Category: Sindlinger Monatsblatt

90 Jahre SKV – 101 Dalmatiner grüßen mit Wau Wau

Sindlinger Karnevalverein

90 Jahre SKV – 101 Dalmatiner grüßen mit Wau Wau

Am Rosenmontag ist dank Kinderumzug Straßenfastnacht

So ein Polizeiauto ist doch langweilig. Da muss Farbe ran, denkt sich ein kleiner Frechdachs und besprüht den Wagen, der Zugmarschall Michael Czich folgt, mit Sprayluftschlangen. Andere Zuschauer werfen Konfetti, umgekehrt geizen die Teilnehmer des Frankfurter Kinderfastnachtszugs nicht mit Bonbons und anderen Gaben.
Fröhlich und bunt, wenn auch mit weniger Teilnehmern als im vergangenen Jahr lief der Zug durch Sindlingen, den der Erste Sindlinger Karnevalverein unter Federführung von Michael Czich organisiert hatte.
Die „Sechs Freunde“, bislang immer dabei, mussten dieses Mal aufgrund persönlicher Umstände passen. „Nächstes Jahr machen wir aber wieder mit“, verspricht Holger Wunner. Kurzfristig fielen zudem die „Frankfurter Herolde“ aus. Der Fanfarenzug war nicht spielfähig, weil zu viele Aktive ausfielen. So schmolz der Kinderumzug auf 13 Nummern, von denen der SKV alleine drei stellte: Die Frauengruppe in ihren bunten Kostümen, die Garden „Giants“ und „Purzel“, betreut von den „Firestars“ in ihren lustigen Hühnerkostümen, und die „Tanzkäfer“, die mit dem Kinderprinzenpaar Celina und Nicolai auf dem Prunkwagen mitfuhren.
Wenn es auch weniger Zugnummern waren – die einzelnen Gruppen beeindruckten mit hohen Teilnehmerzahlen, vor allem die konfessionellen Kindergärten. St. Kilian, das seit der Erweiterung 2013 mehr als 120 Kinder betreut, bot rund 100 kleine und große Seemänner auf. „Die Nordsee-Matrosen von Kilian-Strand“ liefen hinter einem Segelboot und ihrer Kapitänin, Leiterin Angelika Mayer, her und sangen das eigens getextete Lied „An der Kilianküste“. St. Dionysius stellte Prinzessinnen, Elche und Schneemänner in Anlehnung an den Film „Die Eiskönigin“ dar. Die ebenfalls katholische Kita St. Stephan aus Zeilsheim zeigte sich in Nachtgewändern und Schlafmützen: „Wir sind besonders ausgeschlafen“. Das könnten auch die Turnkinder vom Turnverein Sindlingen von sich behaupten. Sie waren im Stil von Figuren aus den Pippi- Langstrumpf-Erzählungen verkleidet, verteilten Goldstücke aus Schokolade und verkündeten: „So kunterbunt geht’s beim TVS rund“.
Auf Weiß mit schwarzen Punkten setzten Kinder, Eltern und Erzieherinnen der evangelischen Kindertagesstätte in der Gustavsallee. Sie gingen als „101 Dalmatiner“, – Wau (wow), Wau (wow), Wau (wow). Dafür vergaben die Juroren Henning Brandt (Verwaltungsstellenleiter Höchst), Kirsten Mayer (Infraserv) und Alfons Gerling (CDU) die meisten Punkte, so dass die evangelischen Dalamtiner den Preis für die schönste Gruppe erhielten. Auf Platz Zwei landete St. Kilian, auf Platz Drei St. Dionysius.
Musik steuerte der Heddernheimer Jugendmusikzug bei, der bereits zum zehnten Mal mitlief und dafür geehrt wurde. Auch der Musikzug Blaugold Schwanheim ist seit Jahren mit von der Partie. Er bildet eine Spielgemeinschaft mit dem Musikzug der TG Bad Soden und stellte ein klangstarkes Ensemble in bunten Kostümen.
Zum ersten Mal dabei war die Frankfurter Karnevalgesellschaft Oberrad „Die Eulen“. Ihre Kindergarde besteht überwiegend aus Zeilsheimer Mädchen, die auch in Zeilsheim trainieren. „Der Zugmarschall hat mich beim Froschbrunnenfest angesprochen und zum Zug eingeladen“, berichtet Jugendwart Thomas Brunner: „Es ist ja nicht weit, da bot es sich an mitzumachen“.
Die Freiwillige Feuerwehr Sindlingen sorgte mit neun Mann dafür, dass kein Kind im Eifer der Jagd nach den Bonbons unter die Räder kam. Das Rote Kreuz Zeilsheim leistete den Sanitätsdienst, die Frankfurter Entsorgungs- und Service-GmbH (FES) kehrte auf. So waren schon kurz hinter dem Zug die Straßen gleich wieder frei von Konfetti und Sprayluftschlangen. An vielen Häusern dagegen hingen auch anderntags noch bunte Luftballons und Luftschlangen. „Das gehört doch dazu“, findet Kurt Henrich aus dem Lachgraben. Er hofft, dass es auch im nächsten Jahr einen Kinderzug geben wird. Angesichts der von Jahr zu Jahr sinkenden Teilnehmerzahl werden immer wieder Befürchtungen laut, dass damit bald Schluss sein könnte. „Das ist schon ein Ereignis für Sindlingen. Es wäre schade, wenn es das nicht mehr gäbe“, findet Zuschauer Axel Wagenknecht. „Sie sollten es so lange wie möglich weitermachen“, wünscht sich Kurt Henrich. „Alle wollen es. Also machen wir weiter, da sind wir eisern“, verspricht Michael Streubel, Vorstandsvorsitzender des SKV. „Ja, wir wollen es nächstes Jahr wieder machen“, versichert auch Michael Czich. Der Zugmarschall will im Vorfeld noch mehr Werbung machen und hofft, dass auch wieder mehr Teilnehmer aus anderen Stadtteilen nach Sindlingen kommen, so wie 2002, als der SKV den ersten Frankfurter Kinderumzug mit 21 Vereinen und Gruppen ausrichtete. hn

