Category: 2017

50 Jahre Abwasserreinigung

50 Jahre Abwasserreinigung

Industriepark Aus einer Versuchsanlage wurde ein Klärwerk für viele Arten von Abwasser

60 Millionen Liter Abwasser verarbeitet die Abwasserreinigungsanlage (ARA) im Industriepark Höchst jeden Tag. Dabei baut sie 150 Tonnen CSB ab – so viel fällt im Vergleich bei einer Stadt mit etwa 1,25 Millionen Einwohnern an. CSB steht für ‚Chemischer Sauerstoffbedarf‘ und ist ein Maß für die Schmutzfracht im Wasser. Die ARA, die von der Standortbetreibergesellschaft Infraserv Höchst betrieben wird, ist damit die größte industrielle Anlage in Hessen und eine der wichtigsten Anlagen im Industriepark.

In diesem Jahr wird sie 50 Jahre alt. Daher lud Infraserv zu einer Jubiläumsfeier ein. „Seit einem halben Jahrhundert ist die Abwasserreinigungsanlage ein wichtiger Teil der Infrastruktur des Standortes“, sagte Infraserv-Geschäftsführer Dr. Joachim Kreysing. „Als Standortbetreiber sind wir stolz darauf, mit dieser Anlage höchsten Anforderungen in Bezug auf Sicherheit, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Umweltschutz gerecht zu werden. Auch die hoch effiziente Abwasserentsorgung trägt dazu bei, dass unsere Kunden hier am Standort optimale Rahmenbedingungen vorfinden.“

Frankfurts Verkehrsdezernent Klaus Oesterling hob in seinem Grußwort hervor: „Mit der Abwasserreinigungsanlage im Industriepark Höchst ist sichergestellt, dass die anfallenden Abwässer schonend, sicher und umweltfreundlich gereinigt werden. Der Standort nimmt auch in dieser Hinsicht eine Vorreiterrolle ein. Frankfurt ist stolz auf den Industriepark Höchst, der nicht nur in Sachen Forschung und Produktion Maßstäbe setzt, sondern auch in Bezug auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Und nicht zuletzt ist er auch ein wichtiger Erfolgsfaktor für Frankfurt als bedeutender Wirtschaftsstandort in der Rhein-Main-Region. Das ist für uns als Stadtverwaltung sehr wichtig und macht einen Standort wie den Industriepark Höchst für mich so erfolgreich.“ Mit einem Wirkungsgrad von 93 Prozent erfüllt die ARA die strengen Auflagen des Industrieparks zum Schutz der Umwelt und übertrifft auch die gesetzlich vorgeschriebene Reinigungsleistung deutlich.

Die Anfänge der ARA liegen im Jahr 1963, als die Hoechst AG im sogenannten Technikum mit ersten Versuchen zur Abwasserreinigung begann. 1967 wurde die ARA als eigene Entwicklung in Betrieb genommen, damals war sie die einzige industrielle Kläranlage Hessens. Gebaut wurde sie ursprünglich für 50 Tonnen CSB, bereits 1977 aufgrund des zunehmenden Bedarfs auf mehr als die doppelte Kapazität erweitert. 1984 wurde die ARA mit Biohochreaktoren auf die heutige Größe ausgebaut. In dieser Anlage kommt das gesamte Abwasser des Industrieparks Höchst an.

Wie funktioniert die Abwasserreinigung? Durch die verschiedenen Betriebe der Chemie- und Pharmaindustrie gibt es im Industriepark Höchst unterschiedliche Abwasserarten. „Nicht alle Abwässer sind schwer abbaubar – durch die steigende Pharmaproduktion gibt es am Standort vermehrt leicht abbaubare Abwässer, auf die wir uns in den vergangenen Jahren eingestellt haben“, sagt Eckhard Strohmeyer, Leiter der Abwasserreinigungsanlage. Im Jahr 2004 wurde die ARA so umgebaut, dass das Abwasser in einem zweistufigen biologischen Verfahren – für leicht und schwer abbaubares Abwasser – umweltgerecht, effizient und nach dem neuesten technischen Stand gereinigt wird. So kann die Anlage eine große Bandbreite an verschiedenen Abwasserarten verarbeiten.

