Feb
28

Beschlossen: Der Radweg soll weg

Beschlossen: Der Radweg soll weg

Ortsbeirat Kein Radeln gegen die Einbahnstraße, keine Markierung auf dem Bürgersteig

Es zeichnete sich schon bei der Begehung ab: Die Radwegeführung am Dalles ist bei den Kommunalpolitikern umstritten. In der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats Sechs lieferten sich Befürworter und Gegner eine längere Diskussion. Beschlossen wurde, den Magistrat aufzufordern, das Radfahren gegen die Einbahnstraße Westenberger Straße nicht freizugeben und die Radwegemarkierung quer über den Bürgersteig der Farbenstraße wieder zu entfernen. Der Wunsch des Sindlinger Ortsbeirats Albrecht Fribolin (CDU), die damit verbundene Querungshilfe um wenige Meter Richtung Okrifteler Straße zu verschieben, lehnten SPD, Grüne und Linke aber ab.

Wie berichtet gibt es in Sindlingen erhebliche Widerstände gegen den Radweg, den das Radfahrbüro ohne Rücksprache und Anhörung des Ortsbeirats aufpinseln und durch zwei mobile Verkehrsinseln direkt hinter der Kurve markieren ließ. Albrecht Fribolin beantragte, alles wieder zu entfernen.

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) warb im Ortsbeirat dafür, diese Wegeführung beizubehalten. Radler, die von Westen her kommen, durch die Johann-Sittig- oder Herbert-von-Meister-Straße gefahrlos auf die Farbenstraße zu leiten, lehnt er ab, weil das ein Umweg sei. Dennoch wurde gegen die Stimmen von Grünen und Linken beschlossen, diese Routen als alternative Radwegeführung auszuschildern, berichtet das Höchster Kreisblatt.

Einfach zu gefährlich

Einig waren sich die Kommunalpolitiker darüber, das Radeln gegen die Einbahnstraße in der Westenberger Straße (zwischen Küferstraße und Dalles) zu unterbinden. Es sei einfach zu gefährlich. Ferner solle die Markierung auf dem Bürgersteig entfernt werden, weil sie „bei Fahrradfahrern die irrige Meinung hervorrufe, gegenüber Fußgängern bevorrechtigt zu sein“, heißt es in der Tageszeitung. Ohne diese paar Meter durch die Engstelle sei aber das ganze Projekt sinnlos, wird Bertram Giebeler vom ADFC zitiert.

Kurzum: Der Radweg soll so, wie er zur Zeit daliegt, wieder entfernt werden. Noch offen ist, wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass sich das Büro gegen den erklärten Willen des Ortsbeirats zum Radeln gegen die Einbahnrichtung hinwegsetzte und das Gremium nicht mal informierte, geschweige denn um Stellungnahme bat. Der Magistrat soll das demnächst beantworten. hn

Stein des Anstoßes: (von links) Albrecht Fribolin, Dieter Frank und Ralf Lemster an der Radquerung in der Farbenstraße. Foto: Sittig

Stein des Anstoßes: (von links) Albrecht Fribolin, Dieter Frank und Ralf Lemster an der Radquerung in der Farbenstraße. Foto: Sittig


Feb
28

Infraserv hält nichts vom Baugebiet

Infraserv hält nichts vom Baugebiet

Industriepark 2000 neue Wohnungen in Werksnähe beschneiden das Entwicklungspotenzial

Die Gegner des möglichen Neubaugebiets am westlichen Ortsrand haben einen Verbündeten: Die Infraserv GmbH, Betreiber des Industrieparks Höchst, hält nichts davon, wenn weitere Wohnungen in Werksnähe gebaut werden.

Bei der Jahrespressekonferenz der Infraserv wiesen die Geschäftsführer Jürgen Vormann und Joachim Kreysing darauf hin, dass der Betrieb des Industrieparks kein Selbstläufer sei. Die Rahmenbedingungen für produzierende und forschende Unternehmen dürften sich nicht weiter verschlechtern, forderten sie. Beispielsweise hätten Unternehmen in Deutschland in Sachen Energiepolitik im internationalen Vergleich mit Wettbewerbsnachteilen zu kämpfen und benötigen vor allem Planungssicherheit. Auch bei der Verkehrsinfrastruktur, in der Bildungspolitik oder bei der digitalen Infrastruktur sehen die Infraserv-Geschäftsführer Handlungsbedarf.

