Category: Sindlinger Monatsblatt

Grünabfall im Betonring

Grünabfall im Betonring

Friedhof Holzkörbe verwittern zu schnell

Wozu sind die großen Betonringe auf dem Friedhof gedacht? Mehrere Bürger wandten sich an Albrecht Fribolin mit der Bitte um Auskunft.

Der Ortsbeirat (CDU) erkundigte sich beim Grünflächenamt und erfuhr, dass die Betonringe die bisherigen Holzkörbe für pflanzliche Abfälle ersetzen sollen, weil diese relativ schnell verwittern. Außerdem seien die neuen, unverwüstlichen Ringe mit einem Fassungsvermögen von zwei bis drei Kubikmetern größer, können also mehr Biomasse aufnehmen. Gleichzeitig wird die Leerung erleichtert. Allerdings können die Wege von den Gräbern zu den Abfallbehältern länger werden, weil weniger Behälter aufgestellt werden als zuvor. 

Die Ringe werden in den Boden eingelassen und mit Plastiklatten verkleidet, damit sie schöner aussehen. Auch die Holzlatten der Körbe für Plastikabfälle werden durch stabile Kunststofflatten ersetzt. 

Ferner erkundigte sich Albrecht Fribolin über die Sanierung der Sandstein-Friedhofsmauer. Sie ist an mehreren Stellen beschädigt. . Die Arbeiten seien ausgeschrieben worden, hat er erfahren. Leider habe sich aufgrund der guten Lage im Bauhandwerk bis heute keine Firma darum beworben. Das Friedhofsamt hoffe, dass sich die Situation nach Ende der Ferien bessern wird, berichtet der Ortsbeirat. Gleichzeitig weist das Amt darauf hin, dass der Efeubewuchs der Mauer komplett entfernt wird, weil er als Hauptursache für den schlechten Zustand angesehen wird. hn

Sindlinger Erinnerungen – Geschichtsverein Stadtteilkalender 2019

Sindlinger Erinnerungen

Geschichtsverein Stadtteilkalender 2019

Eine alte Ansichtskarte aus Sindlingen schmückt das Titelblatt des neuen Stadtteilkalenders 2019, den der Sindlinger Geschichtsverein traditionsgemäß während des Ranzenbrunnenfests am 1. September zum Sonderpreis von sechs Euro anbieten wird.

Der Kalender enthält wieder eine Sammlung von Fotografien aus der jüngeren Vergangenheit des Ortes. So erinnern die Fotos unter anderem daran, dass im Januar 1919 Herbert von Meister, dem Sindlingen viel verdankt, verstorben ist. Außerdem zeigt der neue Kalender etliche Gruppenbilder, zum Beispiel den Buben-Jahrgang 1939 und die Erstkommunionkinder des gleichen Jahres. An die Einweihung des Turnerheims vor 90 Jahren erinnert ein weiteres Foto, ebenso kann man die farbenprächtige Fahne des 1909 gegründeten Krieger- und Militärvereins bewundern. Wie immer umfasst der Kalender 12 große Bilder, eins für jeden Monat. 

Nach dem Ranzenbrunnenfest ist der Kalender in Sindlinger Geschäften für sieben Euro zu haben: bei ehemals Axel Wagenknecht, Nikolaus Moos sowie Anneliese, beziehungsweise Fritz Hedtler. df

 

Bischof mischt sich unters Volk

Bischof mischt sich unters Volk

RANZENBRUNNENFEST Georg Bätzing besucht die katholische Gemeinde und feiert mit

Hohen Besuch erwartet die katholische Gemeinde zum Ranzenbrunnenfest am 1. September. Der Limburger Bischof Georg Bätzing wird sich ab 19 Uhr unters Volk mischen. Er soll erleben, wie die Gemeinde in den Ort hineinwirkt und welche Kontakte und Bindungen es zu den Vereinen gibt, sagt Wolfgang Schuhmann. Der Chef-Organisator der katholischen Feste gehört zum Vorbereitungsteam des Vereinsrings für das Stadtteilfest und bereitet den Besuch des Bischofs in Sindlingen vor.