Im Industriepark Höchst ist die ARA Teil eines Entsorgungsverbundes. Der Klärschlamm, der am Ende der Abwasserreinigung übrig bleibt, wird nachhaltig verwertet und in der Co-Fermentationsanlage für die Produktion von Biogas genutzt, das nach einer Reinigung zum Teil als Bioerdgas in das Netz der Mainova eingespeist wird. Das restliche bei der Vergärung entstehende Biogas wird zur Erzeugung von Strom und Dampf verwendet. Anschließend wird der verbliebene Schlamm entwässert und in der Klärschlammverbrennungsanlage verbrannt. Ursprünglich wurde die ARA als eine komplett offene Anlage nahe der Werksgrenze in Betrieb genommen. Um die Belastung für die Anwohner weitestgehend zu minimieren, hat Infraserv Höchst in den vergangenen Jahren drei Millionen Euro investiert. So wurden die geruchsverursachenden Bereiche vollständig abgedeckt oder eingehaust und auch die Abluft der ARA wird verbrannt. infraserv

Aus trüber Brühe wird klares Wasser

Aus trüber Brühe wird klares Wasser

Infraserv-Geschäftsführer Joachim Kreysing (links) und Verkehrsdezernent Klaus Oesterling.

Infraserv-Geschäftsführer Joachim Kreysing (links) und Verkehrsdezernent Klaus Oesterling.

VdK

VDK

Hilfe beim Ausfüllen

Der VdK-Ortsverband Sindlingen bietet zweimal im Monat eine offene sozialrechtliche Sprechstunde zum Schwerbehindertenrecht sowie Hilfe bei Kur- und Wohngeldanträgen an.

Im Oktober sind die Berater am Freitag, 6., und Freitag, 20. jeweils von 16 bis 18 Uhr in dne Räumen des Frankfurter Verbands, Edenkobener Straße 20a, anzutreffen. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Jedoch sollten Hilfesuchende den letzten Bescheid des Versorgungsamtes, ärztliche Unterlagen, beziehungsweise eine Liste (Namen, Anschrift) der behandelnden Ärzte mitbringen.

VdK-Mitglieder sollten ihren Mitgliedsausweis (Chipkarte) bereithalten, ausländische Mitbürger einen gültigen Pass mitbringen.

Zum Ruderdorf

Die gemeinsame Monatswanderung von Touristenclub und VdK Sindlingen führt am Sonntag, 15. Oktober, zum Ruderdorf. Die Anreise erfolgt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Abfahrt ist um 9.15 Uhr an der Haltestelle Westenberger Straße (Rewe) mit dem 54-er Bus und um 9.32 Uhr am Sindlinger Bahnhof mit der S-Bahn. Wer mitmöchte, wird gebeten, sich bis 7. Oktober bei Bruno Ohlwein, Telefon 37 32 67, anzumelden.

Jubilarenehrung

Die Herbst-Mitgliederversammlung des VdK mit Jubilarenehrung beginnt am Samstag, 28. Oktober, um 15 Uhr im Turnerheim (Farbenstraße 85 a). Der Vorstand bittet zwecks Planung bis zum 21. Oktober um Anmeldung bei Renate Fröhlich, Telefon 37 12 93.

Für Frauen in Not

Für Frauen in Not

nachbarschaft Frischhalteclub spendet

Der „Frischhalteclub“ des Nachbarschaftsbüros Sindlingen überreichte im Rahmen des Frauen-Frühstücks in der Ludwig-Weber-Schule eine Spende von 808 Euro an den Verein Frauen helfen Frauen.

Der „Frischhalteclub“ ist eine Gruppe ehrenamtlich engagierter Frauen aus Sindlingen, die im Rahmen des Frankfurter Programms „Aktive Nachbarschaft“ verschiedene Veranstaltungen mitgestalten. Gespendet wurden die Einnahmen, die auf den Nachbarschaftsfesten in der Hermann-Brill-Straße durch den Verkauf von Kuchen und Salat zusammengekommen sind. „Wir wollten dieses Geld einem guten Zweck zu Gute kommen lassen“, berichtet Christa Sepe, eine der ehrenamtlich engagierten Frauen. Quartiermanagerin Sandra Herbener hat das gerne aufgegriffen und Kontakt zum Verein „Frauen helfen Frauen“ hergestellt.

