kinder wohl und heimisch fühlten. Artur Gehrig war damals eigentlich mit dem Bruder seiner späteren Frau befreundet und nahm sie nur so am Rande wahr. Sicher, sie kannten sich, „aber eine Liebelei war das am Anfang nicht“, berichten sie.

Der 1927 geborene Maler hatte auch nicht die Möglichkeit, das Mädchen näher kennenzulernen, denn der Krieg verhinderte eine geradlinige Weiterentwicklung der Bekanntschaft. Artur Gehrig musste zunächst seinen Arbeitsdienst in Westpreußen ableisten, bevor er zur Kriegsmarine in Wilhelmshaven einberufen wurde. Nach einer Zwischenstation in der Tschechoslowakei geriet er 1945 in russische Kriegsgefangenschaft, vier Jahre im Kaukasus, dann noch ein Jahr in der Ukraine. „Das war eine fürchterliche Zeit! Ich durfte ja zwei Jahre lang niemandem schreiben, weder meine Eltern noch meine Freunde wussten, ob ich überhaupt noch lebe! Erst danach durfte man pro Monat eine Karte mit maximal 25 Worten nach Hause schicken. So kam aber wenigstens ein Lebenszeichen zu Hause an“, erzählt er.

Aber das Zuhause der Vorkriegszeit gab es nicht mehr. Der Bombenkrieg hatte viele Häuser zerstört, jedoch nicht alle waren unbewohnbar. So kehrte der ehemalige Kriegsgefangene wieder nach Sachsenhausen zurück. Auf der Suche nach Freunden und Bekannten trafen sich auch die ehemaligen Kinder wieder. Und jetzt funkte es! Kinobesuche schmiedeten die beiden immer enger zusammen, so dass sie sich am 18. August 1951 auf dem Standesamt im Wiesenhüttenweg das Ja-Wort gaben.

Im Jahr 1954 kam eine Tochter zur Welt, die heute in Mecklenburg-Vorpommern lebt. Deren Sohn aber ist in Höchst zuhause und erster Ansprechpartner für das Jubelpaar. Und das war auch schon notwendig. Vor zwei Jahren ereilte Artur Gehrig ein Herzinfarkt und dazu noch ein Magendurchbruch. Drei Wochen Klinikaufenthalt auf der Intensivstation war die Folge. Da war es gut, dass der Enkel immer erreichbar war.

Nachdem das Ehepaar mit seiner Tochter die 10,4 Quadratmeter große „Wohnung“ in Sachsenhausen verlassen hatte, bezog es eine neue, moderne Wohnung in der Hermann-Brill-Straße, in der es bis zum heutigen Tage lebt. Dabei lag Artur Gehrigs Arbeitsstätte in der Hanauer Landstraße. Da er erst mit 55 Jahren seinen Führerschein machte, legte er diese Strecke jeweils mit der Straßenbahn zurück. 37 Jahre lang arbeitete er in der gleichen Firma bei Kjellberg-Eberle GmbH Spezialfabrik, zuletzt als technischer Zeichner. Dabei zählte es zum gemeinsamen Lebensmotto, sich nur das zu kaufen, was man sich auch leisten konnte. „Wir haben alles bar bezahlt, auch das Auto. Auf Raten haben wir nur den ersten Herd gekauft. Der musste auch wegen unserer Tochter einfach schnell angeschafft werden!“

Seine Ehefrau Regina, 1929 geboren, war während der Ehe für den Haushalt und die Kindererziehung zuständig. „Das hat sie toll gemacht“, lobt ihr Mann. Darüber hinaus arbeitete sie 27 Jahre lang als Reinigungskraft bei der Firma Bender im Lachgraben. „Da habe ich die vielen Schicksalsschläge dieser Familie hautnah miterlebt!“, sagt sie.

