Mai
9

Ehejubiläum – Marianne und Franz Huthmacher heirateten vor 65 Jahren in St. Dionysius

Sie halten eisern zusammen

Ehejubiläum – Marianne und Franz Huthmacher heirateten vor 65 Jahren in St. Dionysius

Ein seltenes Ehejubliäum feierten Marianne und Franz Huthmacher. Die beiden Ur-Sindlinger heirateten vor 65 Jahren, am 19. April 1953, im Alter von 22 und 26 Jahren in der katholischen Kirche St. Dionysius.

Den Kirchturm hatten sie schon als junge Leute immer im Blick. Franz Huthmacher, letzter lebender Enkel des letzten Sindlinger Bürgermeisters Franz-Josef Huthmacher, ist ebenso katholisch wie seine Frau Marianne, geborene Fischer. „Es war uns immer sehr wichtig, dass wir das selbe Gebetbuch haben“, sagt sie.

Ihre Eltern betrieben eine Metzgerei in der Huthmacherstraße, die nach besagtem Bürgermeister benannt ist. Marianne Fischer besuchte die Frauenfachschule in Frankfurt. Dort lernte sie alles, was eine Hauswirtschaftsmeisterin wissen sollte. Zu ihrem großen Bedauern nahm ihr Vater sie nach der Währungsreform 1948 von der Schule. Die junge Frau sollte lieber zuhause mithelfen. „Das hat mich gefuchst“, sagt sie, aber an Widerspruch war nicht zu denken. Später allerdings, mit 50 Jahren, hat sie den Abschluss nachgeholt.

Das Leben in Sindlingen hatte aber auch seine Reize. Bei einer Fastnachtsfeier im katholischen Jugendheim lernte Marianne Fischer einen jungen Mann kennen: Franz Huthmacher. Der gelernte Schlosser war, kaum dass er mit 17 Jahren den Gesellenbrief erhalten hatte, als Soldat eingezogen worden. Mit 19 Jahren geriet er in russische Gefangenschaft. „Hunger und Elend – Das war keine schöne Jugendzeit“, sagt er und schaudert noch heute, wenn er daran zurückdenkt. 1948 kehrte er heim und lernte kurz darauf Marianne kennen.

Anfang 1949 sind sie zum ersten Mal zusammen spazieren gegangen. „Ich war 18. Da habe ich ihm gesagt: Ich bin noch zu jung, ich will noch keinen“, schmunzelt Marianne Huthmacher. Doch er ließ nicht locker, und Weihnachten 1951 verlobten sie sich. Am Hochzeitstag im April 1953 spazierte das Paar an der Spitze einer ganzen Prozession von Verwandten und Freunden vom Elternhaus aus durch die Huthmacherstraße zur Kirche. „Zum Glück war das Wetter gut“, sagt Marianne Huthmacher.

Viele schöne Jahre verbrachten die beiden miteinander. Franz machte seinen Meister und wechselte bald in die Farbwerke Hoechst AG. Nebenbei betrieb er eine eigene Werkstatt für Schmiedearbeiten, wovon manches Sindlinger Tor zeugt. Anfangs lebten die beiden in einem Zimmer im Elternhaus Fischer. Dort kam 1955 Sohn Hubert zur Welt und 1956 Tochter Gertrud. Im selben Jahr kaufte die junge Familie ein altes Bauernhaus nur wenige Schritte entfernt in der Zehnthofgasse, riss es ab und baute neu. 1961 wurde Sohn Berthold geboren.

Franz Huthmachers große Liebe gehört neben Frau und Kindern der Musik. Als Trompeter gründete er die Kolping-Blaskapelle und leitete sie 25 Jahre lang. Noch heute, im Alter von 92 Jahren, spielt er jeden Tag auf dem Instrument, häufig auch bei Beerdigungen wie jüngst bei der Beisetzung von Mädi Schmidt. „Ich muss allerdings dabei sitzen“, sagt er.