Christa Wellershaus, Mitarbeiterin von „Frauen helfen Frauen“, stellte während des Frauen-Frühstücks die Arbeit des Vereins vor. Sie informierte über die Themen „Gewalt in Beziehungen“ und „Rechte und Hilfsmöglichkeiten in Notsituationen“. Unter den rund 20 anwesenden Frauen wurde lebhaft diskutiert und nachgefragt. So gibt es allein in Frankfurt drei Frauenhäuser, bundesweit über 400, in denen Frauen Hilfe finden können.

Der Verein „Frauen helfen Frauen Frankfurt e.V.“ wurde 1967 gegründet. Er stellt misshandelten Frauen und ihren Kindern eine vorübergehende Unterkunft im Frauenhaus zur Verfügung, bietet Beratungen auch außerhalb des Frauenhauses an und betreibt Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit.

Kontakt: Beratungsstelle: Telefon (069) 48 98 65 51; Frauenhaus: Telefon (0610) 48 311; E-Mail: info@frauenhaus-ffm.de

Spende für Frauen in Not: (stehend, von links): Edeltraud Karell, Christa Neuser, Christa Wellershaus, Christa Sepe, Samira H., Sandra Herbener, Monika Calzolari, Almaz Tarekee, (vorne, von links) Tshynensa Teklu und Ferdos Ahmed. Foto: Ute Petersen

Spende für Frauen in Not: (stehend, von links): Edeltraud Karell, Christa Neuser, Christa Wellershaus, Christa Sepe, Samira H., Sandra Herbener, Monika Calzolari, Almaz Tarekee, (vorne, von links) Tshynensa Teklu und Ferdos Ahmed. Foto: Ute Petersen

Katholische Kirche

„Gesund leben und mobil bleiben“ ist ein Vortrag überschrieben, den ein Vertreter des Arbeiter-Samariter-Bundes am Donnerstag, 12. Oktober, im katholischen Gemeindezentrum St. Dionysius in der Runde „Aktiver Donnerstag“ hält. Beginn ist um 15 Uhr.

Zwei Wochen später, am Donnerstag, 26., treffen sich die Senioren um 16.30 Uhr zum Raclette-Essen.

Der Seniorenclub feiert am Mittwoch, 18. Oktober, ein zünftiges Oktoberfest auf hessisch: Ab 15 Uhr gibt es Brezeln und Äppelwoi im katholischen Gemeindehaus St. Dionysius.

Zum Oktoberfest bittet auch die Kolpingfamilie, und zwar am Freitag, 20.Oktober, nach einer Rosenkranzandacht, die um 18 Uhr beginnt.

Was den Bayern ihr Festbier, ist den Hessen ihr Apfelwein. Etliche Sindlinger keltern ihn noch immer selbst. Aber wer stellt den besten Apfelwein her? Das wird am Samstag, 21. Oktober, ganz demokratisch ermittelt. Nach dem feierlichen Kirchweih-Gottesdienst in St. Dionysius findet im Gemeindehaus nebenan eine Verkostung und Bewertung statt, an deren Ende der diesjährige Sindlinger Apfelweinkönig ermittelt wird.

Der Kinderbibeltag der katholischen Gemeinde findet am Samstag, 4. November, von 10 bis 16 Uhr in Zeilsheim statt.