Der ist Teil eines dreitägigen Programms, das den Kirchenmann auch nach Zeilsheim, Unterliederbach, Höchst und Sossenheim führt, also in die neue Großpfarrei St. Margareta. „Jeder Bischof ist dazu verpflichtet, alle seine Pfarreien im Abstand von vier bis sechs Jahren zu besuchen“, sagt Schuhmann. Georg Bätzing bat bei der Vorbereitung darum, nicht das traditionelle Programm mit Vorstellung der einzelnen Gemeindegruppen von der Kita bis zum Seniorenkreis zu durchlaufen, berichtet Sonja Peters vom neuen Familienkreis 2.0. „Er will sehen, wo in seinen Gemeinden Pflanzen wachsen“, sagt sie. Daher bot es sich an, ihn zum Straßenfest in der Huthmacherstraße und auf dem Kirchvorplatz zu bitten. „Weil wir als Teil des Stadtteils so wichtig sind und hineinleben, wird unser Stand in der Mitte sein“, sagt Sonja Peters. Etliche Vereine nutzen die Räume des Gemeindehauses, die katholische Gemeinde ist zudem eine der Wurzeln des Ranzenbrunnenfests. „Ganz am Anfang haben wir sogar noch einen Stand zusammen mit der evangelischen Gemeinde gehabt“, erinnert sich Wolfgang Schuhmann: „Die Evangelischen haben gegrillt und wir haben die Getränke beigesteuert.“

Am Stand sollen weitere „Pflanzen“ vorgestellt werden, die gut gegossen werden und gedeihen, etwa der „Lebendige Adventskalender“ und die Kirchweih mit der Kür des Apfelweinkönigs. „Wir wollen aber auch zeigen, was noch gegossen werden muss“, so Sonja Peters, „zum Beispiel die Ökumene“. Besucher werden aufgerufen, Gießkannen mit den Wünschen für die und an die Gemeinde zu beschriften und für Kinder gibt es eine Pflanzaktion. Der Frauenchor Germania wird den Bischof mit einem Auftritt in der Kirche St. Dionysius begrüßen. Anschließend kann er sich unters Volk mischen, ein Klosterbier beim Familienkreis, einen Apfelwein beim Gesangverein oder einen Kaffee beim Familienkreis 2.0 genießen. Dieser jüngste Ableger der Gemeinde für Familien mit kleineren Kindern ist eine erste, neue Blüte, „ein zartes Pflänzchen, das wachsen kann“, sagt Sonja Peters. Die Mitglieder sind größtenteils selbst Kinder des „alten“ Familienkreises.

Die dreitägige Visite Bätzings beginnt am Freitag, 30. August, um 9 Uhr mit einem Treffen der Kita-Leitungen in der katholischen Kita St. Kilian in Sindlingen. Anschließend sind Besuche im Industriepark und im Zeilsheimer Gemeindehaus St. Bartholomäus geplant sowie der Besuch der Pfarrgemeinderatssitzung ebendort. Am Samstag ab 9 Uhr gibt es Gespräche mit den Pfarrern, einen Besuch in der grünen Kirche im Höchster Stadtpark, Termine in Sossenheim und St. Josef in Höchst, ehe Gemeindereferentin Claudia Lamargese den hohen Gast dort abholt und nach Sindlingen zum Ranzenbrunnenfest bringt. Am Sonntag, 2. September, zelebriert Georg Bätzing den 10-Uhr-Gottesdienst in St. Dionysius. Danach gibt es einen Frühschoppen, bei gutem Wetter auf dem Kirchplatz und bei schlechtem im Gemeindehaus. „Wir rechnen mit 300 bis 350 Besuchern zum Gottesdienst“, sagt Wolfgang Schuhmann und ist froh, „dass wir hier so viele Helfer haben, dass wir das stemmen können.“

Neuer Nähkurs in Nord

Neuer Nähkurs in Nord

Ab sofort gibt es einen neuen Nähkurs in Sindlingen-Nord. Jeden Mittwoch von 9 bis 11.30 Uhr erhalten Nähinteressierte Hilfe beim Anfertigen eigener Näharbeiten. Einzige Voraussetzung ist, dass die Interessierten mit der Nähmaschine umgehen können. Eine Nähmaschine kann gestellt werden. Das Quartiersmanagement organisiert den Kurs in der Albert-Blank-Straße 4. Die Teilnahme kostet nichts, jedoch müssen die Materialien bezahlt werden. Außerdem erhebt das Quartiersmanagement bei der Anmeldung eine Kaution von 20 Euro, die bei regelmäßiger Teilnahme vor den Herbstferien wieder zurückgezahlt wird. Es gibt maximal acht Plätze. Anmeldungen sind telefonisch beim Nachbarschaftsbüro unter der Nummer (069) 37 56 39 720 möglich. 