101 Dalamtiner vom evangelischen Kindergarten gewannen den Preis für die schönste Gruppe.

101 Dalamtiner vom evangelischen Kindergarten gewannen den Preis für die schönste Gruppe.

Die Frauengruppe des SKV war ganz in ihrem Element.

Die Frauengruppe des SKV war ganz in ihrem Element.

Helau, Ihr Sindlinger: In der Bahnstraße standen die Zuschauer dicht an dicht.

Helau, Ihr Sindlinger: In der Bahnstraße standen die Zuschauer dicht an dicht.

Viele Pippis und ein paar Piraten liefen für den TVS beim Umzug mit.

Viele Pippis und ein paar Piraten liefen für den TVS beim Umzug mit.

Sie winkten den Fastnachtern von oben zu: Marianne und Rainer Michael mit den Puppen Tommy und Lisa.

Sie winkten den Fastnachtern von oben zu: Marianne und Rainer Michael mit den Puppen Tommy und Lisa.

Diese Dalmatiner vom evangelischen Kindergarten freuten sich über die Würstchen.

Diese Dalmatiner vom evangelischen Kindergarten freuten sich über die Würstchen.

Kesse Matrosinnen trommelten den Takt zum Lied „An der Kilianküste, am Sindlinger Strand“

Kesse Matrosinnen trommelten den Takt zum Lied „An der Kilianküste, am Sindlinger Strand“

Praktisch, so ein Beutel! Da passt eine ganze Handvoll Kamellen auf einmal rein.

Praktisch, so ein Beutel! Da passt eine ganze Handvoll Kamellen auf einmal rein.

Sommersprossen und karottenrote Haare: Das kann nur Pippi Langstrumpf vom Turnverein sein.

Sommersprossen und karottenrote Haare: Das kann nur Pippi Langstrumpf vom Turnverein sein.

Als Marienkäfer mischten (von links) Kerstin Brüschke, Maria Käfer, Sonja Gutmann, Biggy Koob und Diana Steuer bei der Fastnacht mit.

Als Marienkäfer mischten (von links) Kerstin Brüschke, Maria Käfer, Sonja Gutmann, Biggy Koob und Diana Steuer bei der Fastnacht mit.

Eine der Eisköniginnen vom Kindergarten St. Dionysius.

Eine der Eisköniginnen vom Kindergarten St. Dionysius.

Eine der Eisköniginnen vom Kindergarten St. Dionysius.

Eine der Eisköniginnen vom Kindergarten St. Dionysius.

Als „Jelly Belly“-Geleeböhnchen waren diese Fastnachterinnen unterwegs.

Als „Jelly Belly“-Geleeböhnchen waren diese Fastnachterinnen unterwegs.

Die nächste Bischöfin kommt aus Sindlingen – Fastnachter nehmen sich und das Bistum auf die Schippe

Katholische Gemeinde

Die nächste Bischöfin kommt aus Sindlingen

Fastnachter nehmen sich selbst, den pastoralen Raum und sogar das Bistum auf die Schippe – Tolle Tänze, super Stimmung