Auch Marianne Huthmacher muss mehr sitzen, als ihr lieb ist. „Mir fällt das Laufen schwer“, seufzt sie: „Alles geht so langsam“, das stört die stets rührige Hauswirtschafterin am meisten. Das gilt auch für ihr Hobby Handarbeiten. Ungezählte Paar Strümpfe und Kinderkleider hat sie im Lauf der Jahre angefertigt. Abnehmer finden sich in der eigenen Familie. Zu den drei Kindern kamen sieben Enkel und sechs Urenkel. Die meisten leben nicht in Sindlingen. „Wir haben Kontakt zu allen, aber wir sehen sie nur zwei-, dreimal im Jahr“, sagen Huthmachers. Die eiserne Hochzeit war ein schöner Anlass, wieder einmal alle zusammen zu sehen.

Mit ihren 88 und 92 Jahren sind Marianne und Franz Huthmacher noch immer ein glückliches Paar. Wie hält man es so lange miteinander aus? „Man muss immer an den Anfang denken, wo es so schön war“, schmunzelt Marianne Huthmacher. „Wir verstehen uns gut, und man muss auch mal nachgeben können“, sagt Franz Huthmacher: „Ich bin glücklich, dass ich eine Frau gefunden habe, mit der ich zu Frieden kam“. 

Marianne und Franz Huthmacher 2018...

Marianne und Franz Huthmacher 2018…

 ... und 1953. Repro/Foto: Michael Sittig

… und 1953. Repro/Foto: Michael Sittig


Mai
9

Schützengesellschaft Wahlen und Ehrungen

Neues von den Schützen

Schützengesellschaft Wahlen und Ehrungen

Einen Wechsel an der Spitze hat die Schützengesellschaft Sindlingen vollzogen. Der bisherige Vorsitzende Roland Bär stand nach zehn Jahren im Amt nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung. Die Mitglieder dankten ihm in der Jahreshauptversammlung für sein Engagement.

Neuer Vorsitzender ist Marco Bohne, bislang 1. Schriftführer. Dieses Amt versieht nun Kay Weyrauther. Galina Tucholke wurde als zweite Vorsitzende bestätigt, ebenso Kassenwart Wolfgang Kämmereit, Sportleiter Andreas Krüger und Jugendwart Hans Martin Hofmann.

Zum erweiterten Vorstand zählen Petra Krüger (2. Schriftführende), Jörg Willms (Jugendbetreuer), Patrick Kolata (Pressewart), Rainer Bauer (Referent Kurzwaffe), Wladimir Tucholke (Referent KK-Gewehr), Christoph Hameister (Referent Luftdruckwaffen) und die Zeugwarte Thomas Wetzel, Andreas Most und Christian Zech. Reinhard Seibert und Gerhard Ziran fungieren als Kassenprüfer.

Der Vorstand dankte Gerhard Kolb, Roland Bär, Norbert Oettinger und Jürgen Krüger, die sich bereit erklärt haben, erneut die Standpflege zu übernehmen. Zu guter Letzt dankte der Verein seinen Treuen. Seit 25 Jahren Mitglieder sind Peter Kaufmann, Uwe Rippe, Frank-Norbert Busse und Jan Christophe Rösch. Peter Eichler gehört seit 40 Jahren zur Schützengesellschaft, Hans Orthel seit 45 Jahren. simobla


Mai
9

Sommerfest auf der Glückswiese

Sommerfest auf der Glückswiese

Die „Glückswiese“ lädt am Sonntag, 27. Mai, ab 14 Uhr zum Sommerfest ein. Auf dem Gelände an der Okrifteler Straße (außerhalb) gibt ein buntes Programm mit Kinderschminken, Ponyreiten, Aufführungen der Reitkinder, einen Infostand von Toms Farm, einen Reiterflohmarkt und die Vorstellung des neuen Projektes „Zauberponies“ für Kindergartenkinder. Weiterhin gibt es Informationen zu tiergestützten Therapien von der Reittherapie Frankfurt. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.


