Villa Meister
Noch alles offen
Magistrat prüft – Einschränkungen für potenzielle Käufer
Was wird aus der Villa Meister? Entsprechende Anfragen brachten SPD und CDU im Ortsbeirat auf den Weg.
Wie berichtet möchte die Erbengemeinschaft, der Park und Villa, Reitstall und Koppeln gehören, das Anwesen verkaufen. Die SPD setzt sich dafür ein, dass es die Stadt erwirbt. Die CDU bevorzugt eine privatwirtschaftliche Vermarktung. Beide betonen, dass die Anlage in jedem Fall weiterhin öffentlich zugänglich sein soll.
Der Magistrat berichtet nun, dass er sich in Gesprächen zur Zukunft der Liegenschaft befinde. Es liege aber noch kein konkretes Verkaufsangebot vor. Es gebe jedoch Überlegungen, wie das Gelände genutzt werden könnte. Dabei solle geprüft werden, ob durch die Freigabe der ehemaligen Gärten für Wohnungsbau genügend Geld erwirtschaftet werden könnte, um eine Folgenutzung für die Villa sicherstellen zu können. Das gelte für jeden Käufer, egal ob Stadt oder jemand anderes. Voraussetzung sei stets, dass der Charakter des Parks erhalten bleibe. Die öffentliche Zugänglichkeit sei ohnehin aufgrund testamentarischer Bestimmungen gewährleistet.
Neben den wirtschaftlichen sind denkmal- und naturschützerische Auflagen sowie Sicherheitsaspekte zu prüfen. Park und Villa grenzen direkt an die Mainauen. Teile davon liegen in der besonders geschützten Zone Eins des Grüngürtels und Grünzugs der Stadt Frankfurt. Gebäude und Park stehen unter Denkmalschutz. Und nicht zuletzt ist die Nähe zur chemischen Industrie möglicherweise ein Fall für die Seveso-Richtlinie. Ähnlich wie bei den Überlegungen zur Bebauung des westlichen Ortsrands mit Wohnungen soll ein Gutachten Klarheit darüber bringen, ob hier überhaupt gebaut werden darf.
Sofern eine solche Nutzung möglich sei, werde der Magistrat auch prüfen, ob eine stadteigene Gesellschaft dafür in Frage kommt. Sollten private Dritte das Meister-Gelände kaufen, sei die Mitsprache der Stadt bei der zukünftigen Entwicklung durch das öffentliche Baurecht, die bestehende Erhaltungssatzung sowie die denkmalschutzrechtliche Genehmigungserfordernis für Umnutzungen und Neubauvorhaben sichergestellt. hn
Kultur
Spannende Einblicke ins Museum
Kinder im „Sammelfieber“ – Besondere Orte in Sindlingen
Sammeln, forschen, Ergebnisse in Kategorien einteilen und ausstellen: Diese typische Museumsarbeit leisteten in den ersten beiden Maiwochen Kinder in Sindlingen. Sie beteiligten sich am „Sammelfieber“ des „Kindermuseums unterwegs“. Gesammelt haben sie aber nicht, wie im vergangenen Jahr, Gegenstände, sondern Informationen und Fotos von besonderen Orten.
Als Tochter des Kindermuseums an der Hauptwache knüpft die mobile Einheit immer an die aktuelle Ausstellung an. Sie heißt „Sammelfieber“, informiert Kunstpädagogin und Erzieherin Lena Sandel, und ist noch bis 14. Juni zu sehen. Um eine Wiederholung zu vermeiden, „sammeln wir diesmal bei Stadtteilexpeditionen Informationen und Dinge über Sindlingen“, führt sie aus. Die Ergebnisse könnten sogar in ein interaktives Stadtmodell einfließen, an dem derzeit das Historische Museum arbeitet. Es umfasst alle Stadtteile, aber nur aus der Perspektive der Erwachsenen. Das Kindermuseum unterwegs steuert dann die Sicht der Kinder auf ihr Umfeld bei.
Bereits zum vierten Mal sind die Museumsmitarbeiterinnen in Sindlingen unterwegs, und einige der Kinder, die mitgemacht haben, waren auch schon früher dabei. „Man kann vieles lernen, es ist alles toll“, findet zum Beispiel Dakota (neun Jahre), während sie einen Reitplatz malt. Über Plakate und durch Freunde erfahren die Kinder von dem Angebot. „Wir kooperieren mit dem Quartiersmanagement. Es sorgt für die Werbung“, sagt Lena Sandel.