Wenn beim Finale alle Mitwirkenden auf der Bühne stehen, ist der Saal halb leer – die katholische Fastnacht ist von der Gemeinde für die Gemeinde, und um die Gemeinde kreisen auch viele der selbst verfassten Vorträge wie am Ende die Polonäse um die Tischreihen.
Willi Stappert zum Beispiel ist so etwas wie der inoffizielle Protokoller. Kleine Schwächen der Pfarrer oder Besonderheiten des Pastoralen Raums nimmt er plaudernd, im Bütten-Stil oder singend ebenso auf die närrische Schippe wie die Nachbarn („Pfarrer Sauer hat uns Zeilsheim näher gebracht, die sind dort Mensch geworden – wer hätte das gedacht!“) oder aktuelle Ereignisse. Gleiches gilt für die „Tratschweiber“ Manuela Teske und Monika Schuhmann, deren Kalauer häufig auf Kosten ihrer Ehemänner gingen und vom Publikum mit einigem „Uiuiui, auauau“ kommentiert wurden.
Die Katechetinnen Woltera Reinhardt, Christine Krämer, Katja Kronz, Claudia Lamargese und Helga Franken widmeten sich als „Domkapitel“ dem verwaisten Bischofssitz in Limburg. Zunächst legten sie dar, warum der nächste Bischof aus Sindlingen kommen muss – unter anderem wegen dem tollen, selbst gemachten Apfel-Messwein. Dann schickten sie Vorschläge zum Franz nach Rom. Der wollte aber weder die Pfarrer, noch Säulen der Gemeinde wie Wolfgang Schuhmann („Der kann tief fallen und steht wieder auf“, in Anspielung auf seinen Sturz beim Weihnachtsbaumschmücken vor zwei Jahren), Albrecht Fribolin („Als Schneeflöckchen geht er über körperliche und Geschmacksgrenzen hinweg“) oder Willi Stappert („der von der Scholle kommt“) auf dem Thron sehen. Letztlich entschied der „Heilige Geist“ Harald Fischer, der erleuchtet durch den abgedunkelten Saal schritt und glitzernden Staub in die Luft war über – Rita Schneider. „Die Katholen wollen sich ’ne Frau als Bischof endlich holen, das finden auch die meisten ganz okay, nur Opus Dei tut das leider weh“, sang das Domkapitel und setzte Rita Schneider die Mitra auf. Die spielte gerne mit, obwohl sie nicht eingeweiht war.
Albrecht Fribolin schilderte in einer Büttenrede als „Dalles- und Kerchplatzgucker“ ausführlich „die absonderlich Geschicht“ von Beschaffung und Platzierung der Sindlinger Weihnachtsbäume: „E einfach Sach, wie mer so secht, un hinnerher ist’s keinem recht“. Wahlkampf in eigener Sache machte Sonja Peters. Vergangenes Jahr noch „die einzige und wahre Ebbelwoikönigin“ von Sindlingen, musste sie den Absturz ihrer Männer Jörg Peters und Stefan Daube in die Bedeutungslosigkeit (Platz 9 von 13) hilflos miterleben: Sie ließen sie nicht in den Keller, aber mit dem, was „mein Oberschlauer“ zusammenbraute, „kann mer net gewinne!“. Traurig schilderte sie den Abstieg vom „Idol für Millionen“ in „Depressionen“ – vom Frankfurter Hof ins „Loch“, vom Stargast zur Clofrau. Doch „im Oktober habt Ihr wieder die Wahl. Wenn Ihr mich wieder zur Königin macht, fließt Ebbelwoi im Ranzebrunne Tag und Nacht“, versprach sie. „Ach, wenn ich’s noch wie früher könnt“, seufzte der 71-jährige Jupp Riegelbeck, „Des Gärtners Fluch“ schilderte Renate Löllmann, als Braut und Bräutigam in einer Person amüsierte Bernhard Katzenbach aus Sossenheim. Zwischendurch tanzten die „Tanzkäfer“ des Sindlinger Karnevalvereins (trainiert von Saskia Eichhorn und Andrea Schröder) und die „Tanzraketen“ der Gemeinde (Leif und Ida Peters, Cara und Lena Hollewik, Marie Gürtler, Carolin Sommerschuh, Annika Kronz, Jana Rosius und Benedikt Reinhardt. Sonja Peters und Christine Gürtler hatten mit ihnen eine drollige „Party auf dem Bauernhof“ geübt. „Es hüpft und tanzt der junge Mann, wo’s Schneeflöckche nur kreisen kann“, witzelten die Moderatoren Bärbel Gerhards und Norbert Schulze vor dem Auftritt des Nachwuchs-Männerballetts. „Aufgepasst Ihr Damen, Frischfleisch“, zwinkerte Bärbel Gerhards verheißungsvoll: „Ihr Sixpack zeigen sie uns wieder – die Bierleader!“ Doch dann schoben sich müde Gestalten in Bademänteln, die Kapuzen über den hängenden Köpfen und auf Stöcke gestützt, in den Saal. „Die kommen wohl gerade vom Handballtraining“, ulkte eine Zuschauerin. Natürlich blieb es nicht lange dabei. Bald fielen die Mäntel und die jungen Männer tanzten in knappen Bodys, zeigten eine Michael-Jackson-Show und einen Boxkampf und wirbelten schließlich mit Helene Fischer „Atemlos“ durch die Nacht. Und bei der Zugabe flogen wieder die Hemden ins Publikum. Trainerin Luise Spahn hatte die tolle Show mit Nelson Neder, Alex Jost, Sascha Sittel, Johannes Sittig, Marcel und Daniel Gemander entworfen und einstudiert.
Könnten das die Altmeister des katholischen Männerballetts, die Herren vom Familienkreis, noch toppen? Ja, sie konnten. „So geh’n die Deutschen“, und „So geh’n die Gauchos“ tanzten die „Schneeflöckchen“ als Fußballhelden in den Saal. In wechselnden Kostümen gaben sie alles, was die Knochen hergeben, dezent angeleitet von ihren Trainerinnen Christel Fribolin und Ingrid Sittig, die die komplexeren Schrittfolgen hinten im Saal vormachten. Jubel, Trubel, Doppel-Rakete. Ausgelassen feierte die katholische Gemeinde ihre Fastnachter, und als die Mitwirkenden von der Bühne aus die Polonäse starteten, schlossen sich alle an. hn