Mai
9

Tanz voll Eleganz

Tanz voll Eleganz

Kristallball Gepflegtes Vergnügen im Licht der Kronleuchter

Kronleuchter streuen funkelndes Licht in den Saal. Über die Wand huschen Lichtspiele. Die Tische sind festlich dekoriert. Elegant gekleidete Frauen und Männer füllen nach und nach den nicht wiederzuerkennenden Saal des Gemeindehauses der katholischen Gemeinde St. Dionysius: Der 15 „Kristallball“ des Turnvereins Sindlingen macht seinem Namen Ehre.

Tanzlehrerin Jeanette Kellner hatte dieses Mal die Organisation übernommen und ein einsatzfreudiges Team aus ehrenamtlichen Helfern hinter sich, das bereits beim Sektempfang, gesponsert vom Weingut Zehmer aus Bad Keuznach, die Gäste auf den besonderen Abend einstimmte.

„Déja Vue“, die Tanzband aus Kriftel, sorgte nach den ersten Takten für eine volle Tanzfläche. So blieb es auch bis spät in die Nacht. „Die Band reißt die Leute immer von den Stühlen“, schwärmt Jeanette Kellner. Ob Rumba, Cha-Cha oder Walzer: Kaum jemand blieb sitzen. „Déja Vue“ war zum wiederholten Mal in Sindlingen und soll auch nächstes Jahr wieder gebucht werden.

Als die Band Pause machte, blieb die Tanzfläche nicht lange leer. Sechs Tänzer führten ihre Partnerinnen wie Spieler der Augsburger Puppenkiste zu Musik der 50er und 60er Jahre in den Saal. Mit Schwarzlicht angestrahlt, tanzten die Paare durch den abgedunkelten Raum, erhellt nur durch Leuchtstäbe, die das Publikum schwenkte. Ein gelungener Auftakt der „Sindlinger Puppenkiste“, vorgeführt durch die Mittwoch-1-Tanzgruppe des Vereins. Dies war der Beginn eines anspruchsvollen Programms, das durch die Mittwoch-2-Tanzgruppe in der nächsten Tanzpause mit einer ChaCha- und Busstop-Show fortgesetzt wurde.

Einen Hauch der Karibik vermittelte die Tanzgruppe der Heddemer Käwwern als Piraten dem begeisterten Publikum. Doch damit nicht genug. Den Höhepunkt des Abends stellte der Auftritt der Formationsgemeinschaft RheinMain aus Hofheim dar. Die Lateinshow war Teil des Programms, das die Gruppe zur Meisterschaft in der Regionalliga Süd führte. Aufgrund ihrer Meisterschaft ist die Formation nun beim Wettbewerb um den Aufstieg in die zweite Bundesliga am 19. Mai in Coburg mit dabei.

Zwischendurch aber gehörte die Tanzfläche den Besuchern, die die seltene Gelegenheit, auf einem Ball in Sindlingen zu tanzen, ausgiebig nutzten. Die Organisatoren bekamen viel Lob zu hören. Sowohl die Lichttechnik, für die wieder Hans Oczko und Dirk Zimmermann alias „hansbare musik“ zuständig waren, als auch die aufwendige und ansprechende Dekoration wurden allgemein bewundert. Der freundliche Service, die gute Musik, die leckeren Speisen und die großartige Stimmung taten ein Übriges, den Abend zu einem Erlebnis zu machen. Sg

Die Formationsgemeinschaft Hofheim zeigte eine meisterliche Lateinshow. Fotos: Michael Sittig

Die Formationsgemeinschaft Hofheim zeigte eine meisterliche Lateinshow. Fotos: Michael Sittig

Die Tanzgruppe Mittwoch 1

Die Tanzgruppe Mittwoch 1

Rumba, Cha-Cha oder Walzer

Rumba, Cha-Cha oder Walzer

Das Helferteam der Tanzsportabteilung sorgte für die Verpflegung und freundlichen Service.

Das Helferteam der Tanzsportabteilung sorgte für die Verpflegung und freundlichen Service.


