Category: 2017

Bahnstraße: kein Tempo 30

Bahnstraße: kein Tempo 30

Es wird kein Tempo 30 auf der Bahnstraße zwischen Kreisel und S-Bahnhof Zeilsheim geben. Der Magistrat hat den entsprechenden Antrag des Ortsbeirats wie schon 2012 abgewiesen. Das Gremium hatte den Antrag auf den Weg gebracht, um die Sicherheit zu erhöhen und den Lärm zu vermindern. Doch es liege kein Unfallschwerpunkt vor, führt der Magistrat aus. Damit gebe es auch keinen Grund und keine gesetzliche Grundlage dafür, die normale innerörtliche Geschwindigkeit von Tempo 50 zu verändern. Hinzu kommt, dass die Bahnstraße als Verbindungsstraße mit Busverkehr als „Grundnetzstraße“ deklariert sei. Auch das verbiete, Tempo 30 anzuordnen. Der Magistrat bestätigt damit eine Entscheidung, die er 2012 schon einmal traf. hn

Treu Kolping – Seit 70 Jahren

Treu Kolping – Seit 70 Jahren

Kolpingfamilie Die Sindlinger wünschen sich vor allem eines zum runden Geburtstag: jüngere Mitstreiter

„Treu Kolping“ wünschten sich 1947 die Väter der Sindlinger Kolpingfamilie. Mit dem Kolping-Gruß besiegelten sie die Gründung einer eigenen Gemeinschaft. In diesem Jahr feiert sie ihr 70-jähriges Bestehen.

Der geistliche Rat Steinmetz war nicht amüsiert. Er fand, dass die vorhandene Männergruppe ausreiche und kein weiterer Verein nötig sei. Doch mehrere seiner Schäfchen gehörten bereits der Höchster Kolpinggruppe an. Insbesondere Heinrich Bott drängte darauf, eine eigene Sindlinger Sparte zu bilden. Als Schreinergeselle hatte er selbst bei seinen Wanderungen durch Europa dankbar die Unterstützung durch das Kolpingwerk genutzt. Am 22. Januar 1947 beschlossen er und Gleichgesinnte die Gründung.

Nachdem das Kolpingwerk in Köln den neuen Ableger bestätigt hatte, kamen die Männer am 24. September 1947 zur Gründerversammlung zusammen. Sie wählten Heinrich Bott zum ersten Senior, wie der Vorsitzende damals genannt wurde, und Kaplan Süß zum „Präses“ (zweiter Vorsitzender). Am Kolping-Gedenktag im Dezember ‚47 zählte die junge Kolpingfamilie schon 64 Mitglieder, ein Jahr später 111. „Es wurde viel Sozialarbeit geleistet“, berichtet Hildegard Bott, heutige zweite Vorsitzende: „Es waren arme Jahre, kurz nach dem Krieg“. Die Männer finanzierten die Sozialstation und schnitzten und bastelten Spielzeug und Rodelschlitten für Kriegswaisen und Flüchtlingskinder. Die Handwerker wagten sich auch an größere Projekte. Sie bauten sechs Häuser mit 12 Wohnungen in der Steinmetz-Straße. Es gelang ihnen jedoch nicht, eine Jung-Kolpinggruppe und damit Nachwuchs zu etablieren.1963 wurde Heinrichs jüngerer Bruder Franz Bott Senior. Unter großem persönlichen Einsatz richtete er im Kirchturm von St. Dionysius ein Turmzimmer für die Jugend ein. Das wurde rege genutzt; doch auch aus dem legendären „Törmsche“ schloss sich niemand der Kolpingfamilie an. Als Franz Bott 1969 starb, drohte der überalterten Gemeinschaft die Auflösung.

Mit den Frauen ging es aufwärts

So griffen die Männer zu einer radikalen Maßnahme. Im November 1970 beschlossen sie, Frauen zuzulassen. „Von da an blühte die Gemeinschaft auf“, berichtet Hildegard Bott. Die Frauen – in der Regel Ehefrauen von Kolping-Männern – arbeiteten fleißig wie die Bienen. „Wir waren immer und ständig am Basteln“, sagt sie weiter, „für unsere tolle Tombola. Die Einnahmen wurden alle gespendet.“ Noch heute ist ab und an Bedauern darüber zu hören, dass es seit 2011 keine Tombola mehr beim Ranzenbrunnenfest gibt. Die Frauen gestalteten auch die jährliche Faschingsfeier und den ökumenischen Tanzkreis.