Wenn die Sirenen heulen: Neue Notfallbroschüre

Wenn die Sirenen heulen: Neue Notfallbroschüre

Zurzeit erhalten die Bürger im Frankfurter Westen sowie in Kelsterbach Post vom Industriepark. Die Standortbetreibergesellschaft Infraserv Höchst hat die Broschüre „Wie Sie sich und andere bei Chemieunfällen schützen können“ aktualisiert. Sie enthält Hinweise zum richtigen Verhalten im Falle eines Sirenenalarms, Informationen zu den in den Industriepark genutzten Stoffen sowie wichtige Telefonnummern, Kontakt- und Onlineadressen. Die Verteilung soll bis zum 9. Oktober abgeschlossen sein. Anwohner, die bis dahin keine Broschüre erhalten haben, können diese beim Bürgertelefon des Industrieparks unter der Rufnummer 069/305–4000 oder per Mail unter kommunikation@infraserv.com anfordern. Die Broschüre ist 44 Seiten stark und informiert über die verschiedenen Meldekategorien sowie die Frequenzen der Rundfunksender, über die Warnhinweise veranlasst werden. Sie enthält auch Informationen zu den ansässigen Unternehmen. Die wichtigsten Gefahrstoffe und Gefährdungsmerkmale werden ebenfalls beschrieben. Die Broschüren beinhalten jeweils eine Mini-Info mit wichtigen Telefonnummern und Hinweise zu den Sirenensignalen im Scheckkarten-Format und ein mehrsprachig verfasstes Faltblatt mit den wichtigsten Warnhinweisen und Informationen.

Mord in der Nachbarschaft

Mord in der Nachbarschaft

Buchstütze Autorinnen lesen aus ihren Regionalkrimis

Von einer der bestbesuchten Lesungen seit Vereinsgründung sprach der Vorstand des Fördervereins Buchstütze nach einer Krimilesung Ende September in der Stadtteilbibliothek. Zwei Autorinnen aus der Region waren zu Gast: Elke Heinze aus Höchst und Iris Otto aus Liederbach.

Nach zahlreichen Kurzgeschichten legte Iris Otto im letzten Jahr ihren ersten Krimi vor: „Mord kommt vor dem Fall“. In einem Taunus-Bad liegt morgens die erfolgreiche Turmspringerin Sarah Müller tot auf dem Dreimeterbrett. Der junge Bademeister Marius macht sich mit der etwas wunderlichen älteren Dame Rosalie auf Mördersuche und stößt auf einen Sumpf aus Korruption, Vetternwirtschaft, Betrug und Eifersucht.

Für die „waschechte Höchsterin“ Elke Heinze war es an diesem Abend die erste Lesung überhaupt. Bei ihrem „Mord in der Schwanheimer Düne“ gehen zwei ganz unterschiedliche, aber sympathische Ermittler dem Mord an einer leichtbekleideten jungen Dame nach. Die ehemalige Zahnärztin Heinze beschreibt ihren Roman „als eine Mischung aus Kriminal- und Liebesroman“ und tatsächlich knistert es schon im ersten Kapitel zwischen dem Kommissar und der Leichenfinderin Bea.

Beide Autorinnen schilderten anschließend ihre ganz unterschiedlichen Wege, die sie zum Schreiben brachten.

Während Iris Otto schon als Schülerin ein Theaterstück schrieb, das sogar zur Aufführung kam, veröffentlichte Elke Heinze zunächst eine Kurzgeschichte aus der Welt des Bohrens für ihre Zahnarztkundschaft.

Zu beiden Krimis ist die Fortsetzung in Kürze abgeschlossen (Otto), beziehungsweise gerade erschienen (Heinze).

Sicher können sich die Sindlinger Bücherfreundinnen und -freunde schon auf eine neue Leserunde mit den beiden sympathischen Autorinnen freuen, so sicherte es zumindest der Förderverein nach diesem gut besuchten Abend zu. mg

Krimis, die in der Nachbarschaft spielen, stellten Elke Heinze und Iris Otto vor. Foto: Michael Sittig

Krimis, die in der Nachbarschaft spielen, stellten Elke Heinze und Iris Otto vor. Foto: Michael Sittig

Ludwig-Weber-Schule Schüler sammeln regelmäßig Müll

Ein Dank fürs Mitmachen

Ludwig-Weber-Schule Schüler sammeln regelmäßig Müll

Goldene Greifzangen und 200 Euro erhielten die Ludwig-Weber-Schule und die Höchster Kita „Kinderbande“ vom hessischen Umweltministerium. Damit wurden die Bemühungen der Grundschule und des Kindergartens um Sauberkeit gewürdigt.