Mai
9

Müllverbrennung EBS-Anlage nimmt jetzt auch Klärschlamm

Bei Stillstand mehr Methan

Müllverbrennung EBS-Anlage nimmt jetzt auch Klärschlamm

Ursprünglich wurde die so genannte Ersatzbrennstoffanlage (EBS) auf der Südseite des Industrieparks Höchst gebaut, um heizwertreiche Ersatzbrennstoffe wie Plastik zu verbrennen und dabei Strom und Dampf für den Industriepark zu gewinnen. Die Anlage laufe seit 2015 im Regelbetrieb. 2017 seien insgesamt 536 000 Tonnen Abfall verbrannt worden, berichtete Wolfgang Keßler von der Betreiberfirma Thermal Conversion Compound GmbH (T2C) in einer Sitzung des Gesprächskreises der Nachbarn des Industrieparks. 

Seit Juli 2016 kamen probeweise 70 000 Tonnen Klärschlamm im Jahr in die Öfen. Nach dem erfolgreichen Probebetrieb stellt T2C nun den Antrag, jährlich 210 000 Tonnen teilweise gefährlichen Klärschlamm verbrennen zu dürfen, zusätzlich 50 000 Tonnen besonders heizwertreiche Materialen der Kategorie gefährlicher Abfall wie etwa Dämmstoffe auf Polystyrol-Basis. Die Beimischungen hätten positive Auswirkungen auf das Verbrennungsverhalten insgesamt, erläuterte Keßler. Die maximale Auslastung der Anlage von 700 000 Tonnen Material pro Jahr werde nicht überschritten.

Dass nun in großem Umfang Klärschlamm hinzu kommen soll, liege an einer Gesetzesänderung. Danach sei es künftig verboten, Klärschlamm auf Äckern zu verteilen. „Deshalb werden neue Entsorgungswege gebraucht“, sagte Keßler. Die Verbrennung sei einer. Die EBS-Anlage sei neben einer Anlage der hessischen Industriemüll-GmbH zur Zeit die einzige dafür geeignete Anlage in Hessen. 

Allerdings habe sich gezeigt, dass einige Grenzwerte überschritten würden, erklärte Harald Noichl, Leiter der Abteilung Genehmigung beim Industrieparkbetreiber Infraserv. Bei einem teilweisen oder gänzlichen Stillstand der Verbrennung, etwa während Revisionsarbeiten, werde mehr Methan frei als gedacht.

Ohne Verbrennung steigen die Werte

 Solange die Öfen in Betrieb sind, gebe es keine Probleme. Werden aber einer oder alle abgeschaltet, sammle sich in der Abluft des vorgeschalteten Abfall-Sammelbunkers durch biologische Zersetzung Methan an. Die Abluft wird in dem Fall unverbrannt durch einen vierten Schornstein abgeleitet. An dessen Auslass steigt der Wert für Methan dann von 10 auf 200 Milligramm pro Kubikmeter Luft. Um das zu verhindern, müssten rund 100 000 Kubikmeter Bunkerabluft unter Einsatz von 10 Tonnen Erdgas pro Stunde extra verbrannt werden. „Das wäre ökologisch und ökonomisch unsinnig“, sagte Noichl. Deshalb seien die höheren Emissionswerte in die Antragsunterlagen eingearbeitet worden. Das habe zu Verzögerungen geführt. Ursprünglich hätten die Genehmigungsunterlagen schon 2017 im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung ausgelegt werden sollen. Das sei nun für April/Mai geplant.

Ortsbeirat Thomas Schlimme Grüne) störte sich daran, dass der Grenzwert für das Treibhausgas Methan angehoben werden soll. „Werden am vierten Kamin alle Grenzwerte eingehalten?“, fragte er. Da hakte Rudolf Hartleib ein. Der Leiter des Gesprächskreises zeigte einen anonymen Brief vor, der ihm am Nachmittag in den Briefkasten gesteckt worden war. Darauf fand sich neben anderen just diese Frage. „Haben Sie den auch bekommen?“, wollte er von Schlimme wissen. Ja, gab der Grüne zu. Über die Frage des Umgangs mit den insgesamt 13 Fragen zur EBS-Anlage entspann sich ein kurzer Disput. Schlimme wollte sie gerne sofort stellen und beantworten lassen, Hartleib und andere jedoch plädierten dafür, Infraserv Gelegenheit zu geben, die Fragen in Ruhe durchzusehen.