Ein wichtiges Thema für den Industriepark Höchst sei zudem das Entwicklungspotenzial. Das dürfe nicht durch planungsrechtliche Vorgaben beeinträchtigt werden. „Wir wollen, dass sich die Stadtteile im Frankfurter Westen entwickeln können, doch das darf nicht zulasten des Industrieparks Höchst gehen“, stellte Jürgen Vormann in Bezug auf die Novellierung der Seveso-Richtlinie fest. Wer den Standort mit seinen 22.000 Arbeitsplätzen, 1200 Ausbildungsplätzen und dem erheblichen Gewerbesteueraufkommen langfristig sichern wolle, müsse bei allen stadtplanerischen Entscheidungen die Interessen der produzierenden Unternehmen berücksichtigen.

Nichts gegen das Füllen von Lücken

Es sei eine Sache, Baulücken zu füllen, aber eine ganz andere, großmaßstäbig neue Wohngebiete zu erschließen. „Neue Wohngebiete gehören nicht neben Chemiestandorte“, sagte er zur Suche der Stadt nach Neubaugebieten. In Sindlingen ist eine Fläche am westlichen Ortsrand für den Bau von 2000 neuen Wohnungen vorgesehen; der frühere Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne) wollte dafür sogar den Sportplatz und die Kleingartenanlage verlegen lassen. Seit Monaten warten Befürworter wie Gegner auf Klarheit: Lässt die Seveso-III-Richtlinie, die die Abstände von Wohnbebauung zu Störfallbetrieben regelt, die Bebauung an dieser Stelle zu oder nicht?

Die Infraserv sei mit der Stadt in Verhandlungen, sagte Vormann. Er zeigte sich optimistisch, dass die derzeit laufenden Gespräche „zu einer tragfähigen und zukunftssicheren Lösung“ führen werden. Dabei würden möglicherweise Standards definiert, die beispielhaft sein könnten für andere Chemiestandorte in Deutschland. hn

Bei einem Rundgang durch die Ersatzbrennstoff-Anlage (EBS) erläuterten der Produktionsleiter und der Geschäftsführer der Betreiberfirman Thermal Conversion Compound GmbH, Markus Gelbert und Wolfgang Keßler, deren Arbeitsweise. Foto: Michael Sittig

Bei einem Rundgang durch die Ersatzbrennstoff-Anlage (EBS) erläuterten der Produktionsleiter und der Geschäftsführer der Betreiberfirman Thermal Conversion Compound GmbH, Markus Gelbert und Wolfgang Keßler, deren Arbeitsweise. Foto: Michael Sittig


Feb
28

Begründung jetzt auch mündlich

Begründung jetzt auch mündlich

Neubaugebiet BI darf im Planungsausschuss sprechen

Die Bürgerinitiative gegen das Neubaugebiet am westlichen Ortsrand hat ihr Anliegen jetzt in einer öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau des Frankfurter Stadtparlaments vorgetragen. Das berichtet Sprecher Franz Ilg.

Ein vorangegangener Versuch war gescheitert, weil sich die Vertreter der BI nicht in eine Rednerliste eingetragen hatten. In der Sitzung am 13. Februar nun wussten sie, wie der Hase läuft. So konnten Franz Ilg und Mitstreiterin Ilona Klein alle Formalien einhalten und schließlich darlegen, warum es in Sindlingen Widerstände dagegen gibt, das Feld westlich der Straße zur Internationalen Schule sowie Flächen entlang der Farbenstraße mit rund 2000 Wohnungen zu bebauen. Nicht nur eine Verlegung von Sportplatz und Kleingartenanlage stört die Bürger, viele sorgen sich auch um den Feldhamster, die Frischluftzufuhr und das soziale Gefüge. Bislang steht zwar noch gar nicht fest, ob überhaupt gebaut werden darf. Doch die BI will nicht warten, bis Fakten geschaffen werden.

