Category: Juli

An Büchern herrscht kein Mangel

An Büchern herrscht kein Mangel

Buchstütze – Junger Verein auf gutem Weg
„Wir können mit den ersten beiden Jahren zufrieden sein. Dank an alle Mitglieder und Interessierte, Dank an alle Spenderinnen und Spender und an alle, die den Förderverein vielfältig unterstützt haben. Es hat Spaß gemacht!“
So beendete Vorsitzender Mario Gesiarz die Hauptversammlung des Fördervereins Buchstütze für die Stadtteilbücherei. Der 2013 gegründete Verein ist seit 2014 gemeinnützig. Elf von 24 Mitgliedern sowie Bibliotheksleiterin Annette Moschner waren mit der Arbeit der ersten beiden Jahre sehr zufrieden.
Sie richteten sechs Bücheressen aus, sieben Bücherflohmärkte auf Straßen-, Schul- und Kitafesten mit Beteiligung zahlreicher Mitglieder und zwei Lesungen (Jennifer Hauf und Silke Wustmann mit musikalischer Begleitung). Ein Abend für Hobby-Autoren unter dem Motto „Meine Worte – aus meiner Feder“ fand großen Anklang und wird wiederholt. Den Vereinszweck des Förderns erfüllte die Buchstütze auch. Der Verein erhielt von der Firma Infraserv 1000 Euro Spende zur Anschaffung von Comics und Mangas im Rahmen eines Workshops und spendete außerdem 1000 Euro an die Bücherei zur Anschaffung von Literatur. Das nun aufgelöste Kinder- und Jugendforum, quasi Vorgänger des Fördervereins, überließ ihm 600 Euro.

Auch 2015 ist eine Spende für die Bücherei drin
Entsprechend positiv fiel der Kassenbericht von Renate Donges-Kaveh aus. Der Verein ist finanziell im Moment so ausgestattet, dass wohl auch 2015 wieder eine Spende zur Anschaffung zusätzlicher Literatur der Stadtteilbücherei zur Verfügung gestellt werden kann, berichtet Mario Gesiarz. Allerdings stehen noch zahlreiche Mitgliedsbeiträge aus. Die Kasse wurde von Ute Flegel und Ute Acker-Wild geprüft und die Kassenführung gelobt.
Nach der einstimmigen Entlastung des Vorstandes ging es an die Neuwahlen. Zunächst bedankte sich Mario Gesiarz mit einem kleinen Blumenstrauß bei der bisherigen zweiten Vorsitzenden Andrea Höller für die Mitarbeit in den ersten beiden Jahren. Sie ist inzwischen nach Kelkheim umgezogen, wodurch sich auch der Lebensmittelpunkt verschob. Sie schied auf eigenen Wunsch aus.

Eva Callender ist neue zweite Vorsitzende
Die von Christoph Wild durchgeführten Neuwahlen brachten bei offener Abstimmung folgende Ergebnisse: Vorsitzender: Mario Gesiarz, zweite Vorsitzende: Eva Callender, Kassiererin: Renate Donges-Kaveh, Kassenprüferinnen: Ute Flegel und Ute Acker-Wild.
In der Aussprache regten Mitglieder an, ein drittes Bücheressen pro Jahr durchzuführen. Der Vorstand prüft nun, ob das am Rand der Sommerferien und außerhalb der Bücherei, eventuell in Zeilsheim, möglich wäre. Außerdem wurde nach einem Bücherschrank für Sindlingen gefragt. Der Vorstand wird sich nach Details dafür erkundigen. Bücher wären genügend da – nicht zuletzt, weil der Verein seit seiner Gründung mit Büchern geradezu überflutet wird.

Termine 2015
Samstag, 5. September, Teilnahme am Ranzenbrunnenfest in Sindlingen
Mittwoch, 7. Oktober, „Aus meiner Feder – Meine Worte“, 19 Uhr, Stadtteilbibliothek
Mittwoch, 11. November, 19.11 Uhr, 11. Bücheressen