Sie sollen bei der nächsten Sitzung des Gesprächskreises am Mittwoch, 8. November, beantwortet werden. hn


Apr
4

Sindlinger Monatsblatt April 2018

Sindlinger Monatsblatt April 2018

Die Ausgabe April 2018 des Sindlinger Monatsblatt steht hier zum Download bereit:

Sindlinger Monatsblatt April 2018


Apr
4

Ein Schritt in Richtung Baugebiet

Ein Schritt in Richtung Baugebiet

Entwicklung Vereinbarung von Stadt und Industrie zum Umgang mit der Seveso-Richtlinie eröffnet Spielräume

Am Sindlinger Ortsrand würde die Stadt ein großes Wohngebiet errichten lassen

Am Sindlinger Ortsrand würde die Stadt ein großes Wohngebiet errichten lassen

Der Sportplatz und die Kleingartenanlage bleiben unangetastet. Sie liegen innerhalb eines Radius‘ von 500 Metern um die Grenzen des Industrieparks Höchst. Die Felder westlich der Straße zur Internationalen Schule jedoch können bebaut werden – zumindest aus Sicht der Stadt und des Industrieparks.

Vertreter beider Parteien haben vier Jahre lang verhandelt und nun eine „Vereinbarung von Selbstverpflichtungen über die Umsetzung der Seveso-III-Richtlinie“ getroffen. Darin regeln sie für Frankfurt den Umgang mit der Vorgabe zum Bauen im Umfeld potenziell gefährlicher Industrieanlagen. Viele der Chemiebetriebe auf dem Areal der ehemaligen Hoechst AG gehören in diese Kategorie. Früher war eine Bannmeile von zwei Kilometern vorgeschrieben, innerhalb derer keine „schutzbedürftigen Einrichtungen“ wie großflächige Wohngebiete, Kitas, Altenheime, Krankenhäuser oder Schulen neu geplant, genehmigt und gebaut werden durften. Dann schrumpfte der so genannte Achtungsabstand auf 1000 Meter. Die dritte Neufassung der Seveso-Richtlinie war weniger klar. Hier fließen auch technische Neuerungen und Einzelfallprüfungen in die Bestimmung des Abstands ein. Folge der Unsicherheit war, dass alle Planungsvorhaben rund um die großen Industrieanlagen seit Jahren auf Eis liegen.

Nun kommt wieder Bewegung in die Sache. Stadt und Industrie vereinbarten eine Bannmeile von 500 Metern, innerhalb derer die Stadt keine neuen Bebauungspläne für schutzbedürftige Nutzungen aufstellen oder genehmigen wird, heißt es in einer Pressemitteilung von Oberbürgermeister Peter Feldmann, Planungsdezernent Mike Josef und Jürgen Vormann, Vorsitzender des Industrieausschusses der IHK Frankfurt und Vorsitzender der Geschäftsführung von Infraserv Höchst, der Betreibergesellschaft des Industrieparks Höchst.

Keine schädlichen Einwirkungen

Außerhalb von 500 Metern und innerhalb des Achtungsabstandes von knapp über 1000 Metern können damit Wohnbaugebiete geplant werden. „Schädliche Umwelteinwirkungen wie Lärm, Luft und Licht sind da nicht mehr zu befürchten“, sagte Harald Noichl, Leiter der Abteilung Genehmigungen beim Industriepark-Betreiber Infraserv, im Gesprächskreis der Nachbarn des Industrieparks Höchst. Sollte die Stadt beispielsweise das Bebauungsplanverfahren für ein Neubaugebiet an der Jahrhunderthalle wieder aufgreifen wollen, das zwischen 500 und 1000 Meter vom Tor Nord entfernt liegt, „gehen wir nicht dagegen vor. In der Entfernung stört es uns nicht so sehr“, erläuterte Noichl und sagt überzeugt: „Unsere Anlagen in Deutschland sind so sicher, dass das Restrisiko verschwindend gering ist.“

Unverzichtbar bleibt aber eine sorgfältige Abwägung der Gefahren, die von Störfallbetrieben ausgehen. In Baugenehmigungen könnten beispielsweise Schutzauflagen, Alarmierungs- und Evakuierungssysteme zwingend vorgeschrieben werden. Die Vereinbarung zwischen Stadt und Industrie hebele den Schutzgedanken der Seveso-Richtlinie nicht aus, sie lasse aber Spielraum. Sowohl Stadt als auch Industrie könnten sich weiter entwickeln. „Wir haben das Potential für bis zu 3000 Wohnungen im Frankfurter Westen“, sagte Feldmann. 