Für Bernd Müller erfüllt sich ein Traum

Für Bernd Müller erfüllt sich ein Traum

KCR-Triathlon Sechs Sindlinger beim Ironman Frankfurt – Einer wird Europameister

Von Alexander Gleiß

Ein Schwimmstart, der dich atemlos lässt, eine Radstrecke inmitten einer wunderschönen Landschaft und eine Laufstrecke vor Frankfurts Skyline mit tausenden, jubelnden Zuschauern – Dieses Spektakel erlebten sechs Athleten der erst im Januar 2014 gegründeten Triathlonabteilung des KCR-Sindlingen

Sie meldeten sich für die 3,8 Kilometer Schwimmen, 185 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen des „Ironman Frankfurt“-Wettbewerbs an. Das hieß für sie im Vorfeld, monatelanges Training bei allen Wetterlagen zu absolvieren. Im Winter im Dunkeln mit der Stirnlampe laufen, im Sommer bereits um 5.30 Uhr auf dem Rad, damit man einigermaßen ungestört trainieren kann. 

 Zu einem abschließenden Trainingslager fuhren die Athleten des KCR im Mai an den Attersee im Salzkammergut/Österreich. Hier holten sie sich den letzten Schliff in allen drei Disziplinen. Ob es das Schwimmen im türkisfarbenen Attersee war, das Radfahren in den Höhenlagen des Salzkammergutes oder das Laufen um den See, es brachte alle weiter und sie freuten sich auf den längsten und härtesten Sporttag des Jahres.

Am 8. Juli 2018 war es dann soweit. Bei den meisten klingelte der Wecker bereits um 3.30 Uhr. Ein kurzes, schnelles Frühstück, Beutel nochmals überprüfen, ob auch nichts vergessen wurde, und schon ging es mit dem Auto zum Langener Waldsee. Hier warteten nicht nur die Triathlonräder, die bereits am Vortag eingecheckt wurden, sondern auch tausende Zuschauer, laute, motivierende Musik, viele Freunde, Vereinsmitglieder und Bekannte. Kurzer Check am Rad, Trinkflaschen füllen, Riegel verstauen und schon machten sich die Sportler bereit, den Neopren-Schwimmanzug anzuziehen.

Um 6.30 Uhr stürzten sich die Profis ins Wasser, zwei Minuten später die Profi-Frauen. Um 6.40 Uhr durften die Hobbytriathleten starten. Alle versuchten, gleich eine gute Position zu erreichen und auf der besten Linie zu schwimmen. Nach der Wende an der ersten Boje wurden die Schwimmer durch die aufgehende Sonne geblendet, die sich im Wasser spiegelte und es schwer machte, die richtungsweisenden Bojen zu sehen. Alle KCRler kamen mit kurzen Abständen heil von der Schwimmstrecke an Land. 

Neoprenanzug aus, Radbekleidung an und ab ging es auf die 185 Kilometer lange Radstrecke. Sie führte nach Frankfurt und von dort bis hoch nach Friedberg zum Wendepunkt. Diese Runde mussten die Sportler zwei Mal bewältigen. 

Die Athleten des KCR benötigten für die 185 Kilometer Radstrecke zwischen 5.54 und 6.30 Stunden. Anschließend ging es am Eisernen Steg auf die Laufstrecke. Sie führte in vier Runden à 10,5 Kilometer beidseits des Mains entlang. Gesäumt von tausenden von Zuschauern konnte jeder Athlet des KCR die Ziellinie am Römer überqueren.

Einen ganz besonderen Erfolg erreichte unser „ältester“ Athlet, Bernd Müller. Er errang in seiner Altersklasse M65 den ersten Platz in einer Zeit von 11.57 Stunden, wurde Europameister und qualifizierte sich für die Weltmeisterschaft am 13. Oktober auf Hawaii. Das ist der Traum eines jeden Triathleten.

Unsere weiteren Teilnehmer vom KCR waren Alexander Gleiß in einer Zeit von 11.56 Stunden, Uwe Kleinschmidt in 12.41, Christoph Semsch in 12.51, Rene Mamet in 13.06, Tobias Adner in 13.12 und Michael Reis in 14.09 Stunden. 