Heiße Truppe: die „Schneeflöckchen“. Sie suchen übrigens noch ein paar Mittänzer...

Heiße Truppe: die „Schneeflöckchen“. Sie suchen übrigens noch ein paar Mittänzer…

Schunkelrunde: Das ließ sich das Publikum nicht zweimal sagen.

Schunkelrunde: Das ließ sich das Publikum nicht zweimal sagen.

Von ihren Töchtern Woltera Reinhard (links) und Christine Krämer zur Bischöfin ernannt: Rita Schneider.

Von ihren Töchtern Woltera Reinhard (links) und Christine Krämer zur Bischöfin ernannt: Rita Schneider.

Musste so manchen Hieb von den „Tratschweibern“ Manuela Teske (links) und Monika Schuhmann einstecken: Wolfgang Schuhmann.

Musste so manchen Hieb von den „Tratschweibern“ Manuela Teske (links) und Monika Schuhmann einstecken: Wolfgang Schuhmann.

Beweglich im Body: die „Bierleader“.

Beweglich im Body: die „Bierleader“.

Süße Mäuse machen mit bei der „Party auf dem Bauernhof“.

Süße Mäuse machen mit bei der „Party auf dem Bauernhof“.

Ihr Debüt in der Bütt gab „Gärtnerin“ Renate Löllmann, Norbert Schulz gratulierte.

Ihr Debüt in der Bütt gab „Gärtnerin“ Renate Löllmann, Norbert Schulz gratulierte.

Walter Schmoll (rechts) träumt von einer Frau in Weiß - Jürgen Peters.

Walter Schmoll (rechts) träumt von einer Frau in Weiß – Jürgen Peters.

Aus der Nähe betrachtet: Willi Stappert.

Aus der Nähe betrachtet: Willi Stappert.

Braut und Bräutigam in einer Person: Bernhard Katzenbach aus Sossenheim. Fotos: Michael Sittig

Braut und Bräutigam in einer Person: Bernhard Katzenbach aus Sossenheim.
Fotos: Michael Sittig