Nach den Worten Vormanns kann von der Vereinbarung eine Signalwirkung für andere Chemie- und Industrieparks in Deutschland ausgehen, die in Bezug auf die städtebauliche Entwicklung im unmittelbaren Umfeld vor ähnlichen Herausforderungen stehen.

Wirtschaftsdezernent Markus Frank würdigt die Vereinbarung als Meilenstein städtischer Industriepolitik: „Gerade unsere Industrieparks sind ein wichtiger Wachstumstreiber mit weltweiter Vernetzung mit Zulieferern der Branche und des Maschinen- und Anlagenbaus, aber auch mit internationalen Dienstleistern. Sie brauchen langfristige Planungssicherheit für die dort ansässigen Chemie- und Pharmaunternehmen.“

Wegweisend und Chance für Wohngebiete

„Die Inhalte der Vereinbarung sind sowohl mit dem Regierungspräsidium Darmstadt als Immissionsschutzbehörde als auch mit dem Land Hessen abgestimmt“, berichtet Planungsdezernent Josef. „Die Vereinbarung ist wegweisend und wird sich voraussichtlich auf die Neufassung der hessischen Bauordnung sowie die geplante Technische Anleitung Abstand des Bundes auswirken und könnte als Mustervereinbarung der deutschen chemischen Industrie genutzt werden. Für uns ist es eine große Chance, insbesondere im Frankfurter Westen endlich neue Baugebiete zu entwickeln und auch Griesheim und Fechenheim neue Perspektiven geben zu können. Die Einschränkungen innerhalb des 500-Meter-Kordons nehmen wir gerne hin, denn die chemische Industrie ist ein Motor der Gewerbeentwicklung.“ kus/hn

 


Apr
4

Sindlinger Politiker begrüßen die Vereinbarung

Sindlinger Politiker begrüßen die Vereinbarung

Seveso-Richtlinie Pawlik: Nur mit eigener Erschließung – Fribolin: Höchstens 1000 Wohneinheiten

„Ich bin froh, dass endlich Klarheit ist“, sagt der Sindlinger SPD-Stadtverordnete Sieghard Pawlik. Er gehört zu den Befürwortern eines Baugebiets „Sindlingen-West“ westlich der Straße zur Internationalen Schule. 

In der Vereinbarung von Stadt und Industriepark zur Seveso-Richtlinie sieht er einen wichtigen Schritt hin zu seiner Verwirklichung. „Das ist eine Chance für die Entwicklung Sindlingens und den Bau vieler und vor allem geförderter Wohnungen“, sagt er. Auch die „Angebotsstrukturen für den Einkauf im Sindlinger Raum“ könnten dadurch „deutlich verbessert und attraktiver werden.“ Pawlik fordert, nun umgehend den Bebauungsplanentwurf „vom Kopf auf die Füße“ zu stellen. Darin seien noch die Verlagerung der Sportplätze und Kleingärten sowie die Erschließung über den beschrankten Bahnübergang enthalten. „Das geht nicht“, sagt Pawlik: „Ohne eine eigene Erschließung wird dort nichts zu verantworten sein“. Er will beantragen, dass der Magistrat die Planung überarbeiten und Lösungen für die Zufahrt finden soll. „Ein Anschluss an das öffentliche Straßensystem würde nicht nur die in der bisherigen Planung enthaltene zusätzliche Verkehrsbelastung für die Ferdinand-Hofmann-Siedlung verhindern, sondern auch den jetzigen Durchgangsverkehr von und zur Internationalen Schule vermeiden und damit zu einer spürbaren Verkehrsberuhigung in der Siedlung führen“, erklärt Pawlik. Auch die Sindlinger CDU begrüßt die Vereinbarung. Damit werde dem „dringend erforderlichen Bau neuer Wohnungen wie auch den Interessen des Industrieparks beim Erhalt und der Neuschaffung von Arbeitsplätzen Rechnung“ getragen, schreibt Vorsitzender Albrecht Fribolin in einer Mitteilung. 