Wir vom KCR Sindlingen sind sehr stolz auf unsere Athleten. Wir machen aber nicht nur Ironman. Gerade eine Woche vorher ging Andreas Vierling beim „Extrem Swiss Man“ mit vier Kilometern Schwimmen, 220 Kilometern Radfahren und 44 Kilometern Laufen mit rund 5000 Höhenmetern an den Start. Weiter starteten Janett Welzl und Andreas Vierling bei der Salzkammerguttrophy, Österreichs größtem Mountainbikerennen über Strecken von 120 Kilometer mit 3800 Höhenmetern oder 211 Kilometern mit 7000 Höhenmetern. Auch bei kürzeren Wettkämpfen sind wir am Start. Wer gerne schwimmt, Rad fährt oder auch läuft darf gerne mal bei uns vorbeischauen. Info´s stehen im Internet unter www.kcr-sindlingen.de.

Uwe Kleinschmidt

Uwe Kleinschmidt

Tobias Adner

Tobias Adner

Alexander Gleiß

Alexander Gleiß

Musik und Vorführungen

Musik und Vorführungen

16 Vereine stemmen das Ranzenbrunnenfest am Samstag, 1. September, im alten Sindlinger Ortskern. 

Wie berichtet wurden die Mainwiesen als Veranstaltungsort aufgegeben. Stattdessen feiern die Sindlinger kompakt in der Huthmacherstraße und auf dem Vorplatz von St. Dionysius. Das Programm ist umfangreich. Nachdem die Kirchenglocken zur Eröffnung geläutet haben, begrüßt der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine, Klaus Mettin, um 15 Uhr die Gäste. Danach spielt die Gruppe „Saxoprise“ am Ranzenbrunnen. Dort tanzt um 16 Uhr die Purzelgarde des Karnevalsvereins, um 16.30 Uhr zeigt die Hinnerhaus-Crew in der Nähe des Brunnens Hip-Hop. Das tut sie auch nochmal um 17 Uhr in der Nähe der Kirche. Um 17.30 Uhr singt der Männerchor Germania, um 18.15 Uhr tritt eine Zumba-Gruppe des Turnvereins auf und um 19 Uhr singt der Frauenchor Germania zur Begrüßung des Bischofs Georg Bätzing in der Kirche. Ein Clown unterhält die Kinder, außerdem bieten die Kindergärten und der Turnverein zwischen 15 und 18 Uhr Spiele auf der Straße vor dem Parkplatz der Kirche an. 

Der Reiterverein richtet das beliebte Ponyreiten für Kinder im Pfarrgarten aus. Auf dem Kirchvorplatz stehen zudem die Hüpfburg der Freiwilligen Feuerwehr und das Kinderkarussell.

Vom Loch in den Knast

Vom Loch in den Knast

Fünf Flüsse Würfelbrüder radeln von Nürnberg nach Regensburg

Sie treffen sich jeden Sonntag zum Frühschoppen im „Loch“, wie die Gaststätte „Mainlust“ in Sindlingen heißt. Und einmal im Jahr machen sie sich zu einer Radtour in Deutschland auf, seit 1996, nun also zum 22. Mal. Und sie bevorzugen Routen entlang von Flüssen, denn da gibt es kaum Steigungen: Main, Weser, Lahn, Ems, Neckar, Jagst, Ruhr, Spree, Mosel, Saar, Rhein und Bodensee haben die radelnden Würfelbrüder bereits erkundet, und so fiel die Wahl in diesem Jahr auf eine Fünf-Flüsse-Rundfahrt von Nürnberg im Frankenland bis nach Regensburg in der Oberpfalz.

Es ging entlang der idyllisch gelegenen Flüsse Pegnitz, Vils, Naab, Donau und Altmühl durch die historischen Städte Nürnberg, Amberg, Kelheim und Regensburg und durch außergewöhnliche Naturlandschaften über vielseitige Radfernwege. Im Grün der weiten Flussauen radelten die Sindlinger durch stille Täler, fernab vom Verkehr. 210 Rad-Kilometer im Herzen Bayerns legten sie zurück.

Einmalig war eine Übernachtung in der Feste Amberg, einem zu einem Hotel umgebauten Gefängnis. Vom „Loch“ in den „Knast“ war die Parole der Würfelbrüder, die die Nacht in Drei- und Vierbett-„Zellen“ aber gut überstanden. 