Das Ehepaar übt sich in Bescheidenheit: „Wir sind zufrieden mit dem, was wir hatten und haben“. Während Artur Gehrig seinem großen Hobby, dem Fahrradfahren, nachging – eine Fahrt führte von der Schweiz aus über den Lago Maggiore und Genua bis nach Marseille -, fand Regina Gehrig im Turnverein Schwanheim ihren Ausgleichssport. Selbstverständlich reisten sie auch zusammen. Norderney und Dänemark waren die bevorzugten Ziele. Jetzt leben sie eher häuslich. Gemeinsame Fernsehprogramme liefern dabei genügend Gesprächsstoff. Allerdings: „Sie bestimmt, ich gucke mit!“, schmunzelt der Ehemann.

In den letzten Jahren hat Artur Gehrig auch den Spaß am Malen wiedergefunden. Fünf große Katzenbilder schmücken die eine Wand, drei Schiffsbilder die andere. Daneben zeigt er auch mit gewissem Stolz die vielen kleinen Bilder, die er im Laufe der Jahre hergestellt hat. Sie verdeutlichen noch einmal das Lebensprinzip dieses Ehepaares: „Zufriedenheit ist das Wichtigste in einer gemeinsamen Beziehung!“ df

Am 10. August feierten Artur und Regina Gehrig ihre „Eiserne Hochzeit“. Da kam sogar Oberbürgermeister Peter Feldmann zum Gratulieren. Foto: Michael Sittig

Am 10. August feierten Artur und Regina Gehrig ihre „Eiserne Hochzeit“. Da kam sogar Oberbürgermeister Peter Feldmann zum Gratulieren. Foto: Michael Sittig

In fast jedem Haus ein Laden – Stadtteilhistorie Geschichtsverein dokumentiert den Wandel im Handel

In fast jedem Haus ein Laden

Stadtteilhistorie Geschichtsverein dokumentiert den Wandel im Handel

An jeder Ecke ein Lebensmittelladen. Sieben Bäcker, sieben Metzger. Kleiderläden, Kolonialwaren, Schneider, Schuhmacher, Möbel-, Elektro- und Haushaltswarenläden, Friseure, Drogerien, Zeitschriften- und Schreibwarenläden: All das gab es in Sindlingen Mitte der 50-er Jahre.

Hinzu kamen Handwerker jeglichen Metiers und natürlich die Lokalitäten. Große Saalwirtschaften wie der Bayerische Hof, der Frankfurter Hof, Löwe, Adler oder Krone beförderten das gesellschaftliche und soziale Leben. Heute dagegen beklagen viele Sindlinger, dass es vor Ort kaum etwas gebe. Was ist aus den Geschäften geworden? Das hat der Heimat- und Geschichtsverein untersucht. Dabei herausgekommen sind 364 Seiten über den „Wandel in der Versorgungsstruktur des Frankfurter Stadtteils Sindlingen im 20. Jahrhundert“. Erstellt hat das Buch der Vorsitzende Dieter Frank, unterstützt von Vereinsmitgliedern und gefördert durch die Initiative „Stadtteilhistoriker“ der Stiftung Polytechnische Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Gerda-Henkel-Stiftung und der Frankfurter Neuen Presse.

„Wir hören heute ja oft Klagen, dass es nur noch so wenige Einkaufsmöglichkeiten vor Ort gibt. Frühere Geschäfte sind heute Wohnhäuser. Wir haben überlegt: Woher kam der Wandel, wie ging er vor sich?“, schildert Dieter Frank die ursprüngliche Idee 2008. „Es ging uns darum, alles ohne Wehmut nachzuvollziehen und in Erinnerung zu halten.“ Zum zwanzigjährigen Bestehen des Vereins sollte das Buch fertig sein. Das ist gelungen. Die Mitglieder erhalten die höchst informative Schrift geschenkt, alle anderen können sie beim Ranzenbrunnenfest am 3. September am Stand des Heimat- und Geschichtsvereins zum Sonderpreis von 12 Euro erwerben. Danach ist es für 14 Euro in verschiedenen Sindlinger Geschäften zu bekommen.

Vorangestellt ist dem Buch eine Einführung über die Entwicklung des Einzelhandels auf nationaler Ebene, von den ersten Kauf- und Warenhäusern über Genossenschaftsbetriebe bis zur Entstehung der Filialisten, Super- und Verbrauchermärkte sowie Discounter. Anschließend schildert Dieter Frank den Wandel allgemein und speziell in Sindlingen. Im zweiten Teil dokumentiert er die einzelnen Geschäfte, gegliedert nach Straßen, eng verbunden mit den Schicksalen der Besitzer, bebildert und durch alte Annoncen belebt.