Unter der Leitung von Franz Huthmacher (heute 92 Jahre alt) entstand die Kolping-Blaskapelle, die viele Jahre lang kirchliche und gesellige Veranstaltungen begleitete. Viele schöne Erinnerungen verbinden Hildegard Bott und ihre Kolping-Freunde mit diesen Jahren, in denen sich die Mitgliederzahl unter dem Führungsduo Alfons Fell und Anton Karell verdoppelte: „Das Scheunenfest bei Franz Huthmacher, das Grillfest im Garten der Baumschule Schmidt, um nur einige zu nennen.“ Häufig hörten die Kolpingmitglieder Vorträge zu religiösen und allgemeinen Themen. „Bei uns gab es nicht nur fromme Sprüche. Kolping ist ökumenisch, es sind auch Protestanten dabei“, betont Hilde Bott.

1987 feierten 73 Kolpingmitglieder das 40-jährige Bestehen, zur 50-Jahrfeier 1997 waren es noch 56. Nachwuchs fehlt, der Altersdurchschnitt steigt und liegt mittlerweile bei 76,8 Jahren, hat das jüngste Mitglied Stefan Löllmann (23 Jahre) ausgerechnet. „Höhen und Tiefen begleiten uns. Dennoch zeigen die Aktiven einen bewundernswerten Einsatz“, sagt Hildegard Bott und nennt beispielhaft Margret Karell, die in ihrem Leben Tausende Gläser Gelee gekocht hat und es mit 89 Jahren noch immer tut. Der Erlös geht an ein Straßenkinderprojekt in Sao Paulo.

Einen Vorsitzenden hat die Sindlinger Kolpinggruppe zur Zeit nicht. Seit dem Tod von Karlheinz Rinke vor einigen Jahren teilen sich Hildegard Bott (85 Jahre), Margarete Merz (85), Renate (77), Franz (82) und Stefan Löllmann (23) die Leitungsaufgaben. „Wir sind offen für jeden“, betonen sie: „Unsere Veranstaltungen sind immer gut besucht. Es gibt viele Leute, die gerne zu uns kommen, auch wenn sie kein Mitglied sind.“ „Wir machen weiter, so lange wir können“, sagt Renate Löllmann. „Wir hoffen, dass noch ein paar Jüngere dazu kommen“, ergänzt Marga Merz. „Gottvertrauen und Hoffnung sind schließlich Kolping-Tugenden“, erklärt Stefan Löllmann.

Das 70-jährige Bestehen feiern knapp 40 Mitglieder am 3. Februar mit einer Auftaktveranstaltung um 17 Uhr im katholischen Gemeindehaus St. Dionysius. hn

Hildegard Bott schwärmt von vielen schönen Veranstaltungen und Unternehmungen in früheren Jahren. Foto: Michael Sittig

Hildegard Bott schwärmt von vielen schönen Veranstaltungen und Unternehmungen in früheren Jahren. Foto: Michael Sittig

 Die Sindlinger Kolpinggruppe im Gründungsjahr mit ihrem ersten Präses Kaplan Süß (Mitte).

Die Sindlinger Kolpinggruppe im Gründungsjahr mit ihrem ersten Präses Kaplan Süß (Mitte).

Gaudi in der Bütt: Von Anfang an war die Kolpingfamilie für ihre ausgelassenen Faschingsfeiern berühmt.

Gaudi in der Bütt: Von Anfang an war die Kolpingfamilie für ihre ausgelassenen Faschingsfeiern berühmt.

Immer am Basteln waren die Kolpingfrauen. Mit den Arbeiten bestückten sie eine große Tombola beim Ranzenbrunnenfest. Der Erlös wurde gespendet. Fotos: Sindlinger Geschichtsverein

Immer am Basteln waren die Kolpingfrauen. Mit den Arbeiten bestückten sie eine große Tombola beim Ranzenbrunnenfest. Der Erlös wurde gespendet. Fotos: Sindlinger Geschichtsverein

 