Gemütlicher ging es in den traditionellen Gasthäusern mit zünftigen Biergärten zu, wo kulinarische Spezialitäten wie „saure Lüngerl“ und „Krustenbraten“ auf die Radler warteten. Und an köstlichem Bier gibt es in Bayern ja wirklich keinen Mangel.

Ein Höhepunkt war der Besuch des berühmten Klosters Weltenburg am Donaudurchbruch, welches mit dem Schiff von Kelheim aus angesteuert wurde. Im schattigen Klostergarten genossen die Sindlinger bei einer traditionellen „Pilgerpfanne“ das dunkle Weltenburger Klosterbier frisch gezapft. Die Rückreise nach fünf erlebnisreichen Tagen machten die Radler in Regionalzügen der Deutschen Bahn, die – entgegen aller sonstigen Erfahrungen – ausgesprochen pünktlich war. Und das Wichtigste: Alle kamen gesund und munter im heimischen Sindlingen an.

Das Fazit auch in diesem Jahr: Radfahren in den Landschaften Deutschlands ist wunderschön und hält fit. Der blauweiße bayerische Himmel und die köstlichen Speisen und Getränke waren die Krönung für die sieben Sindlinger Radfahrfreunde, die sich schon jetzt auf ihre Tour 2019 freuen. FBO

 „Würfelbrüder“ im Knast: (von links) Teddy Kristic, Wolfgang Scheh, Michael Hedtler, am Pranger Wolfgang Schuhmann, Jürgen Peters, Albrecht Fribolin und Willi Stappert.

„Würfelbrüder“ im Knast: (von links) Teddy Kristic, Wolfgang Scheh, Michael Hedtler, am Pranger Wolfgang Schuhmann, Jürgen Peters, Albrecht Fribolin und Willi Stappert.

Guter Service in neuen Räumen

Guter Service in neuen Räumen

Medientechnik – Raoul Wirz ist seit 25 Jahren selbständig – Ab sofort in der Farbenstraße 54

Schön ist es geworden. Der Umzug an die Farbenstraße hat dem Rundfunk- und Fernsehtechniker Raoul Wirz zwar viel Arbeit gemacht, doch das Ergebnis überzeugt. In einem eleganten TV-Studio können Kunden in bequemen Ledersesseln Platz nehmen und sich über die verschiedenen Fernsehapparate informieren. Beispiele zwischen 24 und 65 Zoll Bildschirmgröße stehen rundum an den Wänden. Die passenden TV-Möbel gibt es auf Wunsch gleich dazu und auch diverse Musikgeräte für drahtlose Musikwiedergabe mit passenden drahtlosen Kopfhörern können besichtigt werden.

Die Werkstatt ist durch eine Tür abgetrennt. Ein offener Durchgang führt ins Büro, in dem auch verschiedenstes Zubehör für Radios, Fernseher, Computer, Telefonanlagen und Sicherheitssysteme ausgestellt sind. Fritzboxen, Accessboxen für erweiterten Empfang und DVBT2-Antennen können Kunden gleich mitnehmen. Das Philips-Radio aus den 50-er Jahren jedoch ist unverkäuflich – ein Liebhaberstück, das augenfällig die Entwicklung der letzten 70 Jahre von der Transistortechnik über Module bis hin zur Digitaltechnik verdeutlicht. Raoul Wirz, der als junger Mann die klassische Lehre zum Rundfunk- und Fernsehtechniker absolvierte und 1992 seinen Meister machte, erlebte diese Entwicklung und die Erweiterung des Aufgabengebiets hautnah mit. 

Von Anfang an arbeitete er serviceorientiert. Lieferung, Montage und Programmieren gehören dazu, wenn jemand bei ihm kauft. Das gilt nicht nur für Fernseher, sondern für die gesamte Medientechnik inklusive Internet und Telefonie. Der 52-Jährige richtet den Kunden auf Wunsch komplette Netzwerke ein. Das fängt mit der Installation der modernen, digitalen Satelliten an, reicht über die Computerbuchsen und Switch-Schaltdosen auf dem Dachboden oder im Keller bis hin zur Montage von Bildschirmen und Zusatzgeräten in den Wohnstuben und auch Klingelanlagen. „Der Trend geht ganz klar zum vernetzten Haushalt“, sagt er. Zuletzt ist die Montage und Installation von Sicherheitssystemen wie Überwachungskameras dazu gekommen.