Tänze, Reden, Schunkellieder: Seniorenfastnacht lockt Besucher

Arge Sov – Tänze, Reden, Schunkellieder

Seniorenfastnacht lockt sogar Besucher vom anderen Ende der Stadt

Lustig ging es zu bei der Seniorenfastnacht der Arge Sov. Die Arbeitsgemeinschaft der Sindlinger Ortsvereine lud wie jedes Jahr ältere Bürger zu einem fastnachtlichen Nachmittag ins katholische Gemeindehaus St. Dionysius ein. Während die Vereine für den Rahmen und die Bewirtung sorgten, kümmerten sich Fastnachter vom Sindlinger Karnevalverein und aus den Reihen der katholischen Gemeinde ums Programm.
Das litt diesmal allerdings unter der Erkältungswelle. Die „Purzel“, die jüngste Garde des SKV, musste absagen, denn die Hälfte der Kinder war krank. Auch Mary Berk, Vorsitzende des Zeilsheimer Roten Kreuzes und als Büttenrednerin Stammgast, musste passen: Erkältung, Stimme weg. Immerhin konnte sie zuschauen und helfen. Das Zeilsheimer Rote Kreuz leistete den Fahrdienst für Besucher aus Sindlingen-Nord. „Wir haben elf Senioren hergebracht“, hauchte sie heiser. Als allerdings Albrecht Fribolin als „Dalles- und Kerchplatzgucker“ auch das eine oder andere Witzchen auf ihre Kosten machte, konnte sie nicht widersprechen. Das gab die Stimme nicht her.
Die Organisatoren um Andreas Rühmkorf (Vorsitzender Vereinsring), Michael Streubel (Vorstandsvorsitzender Karnevalverein) und Wolfgang Schuhmann (katholische Gemeinde) ließen sich von den Ausfällen nicht aus der Ruhe bringen. Sie stellten das Programm ein wenig um, ließen Alleinunterhalter Lothar Kleber eine Schunkelrunde extra einlegen und fanden mit Pastoralreferentin Claudia Lamargese sogar noch einen spontanen Ersatz für die Bütt‘. Als „Eine Dicke“ hatte sie die Lacher auf ihrer Seite. Elke Streubel und Heike Weil von der SKV-Frauengruppe gaben ebenso spontan das „Prinzenpaar des SKV“. Renate Metz („Die Politik“) und Jupp Riegelbeck („Der Heiratsvermittler“) standen planmäßig am Rednerpult, ebenso die beiden „Tratschweiber“ Monika Schuhmann und Manuela Teske. Zwischendurch zeigten die „Tanzkäfer“ des SKV ihren Schornsteinfegertanz, die „Tanzraketen“ der Gemeinde ihre „Party auf dem Bauernhof“. Das Solo von Tanzmariechen Jana Schröder (zehn Jahre) gefiel den überwiegend kostümierten Besuchern besonders gut, wie der Beifall bewies.
Diesmal waren übrigens nicht nur Sindlinger Senioren zu Gast. Elf Bewohner und sechs Helfer einer Senioreneinrichtung aus Eschersheim und dem Ostend hatten die Fahrt ans andere Ende der Stadt auf sich genommen, um eine richtige Seniorenfastnacht zu erleben. „Wir haben überall nach so etwas gesucht. Schließlich gab uns eine Dame von der Stadt den Tipp, in Sindlingen nachzufragen“, berichtet Stefanie Decker vom sozial-kulturellen Dienst des Franziska-Schervier-Seniorenzentrums. Sie wunderte sich ein wenig darüber, dass eine Seniorenfastnacht im ersten Stock eines Gebäudes gefeiert wird, das keinen Fahrstuhl hat. Da die Organisatoren aber darauf hingewiesen hatten, stellten sich die Besucher darauf ein. Drei Rollstuhlfahrer wurden vom Fahrdienst die Treppe hochgetragen, die anderen schafften den Aufstieg mit Unterstützung der Betreuer. Alle waren vom Programm begeistert. „Es ist schön, die Lieder zu hören, die Musik und die Stimmung“, sagte Stefanie Decker. Außerdem waren die Gäste vom alten Ortskern mit seinen Fachwerkhäusern beeindruckt. hn

Die „Tanzkäfer“ vom Sindlinger Karnevalverein.

Die „Tanzkäfer“ vom Sindlinger Karnevalverein.

„Kaa eifach Sach“: Albrecht Fribolin schilderte die Sindlinger „Christbaumkrise“.

„Kaa eifach Sach“: Albrecht Fribolin schilderte die Sindlinger „Christbaumkrise“.

175 Jahre Taunuseisenbahn

175 Jahre Taunuseisenbahn

Am 26. September 1839 begann mit der Eröffnung der ersten Teilstrecke der Taunusbahn von Frankfurt nach Höchst das Eisenbahnzeitalter in unserer Region. Bis zum 13. April 1840 war die Strecke bis nach Wiesbaden schließlich fertig gestellt, insgesamt 42 Kilometer, die in etwa 80 Minuten zurückgelegt werden konnten. Sindlingen selbst hatte in dieser Anfangszeit noch keinen Bahnhof, erst 1893 erhielt unser Ort seinen eigenen Eisenbahnhaltepunkt. Entweder in Höchst oder in Hattersheim konnten die Sindlinger zu- oder aussteigen. Infolge dieser neuen Verkehrsentwicklung stellten die „Personenpostkurse“ zwischen Frankfurt und Wiesbaden ihre Dienste ein. Briefe, Pakete und so weiter werden ab dann mit der regelmäßig verkehrenden Bahn befördert. Über diese Frühgeschichte der verkehrstechnischen Erschließung unserer Region referiert am Montag, 16. März, auf Einladung des Sindlinger Geschichtsvereins Bernhard Hager ab 19.30 Uhr im Gemeindesaal der evangelischen Kirchengemeinde(Gustavsallee). Der Eintritt ist für alle Interessierten frei. df

In der Bücherei

In der Bücherei

Bücher-Essen
„Bücher-Essen“ ist ganz einfach: Bringen Sie Ihr Lieblingsbuch mit und lesen Sie daraus vor oder lassen Sie vorlesen. Oder Sie bringen etwas zu essen mit. Wer nur zum Zuhören kommt, ist ebenfalls willkommen, und zwar am Freitag, 20. März, 19 Uhr, in der Stadtteilbibliothek Sindlingen, Sindlinger Bahnstraße 124. Gastgeber ist der Förderverein Buchstütze, der Eintritt ist frei.