Jahresprogramm 2017

Freitag, 10. März

18 Uhr: Tischmesse im Kerzenschein zu „Josefs Schutzfest“

Freitag, 28. April

18 Uhr: Maiandacht mit Wasser aus Lourdes und anschließender Maibowle

Freitag, 9. Juni

Kulinarischer Vortrag über Asien und Afrika

Dienstag, 4. Juli

Ausflug in den Rheingau zum abendlichen Schoppen

Freitag, 18. August

18 Uhr: Grillfest

Dienstag, 12. September

Tagesausflug in den Odenwald

Freitag, 20. Oktober

18 Uhr: Rosenkranzandacht und Oktoberfest

Freitag, 17. November

16 Uhr: Vortrag „Kolping – Vorbilder in unserer Gesellschaft“

Sonntag, 10. Dezember

 9.30 Uhr: Kolpinggedenktag, Festgottesdienst, Sektempfang und Ansprachen

Adolph Kolping und sein Werk

Adolph Kolping und sein Werk

Ursprung Hilfe für die wandernden Gesellen

Das Kolpingwerk ist ein internationaler katholischer Sozialverband. Namensgeber Adolph Kolping (1813–1865) erlebte als Schuhmachergeselle große gesellschaftliche Umwälzungen. Die Zünfte, Rückgrat der Wirtschaft, brachen zusammen. Gingen zuvor Gesellen auf Wanderschaft, um mehr Kenntnisse zu erwerben, mussten sie es nun tun, um überhaupt Arbeit zu finden. Das war häufig mit viel Elend verbunden. Kolping konnte dank eines Stipendiums Theologie studieren und wurde Priester in Elberfeld bei Köln. Dort herrschten die Schattenseiten der industriellen Revolution vor, Fabriken und verarmte Arbeiter beherrschten das Stadtbild. Ein Lehrer, Johann Gregor Breuer, gründete einen Verein für junge Handwerker. Kolping sah darin ein Mittel zur Bewältigung der sozialen Probleme. Er gründete weitere Vereine.

Ziel war, den wandernden Gesellen Hilfe und Unterstützung zu geben. So entstanden Gesellenheime, Spar- und Krankenkassen, Fortbildungsmöglichkeiten und Freizeitangebote. Aus dem „katholischen Beitrag zur Lösung der Arbeiterfrage“ (Bischof von Ketteler, Mainz, 1864) erwuchs eine weltweite katholische Sozialbewegung. 1850 schlossen sich die ersten dieser Vereine zu einem Verband zusammen, der 1935 in „Kolpingwerk“ umbenannt wurde. Seit Ende der 1960er Jahre können auch Frauen und Mädchen Mitglied der einzelnen Kolpingsfamilien werden. Das Kolpingwerk versteht sich als Weg-, Glaubens-, Bildungs- und Aktionsgemeinschaft. Menschen geben und erfahren Orientierung und Lebenshilfe. Im Sinne seines Gründers will der Verband Bewusstsein für verantwortliches Leben und solidarisches Handeln fördern.

Kolping in Sindlingen

Kolping in Sindlingen

Mitglieder Gelebte Gemeinschaft

Renate und Franz Löllmann sind der Kolpingfamilie 1979 beigetreten. „Wir sind immer zu den Kappensitzungen gegangen. Es gab auch Vorträge und Ausflüge, also haben wir uns gesagt, wir könnten auch eintreten“, erklären sie.

„Komm doch zu uns, hat Franz Bott 1950 zu mir gesagt. Da war ich erst zwei Jahre aus der russischen Gefangenschaft zurück“, sagt Franz Huthmacher: „Das wollte ich nicht.“ Doch der passionierte Trompetenspieler bildete mit weiteren Musikern in den 60-er Jahren eine Blaskapelle, die bei katholischen Festen spielte. „Wir hatten bald den Namen Kolping-Blaskapelle weg, obwohl gar nicht alle bei Kolping waren“, berichtet er: „Durch unsere Auftritte haben wir natürlich viel Reklame für Kolping gemacht.“ Sogar in den USA traten die Sindlinger auf. 1977 ließ sich Franz Huthmacher schließlich überzeugen, zwei Jahre später trat auch seine Frau Marianne bei. Sein handwerkliches Können war wertvoll; er baute das Gestell für die berühmte Tombola und auch den Ständer für die Kolping-Fahne, um nur zwei Beispiele zu nennen.

„Mein Mann Werner war schon bei Kolping. ‚Du kannst doch auch mitkommen‘, hat er zu mir gesagt“, berichtet Margarete Merz: „Also bin ich 1992 eingetreten.“ Bis heute nimmt sie aktiv am Vereinsleben teil und gestaltet es mit, „und zwar immer für den guten Zweck“, betont sie.