Die schicken neuen Räume sind Raoul Wirz‘ dritte Station in Sindlingen und zugleich der Ort, an dem er am 11. September seine 25-jährige Selbständigkeit feiert. Begonnen hat er 1993 auf 12 Quadratmetern in der Herbert-von-Meister-Straße und vergrößerte sich 1994 mit einem Umzug in die Zehnthofgasse 1. Als die Eigentümer die Räume für sich brauchten, suchte er nach einem neuen Ladengeschäft und fand es im Hinterhof der Farbenstraße 54, einer früheren Wäscherei.

 Nach dem kräftezehrenden Umbau ist er damit sehr zufrieden. „Die Kunden können jetzt direkt vorfahren und parken“, sagt er. Am Service selbst ändert sich nichts. „Ich biete eine umfassende und neutrale, freundliche Beratung an. Ich helfe bei der Bedarfsermittlung und arbeite zuverlässig“, sagt er: „Der Service für die Kunden begründet meine Existenz.“

Um in größerer Ruhe arbeiten zu können, ohne dauernd auf die Uhr schauen zu müssen, hat der Techniker allerdings die Öffnungszeiten des Ladengeschäfts verändert. Dienstags und donnerstags ist er ausschließlich im Außendienst bei den Kunden tätig. An diesen Tagen ist er nur telefonisch über die Rufnummer 37 11 11 erreichbar, von dem aus der Anrufer auf sein Handy weitergeleitet wird. Das Ladengeschäft ist Montags, mittwochs, freitags und samstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet, montags uns freitags auch von 15 bis 19 Uhr.

Bei Raoul Wirz wird Service groß geschrieben. Sein 25-jähriges Betriebsjubiläum begeht er im September in seinen neuen Räumen an der Farbenstraße 54. Foto: Michael Sittig

Bei Raoul Wirz wird Service groß geschrieben. Sein 25-jähriges Betriebsjubiläum begeht er im September in seinen neuen Räumen an der Farbenstraße 54. Foto: Michael Sittig

Sibyllenbad

Nichts stört die Ruhe

Unterkunft Egerländer Fachwerkhof

Nichts störte die Nachtruhe. Es war für jemanden aus der Stadt, der Verkehrslärm auch nachts kennt, ungewöhnlich still in Neualbenreuth. Und jetzt auch noch der herrliche Duft nach frischem Kuchen am frühen Morgen, ins offene Fenster hereinwehend. Wo gibt es denn so etwas? Na im Gästehaus „Zum Egerländer Fachwerkhof“ in Neualbenreuth. Nicole Rustler, die mit ihrem Ehemann Josef das Gästehaus leitet, steht frühmorgens schon fleißig in der Küche und kreiert die feinsten Torten für ihre Gäste und ihr „Marktplatz-Café“. Vier liebevoll eingerichtete Ferienwohnungen und ein Romantik-Doppelzimmer sind in dem 250 Jahre alten Fachwerkhof untergebracht. Die Auswahl an Kuchen, die uns erwartet, ist ungewöhnlich groß und auch die Herzlichkeit der Familie Reuter sorgt dafür, dass die Urlaubstage im Sibyllenbad in Neualbenreuth nicht so schnell in Vergessenheit geraten.

Pension-Gästehaus

Zum Egerländer Fachwerkhof

Marktplatz 8

95698 Neualbenreuth

Tel. 09638 939527

www.fachwerkhof-neualbenreuth.de

Nicole Rustler backt feinste Torten für ihr Café.

Nicole Rustler backt feinste Torten für ihr Café.

 

Hochklassige Küche

Altmugler Sonne „Slow Food“ist Trumpf

„Hätten Sie eine Empfehlung für ein gutes Restaurant“? Dann könnte die Antwort lauten: Fahren sie drei Kilometer von Neualbenreuth aus zur „Altmugler Sonne“, einsam gelegen am Fuße des Tillenberges. Kaum zu glauben, hier ein hervorragendes Genießer-Restaurant vorzufinden. Doch Johann Lemberger und seine Frau Silvia haben hier ihre Erfüllung gefunden. Aus dem ehemaligen Haus für die Grenzschutzpolizei machten sie ein außergewöhnliches Restaurant und Hotel. Das Konzept beruht auf den Prinzipien von „Slow Food“, was bedeutet, dass Wert auf Regionalität, Nachhaltigkeit und Fairness gelegt wird.

Im „Wirtshaus“ wird ein gutbürgerliches Drei-Gang-Menu zum Preis von 23 Euro serviert, im „Genießer-Restaurant“ ein weltoffen-bayerisches Vier-Gang-Menü ab 59 Euro pro Person.

