Category: Februar

Badminton

Die Badminton-Spieler tragen am Sonntag, 26. Februar, Heimspiele in der TVS-Halle in der Mockstädter Straße aus.

Ab 9.30 Uhr messen sich die Aktiven I des TV Sindlingen mit dem TV 1861 Neu Isenburg IV; ab 12 Uhr die Aktiven II mit Tura Niederhöchstadt IV. Nur eine Woche später genießen sie gleich nochmal Heimrecht. Am Sonntag, 5. März, 9.30 Uhr, spielen die Aktiven I gegen SKV 1879 Mörfelden, ab 12 Uhr die Aktiven II gegen SG Kelkheim II. Die Jugendmannschaft läuft am Samstag, 25. März, um 15 Uhr gegen TuS Steinbach auf.

Pastoraler Raum auf dem Weg zu „St. Margareta“

Pastoraler Raum auf dem Weg zu „St. Margareta“

Katholische Gemeinde Im Mai soll der Zusammenschluss von fünf Pfarreien beschlossen werden

Die fünf katholischen Gemeinden des Pastoralen Raumes (Sindlingen, Zeilsheim, Höchst, Unterliederbach und Sossenheim) werden zu einer „Pfarrei Neuen Typs“ zusammengefasst, die Sankt Margareta heißen wird. Die Gemeinde in Sindlingen wird dann nicht mehr „Pfarrgemeinde“ sein, aber das Leben vor Ort werde nur sehr bedingt davon beeinflusst, erklären Christine Krämer, Harald Fischer und Ingrid Sittig vom Vorstand des Pfarrgemeinderats.

Der Zusammenschluss ist ein Prozess, der im Juli 2016 begann. Rund 100 ehrenamtliche Mitglieder der fünf Gemeinden haben sich in 11 Projektgruppen mit den verschiedenen Aspekten befasst. Sie haben aufgearbeitet, was in den einzelnen Gemeinden bisher stattgefunden hat und noch stattfindet und was in welcher Form in die neu zu gründende Pfarrei übernommen werden soll.

Neben den inhaltlich abgegrenzten sieben Projektgruppen, die auch nach der Pfarreigründung als Ausschüsse des Pfarrgemeinderates weitergeführt werden sollen, haben sich vier Gruppen mit Finanzen, Personal, Verwaltung und Umsetzung der Synodalordnung beschäftigt. Die in den Projektgruppen erarbeiteten Inhalte werden nach Beratung durch die jetzigen Pfarrgemeinderäte Bestandteil der Gründungsvereinbarung werden.

Mit diesem Vertrag werden die bisher bestehenden fünf Pfarreien abgelöst. Jede wird als Gemeinde mit dem bisherigen Namen bestehen bleiben, jedoch nicht mehr als selbständige juristische Person des öffentlichen Rechts.

Eine Lenkungsgruppe sichtete den ersten Entwurf der Vereinbarung Ende Januar. Darin sind Überlegungen zur Gestaltung der Zusammenarbeit in der neuen Pfarrei und die bereits erarbeiteten Inhalte der sieben Projektgruppen niedergeschrieben.

Die Projektgruppe Liturgie hat die Gottesdienstordnung für den Pastoralen Raum erarbeitet und sich mit der Terminierung gemeinsamer Gottesdienste beschäftigt.

Die Katechese-Gruppe hat sich über die Bedeutung der Sakramente in den Gemeinden Gedanken gemacht und die Durchführung von Taufe, Erstkommunion und Firmung sowie das Bußsakrament behandelt.

Die Gruppe Familie-Kinder-Jugend hat die Bedeutung der Freizeiten und Zeltlager, die Messdienergruppen sowie die Zusammenarbeit mit der Familienbildung in den Blick genommen.

Die Gruppe Caritas beleuchtet das soziale Engagement und die Notwendigkeit der Vernetzung mit anderen Stellen caritativer Arbeit sowie die Seniorenarbeit.