Stefan Löllmann besuchte mit seinen Großeltern ab 2008 Kolping-Veranstaltungen und trat 2009 selbst ein. Er ist das einzige aktive Mitglied unter 60 Jahren in der Sindlinger Gruppe. „Wir sind froh, dass wir ihn haben“, sagen seine Kollegen vom Leitungsteam. „Ich bin der Einzige, der mit dem Computer umgehen kann“, witzelt er. Der 23-Jährige engagiert sich auch im Diözesanverband und hofft, dass sich über kurz oder lang weitere junge Leute der Gemeinschaft anschließen. hn

Sie organisieren die Kolping-Veranstaltungen (von links): Franz Huthmacher, Marga Merz, Stefan, Franz und Renate Löllmann. Foto: Michael Sittig

Sie organisieren die Kolping-Veranstaltungen (von links): Franz Huthmacher, Marga Merz, Stefan, Franz und Renate Löllmann. Foto: Michael Sittig

Axel sagt Tschüss

Axel sagt Tschüss

Ein Wechsel steht bevor: Axel Wagenknecht, seit 33 Jahren Inhaber des Zeitschriftengeschäfts „Axel Aktuell“, verabschiedet sich Ende des Monats aus dem Arbeitsleben und aus Sindlingen. Er erfüllt sich einen Traum und zieht an die Ostsee. Die neue Inhaberin Nazife Gür wird das Geschäft in der Westenberger Straße weiterführen. Foto: Michael Sittig

Sindlinger Monatsblatt Januar 2017

Sindlinger Monatsblatt Januar 2017

Die Ausgabe Januar 2017 des Sindlinger Monatsblatt steht hier zum Download bereit:

Sindlinger Monatsblatt Januar 2017

„Unfug mit Strichen“ – Harsche Kritik am Radweg Farbenstraße/Westenberger Straße

„Unfug mit Strichen“

Verkehr

Kopfschütteln, Unverständnis und je nach Naturell Ärger oder Galgenhumor ruft die eigenwillige Radwegeführung an der Kurve Bahnstraße/Farbenstraße hervor. Das Frankfurter Radfahrbüro hat im August vergangenen Jahres etwa in Höhe der Pizzeria Da Renato Bürgersteige absenken und Anfang Dezember eine Art Verkehrsinsel auf der Fahrbahn anbringen lassen. Quer über den breiten Bürgersteig zwischen Westenberger Straße und Farbenstraße wurde mit zwei Strichen ein Radweg markiert, der als Verlängerung einer Radfahrerspur gegen die Einbahnrichtung in der Westenberger Straße angelegt ist. Damit soll eine Lücke im überregionalen Radwegenetz geschlossen werden. Wer von Hattersheim kommt und an den Main möchte, soll durch die Westenberger Straße und quer über die Farbenstraße auf den rechten Weg gebracht werden.

Dumm nur, dass die neue Fahrbahnquerung für Radfahrer direkt hinter einer Kurve liegt. Das birgt ein hohes Unfallrisiko. Ärgerlich finden Anlieger, dass für die Querung vier bis fünf Parkplätze gestrichen wurden. „Damit werden den letzten verbliebenen Einzelhändlern Kunden genommen“, fürchtet nicht nur Stadtbezirksvorsteher Dieter Frank. Und noch ärgerlicher kommentiert CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin, dass das Stadtteilgremium nicht informiert und seine früheren Beschlüsse ignoriert wurden.

Bürger wundern sich

„Über allem steht die Frage: Warum eigentlich? Ein Bedarf an dieser Stelle ist niemals bekundet worden. Eine Querungshilfe für Fußgänger, ja, das wäre begründet und gewünscht. Aber jetzt dieser Aufwand allein für imaginäre Radfahrer?“ wundert er sich.

Kurz nach der Installation wandte er sich mit einem Brief an das Radfahramt: „Sehr geehrte Damen und Herren, bevor hier noch mehr aus dem Ruder läuft, muss ich Sie kontaktieren“, begann er und schilderte, dass der so genannte „Radweg“ zwischen Westenberger Straße und Farbenstraße von den Sindlinger Bürgern mit „außerordentlichem Unverständnis und großer Besorgnis“ aufgenommen worden sei. „Lebensgefahr“, „Gefahr für Leib und Leben“, „unverantwortlich“ waren noch die mildesten Kommentare. „Was hat sich Ihr Büro nur dabei gedacht, einen solchen Unfug an Strichen hier auf die Straße zu markieren?“, schrieb er und verwies darauf, dass der Ortsbeirat Sechs die Freigabe der Westenberger Straße zum Radfahren gegen die Einbahnrichtung ausdrücklich verworfen hat. Die Mündung direkt in der Kurve ist einfach zu gefährlich. „Warum setzen Sie die Radfahrer bewusst potentiellen Gefahrensituationen aus? Ihre Aufgabe sollte es doch sein, Radfahrer zu schützen! In Sindlingen ist Ihnen an der Westenberger Straße leider das Gegenteil gelungen“, schreibt Fribolin. Er wundert sich außerdem über den „Alleingang“ des Amtes und fragt, warum das Recht des Ortsbeirates auf Anhörung vollständig übergangen wurde. Auch der regionale Präventionsrat, der sich um Sicherheitsfragen im Stadtteil kümmert, erhielt keine Information.