Während Silvia Remberger sich aufmerksam um die Gäste im Restaurant kümmert, agiert Johann, der zunächst Kraftfahrzeugmechaniker gelernt hatte und erst später seine Berufung als Koch entdeckte, in der kleinen Küche. Allein seine Bärlauchschaumsuppe mit „Ziegenkäse-Schnittlauch-Eiern“ und geräuchertem Stiftland-Karpfen als Entreé war ein Gedicht. Das Rezept wollen wir unseren Lesern nicht vorenthalten.

Altmugler Sonne

Altmugl 20

95698 Neualbenreuth

www.altmuglersonne.de

Telefon 09638 248

Koch Johann Lemberger. Fotos: Michael Sittig

Koch Johann Lemberger. Fotos: Michael Sittig

Bärlauchschaumsuppe

Bärlauchschaumsuppe mit „Ziegenkäse-Schnittlauch-Eiern“ und geräuchertem Stiftland-Karpfen

Rezept für 4 Personen

Zutaten:

1 EL Olivenöl

1 Zwiebel in Haushaltsgröße

350 g geschälte, rohe Kartoffeln, vorwiegend festkochende Sorte

50 ml  Weißwein, halbtrocken

1,5 L Gemüsebrühe

200 g süße Sahne

30 g frischer Bärlauch

etwas Salz (nach Geschmack)

100 g Ziegenfrischkäse

1 Bund frischer Schnittlauch

1 geräuchertes Karpfenfilet (aus dem Stiftland)

Zubereitung:

Die grob geschnittene Zwiebel im Olivenöl etwas anschwitzen; nun die grob zerschnittenen Kartoffeln zugeben und diese auch etwas Farbe nehmen lassen. Bevor die Zutaten zu braun werden, diese mit dem Weißwein ablöschen (das heißt den Wein in den Topf gießen). Nach einer weiteren Minute die Gemüsebrühe dazu gießen und diesen Ansatz einmal aufkochen lassen; nun die Hitze reduzieren und die zukünftige Suppe leicht dahinköcheln lassen, bis die Kartoffeln auf Gabeldruck zerfallen (sollte nach circa 25 Minuten der Fall sein); jetzt die Sahne zugießen und noch ein weiteres Mal aufkochen lassen. Danach den Topf vom Herd nehmen und diese Mischung in einen Standmixer geben (Achtung: Angaben des Herstellers beachten und Menge eventuell halbieren, um den Mixer nicht zu überfüllen). Mit langsamer Drehzahl beginnen und dann zum Maximum steigern, bis die Suppe homogen ist. Diesen Kartoffelansatz nun wieder in den Topf zurückschütten und beiseite stellen.

Die Suppeneinlage:

Den Schnittlauch waschen, trockentupfen, fein schneiden und in eine Schüssel geben. Aus dem Ziegenfrischkäse kleine Eier formen und diese im Schnittlauch wälzen. Das Karpfenfilet in mundgerechte Stücke zupfen und vor dem Anrichten in den Teller geben.

Anrichten:

Kurz vor dem Servieren der Suppe erwärmen Sie diese noch einmal, geben einen Teil davon wiederum in den Standmixer und pürieren diesen mit dem gewaschenen Bärlauch zu einer grünen Suppe; diesen Teil geben Sie wiederum zum Rest im Topf, verrühren das Ganze, schmecken es mit einer Prise Salz ab und verteilen die Suppe auf die Teller. Als Einlage geben Sie die Frischkäse-Eier hinein. 

Dithmarschen – Gemütlicher Urlaub zwischen Elbe und Eider

Leben im Watt erleben

Dithmarschen – Gemütlicher Urlaub zwischen Elbe und Eider

Von Heide Noll

„Hier sieht man heute schon, wer morgen zu Besuch kommt“, sagen die Dithmarscher. Ungehindert reicht der Blick über das platte Land zwischen Elbe und Eider, über gigantische Kohlfelder, Windräder und Deiche, auf denen Schafe grasen.

Sandstrände und turbulente Badeorte wie in Nordfriesland sucht man hier vergeblich. Die Dithmarscher Nordseeküste besteht aus periodisch trockenfallendem Meeresboden, dem Watt. Sie gehört zum Nationalpark niedersächsisches Wattenmeer und trägt, wie die gesamte niederländische und deutsche Nordseeküste, seit 2009 den Status eines Unesco-Weltnaturerbes.