So schön sind alte Autos

So schön sind alte Autos
Oldtimer – Rüdiger Kaus und Lothar Henneberg haben sich einen Traum erfüllt
Erstmals nahmen Rüdiger Kaus (60 Jahre) und Lothar Henneberg (59) an den Hattersheimer Klassikertagen teil. Sie stellten dort eine Renault Caravelle, Baujahr 1965, und einen NSU TT, Baujahr 1972, vor.
Der Sindlinger und der Delkenheimer ernteten viele anerkennende Blicke von den Freunden alter Autos. Kein Wunder. Sie haben die Oldtimer selbst restauriert. Das taten der Koch und der Inhaber eines Tabakwarengeschäfts so gründlich und gut, dass selbst Fachleute staunen. Jede Schraube, jedes Birnchen hatten sie in der Hand. Sie reinigten jedes Teil, arbeiteten alles auf, griffen zu Zahnbürste und Dremel (ein Drehgerät zum Schleifen und Sägen) für die Detailarbeit. Sie wuschen die Bezüge in der Badewanne, polsterten die Sitze neu mit Jute. „Manchmal sind wir schier verzweifelt“, sagt Lothar Henneberg. Zum Glück ist der Sindlinger Rüdiger Kaus mit zwei örtlichen Kraftfahrzeugmeistern befreundet. „Wenn wir gar nicht weiter wussten, gaben uns Karl-Heinz Kümmeth und Walter Hansen gute Tipps“, sind die beiden dankbar. Wenn nötig, halfen die Freunde auch mal mit Spezialwerkzeug aus. Die Lackierarbeiten ließen die Restauratoren bei den Gebrüdern Langenberg ausführen. „Es war eine Herausforderung. Aber es hat funktioniert“, sagt Lothar Henneberg und lehnt sich lässig an seine schlanke, hellgraue Caravelle mit dem offenen Verdeck, den edlen Linien und dem klassischen Design.
Er hat sich damit einen Jugendtraum erfüllt. „Ich hatte immer den Wunsch, einmal einen Oldtimer zu besitzen“, erzählt Henneberg. 2007 kam er per Zufall an eine recht rostige Renault Caravelle. „Ach du je – ein Franzose“, kommentierte Rüdiger Kaus den Kauf seines Freundes. Trotzdem bot er an: „Wenn ich mal eine Stunde Zeit habe, helfe ich Dir. Was willst Du machen?“ – „Was nötig ist, dass man damit fahren kann“, entgegnete Henneberg.
Erst nahmen sie die Türen ab, dann weitere Teile. „Am Ende war nur noch der Motorblock drin“, berichten die Hobby-Restauratoren: „Wir haben dann entschieden, es richtig zu machen oder gar nicht. Das war der richtige Weg“. Um es „richtig“ zu machen, investierten die beiden viel Zeit. „Wir haben recherchiert, Fachzeitschriften gewälzt, Messen besucht und Teileflohmärkte. Wir waren in Frankreich und Holland“, sagt Henneberg. Sogar in den Urlaub nahm Kaus die Schaltpläne mit, übersetzte mit Hilfe seiner Frau Nicola mühsam die Fachbegriffe aus dem Französischen ins Deutsche. „Es half, dass wir das Auto Stück für Stück selbst auseinander genommen haben“, findet Henneberg.
5000 Arbeitsstunden steckten die Freunde in das Projekt. Von August 2007 bis Mai 2011 verbrachten sie zwei Nachmittage pro Woche in der Werkstatt. Die Caravelle wurde gerade rechtzeitig fertig, um Tochter Manuela Kaus und Sohn Marcel Henneberg zur Hochzeit zu kutschieren. 2012 verwandten die Väter darauf, das starre Verdeck durch ein Faltdach zu ersetzen. Und dann? „Dann haben sie zu mir gesagt: Du brauchst jetzt auch einen Oldtimer“, berichtet Rüdiger Kaus: „Wenn schon, dann will ich einen NSU, habe ich gesagt. Das war mein erstes Auto“.
Der Wunsch wurde ihm erfüllt. 2013, zwei Wochen, bevor er sein Tabakwarengeschäft am Dalles abgab und in den Ruhestand wechselte, schenkte ihm die Familie Karosserie, Getriebe und etliche Kisten voller Teile für einen NSU TT von 1972. „Als Rentner hast Du mehr Zeit“, neckten sie ihn. „Wir haben erst mal vier Wochen dagesessen und Teile sortiert“, berichtet Lothar Henneberg. Auch hier galt es, jede Schraube, jeden Hebel, jeden Griff aufzuarbeiten.
Diesmal half die ganze Familie. Tochter Manuela baute den Auspuff ein, Frau Nicola das Getriebe. Sohn/Schwiegersohn Marcel erwies sich ebenfalls als große Hilfe. Im März 2015 erhielt der grasgrüne NSU die Zulassung. „Wir haben viel Spaß gehabt. Jetzt wollen wir unsere Autos hegen und pflegen“, sagen die Restauratoren – und können es doch nicht lassen. Zusammen mit Marcel Henneberg bringen sie gerade eine alte Vespa auf Vordermann. Nun werkeln ein Jurist, ein Koch und ein „Zigarettenverkäufer“ zusammen. Das Ergebnis wird sich sicher ebenso sehen lassen können wie die graue Caravelle und der grasgrüne NSU.