Husch, husch, Herold!
Höchste Zeit, Herold! Dem Helden in dem Kinderbuch von Anke Kuhl ist kein Abenteuer zu gefährlich, nichts scheint unmöglich. Doch wird er es auch schaffen, rechtzeitig zum Geburtstag seiner Tochter zu Hause zu sein? Lesefreundin Renate Donges-Kaveh liest Kindern ab vier Jahren die Geschichte am Mittwoch, 4. März, ab 15.30 Uhr in der Stadtteilbibliothek vor.

Poesie und Apfelmus
Am 21. März ist Welttag der Poesie. Bereits am Mittwoch, 18. März, hören Kinder ab sechs Jahren die schönsten Gedichte für Kleine und Große. Lesefreundin Renate Donges-Kaveh liest ab 15.30 Uhr in der Bücherei aus dem Buch „Ich liebe dich wie Apfelmus“ von Sybille Hein.

Weg mit dem Müll! – Reinigungstag

Weg mit dem Müll! – Reinigungstag

Plastiktüten hängen in den Büschen, zerknautschte Getränkedosen, Pappschachteln und weiterer Unrat liegen entlang der Schnellstraßen im Gebüsch und an der Baustraße lagern ein zerstörter Fernsehapparat und eine Kindertrage. Keine Frage, der Sindlinger Reinigungstag scheint nötiger denn je. Zu diesem gemeinschaftlichen Aufräumen in und um Sindlingen lädt die Arbeitsgemeinschaft der Ortsvereine (Arge Sov) am Samstag, 7. März, ein. Mitglieder von Vereinen, Organisationen und Mandatsträger ziehen Handschuhe über, nehmen Mülltüten und Greifzangen und räumen auf, insbesondere an den „Müllbrennpunkten“. Im Einzelnen durchforsten sie die Ränder der Okrifteler Straße vom Vereinsheim des Karnevalvereins in Richtung Sindlingen bis zur Böschung der Schnellstraße, das Gelände rund um die TVS-Sporthalle und rund um den Sportplatz sowie die Mainwiesen in Richtung Wendehammer Farbenstraße (Loch). Was sie zusammen tragen, legen sie an eigens dafür vorgesehenen Sammelplätzen ab: in der Okrifteler Straße rechts der Kurve nach der Autobahnbrücke, an der Mockstädter Straße, Ecke Okrifteler Straße, im Wendehammer Farbenstraße 31 und an der Einfahrt zum Sportplatz in der Höchster Farbenstraße. Treffpunkte, an denen Abfallzangen und Arbeitshandschuhe ausgegeben werden, sind um 10 Uhr an der TVS-Halle in der Mockstädter Straße und am Viktoria-Heim. Die Aktion geht bis 12 Uhr und findet bei jedem Wetter statt. Im Anschluss an die Flurreinigung ist ein Imbiss in der TVS-Sporthalle – vorgesehen, zu dem alle Helferinnen und Helfer eingeladen sind.
Simobla

Sporttermine

Sporttermine

Turnen
Das Hallen-Kinderturnfest des Turngaus Frankfurt richtet der Turnverein Sindlingen am Sonntag, 8. März, in seiner Sporthalle in der Mockstädter Straße aus. Es beginnt um 10 Uhr.

Badminton
Die Badminton-Abteilung trägt zwei Punktspiele am Sonntag, 22. März, in der heimischen Halle aus. Die erste Mannschaft erwartet den VfN Hattersheim II, die zweite Mannschaft den Frankfurter BC 8. Beide Partien beginnen um 10 Uhr.

Handball
Die Mannschaften der Handball-Spielgemeinschaft Sindlingen-Zeilsheim belegen die Halle am Samstag, 7 März. Um 16.30 Uhr treten die Damen in der Bezirksoberliga Wiesbaden/Frankfurt gegen die TG Kastel an, um 18.30 Uhr spielen die zweiten Herren gegen TG Kastel III.
Am Sonntag, 15. März, trifft die männliche E-Jugend auf TV Hofheim II (14.45 Uhr) und die männliche B-Jugend auf TuS Dotzheim (16.15 Uhr). Die Herren I sind um 18 Uhr gegen TGS Langenhain II an der Reihe.
Die Aktiven kommen auch am Sonntag, 29. März, nochmal zum Zug. Um 14 Uhr eröffnen die Herren II. Spitzenreiter in der E-Klasse, gegen Verfolger HSG Neuenhain/Altenhain II den Handballnachmittag. Um 16 Uhr laufen die Damen gegen HSG Eschhofen/Steeden auf, um 18 Uhr die Herren I gegen TG Kastel II. hn