Die Projektgruppe Eine Welt schlägt vor, alle Projekte aus den Pfarreien weiterzuführen.

In der Erwachsenenbildung sollen gemeinsame Bildungsveranstaltungen geplant und durchgeführt werden. Die Projektgruppen Verwaltung/Finanzen, Zentrales Pfarrbüro/Gemeindebüros und Kindertagesstätten arbeiten noch an den zukünftigen Strukturen.

Alle Texte und Inhalte werden in den nächsten Wochen durch die Pfarrgemeinderäte geprüft und kommentiert. Geplant ist, dass im Frühjahr überall Pfarrversammlungen stattfinden, bei denen alle Gläubigen Gelegenheit haben sollen, die Gründungsvereinbarung einzusehen und Fragen zu stellen.

Der Pastoralausschuss wird in einer Sitzung am 23. Mai über die Gründungsvereinbarung abstimmen.

Ausschuss soll ersten Pfarrgemeinderat bilden

Die inhaltliche Gestaltung der Arbeit in der neuen Pfarrei wird in einem Pastoralkonzept detailliert erarbeitet. Das Grundprinzip der Subsidiarität steht über allen organisatorischen und inhaltlichen Fragen. Das bedeutet, dass nur die Entscheidungen in den Gremien der neuen Pfarrei getroffen werden, die in der Gemeinde vor Ort nicht getroffen werden können oder die alle Gemeinden betreffen.

Es wird ferner vorgeschlagen, den Pastoralausschuss als Pfarrgemeinderat der Pfarrei St. Margareta zu übernehmen. Das Gremium würde erstmals im November 2019 durch die Pfarreimitglieder neu gewählt.

Der Verwaltungsrat der neuen Pfarrei wird aus zehn gewählten Personen bestehen mit dem Pfarrer als Vorsitzenden, falls er dieses Amt nicht delegiert. Der Verwaltungsrat wird im Zuge der Neugründung der Pfarrei St. Margareta vom Pfarrgemeinderat gewählt.

„Bei aller Mitarbeit in diesem Pfarreiwerdungsprozess ist immer wieder deutlich geworden, wie wichtig allen das Gemeindeleben vor Ort ist“, wissen die Sindlinger Pfarrgemeinderäte. Einige Dinge seien sinnvoll gemeinsam zu gestalten und zu organisieren, aber vieles sei eben doch sehr ortsbezogen und soll auch so bleiben.

Dazu wird es in Zukunft den so genannten Ortsausschuss geben, der alle Belange für die Sindlinger Gemeinde besprechen wird. Die hiesigen Gruppen und Kreise werden sich weiterhin hier treffen und auch die schönen Feste werden von den Ehrenamtlichen weiterhin ausgerichtet werden.

„Wir freuen uns aber auch auf neue Angebote, die es in Zukunft in der Pfarrei Neuen Typs geben wird“, betonen Christine Krämer, Harald Fischer und Ingrid Sittig. simobla

Zu Besuch bei den Tennis-Stars

Zu Besuch bei den Tennis-Stars

Davis-Cup Kinder und Jugendliche dürfen im Training zusehen

Tennisgrößen aus nächster Nähe sahen sieben Nachwuchsspielerinnen und -spieler des ersten Zeilsheimer Tennisclubs kurz vor Beginn des Davis-Cup-Turniers in Frankfurt. Der Frankfurter Tennisverband hatte der Frankfurter Tennisjugend einen exklusiven Trainingsbesuch in der Ballsporthalle/Fraport-Arena ermöglicht. Die Zeilsheimer Kinder saßen mit ihren erwachsenen Begleitern und gut 100 weiteren jungen Tennisspielern auf den Zuschauerrängen, als zuerst Philipp Kohlschreiber und Jan-Lennard Struff miteinander Aufschläge, Lobs und Returns übten und anschließend die Brüder Mischa und Alexander Zverev. Zuvor hatte ihnen der Sportdirektor des Deutschen Tennisbunds, Klaus Eberhard, ein wenig von den anstrengenden Tagen der Vorbereitung auf das Spiel gegen Belgien erzählt. Reimund Bucher, Vorsitzender des Frankfurter Tennisbezirks, hatte nicht nur den Besuch ermöglicht, sondern auch mit Hilfe der Firma Tennis-Point eine Verlosung von Jumbo-Bällen. Nach Ende des Trainings durften sich die Kinder und Jugendlichen noch Autogramme geben, mit den Spielern fotografieren lassen und dem deutschen Team viel Erfolg wünschen. hn