So sammelte sie schon vergangenes Jahr rund 1000 Unterschriften und übergab sie der Stadt. Nun folgte die mündliche Begründung. Franz Ilg verwies dabei außerdem auf die Position der Infraserv und betonte, dass auch der Standortbetreiber des Industrieparks Höchst eine weitere Bebauung in der Nähe des Industrieparks aus Sicherheitsgründen ablehne. Ein großes neues Wohngebiet könnte sogar die Entwicklung des Industrieparks beeinträchtigen (siehe Bericht oben).

Ilg bat den zuständigen Stadtrat sowie die Mitglieder des Ausschusses, von dem Vorhaben abzusehen.


Feb
28

Zeltlager im Wasserschloss

Zeltlager im Wasserschloss

Vom 5. bis 12. August bietet die katholische Gemeinde St. Dionysius/St.Kilian eine Zeltlagerwoche auf dem Wasserschloß Wülmersen in der Nähe von Trendelburg an. Es werden zwei Gruppen für Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 12 und 13 bis 16 Jahren gebildet. Die Teilnahme kostet 180 Euro pro Kind, bei Geschwisterkindern 160 Euro pro Kind. Anzahlung bei Anmeldung: 50 Euro pro Kind. Anmeldeschluss ist der 31. Mai. Anmeldungen nimmt Ronja Schmidt, Okrifteler Straße 19, an. Sie können per E-Mail an zeltlager@sindlingen.de oder telefonisch unter der Nummer 37 34 39 erfolgen.

Plakat Zeltlager 2017

Zeltlager Anmeldung 2017


Feb
28

Gestank: „Wir müssen uns kümmern“

Gestank: „Wir müssen uns kümmern“

Infraserv Inversionswetter drückt den Mief aus der Kläranlage nach Sindlingen

Ende Januar, Anfang Februar, war es wieder einmal besonders schlimm. Ab dem Kreisel südwärts stank es. Der faulige Geruch kam von der Klärschlammverbrennungsanlage der Infraserv. Sie ist erst von einem Jahr für 750 000 Euro umgebaut worden, um das zu verhindern. Insgesamt, betont der Industrieparkbetreiber, habe er seit 2007 rund 3,6 Millionen Euro in verschiedene technische Optimierungen investiert, um die Geruchsbelastung für die Nachbarn zu senken.

Trotzdem kommt es bei Ostwind immer wieder vor, dass nicht nur die unmittelbar vor der Werksmauer gelegene Straße Lachgraben in den Genuss unschöner Gerüche kommt, sondern auch weitere Teile des Ortes. Im Januar war die ausgeprägte Inversionswetterlage schuld. Tagelang wehte Ostwind, die kalte Luft mit den Gerüchen sammelte sich am Boden und floss nicht ab. „Wir würden gerne die Maßnahme finden, wenn sie einigermaßen bezahlbar ist, die dazu führt, dass wir gar keine Belästigung haben“, versicherte Infraserv-Geschäftsführer Joachim Kreysing in der Jahrespressekonferenz des Unternehmens. Trotz gradueller Verbesserungen gebe es hier noch Handlungsbedarf. „Wir müssen uns kümmern“, sagte auch sein Kollege, Geschäftsführer Jürgen Vormann. Er wies darauf hin, dass das auch ein Grund sei, nicht noch zusätzliche Wohnbebauung wie von der Stadt vorgesehen in Werksnähe anzusiedeln.

Objektiv seien die Werte besser als das subjektive Empfinden der Bürger. Um den Vorgang der Geruchserfassung transparenter zu machen, bietet Infraserv allen Bürgern an, die „Schnüffler“ bei ihrer Arbeit zu begleiten. Probanden mit einer speziellen Ausbildung laufen seit Jahren täglichdurch Sindlingen und notieren, ob und wo sie Gerüche wahrnehmen. hn

Hier wird die Asche der Verbrennung gesammelt.