Seit mindestens sieben, acht Jahren beteiligt sich die Weber-Schule an der Aktion „Sauberhafter Schulweg“. Jedes Jahr kurz vor den Sommerferien schwärmen die Schüler aus und räumen auf: auf dem Schulhof, in der nahen Umgebung, auf dem Ampel-Spielplatz an der Bahnstraße. Ausgerüstet mit Greifzangen, Handschuhen und Müllsäcken tragen sie im Schnitt an diesem einen Tag 70 bis 80 Kilogramm Müll zusammen. Der besteht überwiegend aus Kleinigkeiten wie Bonbonpapierchen, Zigarettenkippen, Plastikfetzen oder Pappbechern. „Die Schüler erleben, dass viele kleine Abfälle in der Summe einen großen Abfallberg erzeugen“, sagt Schulleiterin Fatima Oturak-Pieknik. Ganz im Sinn der Umwelterziehung werde ihnen bewusst, dass alle einen Beitrag leisten können und ein sauberer Stadtteil viel schöner aussieht. Unterm Strich werden die Schüler so für das Problem der Vermüllung sensibilisiert. „Sie sehen, wieviel Unrat selbst auf kleinen Flächen herumliegt“, erläutert der stellvertretende Schulleiter Martin Stojan. Und sie erleben, wie sich ohne viel Aufwand viel für die Umwelt tun lässt. An der landesweiten Umweltkampagne „Sauberhafter Schulweg“ beteiligen sich im Schnitt rund 22 000 Schüler, am „Sauberhaften Kindertag“ machten dieses Jahr mehr als 10 000 Kinder mit. Die Ehrenamtskampagne der Landesregierung „Gemeinsam aktiv“ verlost jedes Jahr Geldbeträge unter allen Teilnehmern. Zum ersten Mal kamen nun die Weber-Schule und Kita Kinderbande in den Genuss. Im Musikraum der Schule begrüßten Schulleiterin Oturak-Pieknik, Lehrerin Dorothea Lauer, die Klassensprecher sowie Vertreter der Kita Tanja Schmitt vom hessischen Umweltministerium, Claudia Gabriel von der Stabsstelle Sauberes Frankfurt und Julla Hameister vom Projektbüro „Sauberhaftes Hessen“. Sie dankten den Einrichtungen für ihr Engagement und überreichten Geld und Greifzangen. hn

Der Umgang mit Müllsammelgeräten ist den Grundschülern in Sindlingen-Nord vertraut: Seit vielen Jahren beteiligt sich die Ludwig-Weber-Schule an der Aktion „Sauberhafter Schulweg“. Foto: Michael Sittig

Der Umgang mit Müllsammelgeräten ist den Grundschülern in Sindlingen-Nord vertraut: Seit vielen Jahren beteiligt sich die Ludwig-Weber-Schule an der Aktion „Sauberhafter Schulweg“. Foto: Michael Sittig

 

Erwachsene sagten ab

Vereinsring 2017 gab es keinen Umwelttag

Umweltschutz beginnt bei jedem Einzelnen – mit diesem Ansatz wollen das Hessische Umweltministerium und der Förderverein Sauberhaftes Hessen Bürgerengagement und Umweltbewusstsein stärken. Im Zentrum der Umweltaktion stehen vier Aktionstage: der Sauberhafte Frühlingsputz, der Sauberhafte Schulweg, der Sauberhafte Kindertag und der Sauberhafte Geschäftstag. Beteiligten sich vor fünf Jahren rund 70 000 Menschen daran, waren es in diesem Jahr nur noch rund 50 000. In Sindlingen war bislang neben der Weber-Schule die Arbeitsgemeinschaft der Sindlinger Ortsvereine in Sachen Sauberkeit aktiv.