SKV: Frauen sind spitze – Weibersitzung wächst sich zur Party aus

Sindlinger Karnevalverein

Frauen sind spitze – Die „Weibersitzung“ wächst sich zur Party aus

„Ich wollt‘, ich wär ein Huhn“ – Zum Piepen war der Auftritt der „Comedian Harmonists“ Elke Streubel, Gabriele Kümmeth und Martina Grünsfelder bei der „Weibersitzung“ der SKV-Frauengruppe. Im Hühnerkostüm tanzte Ulrike Best um die Playback-Sängerinnen und setzte dem Spaß damit die Krone auf.
Die Frauenfastnacht im katholischen Gemeindehaus hatte von Anfang an den Charakter einer bunten Party. Sitzungspräsidentin Roswitha Adler begrüßte phantasievoll kostümierte, gut gelaunte Besucherinnen zu der Show, die viele Lieder zum Mitsingen enthielt. Neben Nena und Kim Wilde gab sich Udo Jürgens (in Vertretung, sozusagen) die Ehre. Als „Playbäckerinnen“ stimmten die Mitglieder der Frauengruppe Ballermann-Lieder an, die viele im Saal aus vollem Hals mitsangen. Das Männerballett „Schoppendales“ ließen die Damen nicht ohne Zugabe ziehen. Als „Dicke und Doofe“ zeigten sie eine gefällige Choreographie, die Michaela Nienaber mit ihnen erarbeitet hatte. Bei der Einzelvorstellung erhielt Claus Hoss besonders viel Applaus und begeisterte Pfiffe von der Garde „Firestars“. Er war mit den Tänzerinnen im Trainingslager gewesen und trat später noch mit ihnen im Showtanz „Zirkus“ auf. Zuvor aber musste er, wie alle anderen, wieder Hilfsdienste leisten. „Ihr dürft Euch jetzt an Eure eigenliche Arbeit machen“, sagte Rosi Adler, als der Beifall verklang: „Ab in die Küche, zum Bedienen und an die Musik“. Damit die Frauen feiern können, müssen sich die Männer an diesem einen Abend um das ganze Drumherum kümmern. Horst Best zum Beispiel bediente die Musikanlage, Vorsitzender Michael Streubel unterstützte als „Hausmeister“. Als Gäste traten der Höchster Bernd Bruch (in der Bütt) und „Dancing Disaster“ auf, die tanzenden Sportler aus Okriftel. Nach Ende des Programms ging die Party erst richtig los – und bestätigte damit Ursula Lehmann, die in ihrem Vortrag behauptet hatte: „Frauen sind spitze“. hn

Bei den Ballermann-Stimmungsliedern hielt es die Frauen nicht auf den Sitzen.

Bei den Ballermann-Stimmungsliedern hielt es die Frauen nicht auf den Sitzen.

Chapeau: die „Schoppendales“ in Dick-und-Doof-Kostüm

Chapeau: die „Schoppendales“ in Dick-und-Doof-Kostüm

„Frauen sind spitze“, fand Ursula Lehmann.

„Frauen sind spitze“, fand Ursula Lehmann.

Pieks: Elke Streubel ließ als „Comedian Harmonist“ Ballons platzen. Fotos: Michael Sittig

Pieks: Elke Streubel ließ als „Comedian Harmonist“ Ballons platzen.
Fotos: Michael Sittig

Sindlinger Monatsblatt Februar 2015

Sindlinger Monatsblatt Februar 2015

Die Ausgabe Februar 2015 des Sindlinger Monatsblatt steht hier zum Download bereit:

Sindlinger Monatsblatt Februar 2015

SKV: Ui, au, oh: bunte Fastnachts-Show

Sindlinger Karnevalverein: Ui, au, oh: bunte Fastnachts-Show

90 Jahre Narrenglück im Stil der 20er Jahre

Von Heide Noll und Michael Sittig (Fotos)