Dazu war eine umfangreiche Quellenarbeit nötig. Frank studierte alte Kreisblatt-Ausgaben und Festschriften der Vereine. Dort annoncierten die örtlichen Geschäftsleute. „Wir haben auch sehr viel Vor-Ort-Recherche betrieben, Befragungen und Besuche vorgenommen und versucht, über persönliche Beziehungen und Bindungen an Informationen zu kommen“, schildert Dieter Frank die aufwendige, investigative Arbeit. Ein Beispiel dafür ist ein Interview mit Marga Merz, geborene Fischer. Sie berichtet darin anschaulich über die Arbeit in der Metzgerei in der Huthmacherstraße, die sie mit ihrem Mann betrieb. Auch andere Familien haben erzählt und Unterlagen überlassen. So formte sich allmählich ein Bild von der Struktur des Einzelhandels im „alten Ort“ südlich der Bahnlinie der S1.

Die Studie belegt so auch die tief greifenden Veränderungen des Lebens am Stadtrand. In den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts waren die Menschen auf eine umfangreiche Vor-Ort-Versorgung angewiesen. Kaum jemand hatte ein Auto oder einen Kühlschrank. Das Nötige musste in fußläufiger Entfernung zu bekommen sein. So erklärt sich die enorme Konzentration von rund 80 Gewerbebetrieben und Lebensmittelgeschäften Mitte der 50-er Jahre. Dabei waren diese Geschäfte allesamt nicht größer als ein Wohnzimmer. Sogar das erste Sindlinger Kaufhaus „Schade und Füllgrabe“ kam von 1911 bis 1955 mit den 40 Quadratmetern aus, die das Eckhaus Allesinastraße 32/Okrifteler Straße bietet.

Mit dem gesellschaftlichen Wandel (Wirtschaftwunder, Mobilität, neue technische Möglichkeiten, neue Familienstrukturen, neue Ansprüche) konnten die kleinen, inhabergeführten Läden nicht mithalten. So sank die Zahl der Lebensmittelgeschäfte und Nahversorger von 30 um 1960 auf fünf im Jahr 2000. Statt sieben versorgen zwei Bäckereien die Bevölkerung, einen Metzger gibt es nicht mehr. Die meisten Fachgeschäfte sind verschwunden, wie auch fast alle der alten Gaststätten.

So wundert es nicht, dass die Autoren einer Studie zur Einzelhandelsstruktur 2002 Sindlingen als von der Innenstadt getrennte Geschäftslage mit überwiegender Nahversorgungsfunktion bewerteten. Ein Versorgungszentrum bildet der Ortsmittelpunkt „Dalles“. Die Leerstandsquote ist alarmierend hoch und Indiz für einen „fortgeschrittenen Erosionsprozess“. Das Stadtbild ist nicht attraktiv. Es fehlen Standort- und Wettbewerbsbedingungen für ein bedarfsgerechtes Einzelhandelsangebot, heißt es in der Studie. „Die Versorgung Sindlingens ist weithin vom Rewe-Markt mit seinen 750 Quadratmetern Ladenfläche abhängig“, bilanziert Dieter Frank. hn

Als „Stadtteilhistoriker“ hat Dieter Frank die Veränderungen in der Versorgungsstruktur Sindlingens untersucht und auf 364 Seiten dokumentiert. Foto: Michael Sittig

Als „Stadtteilhistoriker“ hat Dieter Frank die Veränderungen in der Versorgungsstruktur Sindlingens untersucht und auf 364 Seiten dokumentiert. Foto: Michael Sittig