In diesem Jahr fiel der so genannte Umwelttag, bei dem Bürger in der Gemarkung aufräumen, aus. Ob er 2018 wieder organisiert wird, entscheiden die Vereinsvertreter in ihrer Mitgliederversammlung. hn

Sindlinger Monatsblatt September 2017

Sindlinger Monatsblatt September 2017

Die Ausgabe September 2017 des Sindlinger Monatsblatt steht hier zum Download bereit:

Sindlinger Monatsblatt September 2017

Raritäten aus den Hallen der Feuerwehren

Raritäten aus den Hallen der Feuerwehren

Jubiläum Fahrzeugschau der Superlative auf der Hoechster Farbenstraße

Eine Ölspur, ein Schwelbrand in einer Schaltanlage, eine verqualmte Lagerhalle, ein mit giftigem Staub bedeckter Mensch oder ein brennendes Flugzeug: Für alles gibt es Spezialisten bei der Feuerwehr. Und die haben Spezialfahrzeuge.

Wie die aussehen, konnte jeder am letzten August-Wochenende beim Bummel über die Hoechster Farbenstraße aus der Nähe sehen. Die Freiwillige Feuerwehr Sindlingen organisierte zu ihrem 125-jährigen Bestehen sowie dem 30-jährigen Bestehen ihrer Jugendfeuerwehr eine Fahrzeugschau der Superlative.

„Wir sind überall auf große Bereitschaft gestoßen“, freut sich Sascha Fölsing, Vorsitzender des Sindlinger Feuerwehr-Fördervereins. Befreundete Wehren, die Berufsfeuerwehr und die großen Nachbarn Industriepark und Flughafen schickten Personal und Fahrzeuge. Auch der Arbeiter-Samariter-Bund, das Technische Hilfswerk und die Autobahnpolizei mit ihrem unauffälligen, aber 300-PS-starken Auto beteiligten sich.

Ingesamt 32 Fahrzeuge, vom kleinen Feuerwehr-Quad für Einsätze in Parkhäusern und Wäldern bis zu riesigen Spezialfahrzeugen von Flughafen und Industriepark lockten viele Hundert Besucher auf die Festmeile. Die meisten fotografierten fleißig. „Wir hatten Anfragen aus Köln, Münster und Mannheim“, berichtet Wehrführer Sven Sommerschuh von großem Interesse bundesweit.

„Das ist der Hammer“

Kein Wunder. „Es ist der Hammer, was die Sindlinger hier auf die Beine gestellt haben“, anerkannte Daniel Volk von der Freiwilligen Feuerwehr Hattersheim, die mit ihrer 30 Meter hoch reichenden Drehleiter einen Blickfang setzte. „Hier stehen viele schöne und interessante Fahrzeuge“, urteilte Karl Sommerschuh, Ehrenmitglied der Sindlinger Feuerwehr, während er sich auf ein Schwätzchen zu Ralf Keine setzte, Vorsitzender des Feuerwehr-Geschichts- und Museumsvereins. Der steuerte den kastenartigen Prototyp eines Löschfahrzeugs Baujahr 1987 bei, der sich nicht bewährt hat und erst als Wasserspielfahrzeug, dann im Museum endete.

Technikfreunde und Feuerwehrbegeisterte wussten kaum, wo sie anfangen sollten. Da baute die Freiwillige Feuerwehr Praunheim ein Dekontaminationszelt auf, stellte die Berufsfeuerwehr Wiesbaden ihr Ölspurbeseitigungsfahrzeug vor, die „Taucherwache“ aus dem Frankfurter Osten ein Fahrzeug mit einem Boot auf dem Dach und die Frankfurter Berufsfeuerwehr neben anderem ein Riesen-Gebläse, mit dem sich Rauch wahlweise absaugen oder ausblasen lässt und das sogar für U-Bahn-Schächte geeignet ist.

Zwei echte Raritäten bildeten die Höhepunkte am ortsauswärtigen Ende der Ausstellung. Das Flugfeldlöschfahrzeug des Flughafens muss „sehr schnell sehr viel Wasser, Schaum und Pulver transportieren und löschen“ können, sagt Manfred Gundel, Hauptbrandmeister bei der Flughafenfeuerwehr. Zwölf dieser 12 Meter langen Riesenautos stehen in den vier Wachen des Flughafens. Im Notfall müssen sie innerhalb von drei Minuten am Einsatzort sein, und im Normalfall verlassen sie das Gelände nicht.