Hier wird die Asche der Verbrennung gesammelt.


Feb
28

Die EBS-Anlage brummt

Die EBS-Anlage brummt

Infraserv Weniger Investitionen, weniger Umsatz, aber ein besseres Ergebnis

Seit 20 Jahren gibt es die Infraserv-GmbH als Betreibergesellschaft des Industrieparks Höchst. Nach der Zerschlagung der früheren Hoechst AG in viele Einzelunternehmen Mitte der 90er Jahre wurde eins gebraucht, das die vorhandene Infrastruktur pflegt und den Betrieben zur Verfügung stellt. So wurde 1997 Infraserv gegründet.

„Damals gab es zahlreiche Skeptiker, die an der Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells zweifelten“, schreibt der Betreiber in einer Pressemitteilung. Heute sei Infraserv Höchst ein kerngesundes, erfolgreiches Unternehmen. Das Konzept für den Standortbetrieb habe sich etabliert und der Industriepark Höchst sei einer der dynamischsten Chemie- und Pharma-Standorte in Europa.

Ein Indikator dafür seien die Investitionen der Standortgesellschaften im Industriepark. Sie beliefen sich 2016 auf rund 341 Millionen Euro. Das ist zwar der drittschlechteste Wert, nur 2005 und 2012 fielen sie geringer aus. Dennoch sei es angesichts des generell schwierigen Investitionsklimas für die Chemie- und Pharmabranche in Deutschland bemerkenswert, „dass wir am Standort Höchst wieder so erfreulich hohe Standort-Investitionen verzeichnen können“, sagte Geschäftführer Jürgen Vormann in der Jahrespressekonferenz. Der Industriepark habe seine Spitzenstellung in Deutschland gewahrt.

Zugleich ging der Umsatz der Infraserv Höchst KG um 9,3 Prozent auf rund 858 Millionen Euro zurück. „Wir sind geschrumpft, haben rund 100 Millionen weniger Umsatz als im Vorjahr“, sagte Vormann. Das liegt zum Gutteil am um fast 46 Prozent geschrumpften Energiehandel. Doch in den „wertschöpfenden Bereichen“ sei Infraserv stabil. Wesentlicher Erfolgsfaktor sei der Betrieb der Ersatzbrennstoffanlage, die ein Umsatzplus von knapp 35 Prozent erzielte. Auch die Tochtergesellschaft Provadis sei mit 11,6 Prozent plus erfreulich gewachsen. Im Entsorgungsmanagement stiegen die Mengen ebenfalls an.

Experten sind auch anderswo gefragt

Geschäftsführer Joachim Kreysing, berichtete, dass Infraserv auch außerhalb des Industriepark erfolgreich tätig sei. Die Kenntnisse und Fähigkeiten seiner Mitarbeiter im Management von Industriebetrieben seien beispielsweise bei Merck in Darmstadt und der US-Army in Wiesbaden gefragt. „Unser besonderes Know-how in Chemie und Pharma ist ein großes Plus. Das kann nicht jeder“, sagte er.

Das Ergebnis sei trotz des geringeren Umsatzes um fast zehn Prozent gesteigert worden. „Wir haben ein sehr ordentliches Geschäftsjahr hingelegt“, bilanzierte Vormann. hn

Oben auf der Treppe der EBS-Anlage: Die Geschäftsführer Jürgen Vormann (links) und Joachim Kreysing sind zufrieden mit der Entwicklung des Industrieparks Höchst. Foto: Michael Sittig

Oben auf der Treppe der EBS-Anlage: Die Geschäftsführer Jürgen Vormann (links) und Joachim Kreysing sind zufrieden mit der Entwicklung des Industrieparks Höchst. Foto: Michael Sittig


Feb
28

Närrische Weiber tanzen auf den Stühlen

Närrische Weiber tanzen auf den Stühlen

SKV Weiberfastnacht Großartige Stimmung, tolle Sitzung – Frauengruppe lässt den Klassiker wieder aufleben

Männerversteher, Männerverspotter, Erotik und ausgelassener Tanz: Die wieder belebte Weibersitzung des Ersten Sindlinger Karnevalvereins punktete mit allem, was Närrinnen mögen. Sitzungspräsidentin Roswitha Adler, die mit ihren Ratskolleginnen Inge Janker und Henni Bender in Clownskostümen einmarschierte, sagte die beliebten Playback-Vorstellungen der SKV-Frauengruppe, Büttenreden und Gardetänze an.