Sie waren dabei: (von links) Shirin, Jalini, Viktoria, Lina und Leyla vom 1. Zeilsheimer Tennisclub sahen den deutschen Davis-Cup-Spielern beim Training zu Foto: Heide Noll

Sie waren dabei: (von links) Shirin, Jalini, Viktoria, Lina und Leyla vom 1. Zeilsheimer Tennisclub sahen den deutschen Davis-Cup-Spielern beim Training zu Foto: Heide Noll

Bahnstraße: kein Tempo 30

Bahnstraße: kein Tempo 30

Es wird kein Tempo 30 auf der Bahnstraße zwischen Kreisel und S-Bahnhof Zeilsheim geben. Der Magistrat hat den entsprechenden Antrag des Ortsbeirats wie schon 2012 abgewiesen. Das Gremium hatte den Antrag auf den Weg gebracht, um die Sicherheit zu erhöhen und den Lärm zu vermindern. Doch es liege kein Unfallschwerpunkt vor, führt der Magistrat aus. Damit gebe es auch keinen Grund und keine gesetzliche Grundlage dafür, die normale innerörtliche Geschwindigkeit von Tempo 50 zu verändern. Hinzu kommt, dass die Bahnstraße als Verbindungsstraße mit Busverkehr als „Grundnetzstraße“ deklariert sei. Auch das verbiete, Tempo 30 anzuordnen. Der Magistrat bestätigt damit eine Entscheidung, die er 2012 schon einmal traf. hn

Treu Kolping – Seit 70 Jahren

Treu Kolping – Seit 70 Jahren

Kolpingfamilie Die Sindlinger wünschen sich vor allem eines zum runden Geburtstag: jüngere Mitstreiter

„Treu Kolping“ wünschten sich 1947 die Väter der Sindlinger Kolpingfamilie. Mit dem Kolping-Gruß besiegelten sie die Gründung einer eigenen Gemeinschaft. In diesem Jahr feiert sie ihr 70-jähriges Bestehen.

Der geistliche Rat Steinmetz war nicht amüsiert. Er fand, dass die vorhandene Männergruppe ausreiche und kein weiterer Verein nötig sei. Doch mehrere seiner Schäfchen gehörten bereits der Höchster Kolpinggruppe an. Insbesondere Heinrich Bott drängte darauf, eine eigene Sindlinger Sparte zu bilden. Als Schreinergeselle hatte er selbst bei seinen Wanderungen durch Europa dankbar die Unterstützung durch das Kolpingwerk genutzt. Am 22. Januar 1947 beschlossen er und Gleichgesinnte die Gründung.