Das gilt auch für das Universallöschfahrzeug des Industrieparks Hoechst (Siehe Bericht auf Seite 4). Im Fall eines großen Brandes käme dazu der nagelneue „Abrollbehälter“, ein mobiler Besprechungsraum für die Einsatzleitung, zum Zug. „Eins von vielen Fahrzeugen, die man vorhalten muss und hoffentlich nie braucht“, sagt Jürgen Gottschalk, Ausbildungsleiter der Werksfeuerwehr. Er warb, ebenso wie die Flughafenfeuerwehr, um Auszubildende: „Im nächsten Jahr haben wir sechs Ausbildungsplätze bei der Werksfeuerwehr zu vergeben“, sagte er.

„Beeindruckend, was es alles gibt“, fand Heike Jost aus Nied. „Die Jungs sind hin und weg“, sagte Barbara Schaffrath aus dem Nordend. Sie war eigens der Kinder zuliebe zu der Fahrzeugschau gekommen. Selbst Feuerwehrleute waren beeindruckt. „Es ist immer spannend, Fahrzeuge zu sehen, die nicht alltäglich sind“, drückte Normann Kämper von der Feuerwehr Lippstadt aus, was viele zu einem Ausflug nach Sindlingen bewogen hat. Insgesamt dürften rund 2000 Menschen die Ausstellung besucht haben, schätzt Wehrführer Sven Sommerschuh. „Es war ein voller Erfolg. Für uns war es anstrengend, aber es war wunderschön“, bilanziert er. hn

Blick über die Ausstellung: 32 Feuerwehrfahrzeuge lockten rund 2000 Besucher an. Fotos: Heide Noll

Blick über die Ausstellung: 32 Feuerwehrfahrzeuge lockten rund 2000 Besucher an. Fotos: Heide Noll

Klein, aber oho: Das Feuerwehr-Quad der Freiwilligen Feuerwehr Weiterstadt kommt hin, wo größere Löschwagen passen müssen.

Klein, aber oho: Das Feuerwehr-Quad der Freiwilligen Feuerwehr Weiterstadt kommt hin, wo größere Löschwagen passen müssen.

Als die Kerb noch Rummel war

Als die Kerb noch Rummel war

Geschichtsverein Der Stadtteilkalender 2018 ist da

Eine alte Ansichtskarte aus Sindlingen schmückt das Titelblatt des neuen Stadtteilkalenders 2018, den der Sindlinger Geschichtsverein traditionsgemäß während des Ranzenbrunnenfests vorstellte. Der Kalender enthält wieder eine Sammlung von Fotografien aus der jüngeren Vergangenheit des Ortes. So wecken die Fotos Erinnerungen zum Beispiel an das ehemalige Kolonialwarengeschäft Ilg am Richard-Weidlich-Platz oder an den Kerbeplatz am Mainufer. Besonders stolz sind die Herausgeber auf ein seltenes Foto, nämlich einen Blick in den prächtigen Salon der Villa Meister. Ein Farbbild erinnert an die alte Farbenstraße zwischen Sindlingen und Hattersheim, bevor sie dem „Flughafenzubringer“ zum Opfer fiel. Insgesamt hat der Kalender 12 Bilder. Er ist in verschiedenen Sindlinger Geschäften für sieben Euro zu haben: bei ehemals Axel Wagenknecht, Nikolaus Moos, Anneliese/Fritz Hedtler. df

Da verdiente der Rummelplatz noch seinen Namen! Zur Kirchweih gab es früher eine Kirmes mit vielen Attraktionen am Sindlinger Mainufer. Das Foto entstand Anfang der 60-er Jahre, noch vor dem Bau der Farbwerksbrücke. Foto: Archiv Heimat- und Geschichtsverein

Da verdiente der Rummelplatz noch seinen Namen! Zur Kirchweih gab es früher eine Kirmes mit vielen Attraktionen am Sindlinger Mainufer. Das Foto entstand Anfang der 60-er Jahre, noch vor dem Bau der Farbwerksbrücke. Foto: Archiv Heimat- und Geschichtsverein