„James Bond würde sagen: Ich bin nicht geschüttelt, ich bin gerührt“. Mehr noch: „Ich bin fertig“, sagte Michael Streubel. Der Vorstandsvorsitzende des Ersten Sindlinger Karnevalclubs (SKV) steht bei den Prunksitzungen meistens an der Seite und hat ein Auge darauf, dass alles läuft. Diesmal aber hakten ihn Tänzerinnen der Garde „Firestars“ rechts und links unter und führten ihn auf die Bühne – Widerstand zwecklos. Den Elferrat um Sitzungspräsident Peter Thalau hinter sich, das närrische Publikum vor sich, erhielt Michael Streubel von Dieter Sänger den Ehrenring in Gold. Das ist die höchste Auszeichnung, die der Verein vergibt, was er selten tut. Streubel, seit 25 Mitglied, seit 1992 Schatzmeister und seit 2010 Vorsitzender des Vorstands, befindet sich nun in Gesellschaft von Dieter Sänger, dem langjährigen Zugmarschall Gerhard Krock und Bühnenregisseur Günter Hauff. Insgesamt gibt es immer nur fünf lebende Ehrenringträger, betonte Sänger die Besonderheit.
Eine weitere Besonderheit war der Auftritt von Mario Gesiarz als „Betrunkener Protokoller“. Der Mundartrezitator führte von 1993 bis 1999 und von 2001 bis 2006 als Präsident durch die Sitzungen, mischte aber seither nicht mehr aktiv mit. Aus Anlass des 90-jährigen Bestehens des SKV ließ er sich in diesem Jahr überreden. Zunächst behauptete er aber das Gegenteil: „Ich det net geeichnet sei und derf net in die Bütt enei!“ Die Narrenkappe quer auf dem Kopf, das Hemd halb heraus hängend, eine rote Nase im Gesicht, eine Flasche Apfelwein in der Hand und mit den Füßen in einer orangefarbenen Plastikwanne stehend, schimpfte er auf Vorstand und Ehrensenat, erntete ein „uiuiui, auauau“ für die Denunziation des Präsidenten als „Krümmelkacker“ und endete mit seinem Lieblingsspruch: „Bevor isch misch uffreech, is merr’s liewer egal“.
Herzlicher Applaus war ihm sicher und Peter Thalau verzieh’s ihm gern. Der Sitzungspräsident freute sich über zahlreiche Ehrengäste, den Besuch des Frankfurter Prinzenpaars Catharina-Sophie I. und Michael VII. und ein Programm, in dem die SKV-Garden einmal mehr ihre Klasse unter Beweis stellten. Die vier- bis siebenjährigen „Purzel“ summten als süße Bienchen über die Bühne, die sieben- bis neunjährigen „Tanzkäfer“ als niedliche Schornsteinfeger. Die zehn- bis vierzehnjährigen „Giants“ zeigten ebenso wie die große Garde „Firestars“ Märsche, die so leicht und fast schwebend wirkten, dass sehr viel Arbeit in der Vorbereitung stecken musste. Das gilt umso mehr für die Showtänze. „Unglaublich, wie hart die Mädels an sich arbeiten“, berichtet Claus Hoß. Er weiß es aus erster Hand, denn er war im Trainingslager dabei und – zum ersten Mal – gemeinsam mit den Firestars beim bunten, akrobatischen, mitreißenden Tanz „Zirkus“ auf der Bühne zu sehen.
Mit ihrer Show „We will rock you“ eröffnete die Zigeunergruppe der KG Hofheim die Sitzung. Unmittelbar danach gab Tanzmariechen Jana Schröder ihr Solo. In die Bütt stiegen Roswitha Adler und Renate Metz mit ihrem Vortrag „Falsch verbunden“. Als Gastredner begrüßte Thalau Andreas Will von den Sossenheimer Spritzern, den überzeugenden „Dummfrager“ Boris Meinzer von Radio FFH, Stefan Orf vom Kostheimer-Carneval-Verein und Christa Haufert von der Weiberfastnacht Karben. Die Frauengruppe schickte Martina Grünsfelder, Jolanda Schütz und Elke Streubel als „Comedian Harmonists“ nach vorn, unterstützt von Ulrike Best im Hühnerkostüm: „Ich wollt, ich wär ein Huhn“… Einen Kontrapunkt zum Gardetanz setzte das Männerballett in einer Adaption von Dick und Doof zu Charleston-Musik. Damit griffen sie das Motto der diesjährigen Kampagne auf: „Die 20er die sind zurück, 90 Jahre Narrenglück“.

Krönender Abschluss einer tollen Zirkusshow: die Firestars.

Krönender Abschluss einer tollen Zirkusshow: die Firestars.

Die „Tanzkäfer“ tanzten als Schornsteinfeger.

Die „Tanzkäfer“ tanzten als Schornsteinfeger.

 

Zwiegespräch: Renate Metz (links) und Roswitha Adler.

Zwiegespräch: Renate Metz (links) und Roswitha Adler.

„Protokoller“ Mario Gesiarz.

„Protokoller“ Mario Gesiarz.

Den Ehrenring verlieh Dieter Sänger (links) Michael Streubel.

Den Ehrenring verlieh Dieter Sänger (links) Michael Streubel.

„We will rock you“ versprachen die Hofheimer „Zigeuner“.

„We will rock you“ versprachen die Hofheimer „Zigeuner“.

Der Dummfrager Boris Meinzer (mit Peter Thalau (sitzend))

Der Dummfrager Boris Meinzer (mit Peter Thalau (sitzend))

Die Firestars

Die Firestars

Die SKV Purzel

Die SKV Purzel

Das Frankfurter Prinzenpaar

Das Frankfurter Prinzenpaar