Nachdem das Kolpingwerk in Köln den neuen Ableger bestätigt hatte, kamen die Männer am 24. September 1947 zur Gründerversammlung zusammen. Sie wählten Heinrich Bott zum ersten Senior, wie der Vorsitzende damals genannt wurde, und Kaplan Süß zum „Präses“ (zweiter Vorsitzender). Am Kolping-Gedenktag im Dezember ‚47 zählte die junge Kolpingfamilie schon 64 Mitglieder, ein Jahr später 111. „Es wurde viel Sozialarbeit geleistet“, berichtet Hildegard Bott, heutige zweite Vorsitzende: „Es waren arme Jahre, kurz nach dem Krieg“. Die Männer finanzierten die Sozialstation und schnitzten und bastelten Spielzeug und Rodelschlitten für Kriegswaisen und Flüchtlingskinder. Die Handwerker wagten sich auch an größere Projekte. Sie bauten sechs Häuser mit 12 Wohnungen in der Steinmetz-Straße. Es gelang ihnen jedoch nicht, eine Jung-Kolpinggruppe und damit Nachwuchs zu etablieren.1963 wurde Heinrichs jüngerer Bruder Franz Bott Senior. Unter großem persönlichen Einsatz richtete er im Kirchturm von St. Dionysius ein Turmzimmer für die Jugend ein. Das wurde rege genutzt; doch auch aus dem legendären „Törmsche“ schloss sich niemand der Kolpingfamilie an. Als Franz Bott 1969 starb, drohte der überalterten Gemeinschaft die Auflösung.

Mit den Frauen ging es aufwärts

So griffen die Männer zu einer radikalen Maßnahme. Im November 1970 beschlossen sie, Frauen zuzulassen. „Von da an blühte die Gemeinschaft auf“, berichtet Hildegard Bott. Die Frauen – in der Regel Ehefrauen von Kolping-Männern – arbeiteten fleißig wie die Bienen. „Wir waren immer und ständig am Basteln“, sagt sie weiter, „für unsere tolle Tombola. Die Einnahmen wurden alle gespendet.“ Noch heute ist ab und an Bedauern darüber zu hören, dass es seit 2011 keine Tombola mehr beim Ranzenbrunnenfest gibt. Die Frauen gestalteten auch die jährliche Faschingsfeier und den ökumenischen Tanzkreis.

Unter der Leitung von Franz Huthmacher (heute 92 Jahre alt) entstand die Kolping-Blaskapelle, die viele Jahre lang kirchliche und gesellige Veranstaltungen begleitete. Viele schöne Erinnerungen verbinden Hildegard Bott und ihre Kolping-Freunde mit diesen Jahren, in denen sich die Mitgliederzahl unter dem Führungsduo Alfons Fell und Anton Karell verdoppelte: „Das Scheunenfest bei Franz Huthmacher, das Grillfest im Garten der Baumschule Schmidt, um nur einige zu nennen.“ Häufig hörten die Kolpingmitglieder Vorträge zu religiösen und allgemeinen Themen. „Bei uns gab es nicht nur fromme Sprüche. Kolping ist ökumenisch, es sind auch Protestanten dabei“, betont Hilde Bott.

1987 feierten 73 Kolpingmitglieder das 40-jährige Bestehen, zur 50-Jahrfeier 1997 waren es noch 56. Nachwuchs fehlt, der Altersdurchschnitt steigt und liegt mittlerweile bei 76,8 Jahren, hat das jüngste Mitglied Stefan Löllmann (23 Jahre) ausgerechnet. „Höhen und Tiefen begleiten uns. Dennoch zeigen die Aktiven einen bewundernswerten Einsatz“, sagt Hildegard Bott und nennt beispielhaft Margret Karell, die in ihrem Leben Tausende Gläser Gelee gekocht hat und es mit 89 Jahren noch immer tut. Der Erlös geht an ein Straßenkinderprojekt in Sao Paulo.

Einen Vorsitzenden hat die Sindlinger Kolpinggruppe zur Zeit nicht. Seit dem Tod von Karlheinz Rinke vor einigen Jahren teilen sich Hildegard Bott (85 Jahre), Margarete Merz (85), Renate (77), Franz (82) und Stefan Löllmann (23) die Leitungsaufgaben. „Wir sind offen für jeden“, betonen sie: „Unsere Veranstaltungen sind immer gut besucht. Es gibt viele Leute, die gerne zu uns kommen, auch wenn sie kein Mitglied sind.“ „Wir machen weiter, so lange wir können“, sagt Renate Löllmann. „Wir hoffen, dass noch ein paar Jüngere dazu kommen“, ergänzt Marga Merz. „Gottvertrauen und Hoffnung sind schließlich Kolping-Tugenden“, erklärt Stefan Löllmann.