Beim Auftritt der Garde „Giants“ als Vogelscheuchen, der Garde „Firestars“ in Schwarz-Weiß, der Büttenrede von Renate Metz, die sich über die „lieben Männer“ ausließ, die „zeitweise so unnütz wie Unkraut und Kopfweh sind“, dem Gesang der „Männerversteherinnen“ Heidi Derstroff, Petra Harmuth und Inge Janker, einem Medley der „Prinzen“ zum Mitsingen und dem Solo von Tanzmariechen Jana Schröder verging die Zeit bis zur Pause wie im Flug – nicht zu vergessen der Beitrag der „Colour Sisters“ vom Närrischen Komitee Antonius im Westend. Erotik pur im schicken, knappen Outfit verströmten drei Männer, die dem dortigen Männerballett angehören. Der Applaus der Damen war ihnen sicher.

Etliche standen zu der Zeit schon auf den Stühlen und wiegten sich im Rhythmus der Musik. Bewirtet wurden sie dabei vom Männerballett des SKV, das Frauenkleider trug. Die Pause nutzten die etwa 50 überwiegend phantasievoll kostümierten Gäste, um ausgelassen zu tanzen. Trotzdem nahmen sie alle brav wieder Platz, als Rosi Adler den zweiten Teil einläutete. Auf ihre Frage „Tut Euch die Sitzung gefalle?“ scholl ihr ein kräftiges „Jaaaa“ entgegen. So ging es turbulent weiter mit einer „Gruppe aus längst vergangenen Tagen“ – Marina Erbes, Petra Harmuth, Christa Hauff, Gabriele Kümmeth und Elke Streubel von der Frauengruppe tanzten mit dunkel geschminkter Haut, schwarzen Locken und Glitzeranzügen als „Boney M.“ in den Saal und trieben mit ihrem Playback die Zuschauerinnen gleich wieder auf die Stühle. „Ob Daddy Cool, ob Babylon, da hängt unser Herz doch heut noch dran. Denn diese tollen Lieder hört Frau immer gerne wieder“, lobte die Präsidentin.

Huhu Ma-hädels: Gruß aus Rio

Ein weiterer Höhepunkt marschierte postwendend ein: Bernd Bruch, Klassiker der Weiberfastnacht, Stichwort: „Huhu Ma-hädels“. Als Kölner Karnevalsprinzessin mit blonden Zöpfen und Sprachfehler machte der Höchster seine Witzchen über die Schwächen von Na-haviga-hationsgeräten. Vergebliche Versuche, Sa-hindlingen zu finden, endeten damit, dass er das Gerät mit der weiblichen Stimme als „dumme Kuh“ beschimpfte – und in Zeilsheim landete. Aber natürlich fehlt bei diesem Urgestein der Fassenacht auch nicht das Ausziehen. In diesem Fall fiel das Prinzessinnenkleid zu Gunsten eines Aufblas-Kostüms mit Maximum-Mieder und Monster-Brüsten. Am Ende tanzte Bruch, der in dieser Kampagne seinen Abschied von der Narrenbühne nimmt, im silbrigen Karneval-in-Rio-Kostüm, mit viel nackter Haut und Federschmuck auf dem Kopf.