Zur Statistik

Verglichen mit den anderen Stadtteilen im Frankfurter Westen hat Sindlingen die wenigsten Einzelhandelsbetriebe mit den geringsten Ladenflächen und dem niedrigsten Umsatz sowie die schwächste Kaufkraft (18 718 Euro je Einwohner). 39 Betriebe teilen sich 2770 Quadratmeter Verkaufsfläche, hat Dieter Frank herausgefunden. Zum Vergleich: In Zeilsheim gibt es 43 Betriebe mit 6300 Quadratmetern, die Kaufkraft beträgt 18 839 Euro je Einwohner

Rundgang mit der SPD

Rundgang mit der SPD

Der SPD-Ortsverein unternimmt am Dienstag, 30.August, eine Stadtteilbegehung. Treffpunkt ist um 17 Uhr am Paul-Kirchhof-Platz. Die Sindlinger Sozialdemokraten hatten bereits vor zwei Jahren beantragt, ihn in das Programm „Schöneres Frankfurt“ aufzunehmen. Ein weiteres Thema ist bereits seit 2011 die Weiterführung des Busses der Linie 57 von Sindlingen Nord nach Süd. Auch die Ludwig-Weber-Schule (Abriss, Fortschritt und Zeitplan) soll angesprochen werden. Interessierte Bürger sind eingeladen, an dem Rundgang teilzunehmen.

Auf dem Weg zu St. Margareta – Katholische Gemeinden: Pfarrei neuen Typs mit Dionysius und Kilian

Auf dem Weg zu St. Margareta

Katholische Gemeinden: Pfarrei neuen Typs mit Dionysius und Kilian

Seelsorge, Kirche, lebendiges Gemeindeleben – Die Pfarrei neuen Typs ist die Klammer, die Gemeinden und Orte kirchlichen Lebens umschließt. Für den Pastoralen Raum Frankfurt-Höchst wird sich die Klammer konkret um die Gemeinden St. Dionysius/St. Kilian (Sindlingen), St. Michael (Sossenheim), St. Johannes Apostel (Unterliederbach), St. Josef (Höchst) und St. Bartholomäus (Zeilsheim) schließen. Aus diesem Zusammenschluss wird zum 1. Januar 2018 die Pfarrei St. Margareta mit der Justinuskirche in Höchst als Pfarrkirche hervorgehen.

Zu einer Auftaktveranstaltung begrüßten Lieselotte Bollin, Vorsitzende des Pastoralausschusses, und Pfarrer Martin Sauer rund 60 Gemeindemitglieder im Gemeindehaus St. Michael in Sossenheim. Die Teilnehmer wollten sich informieren und aktiv in den Prozess der Pfarreiwerdung einbringen. „Unser gemeinsames Buch ist schon einige Jahre aufgeschlagen und viele Seiten haben wir bereits zusammen beschrieben“, erklärte Pfarrer Sauer zu Beginn. Er, Lieselotte Bollin und Michael Thurn von der Stadtkirche Frankfurt, der den Prozess begleitet, führten durch den Nachmittag.

Ein Vertreter des bischöflichen Ordinariats Limburg stellte den Pfarrei-werdungsprozess im Detail vor, sowohl den Zeitrahmen als auch die Ausgestaltung der Gremien Pfarrgemeinderat, Verwaltungsrat und Ortsausschüsse. Konkrete Schritte bis hin zur Gründung zu Beginn des Jahres 2018 wurden ausführlich thematisiert.

Nach einer Kaffeepause fanden sich die Gemeindemitglieder zu einem jeweils ersten Treffen in elf Projektgruppen zusammen, die unter Leitung einer Lenkungsgruppe in den kommenden rund eineinhalb Jahren die Gründungsvereinbarung für die Pfarrei neuen Typs erarbeiten werden. Die Projektgruppen Caritas, Eine Welt, Erwachsenenbildung, Familie-Kinder-Jugend, Katechese, Liturgie und Öffentlichkeitsarbeit wurden aus den bestehenden Sachausschüssen des Pastoralausschusses gebildet. Interessierte Gemeindemitglieder, die gerne in einer dieser Gruppen mitarbeiten möchten, sind eingeladen, sich bei Lieselotte Bollin (PA-Vorsitzende) oder einem der Pfarrbüros zu melden. Die Projektgruppen Synodales, Kindertagesstätten, Finanzen/Verwaltung und Zentrales Pfarrbüro wurden ausschließlich für den Prozess der Pfarreiwerdung als geschlossene Gruppen gegründet.