Das 70-jährige Bestehen feiern knapp 40 Mitglieder am 3. Februar mit einer Auftaktveranstaltung um 17 Uhr im katholischen Gemeindehaus St. Dionysius. hn

Hildegard Bott schwärmt von vielen schönen Veranstaltungen und Unternehmungen in früheren Jahren. Foto: Michael Sittig

Hildegard Bott schwärmt von vielen schönen Veranstaltungen und Unternehmungen in früheren Jahren. Foto: Michael Sittig

 Die Sindlinger Kolpinggruppe im Gründungsjahr mit ihrem ersten Präses Kaplan Süß (Mitte).

Die Sindlinger Kolpinggruppe im Gründungsjahr mit ihrem ersten Präses Kaplan Süß (Mitte).

Gaudi in der Bütt: Von Anfang an war die Kolpingfamilie für ihre ausgelassenen Faschingsfeiern berühmt.

Gaudi in der Bütt: Von Anfang an war die Kolpingfamilie für ihre ausgelassenen Faschingsfeiern berühmt.

Immer am Basteln waren die Kolpingfrauen. Mit den Arbeiten bestückten sie eine große Tombola beim Ranzenbrunnenfest. Der Erlös wurde gespendet. Fotos: Sindlinger Geschichtsverein

Immer am Basteln waren die Kolpingfrauen. Mit den Arbeiten bestückten sie eine große Tombola beim Ranzenbrunnenfest. Der Erlös wurde gespendet. Fotos: Sindlinger Geschichtsverein

 

Jahresprogramm 2017

Freitag, 10. März

18 Uhr: Tischmesse im Kerzenschein zu „Josefs Schutzfest“

Freitag, 28. April

18 Uhr: Maiandacht mit Wasser aus Lourdes und anschließender Maibowle

Freitag, 9. Juni

Kulinarischer Vortrag über Asien und Afrika

Dienstag, 4. Juli

Ausflug in den Rheingau zum abendlichen Schoppen

Freitag, 18. August

18 Uhr: Grillfest

Dienstag, 12. September

Tagesausflug in den Odenwald

Freitag, 20. Oktober

18 Uhr: Rosenkranzandacht und Oktoberfest

Freitag, 17. November

16 Uhr: Vortrag „Kolping – Vorbilder in unserer Gesellschaft“

Sonntag, 10. Dezember

 9.30 Uhr: Kolpinggedenktag, Festgottesdienst, Sektempfang und Ansprachen

Adolph Kolping und sein Werk

Adolph Kolping und sein Werk

Ursprung Hilfe für die wandernden Gesellen

Das Kolpingwerk ist ein internationaler katholischer Sozialverband. Namensgeber Adolph Kolping (1813–1865) erlebte als Schuhmachergeselle große gesellschaftliche Umwälzungen. Die Zünfte, Rückgrat der Wirtschaft, brachen zusammen. Gingen zuvor Gesellen auf Wanderschaft, um mehr Kenntnisse zu erwerben, mussten sie es nun tun, um überhaupt Arbeit zu finden. Das war häufig mit viel Elend verbunden. Kolping konnte dank eines Stipendiums Theologie studieren und wurde Priester in Elberfeld bei Köln. Dort herrschten die Schattenseiten der industriellen Revolution vor, Fabriken und verarmte Arbeiter beherrschten das Stadtbild. Ein Lehrer, Johann Gregor Breuer, gründete einen Verein für junge Handwerker. Kolping sah darin ein Mittel zur Bewältigung der sozialen Probleme. Er gründete weitere Vereine.