Prachtstücke: Rüdiger Kaus mit seinem NSU TT (links) und Lothar Henneberg mit seiner Renault Caravelle

Prachtstücke: Rüdiger Kaus mit seinem NSU TT (links) und Lothar Henneberg mit seiner Renault Caravelle

Beim werkeln

Beim werkeln

NSU TT

NSU TT

Renault Caravelle

Renault Caravelle

VdK-Termine

VdK-Termine

Sprechstunde
Hilfe beim Ausfüllen von Kur- und Wohngeldanträgen leisten die Berater des VdK Sindlingen in den monatlichen offenen Sprechstunden. Nächste Termine sind Freitag, 3., und Freitag, 24. Juli, jeweils von 16 bis 18 Uhr in den Räumen des Seniorenverbands, Edenkobener Straße 20a. Auch bei Fragen zum Schwerbehindertenrecht helfen die Berater weiter. Zu den offenen Sprechstunden ist keine Anmeldung nötig.

Monatswanderung
Nach Bergen-Enkheim führt die nächste Monatswanderung von Touristenclub und VdK Sindlingen. Am Sonntag, 19. Juli, nehmen die Wanderer den Bus um 9.15 Uhr an der Haltestelle Westenberger Straße (vor Rewe) und fahren zum Sindlinger Bahnhof, von da aus mit der S-Bahn um 9.34 Uhr Richtung Stadt. Wer mitwandern möchte, wird gebeten, sich bis 13 Juli bei Bruno Ohlwein unter der Nummer 37 32 67 anzumelden.

Sommerfest
Unterhaltung, gute Laune, nette Menschen und Kaffee, Kuchen und Gegrilltes zu kleinen Preisen erwarten die Besucher des VdK-Sommerfests am Samstag, 11. Juli. Beginn ist um 14.30 Uhr auf dem Gelände des Turnerheims des TV Sindlingen, Farbenstraße 85 a. Um die benötigten Mengen kalkulieren zu können, bittet der Vorstand um Anmeldung bis zum 6. Juli bei Renate Fröhlich, Telefon 37 12 93.

Stammtisch
Zum Stammtisch im „Loch“ (Gaststätte „Zur Mainlust“) lädt der VdK alle Mitglieder am Donnerstag, 16. Juli, ein. Das gesellige Beisammensein beginnt um 18 Uhr, eine Anmeldung ist nicht nötig.

Jugendclub Süd zieht um

Jugendclub Süd zieht um
Der evangelische Jugendclub zieht aus. Bislang ist er in den Kellerräumen des evangelischen Kindergartens in der Gustavsallee untergebracht. Demnächst soll er im ehemaligen „Frankfurter Hof“, später „Billardcafé Klick-Klack“ in der Okrifteler Straße anzutreffen sein. Noch will der Träger, der evangelische Verein für Jugend- und Sozialarbeit, die neue Adresse weder bestätigen noch dementieren, solange kein Vertrag unterzeichnet ist. Aber die evangelische Gemeinde selbst hat bereits Nägel mit Köpfen gemacht und dem Verein die Räume zu Ende Juni gekündigt. Die Unterbringung in Kindergartenkeller „war eine gute Zwischenlösung“, sagt Pfarrer Ulrich Vorländer. Sie wurde mehrmals verlängert. Doch nun wolle der Kindergarten die Räume selbst nutzen, um mehr Platz für die Mitarbeiter und die Elternarbeit zu gewinnen.