Über mangelnden Zuspruch können sie und Kollegin Laura Hollingshaus nicht klagen. Zeitweise mehr als 14 Kinder finden sich am Nachmittag bei ihnen ein. „Wir haben gefragt, welche Orte die Kinder mögen oder Freunden zeigen würden, die nicht von hier sind. Dann haben uns die Kinder als Stadtteilexperten herumgeführt, wir haben die Wege in einen Plan eingezeichnet, Fotos gemacht und wollen einen Stadtplan erstellen“, erläutert Laura Hollingshaus. Für Ryan (acht) und Duaa (zehn) ist der Bolzplatz in der Brill-Siedlung das Größte, Mohamed (acht) mag den Spielplatz am Mainufer. Auf „gruselige“ Orte haben sich Amas (acht) mit dem Bunker und Mohamed (sechs) mit dem Friedhof konzentriert, ihre kleine Schwester Malak (vier) dagegen zeichnet lieber eine Blumenwiese.
Erwünschter Nebeneffekt ist, die Wahrnehmung der jungen Frankfurter für ihre Umgebung zu schärfen, Besonderes zu erkennen, mit bunten Bändern zu markieren und zu überlegen, wie sich hässliche Ecken verschönern lassen könnten. So werden die Kinder selbst zu kleinen Forschern und Sammlern. „Jedes Kind sammelt irgend etwas. Deshalb ist es ein so dankbares Thema“, nennt Lena Sandel den pädagogischen Hintergrund: „Hier lernen sie, das weiter zu erforschen. Sie erfahren spielerisch, woher das Sammeln kommt, was und wie ein Museum sammelt, wie man Kategorien bildet, handelt oder ausstellt.“
Diese Aspekte zeigt auch die Ausstellung im Kindermuseum an der Hauptwache. „Wir haben sehr viele interaktive Angebote, die unmittelbar Bezug zur Lebenswelt der Kinder ab sieben Jahre haben“, erklärt Lena Sandel. Allerdings nutzten nur wenige Familien mit Kindern das Museum. Zumeist lerne es die Zielgruppe durch Schulausflüge kennen. Deshalb gibt es das „Kindermuseum unterwegs“, das von Mai bis September durch elf Stadtteile tingelt, „um uns bekannter zu machen, Barrieren abzubauen und zu zeigen, dass ein Museum nicht nur langweilig ist“, erklären die jungen Frauen. hn
Informationen gibt es telefonisch unter 212 35 154 beim Kindermuseum Frankfurt (Zwischenebene der Hauptwache) und im Internet unter www.kindermuseum.frankfurt.de
Die nächste Ausstellung, die ab 19. Juli zu sehen ist, befasst sich unter dem Titel „Schrift:stellen Zeichen:setzen“ mit dem Schreiben, Drucken und Dichten.

Besondere Orte malten Kinder im „Kindermuseum unterwegs“ in der Hermann-Brill-Straße. Fotos: Michael Sittig

Mohamed hilft Kunstpädagogin Lena Sandel dabei, die Bilder und Orte einzuordnen.

Dem sonnigen Frühlingstag hat Ryan ein Bild gewidmet – und ein weiteres dem Bolzplatz in der Brill-Siedlung.
TV Sindlingen
Mädels besser als alle Jungs
Tischtennis-Team wird ungeschlagen Meister
Die Tischtennis-Mädchenmannschaft des TV Sindlingen wurde ungeschlagen Meister in der ersten Kreisklasse der männlichen Jugend. Das klingt paradox, entspricht aber den Tatsachen. Da nur wenige Mädchenmannschaften am Spielbetrieb teilnehmen, mischen sie in den Jungen-Klassen mit. Dort zeigten Susanna Mulugheta, Franziska Beck und Jessica Beck der Konkurrenz die Grenzen auf. Sie blieben als Mannschaft ungeschlagen, mussten sich lediglich dreimal mit einem Unentschieden zufrieden geben. Den härtesten Konkurrenten um die Meisterschaft, Dornbusch /Niederrursel, besiegten sie gleich zweimal und sicherten sich die Meisterschaft am Ende mit einem Punkt Vorsprung. Die Stärke der Mannschaft war ihre Ausgeglichenheit, berichtet Jugendleiter Edwin Reinhard. Alle drei Mädchen haben ein positives Spielverhältnis: Susanna Mulugheta 21 Siege :9 Niederlagen, Franziska Beck 23:12 und Jessica Beck 20:12. Letzten Endes entscheidend waren die Doppel, in denen sie sich eine Bilanz von 14:2 erspielten.