Am Ende mit weniger an

Tütterig, wackelig, grauhaarig zitterte sich danach das SKV-Männerballett in den Saal. Als alte Damen kostümiert, zeigten die Männer einen kessen Hüftschwung und einen flotten Tanz mit gefälliger Choreografie. Was Showtanz ausmacht, wissen die SKV-„Firestars“. Sie beherrschen ihn aus dem Effeff, wie sie mit ihrer Interpretation von „Tarzan“ bewiesen. Ihr Auftritt wäre ein würdiger Höhepunkt gewesen, und war es auch bei der Prunksitzung. Bei einer Weibersitzung aber gehört der Schlusspunkt den Herren. Anfangs im Bundeswehr-Kostüm, am Ende mit weniger an riss „Dancing Disaster“ vom TV Okriftel die Zuschauerinnen mit einer fantastischen, akrobatischen Darbietung zu Begeisterungsstürmen hin. Danach schwoften und schwelgten die närrischen Weiber noch lange zur Stimmungsmusik von DJ Olli Fröhlich. Platz zum Tanzen war genug – Es hätten gerne ein paar mehr Besucherinnen sein dürfen. Die Stimmung aber war top, stellte der SKV zufrieden fest. Gut, dass es wieder eine Weibersitzung gibt. hn

Irritierender Anblick: die „Firestars“ schwarz-weiß des Sindlinger Karnevalvereins. Fotos: Sittig

Irritierender Anblick: die „Firestars“ schwarz-weiß des Sindlinger Karnevalvereins. Fotos: Sittig

Hübsche Vogelscheuchen: die Garde „Giants“, ebenfalls vom Sindlinger Karnevalverein.

Hübsche Vogelscheuchen: die Garde „Giants“, ebenfalls vom Sindlinger Karnevalverein.

Prächtig amüsiert haben sich die Besucherinnen der Weiberfastnacht...

Prächtig amüsiert haben sich die Besucherinnen der Weiberfastnacht…

während sich die „Colour Sisters“ in die hohen Stiefel quälten.

während sich die „Colour Sisters“ in die hohen Stiefel quälten.


Feb
28

Männer sind wie Magerquark

Männer sind wie Magerquark

ARGE SOV und SKV Ob Schönheitsfarm für Männer oder das Tanzspiel „Schneewittchen und die sieben Zwerge“: Beste Unterhaltung für Senioren

Stimmungslieder, Schunkellieder und immer wieder ein Tusch: Mit viel Musik von Alleinunterhalter Lothar Kleber feierten Senioren Fastnacht.

Eingeladen hatten die Arbeitsgemeinschaft der Sindlinger Ortsvereine (Arge Sov) und der Sindlinger Karnevalverein. Durchs Programm führte Michael Streubel, Vorstandsvorsitzender der Karnevalisten. Für die Arge Sov entschuldigte er den Vorsitzenden Andreas Rühmkorf und den zweiten Vorsitzenden Detlef Beyer, die beide berufsbedingt nicht zu der Nachmittagssitzung kommen konnten.

Arbeit und Schule am Nachmittag erschweren auch vielen anderen Fastnachtsaktiven das Mitmachen. Die Gardemädchen beispielsweise haben so volle Terminpläne, dass sie „mit 15 schon den ersten Burn-out haben“, sagte Michael Streubel nur halb im Scherz. Immerhin: Die „Tanzkäfer“, die SKV-Garde der sieben- bis elfjährigen Nachwuchstänzerinnen, erschien in voller Stärke. Für den schönen Schautanz „Eiskönigin“, der unverkennbar die Handschrift der Trainerinnen Andrea Schröder und Saskia Eichhorn trägt, war sogar die Bühne zu klein, so dass die Mädchen zwischen Bühne und den ersten Sitzreihen auftraten. Später tanzten auch noch die „Purzel“, die Garde der Vier- bis Siebenjährigen.