Eine Woche intensiv Tennis üben

Tennisclub –  Sindlinger beim Sommercamp willkommen
Der Zeilsheimer Tennisclub gibt nicht nur Tennisstunden an der Meister-Schule. Er bietet auch interessierten Erwachsenen ein Sommer-Trainingslager auf seiner Sportanlage auf der Hohen Kanzel in Zeilsheim an. Medenspieler, Wiedereinsteiger und Anfänger können von Montag, 27., bis Freitag, 31. Juli, sowie Montag, 29. August, bis Freitag, 4. September, jeweils von 17 bis 20 Uhr gezielt üben, was ihnen fehlt. Das Training steht jedem Interessierten offen, eine Vereinsmitgliedschaft ist nicht nötig.
Für Kinder und Jugendliche organisiert der Tennisclub Sommercamps mit Mittagessen. Montag, 27., bis Freitag, 31. Juli, sowie Montag, 31. August, bis Freitag, 4. September, gibt es jeweils von 10 bis 15 Uhr wahlweise ein Schnuppertennis-Camp für Nachwuchs ohne und ein Tennis- und Freestyle-Camp für Kinder und Jugendliche mit Tenniserfahrung. Die Trainingslager kosten für Kinder wie Erwachsene jeweils 150 Euro pro Woche. Beim Nachwuchstraining zahlen Geschwisterkinder 125 Euro. Info und Anmeldung im Clubhaus des Zeilsheimer Tennisclubs auf der Hohen Kanzel und bei Trainer Alexander Ratzmann via Homepage www.alexanderratzmann.de oder per E-Mail an info@alexanderratzmann.de

Kunst im Treppenhaus

Kinderhaus – Der Durchgangsraum dient als glitzernde Bühne
Dem Treppenhaus wird gemeinhin wenig Beachtung geschenkt. Ein Durchgangsraum, nüchtern und grau. Das hat das Kinder- und Jugendhaus geändert. Mit „Kunst im Treppenhaus“ rückte der Kinderbereich die Stufen und Flure in den Mittelpunkt einer phantasievollen Aktion.
Die Wände verkleideten die Betreuer Willi Schellen und Christian Bauer gemeinsam mit den Kindern mit Gold- und Silberfolie. Sie bewegte sich leicht, raschelte, spiegelte Licht und verlieh dem Treppenhaus ein besonderes Flair. Im ersten Stock klebten die Kinder Fotos von Lichtgraffiti daran. Sie entstanden bei einem der vielen Projekte, die die Betreuer täglich anbieten. Im dritten Stock etablierten sie einen „Kiosk der guten Tat“, in dem sie Süßigkeiten aus einem Eine-Welt-Laden verkaufen. „Es geht darum, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln und nicht ständig billige Naschereien in sich hineinzustopfen“, sagt Leiterin Christina Göhre. Zur Bühne wurde der Flur des zweiten Stockwerks. „Tratsch im Treppenhaus“ nannten acht Mädchen ein Theaterstück, das sie mithilfe des Theaterpädagogen Willi Schellen entwickelt haben. Erst zwei, dann drei, dann fünf Kinder stehen beisammen und reden alle gleichzeitig – ein unwahrscheinliches Geschnatter. Immer, wenn neue dazukommen, erstarren alle und es herrscht Schweigen. Lidija sitzt als Phantasiewesen mit Wichtelmütze und grün geschminktem Gesicht in der Ecke und bestaunt das Treiben. Schließlich steht sie auf, alle hören auf zu reden, und sie fragt akzentuiert: Darf ich auch mal etwas sagen? Anschließend halten die Mädchen den Zuschauern Handspiegel vor die Gesichter. Die Interpretation blieb jedem selbst überlassen. „Wir haben viele theaterpädagogische Elemente im Alltag integriert. Es ist schön, das mal nach außen zu zeigen“, findet Christina Göhre. Schön anzusehen war auch die folgende Szene mit lebenden Marionetten zu ruhiger Musik. Noch ruhiger ging es im „Raum der Selbsterkenntnis“ zu. Dort konnte sich jeder zu meditativen Klängen in das Foto eines Baums auf dem Abenteuerspielplatz vertiefen. Hinterher erhielt er bestätigt: „Sie haben soeben zwei Minuten mit der Natur verbracht“. So wird das Treppenhaus zu dem, was man draus macht.

Als Phantasiewesen verkleidet, warf Lidija mit bunten Plastikbällen

Als Phantasiewesen verkleidet, warf Lidija mit bunten Plastikbällen

Den Spiegel hielten die Kinder den Besuchern vor.

Den Spiegel hielten die Kinder den Besuchern vor.

Fotos von Lichtgraffiti hingen im goldverkleideten Treppenhaus

Fotos von Lichtgraffiti hingen im goldverkleideten Treppenhaus

Die Zuschauer applaudierten den lebenden Marionetten

Die Zuschauer applaudierten den lebenden Marionetten