Wer auch einmal den Tischtennisschläger schwingen will, kann gerne in der Turnhalle der Meisterschule vorbeischauen. Trainingszeiten sind für Kinder und Jugend mittwochs und freitags von 17 bis 19 Uhr, für Erwachsene dienstags und freitags von 19 bis 22 Uhr. er

Meisterinnen der Tischtennis-Jungen-Kreisklasse: (von links) Susanna Mulugheta, Franziska Beck und Jessica Beck.
Die Ausgabe Mai 2015 des Sindlinger Monatsblatt steht hier zum Download bereit:
Sindlinger Monatsblatt Mai 2015
Motorradfreunde Rosettis
Dann kauf ich mir ’ne Harley!
Am 30. Mai feiern die Rosettis ihr 20-jähriges Bestehen und weihen das neue Vereinsheim ein

Am liebsten in schwarzem Leder: die Motorradfreunde Rosettis vor ihrem neuen Vereinsgelände.
Sie haben Spitznamen wie „Hudi“, „Gonzo“ oder „Lotzer“. Sie stehen auf Leder und schwere Maschinen. Sie lieben gemeinsame Ausfahrten und Besuche bei Gleichgesinnten, mögen Partys, sind ihrem Heimatort Sindlingen verbunden und freuen sich jedes Jahr auf eine mehrtägige gemeinsame Reise mit ihren Motorrädern. Die „Rosettis“ sind ein Freundeskreis von 17 Männern im mittlerweile gepflegten Alter von 50 plus. Am 30. Mai feiern sie das 20-jährige Bestehen ihrer Gemeinschaft.
Tatsächlich kennen sich die meisten von ihnen schon länger. „Kindergarten, Schule, manche von uns waren mit 14, 15 Jahren mit Mofas unterwegs“, berichtet Ralf „Ralli“ Hedtler. Auch als die Kumpels ihre Abschlüsse machten, in verschiedene Berufe gingen und Familien gründeten, hielten sie Kontakt zueinander. Manche absolvierten schon parallel zum Autoführerschein den „Einser“, der zum Führen schwerer Motorräder berechtigt, und sind seither immer gefahren. Andere holten das später nach. Joachim „Gonzo“ Staedtler war so einer. 1995, kurz vor dem 30. Geburtstag, erfüllte er sich den Traum gemeinsam mit Mathias „Hudi“ Huthmacher. „Daraufhin waren wir nicht mehr vom Motorrad zu kriegen. Der Spaß löste so viel Euphorie aus, dass sich immer mehr Kumpels anschlossen“, berichtet er. Klaus „Börni“ Birnbacher zum Beispiel fuhr anfangs mit dem Trike mit, machte 1996 den Motorradführerschein und kaufte ein Jahr später sein erstes größeres Motorrad. Roger „Rodscher“ Faul folgte 2001, nachdem er ebenfalls den Einser gemacht hatte. Sein Arbeitskollege Nico „Niko“ Liakus ließ sich vor drei Jahren begeistern und ist das neuste und jüngste Mitglied.
Die Männer schätzen die Gemeinschaft. Schon im ersten Jahr fanden sie dafür auch einen Namen. Er ist zu später Stunde nach ein paar Bierchen entstanden und geht darauf zurück, dass einigen nach längeren Touren die Rosette (der Hintern) schmerzte. So gab ein Wort das Andere und der Name „Rosettis“ war geboren.
Die Motorradfreunde pachteten ein Gartengelände am Ortsrand und stellten einen Bauwagen darauf. Das war fortan das Vereinsheim. Mit den Jahren ist es durch Vor- und Anbauten gewachsen. Einmal in der Woche treffen sich die Rosettis zum Clubabend, zweimal im Jahr richten sie eine große Fete aus. Sie feiern in den Vatertag hinein und geben eine „Santa-Clause“-Nikolausparty im November. Außerdem sind sie fester Bestandteil des Ranzenbrunnenfests. Dieses Jahr allerdings ist alles ein bisschen anders. Die Rosettis haben das gegenüber gelegene Gelände des Motorsportvereins am Stichweg von der Allesinastraße Richtung Main und Opatija gepachtet und sind seit vergangenem Sommer damit beschäftigt, es nach ihren Vorstellungen herzurichten. Sie sanierten das vorhandene Vereinsheim und bauen Garage und Werkstatt aus. Fast jedes Wochenende sind sie zugange und legen jetzt den Endspurt ein, denn am 30. Mai ab 19 Uhr wollen sie ihr 20-jähriges Bestehen feiern und das neue Domizil einweihen. Es hat den Vorteil, „dass wir hier mit den Motorrädern drauffahren können“, sagen Beyer und Staedtler. Das war auf dem vorherigen Grundstück nicht möglich. Außerdem gibt es Wasser und Strom, was ja auch nicht zu verachten ist.