Maria „Mary“ Berk, Vorsitzende der Deutschen Roten Kreuzes Zeilsheim, das den Sanitätsdienst leistete, amüsierte die etwa 50 Besucher mit ihrem kräftig-derben Vortrag als „Stadtstreicherin“. Viel Applaus bekam auch Roswitha Adler vom SKV, als sie in der Bütt von ihrer „Schönheitsfarm für Männer“ erzählte. Sie blickte suchend in die Runde und fragte: „Das ist wieder eine Qual, wo ist ein schöner Mann im Saal?“ Die vereinzelten „Hier, hier“-Rufe ignorierte sie: „Ich kann keinen sehen – da müsste ich nach Zeilsheim gehen“. Anschließend schilderte sie zum Vergnügen der Damen die vergeblichen Versuche, Männer zu entschlacken, zu straffen und zu verschönern: „Männer sind wie Magerquark, käsig, weiß und wenig stark“, ulkte sie, und: „Gegen Männermief – hilft nur Dan-Chlorix porentief!“ Klar, dass es viel Gelächter (von den Frauen) und Uiuiui-Auauau-Rufe (von den Männern) gab. Wie es Männern ergeht, wenn sie in den Ruhestand wechseln, schilderte ein weiteres Sindlinger Bütten-Ass. Albrecht Fribolin erheiterte das Publikum als „Ein junger Rentner“. Immer wieder gern gesehen werden Monika Schuhmann und Manuela Teske von der katholischen Gemeinde als „Zwei Tratschweiber“ mit Hut, Handtasche und hübschen Pointen. Zum Abschluss schließlich zeigten die „Tanzraketen“ der Gemeinde ihr Tanzspiel „Schneewittchen und die sieben Zwerge“. Um die Tontechnik kümmerte sich Michael Sittig vom Turnverein. Weitere Turnvereinsmitglieder übernahmen den Service an den Tischen. hn

Die Purzel des SKV beim Indianertanz. Fotos: Michael Sittig

Die Purzel des SKV beim Indianertanz. Fotos: Michael Sittig

Niedlich: Johanna und Lisann Lotta.

Niedlich: Johanna und Lisann Lotta.

Rosi Adler

Rosi Adler

und Mary Berk in der Bütt.

und Mary Berk in der Bütt.


Feb
28

Kreativmarkt zum Frühling

Kreativmarkt zum Frühling

Nachdem der Kreativmarkt in der Vorweihnachtszeit ein großer Erfolg war und es viele Nachfragen gab, planen die Organisatorinnen Ilona Klein und Kathrin Puchtler-Hofmann nun einen Frühlingsmarkt in Sindlingen-Nord. Er wird am Samstag, 25. März, von 11 bis 17 Uhr in den Räumen des Frankfurter Verbands, Edenkobener Straße 20a, stattfinden.

Hobbykünstler aus Sindlingen zeigen und verkaufen Arbeiten aus Filz, Stoff, Holz, Ton, Porzellan, Silber und vieles mehr. Dazu gibt es Kaffee und selbst gebackene Kuchen.


Feb
28

Quartiersmanagement

In den Palmengarten

Einen Ausflug in den Palmengarten organisiert das Quartiersmanagement der Hermann-Brill-Straße für Frauen.

Die Teilnehmerinnen treffen sich am Mittwoch, 15. März, um 8.45 Uhr an der Bushaltestelle „Sindlingen Friedhof“ und fahren gemeinsam in die Stadt.

Rückkehr ist gegen 12.30 Uhr. Anschließend gibt es einen Imbiss sowie Kaffee und Kuchen im Quartiersbüro.

Die Kosten des Ausflugs trägt das Frankfurter Programm Aktive Nachbarschaft. Wer mitfahren möchte, wird gebeten, sich bis 10. März unter der Telefonnummer 37 56 39 720 im Nachbarschaftsbüro anzumelden.

Mangas zeichnen lernen

Einen Manga- und Comic-Workshop bieten das Quartiersmanagement, die Stadtteilbücherei und der Jugendclub Sindlingen an. Kinder und Jugendliche können am Freitag, 24. März, 16 bis 18 Uhr und Samstag, 25. März, 11 bis 15 Uhr, in der Bücherei etwas über die Geschichte dieser Kunstform sowie Grundlagen zum Zeichnen der Figuren lernen. Die Kosten zahlt das Frankfurter Programm Aktive Nachbarschaft.

Anmeldungen können in der Bücherei in der Sindlinger Bahnstraße 124 abgegeben werden. hn