Der Sindlinger Ralf Lemster, Mitglied im allgemeinen deutschen Fahrradclub, nahm von sich aus Kontakt mit dem Amt auf und wies auf die unglückliche Führung hin. „Die einfachste Lösung wäre, die ganzen Markierungen und Aufbauten wieder zu entfernen und die Radfahrer, die von Hattersheim her kommen, durch die Johann-Sittig-Straße auf die Farbenstraße zu führen“, findet er.

„Das ist die Minimalforderung: Das hier muss alles weg“, meint auch Ortsbeirat Fribolin und weist auf die Verkehrsinsel, die erkennbar schon mehrfach gerammt wurde, denn Bolzen sind halb heraus gerissen und das Plastikteil steht schief. Insbesondere für die großen Gelenkbusse ist die Kurve nun sehr eng; parkt noch ein Lieferwagen halb auf dem Gehweg, halb auf der Straße, kommen sie kaum noch vorbei. Dass der Radweg quer über den stark frequentierten Bürgersteig läuft, sei ebenso wie der Rest nicht gewollt und von hoher Unfallgefahr für alle Verkehrsteilnehmer. „Der so geschaffene Radweg ist keine Hilfe, sondern eine Lebensgefahr“, findet Fribolin.

Erst bauen, dann prüfen

Das Radfahramt habe ihm mitgeteilt, dass es nach Fertigstellung der Querung einen Gutachter schicken wolle, der sich die ganze Sache ansieht, berichtet Lemster. Das lässt bei Albrecht Fribolin die Zornesader weiter schwellen. „Wie mir jetzt mitgeteilt wurde, wollen Sie auch noch einen teuren Gutachter einschalten, um die Lage zu beurteilen. Ich bitte Sie eindringlich, jede weitere Maßnahme vor Ort mit dem zuständigen Ortsbeirat Sechs abzusprechen und keine weiteren Steuergelder zu verschwenden. Ich fordere Sie dringend auf, die Maßnahme im Bereich Westenberger Straße/Farbenstraße zeitnah zurückzubauen“, teilt er dem Amt mit.

Parlamentarisch wird der Radweg ein Nachspiel haben. In der Sitzung des Ortsbeirats am 17. Januar beantragt Fribolin, dass die Radwegmarkierung Westenberger Straße/Farbenstraße unverzüglich rückgängig gemacht wird, um Menschen vor Unfällen zu schützen. Außerdem soll der Magistrat mitteilen, wer diese Markierungen veranlasst hat, welche Kosten dafür entstanden sind und warum der Ortsbeirat bei der Planung übergangen, nicht informiert wurde und seine Mitspracherechte zu Angelegenheiten im Ortsbezirk vollständig missachtet wurden. hn

Kein Verständnis für diese Form der Querungshilfe haben (von links) Ortsbeirat Albrecht Fribolin, Radfahrer Ralf Lemster und Stadtbezirksvorsteher Dieter Frank. Fotos: Michael Sittig

Kein Verständnis für diese Form der Querungshilfe haben (von links) Ortsbeirat Albrecht Fribolin, Radfahrer Ralf Lemster und Stadtbezirksvorsteher Dieter Frank. Fotos: Michael Sittig

 

Abenteuerlich: Quer über den Gehweg führt die Radwegemarkierung.

Abenteuerlich: Quer über den Gehweg führt die Radwegemarkierung.