Unverändert bleibe aber die Forderung der CDU Sindlingen, das geplante Bauvolumen von 2000 auf 1000 Wohneinheiten zu reduzieren. Das entspräche immer noch einem Zuwachs von 22 Prozent, bezogen auf die bisherige Einwohnerzahl.

Durch diese Reduktion könnten ökologisch wertvolle Ackerflächen für die Sindlinger Landwirtschaft erhalten bleiben. Einbezogen werden sollten in diese Zahl auch andere potentielle Sindlinger Baugebiete wie zum Beispiel Sindlingen-Süd/Imkerweg.

Ein solches Vorgehen entspreche der CDU-Forderung nach organischem Wachstum und einer behutsamen und maßvollen Weiterentwicklung des Stadtteils unter Berücksichtigung gewachsener Strukturen. „Unverändert gültig ist auch die Forderung der Sindlinger CDU, in den Planungen auf die Umsetzung eines ausgewogenen Verhältnisses von gefördertem und privatem Wohnungsbau zu achten und Bau-Gigantismus zu vermeiden“, erklärt Albrecht Fribolin: „Eine Ghetto-Bebauung mit allen damit verbundenen sozialen Komplikationen lehnen wir grundsätzlich ab.“ 

 


Apr
4

Basar im Gemeindehaus

Basar im Gemeindehaus

Am Samstag, 21. April, veranstalten die Eltern des evangelischen Kindergartens von 14 bis 16.30 einen Basar für (gebrauchte) Kinderkleidung und Spielzeug. 

Als Veranstaltungsort hat sich das evangelische Gemeindehaus in der Sindlinger Bahnstraße 44 bewährt, deshalb findet der Basar einmal mehr dort statt. Mit einer breiten Auswahl an selbstgebackenem Kuchen und Kaffee wird für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt. Alle Kuchen können natürlich auch mitgenommen werden, teilen die Veranstalter mit. Verkaufstische können über die Mailadresse ev.kiga-basar@gmx.de bestellt werden. Die Standgebühren je Tisch betragen zehn Euro oder fünf Euro plus einen selbstgebackenen Kuchen. Der Erlös des Basars kommt den Kindern des Kindergartens zugute.


Apr
4

Karriere in der Chemie

Karriere in der Chemie

Industriepark Höchst Job-Multiversum

Der Industriepark Höchst ist einer der größten Chemie- und Pharmastandorte Europas. Bei der Karrieremesse „Job-Multiversum“ am Donnerstag, 24. Mai, gibt es Einblicke. Neben einer Rundfahrt durch den Industriepark bietet das Job-Multiversum eine „klassische“ Karrieremesse, bei der sich fünf Unternehmen – das Pflanzenschutzunternehmen Bayer mit der Division CropScience, der Schweizer Spezialchemikalienhersteller Clariant, der Industrieparkbetreiber Infraserv Höchst, das japanische Chemieunternehmen Kuraray und das französische Gesundheitsunternehmen Sanofi – vorstellen. Die Messe richtet sich vor allem an Studierende, Doktoranden, Hochschul-Absolventen sowie Berufstätige aus naturwissenschaftlichen und technischen Studiengängen. Einblicke erhalten sie insbesondere bei Führungen durch Forschungs- und Produktionsbetriebe, die sie aus einem abwechslungsreichen Programm auswählen können. Insgesamt werden zwölf Führungen angeboten. An den Messeständen erhalten die Teilnehmer umfangreiche Informationen zu Karrieremöglichkeiten. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Interessierte können sich auf der Internetseite www.jobmultiversum.de. Informieren und anmelden. simobla