Zum Ende der Veranstaltung erhielten die Teilnehmer einen Schlüsselanhänger in Form eines Fußes, entsprechend der Grafik „Der Pastorale Raum Frankfurt-Höchst auf dem Weg zur Pfarrei neuen Typs St. Margareta“. Ein gemeinsamer Gottesdienst rundete die Auftaktveranstaltung ab und ebnete den Weg für die künftige Zusammenarbeit. Jetzt geht es richtig los – Diese Aufbruchsstimmung war unter den Teilnehmern spürbar.

Die Präsentation des bischöflichen Ordinariats wird auf der Web-Seite des Pastoralen Raumes (http://www.pr-hoechst.de/) veröffentlicht. Dort können Interessierte auch einen „Newsletter“ abonnieren, der zeitnah über aktuelle Entwicklungen informieren wird. Unter http://pfarrei-neuen-typs.bistumlimburg.de/home.html finden sich darüber hinaus Informationen zur Pfarreiwerdung im Allgemeinen. Mariana Kuhn

Heiße Rhythmen, erfrischende Cocktails – Karnevalsverein: Firestars schnippeln, rühren und schütteln im Akkord

Heiße Rhythmen, erfrischende Cocktails

Karnevalsverein: Firestars schnippeln, rühren und schütteln im Akkord

Von Denise Laub

„O-Saft, Tequila, Grenadine und zwei Gläser Eiswürfel“, „Sahne, Ananas, O-Saft und Rum“ …. So schallten die Rufe des Cocktailteams an die fleißigen Helferinnen und Zuarbeiterinnen Lisa und Bibi.

Für ausführliche Höflichkeitsfloskeln war bei dem Hochbetrieb keine Zeit, aber man verstand sich auch ohne große Bitte- und Danksagungen, denn hinter der Bar sind die Cocktailmixer Angie, Maurice und Denise zusammen mit den Helferinnen schon seit Jahren ein eingespieltes Team.

Bunte Auswahl an Erfrischungen

Beim diesjährigen Cocktailabend im Vereinsheim des Sindlinger Karnevalvereins spielte auch wie in den letzten Jahren das Wetter mit.

Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich die Mitglieder der Garde „Firestars“ schon am Nachmittag zum Aufbau und Dekorieren. Überpünktlich vor dem eigentlichen Beginn trafen sogar schon die ersten Gäste ein. Das brachte das Barteam kurz ins Schwitzen, aber nach ein paar Minuten war alles bereit – die Limetten geschnippelt, der Mixer angeworfen und die ersten Cocktails wurden serviert. Wie immer gab es eine bunte Auswahl an Erfrischungen. Nach und nach füllte sich das Vereinsheim und es sah sogar nach einem Besucherrekord aus. Nie zuvor war es nötig, weitere Tische und Stühle anzubauen, aber das ist ja ein gutes Zeichen und spricht für die Veranstaltung.

Dabei scheinen die Gäste sich jedes Jahr einen anderen Lieblingscocktail auszusuchen. Im einen Jahr sind es die sahnigen, im anderen die frischen, fruchtigen oder die Caipirinhas. In diesem Jahr jedoch war alles sehr beliebt. Deshalb durfte das Einkäuferteam mehrfach ausrücken, um Nachschub zu holen. In der Küche wurden derweil fleißig Brezeln gebacken, die zusammen mit Spundekäs‘ verkauft wurden, und für den „richtigen Hunger“ gab es Würstchen vom Grill, die vom eingespielten Grillteam Markus und Dominik gebrutzelt wurden. Alle restlichen Firestars waren entweder an der Theke, zum Servieren, an der Kasse oder als „Mädchen für alles“ eingeteilt.

Natürlich durfte Musik an so einem Abend nicht fehlen. Der neu rekrutierte DJ Manu heizte den Gästen unter anderem mit karibischen und sommerlichen Hits ein. Angesichts der Hitze hat es zwar etwas gedauert, bis die Tanzfläche sich füllte, aber dennoch schien es dem Publikum gut zu gefallen.