 

Termine Januar 2017

Neujahrsempfang

Die evangelische Gemeinde
feiert ihren Gottesdienst zum
neuen Jahr mit anschließendem
Empfang am Sonntag, 15. Januar.
Beginn ist um 10.30 Uhr
in der Kirche

100 Jahre bei Höchst
Über die Eingemeindung Sindlingens
nach Höchst vor 100
Jahren spricht Dieter Frank vom
Heimat- und Geschichtsverein
am Montag, 16. Januar. Sein
Vortrag ist ab 19.30 Uhr im
evangelischen Gemeindehaus
zu hören.
Friedrich Stoltze
Einen Abend lang geht es im
evangelischen Gemeindehaus
um Friedrich Stoltze. Mundartrezitator
und Stoltze-Fan
Mario Gesiarz stellt den Frankfurter
ab 19.30 Uhr vor.
Narrenkäfig
Am Samstag, 4. Februar, sind
die Sindlinger Narren los, und
zwar ab 19.11 Uhr im Bürgerhaus.
Die Prunksitzung des
Ersten Sindlinger Karnevalvereins
steht unter dem Motto
„Sindlinger Narrenkäfig“.
Weg mit dem Baum
Wohin mit dem Weihnachtsbaum?
Drei Möglichkeiten gibt
es in Frankfurt. Die Bäume
können, von allem Schmuck
befreit und in handliche Ein-
Meter-Stücke zerteilt, am Abholtag
neben die Restmülloder
Biotonne gestellt werden.
Alternativ können sie am Freitag,
27. Januar – abgeschmückt,
aber nicht extra gekürzt – gut
sichtbar vorm Haus oder an der
Grundstücksgrenze bereit gestellt
werden. Drittens kann jeder
seinen Baum bei den FESBetriebsstätten
abgeben.

Theaterfahrten
Der Zeilsheimer Kulturkreis
55 plus bietet zwei Theaterfahrten
auch für Sindlinger an.
Am 30. Juli geht es nach Ötigheim
zum Schauspiel „Martin
Luther“ und am 18. August
nach Fulda zu „Medicus – das
Musical“. Informationen und
Anmeldungen bei Vorsitzender
Karin Nass, Telefon (069)
36 33 99, oder über die Homepage
unter www. Kulturkreis55plus.de

Trauerhalle wird saniert

Trauerhalle wird saniert

Friedhof Auch neue Abfallbehälter geplant

Auf dem Sindlinger Friedhof stehen in diesem Jahr mehrere Arbeiten an. Wie Ortsbeirat Albrecht Fribolin (CDU) vom Grünflächenamt erfuhr, ist für 2017 eine Sanierung des Daches der Trauerhalle und der Nebengebäude vorgesehen. Im Zuge dieser Maßnahmen sollen auch weitere „Schönheitsreparaturen“ an der Trauerhalle vorgenommen werden. Fribolin hatte das Friedhofsamt auf Wasserschäden im Vorraum der Trauerhalle aufmerksam gemacht und um baldige Reparatur gebeten, bevor die Bausubstanz geschädigt werde.

Darüber hinaus tauscht das Amt Zug um Zug die zum Teil sehr maroden Abfallbehälter gegen größere, sehr stabile Betonringe mit Holzleisten aus.

Mit diesen Maßnahmen, so Fribolin, werde das Erscheinungsbild des Sindlinger Friedhofs, welches immer wieder berechtigten Anlass zur Kritik durch die Bürger gibt, verbessert. Der Sindlinger Ortsbeirat will sich auch weiter dafür einsetzen, dass unter anderem die Wegebeschaffenheit optimiert und die Pflege des Friedhofs intensiviert wird. AF

Weidlich-Platz Gestrüpp ist weg

Mehr Übersicht

Weidlich-Platz Gestrüpp ist weg

Der Vorsitzende des regionalen Präventionsrates, Ortsbeirat Albrecht Fribolin, war von Anliegern des östlichen Richard-Weidlich-Platzes, also dem Bereich vor dem ehemaligen Bürgerhaus, angesprochen worden, dass dort im Schutz der hohen Gehölze und Büsche dunkle Geschäfte abgewickelt würden. Auch von Drogenhandel war die Rede.

Um den Platz übersichtlicher zu machen und eine soziale Kontrolle wieder herzustellen, hat Fribolin das Grünflächenamt gebeten, die Anpflanzungen zu entfernen, was kurz vor Jahresende erledigt wurde. Im kommenden Frühjahr wird das Amt die gerodeten Beete mit niedrigen Pflanzen und Bodendeckern neu begrünen. Fribolin ist sicher, dass diese Maßnahme zu einer höheren Sicherheit der Anwohner und Passanten in diesem Bereich beitragen wird. Er bittet weiterhin um Mitteilung, wenn wieder Auffälligkeiten bemerkt werden. Ansprechpartner in akuten Fällen sind die Beamten des 17. Polizeireviers unter Telefon 755 117 00.