Freunde der Rosettis können es sich bei der Einweihungs- und Geburtstagsfeier selbst ansehen. Erwartet werden zudem etliche Motorradfahrer befreundeter Clubs. „Es gibt etwa zehn in der Umgebung, die sich regelmäßig treffen und untereinander absprechen“, berichtet Joachim Staedtler. Die Sindlinger selbst unternehmen bei schönem Wetter auch gerne mal spontan eine Ausfahrt. Höhepunkt ist aber die gemeinsame jährliche Wochentour, zumeist im Spätsommer. Dieses Jahr führt sie nach Südtirol. Treffpunkt ist stets am Hotel Post. Dort setzen sich die Männer dann auf ihre Maschinen und düsen los – ein eindrucksvolles Bild. „Wir haben alle klein angefangen“, berichtet Staedtler, „und uns gesagt: mit 50 kauf‘ ich mir ’ne Harley“. Den Traum vom Erwerb dieses Edel-Motorrads haben sich die meisten zwischenzeitlich erfüllt. Die Rosettis sind allesamt gut ausgerüstet, so dass Touren über mehrere hundert Kilometer kein Problem darstellen – auch nicht für die „Rosette“. hn
Hier ist was los
Arge Sov
Zur Jahreshauptversammlung lädt die Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine am Freitag, 8. Mai, in den Mehrzweckraum der TVS-Halle ein. Auf der Tagesordnung stehen Vorstandswahlen. Die Sitzung beginnt um 19.30 Uhr.
Nachbarschaftsfest
Es hat sich längst zu einem Straßenfest gemausert: Beim nunmehr siebten Nachbarschaftsfest in der Hermann-Brill-Straße finden Anwohner und Besucher am Samstag, 9. Mai, allerlei Angebote und Informationsstände vor. Das Fest beginnt um 14 Uhr.
Ponyreiten
Ponyreiten im Park bietet der Reieterverein Sindlingen am Sonntag, 10., und Sonntag, 24. Mai an. Von 14 bis 15 Uhr dürfen Kinder in die Sättel der kleinen Pferde steigen und sich von den Helferinnen des Vereins einmal vor und zurück durch die Kastanienallee führen lassen. Bei schlechtem Wetter drehen sie Runden in der denkmalgeschützten Reithalle. Ein Ritt kostet zwei Euro.
Ferienspiele
Am Donnerstag, 21. Mai, von 16 bis 18 Uhr können Eltern ihre Kinder im Kinder- und Jugendhaus für die Sommerferienspiele auf dem Abenteuerspielplatz anmelden. Die Spiele vom 27. Juli bis 13. August stehen unter dem Motto „Wundertüte“.
Wäldchestag
Zum „Wäldchestag“ lädt der Turnverein am Dienstag, 26. Mai, ans Turnerheim in der Farbenstraße 85a ein. Bei Speisen und Getränken können Besucher einen schönen Nachmittag im Freien verbringen.
Rosettis laden ein
Die Motorradfreunde Rosettis feiern am Samstag, 30. Mai, ihr 20-jähriges Bestehen. Zugleich weihen sie ihr neues Gelände ein. Es liegt gegenüber des alten an der Seitenstraße der Weinbergstraße, kurz vor dem Restaurant Opatija. Beginn ist um 19 Uhr, Höhepunkt eine Mitternachtstombola.
Konfirmation
Am Sonntag, 31. Mai, 10.30 Uhr, feiert die evangelische Gemeinde Konfirmation mit einem festlichen Gottesdienst. Der Vorstellungsgottesdienst der Konfirmanden ist am Sonntag, 10. Mai, ebenfalls 10.30 Uhr in der evangelischen Kirche.
Pfarrfest
An Fronleichnam (Donnerstag, 4. Juni), feiern die katholischen Gemeinden ihr Pfarrfest in St. Dionysius.
Jane Austen
Um Jane Austen geht es am Freitag, 5. Juni, in der Stadtteilbücherei. Der Förderverein Buchstütze lädt dort um 19 Uhr zu einem Vortrag über die Schriftstellerin ein.
Frankfurter Flöhe
Das Open-Air-Kindertheater „Frankfurter Flöhe“ gastiert am Samstag, 6. Juni, auf dem Abenteuerspielplatz. Beginn ist um 15 Uhr.
Musik uff de Gass
Am Samstag, 6. Juni, spielt die „Musik uff de Gass“. Das Spektakel beginnt um 16 Uhr auf dem Richard-Weidlich-Platz und endet im Hof der Kita St. Dionysius.