Ziel war, den wandernden Gesellen Hilfe und Unterstützung zu geben. So entstanden Gesellenheime, Spar- und Krankenkassen, Fortbildungsmöglichkeiten und Freizeitangebote. Aus dem „katholischen Beitrag zur Lösung der Arbeiterfrage“ (Bischof von Ketteler, Mainz, 1864) erwuchs eine weltweite katholische Sozialbewegung. 1850 schlossen sich die ersten dieser Vereine zu einem Verband zusammen, der 1935 in „Kolpingwerk“ umbenannt wurde. Seit Ende der 1960er Jahre können auch Frauen und Mädchen Mitglied der einzelnen Kolpingsfamilien werden. Das Kolpingwerk versteht sich als Weg-, Glaubens-, Bildungs- und Aktionsgemeinschaft. Menschen geben und erfahren Orientierung und Lebenshilfe. Im Sinne seines Gründers will der Verband Bewusstsein für verantwortliches Leben und solidarisches Handeln fördern.

Kolping in Sindlingen

Kolping in Sindlingen

Mitglieder Gelebte Gemeinschaft

Renate und Franz Löllmann sind der Kolpingfamilie 1979 beigetreten. „Wir sind immer zu den Kappensitzungen gegangen. Es gab auch Vorträge und Ausflüge, also haben wir uns gesagt, wir könnten auch eintreten“, erklären sie.

„Komm doch zu uns, hat Franz Bott 1950 zu mir gesagt. Da war ich erst zwei Jahre aus der russischen Gefangenschaft zurück“, sagt Franz Huthmacher: „Das wollte ich nicht.“ Doch der passionierte Trompetenspieler bildete mit weiteren Musikern in den 60-er Jahren eine Blaskapelle, die bei katholischen Festen spielte. „Wir hatten bald den Namen Kolping-Blaskapelle weg, obwohl gar nicht alle bei Kolping waren“, berichtet er: „Durch unsere Auftritte haben wir natürlich viel Reklame für Kolping gemacht.“ Sogar in den USA traten die Sindlinger auf. 1977 ließ sich Franz Huthmacher schließlich überzeugen, zwei Jahre später trat auch seine Frau Marianne bei. Sein handwerkliches Können war wertvoll; er baute das Gestell für die berühmte Tombola und auch den Ständer für die Kolping-Fahne, um nur zwei Beispiele zu nennen.

„Mein Mann Werner war schon bei Kolping. ‚Du kannst doch auch mitkommen‘, hat er zu mir gesagt“, berichtet Margarete Merz: „Also bin ich 1992 eingetreten.“ Bis heute nimmt sie aktiv am Vereinsleben teil und gestaltet es mit, „und zwar immer für den guten Zweck“, betont sie.

Stefan Löllmann besuchte mit seinen Großeltern ab 2008 Kolping-Veranstaltungen und trat 2009 selbst ein. Er ist das einzige aktive Mitglied unter 60 Jahren in der Sindlinger Gruppe. „Wir sind froh, dass wir ihn haben“, sagen seine Kollegen vom Leitungsteam. „Ich bin der Einzige, der mit dem Computer umgehen kann“, witzelt er. Der 23-Jährige engagiert sich auch im Diözesanverband und hofft, dass sich über kurz oder lang weitere junge Leute der Gemeinschaft anschließen. hn

Sie organisieren die Kolping-Veranstaltungen (von links): Franz Huthmacher, Marga Merz, Stefan, Franz und Renate Löllmann. Foto: Michael Sittig

Sie organisieren die Kolping-Veranstaltungen (von links): Franz Huthmacher, Marga Merz, Stefan, Franz und Renate Löllmann. Foto: Michael Sittig

Axel sagt Tschüss

Axel sagt Tschüss

Ein Wechsel steht bevor: Axel Wagenknecht, seit 33 Jahren Inhaber des Zeitschriftengeschäfts „Axel Aktuell“, verabschiedet sich Ende des Monats aus dem Arbeitsleben und aus Sindlingen. Er erfüllt sich einen Traum und zieht an die Ostsee. Die neue Inhaberin Nazife Gür wird das Geschäft in der Westenberger Straße weiterführen. Foto: Michael Sittig