Einige unserer Stammgäste haben auch schon ihr „Lieblingsgetränk“ für sich gefunden und bestellen dann auch gern mal „die besondere Mischung“ – du weißt schon für wen. So hatten sich diverse „Cuba-Libre-Stammtische“ gebildet und selbstverständlich geht das Cocktailteam auch auf diese Wünsche ein, schließlich freuen sich die „Firestars“, wenn es den Gästen gefällt und sie gerne wieder kommen.

Fahrer und Kinder genießen alkoholfrei

Für die Fahrer und die Kinder der Garden „Tanzkäfer“ und „Giants“ gab es eine Auswahl an alkoholfreien Cocktails. Somit war für jeden Geschmack etwas dabei und wer generell nicht auf Cocktails steht, konnte natürlich auch ein normales Getränk an der Theke im Vereinsheim bekommen.

Eins durfte natürlich auch nicht fehlen: die obligatorische „Happy Hour“. Dieses Jahr gab es die Caipirinha für eine halbe Stunde zum halben Preis. So stürmten die Gäste die Bar und bestellten für sich und die Begleitungen die beliebten „Caipis“, gerne auch auf Vorrat. Gegen 1 Uhr wurde die letzte Runde eingeläutet und danach so langsam angefangen aufzuräumen. Nach einer knappen Stunde war das ganze Chaos beseitigt, die letzten Gäste machten sich zu Fuß auf den Heimweg und die Firestars und ihre Helfer schlossen das Vereinsheim ab und freuten sich nach getaner Arbeit auf ihr wohlverdientes Bettchen.

Wenn Sie jetzt Lust bekommen haben, die Firestars auch mal zum Cocktailabend zu besuchen, halten Sie hier im Monatsblatt einfach Ausschau. Der Termin für 2017 wird wie immer hierin angekündigt. Die Firestars freuen sich über jeden Besucher und heißen auch neue Gesichter aus Sindlingen und Umgebung gerne willkommen.

Die „Firebirds“ holen beim Cocktail-Abend Karibik-Gefühle nach Sindlingen.

Die „Firebirds“ holen beim Cocktail-Abend Karibik-Gefühle nach Sindlingen.

Ehrbare Aufgabe – SKV Ehrensenat wirbt um neue Mitglieder

Ehrbare Aufgabe

SKV Ehrensenat wirbt um neue Mitglieder

Der Ehrensenat der Sindlinger Fastnacht sucht neue Mitglieder. Der Ehrensenat ist ein eigenständiger, gemeinnütziger Verein, der das fastnachtliche Brauchtum pflegt und unterstützt und ein hohes Renommee im Stadtteil genießt. Er unterstützt neben dem Sindlinger Karnevalverein auch andere Organisationen vom Sportverein bis zum VdK mit Spenden. „So haben wir schon viel Gutes erreicht, besonders in der Jugendarbeit“, erklärt Schriftführer Dieter Sänger: „Dabei ist der Jahresbeitrag in Höhe von 26 Euro plus einer Spende von 104 Euro, insgesamt also 130 Euro jährlich, durchaus moderat.“ Zu den Mitgliedern zählen Persönlichkeiten des politischen Lebens sowie Funktionsträger öffentlicher Ämter in Sindlingen, darunter der Bundestagsabgeordnete Matthias Zimmer, Alfons Gerling, Sieghard Pawlik, Gregor Amann, Franz Frey, Markus Frank und Karl-Heinz Kümmeth. Gemeinsam mit Präsident Norbert Dörholt bilden Alfons Buschen, Karl-Heinz Kümmeth, Ruth Frischkorn und Dieter Sänger das Präsidium. Alle vier Wochen, beim Stammtisch am ersten Dienstag des Monats, pflegt der Ehrensenat in geselliger Runde die Gemeinschaft. Wer sich anschließen möchte, wird gebeten, sich mit Geschäftsführerin Ruth Frischkorn in Verbindung zu setzen, telefonisch unter (069) 37 41 90, oder per Mail an r.w-frischkorn@t-online.de.