Dessen Besonderheiten erläutern Wattführer in allen Badeorten bei den regelmäßig angebotenen Wattwanderungen. Im Ort Friedrichskoog-Spitze beispielsweise zeigt Ingrid Austen, Mitglied der Dithmarscher Wattführergemeinschaft, Neugierigen die typischen Watt-Winzlinge Wattwurm und Wattschnecke, Herzmuschel und Strandkrabbe und natürlich die Nordseegarnele – übrigens auch auf allen Speisekarten zu finden und vorzugsweise auf Brötchen oder mit Rührei ein typisches Küstenessen.

Die promovierte Biologin ist fast jede Woche mit Gummistiefeln und Forke unterwegs. Kinder lernen von ihr als „Schlickpiraten“ die Besonderheiten des Wattenmeeres kennen, Erwachsenen erklärt sie bei biologisch-geologisch angelegten Führungen, was es mit Ebbe und Flut auf sich hat, warum das Watt für viele Vögel so wichtig ist und welcher Naturgeist hier lebt: Ekke Nekkepenn. Der mythische Meermann treibt gerne Späßchen. „Ekke Nekkepenn holt sich seine Opfer“, versichert Inge Austen, wenn ein Gummistiefel im Schlamm stecken bleibt oder ein Wattwanderer im Matsch ausrutscht.

 Für die Speisefische der Nordsee ist das Watt die Kinderstube. Einzelheiten dazu erfahren Interessierte im „Multimar Wattforum“ in Tönning. Dort lassen sich die Meerestiere und -pflanzen bequem in Aquarien betrachten. Das ist ein schönes Ausflugsziel bei schlechtem Wetter. Auch den „Big Five“, den fünf großen Tierarten Schweinswal, Seeadler, europäischer Stör, Seehund und Kegelrobbe sind hier etliche Bilder, Schautafeln, Plastiken und interaktive Bildschirme gewidmet.

Heim für Robben

Heim für Robben

Heim für Robben

In natura lassen sich zwei davon in Friedrichskoog beobachten. In einer Robbenschutzstation werden verlassene Seehundbabys, so genannte Heuler, aufgenommen, aufgepäppelt und nach Möglichkeit wieder in die See entlassen. Tiere, die das nicht schaffen, finden in der Station ein dauerhaftes Zuhause. Juris und Nemirseta sind solche Tiere. Die Kegelrobben sowie fünf Seehunde leben in den Becken der Station und locken täglich zu den Fütterungszeiten Neugierige an, die die eleganten Schwimmer mit den großen Augen aus der Nähe sehen wollen.

Wattführung mit Ingrid Austen

Wattführung mit Ingrid Austen

Die große Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals in Brunsbüttel, das Eider-Sperrwerk, der größte Marktplatz Deutschlands in der Kreisstadt Heide und der „Dithmarscher Gänsemarkt“ in Gudendorf sind ebenfalls beliebte Ausflugsziele von Dithmarschen-Urlaubern. Kurios ist das Kohlmuseum „Kohlosseum“. In der früheren Sauerkrautfabrik dreht sich alles um die verschiedenen Krautvarianten.

Kohlgerichte finden sich im September während der Dithmarscher Kohltage (18. bis 23. September 2018) auf vielen Speisekarten. Eine andere regionale Spezialität hat ihren großen Tag am 20. April. Am „Weltmehlbeuteltag“ servieren Restaurants den Serviettenkloß mit geräuchertem Schweinenacken und Kirschsoße.

 Die enge Verzahnung von Nordsee, Küstenlinie und Hinterland bündelt sich im Slogan „Meer-Küst-Land“ der lokalen Touristiker. Der Übergang ist fließend, Schwimmen schwierig; selbst bei Flut müssen Badefreunde etliche hundert Meter weit in Richtung offene See laufen, bis ihnen das Wasser auch nur bis über die Knie reicht. Das Strandleben dagegen ist wunderbar entspannt und dank der vielen Strandkörbe auch bei starkem Wind angenehm. Wenn dann noch die Sonne scheint und der Blick weit über Wasser oder Watt und ganz viel Himmel streicht, ist der Alltag ganz weit weg.

Nützliche Netz-Adressen:

www.friedrichskoog.de

www.watterleben.de

nationalpark-wattenmeer.de

seehundstation-friedrichskoog.de