Evangelischer Kindergarten
Wie Küken aus dem Ei kommen
Kinder sehen beim Schlüpfen im Brutkasten zu
Was war zuerst: das Huhn oder das Ei? Das konnte auch im evangelischen Kindergarten nicht geklärt werden. Aber wie ein Küken aus dem Ei kommt, das wissen die Kinder nun aus erster Hand. Erzieherin Sonja Heinisch hatte etwa drei Wochen vor Ostern einen Brutkasten im Kindergarten aufgestellt und 20 Eier hineingelegt. Die Kinder erfuhren, wie ein Ei entsteht, wie lange die Küken leben, wie alt sie werden können (zehn Jahre) und wie alt sie in der Praxis der Eier- und Hähnchenmastbetriebe werden (drei Wochen). Dass die kleinen gelben Flaumbälle in rasantem Tempo wachsen, erlebten die Kinder auch mit. Denn pünktlich zu Ostern schlüpften die ersten Küken. Die Erzieherin nahm sie übers Wochenende mit heim. Als sie sie dann wieder in die Kita mitbrachte, waren die Tierchen schon so groß geworden, dass die Kinder gar nicht glauben wollten, dass es sich dabei um „ihre“ Küken handelt. Insgesamt schlüpften fünf Hühnchen, davon mindestens zwei Hähne. Sie leben nun in einem Käfig in der Kita. Wenn es darin zu eng wird, nimmt Sonja Heinisch die Tiere mit auf das Gelände der „Pony-Zwerge“ südlich der Mainbrücke. Dort dürfen sie in Ruhe und zusammen mit weiteren Artgenossen alt werden „und wir können sie besuchen“, freut sich Kita-Leiterin Esther Schneider. hn

Luise (6 Jahre) hat keine Scheu, das lebhafte kleine Huhn zu halten.

Jeden Tag sahen die Kinder im Brutkasten nach, ob schon ein Küken geschlüpft ist.
Straßenfest
Bunter Nachmittag für alle Sindlinger
Aktive Nachbarschaft lädt in die Hermann-Brill-Straße ein
Die „aktive Nachbarschaft“ der Hermann-Brill-Straße lebt vom Engagement derjenigen, die die vielen Angebote ermöglichen. Es sind Ehrenamtliche wie die Schwestern Monika Calzolari und Christa Sepe, Christa Neuser, Samir Zeyani, Thomas Alazar und Amar Lahlioui, die dafür sorgen, dass das Wohngebiet keine reine Schlafstadt ist.
Thomas Alazar zum Beispiel gibt in den Räumen des „Nachbarschaftstreffs“ (zugleich Büro des Quartiersmanagements) muttersprachlichen Unterricht für eriträische Kinder, die in Deutschland aufwachsen. Samir Zeyani betreut mit Amar Lahlioui und dem Jugendclub Sindlingen-Süd Kinder, die gern Fußball auf dem Fußballfeld in der Wohnsiedlung spielen. Christa Neuser, Monika Calzolari und Christa Sepe helfen bei den regelmäßigen und gut besuchten Frühstücksrunden, im Seniorentreff „Frischhalteclub“ und bei allem, was anfällt. Christa Sepe organisiert zudem die Aktivitäten für Senioren, von Bewegungsangeboten über Gedächtnistraining, Spielgruppen und Handarbeiten, die allesamt im Nachbarschaftstreff stattfinden, bis hin zu Ausflügen und Theaterbesuchen.
Alle zusammen organisieren das Nachbarschaftsfest, das diesmal am Samstag, 9. Mai, gefeiert wird. Angefangen hat es vor sieben Jahren als kleine Feier auf einer Wiese zwischen den Wohnblocks. Seit 2010 ist es zu einem veritablen Straßenfest der sozialen Einrichtungen in Sindlingen geworden. Es verbindet gleich mehrere Ziele miteinander. „Wir versuchen, unsere Angebote durch die Feier bekannter zu machen“, sagt Monika Calzolari. „Es gibt verschiedene Gerichte aus verschiedenen Kulturen. Man lernt seine Nachbarn kennen, kommt ins Gespräch und das ist auch das Ziel“, sagt Thomas Alazar: „Wir leben zusammen und kooperieren“. Vielleicht hilft es auch beim Abbau von Vorurteilen oder Ängsten. Von den vielen Älteren, die die Angebote der „aktiven Nachbarschaft“ nutzen, kommen nur wenige aus der unmittelbaren Umgebung, also aus der Hermann-Brill-Straße. „Es gibt wohl viele Vorbehalte“, vermuten die Frauen. „Es gehört auch Mut dazu, zu einer Gruppe zu gehen, in der man niemanden kennt“, nennt Quartiersmanagerin Marja Glage ein mögliches weiteres Hindernis. Sie beobachtet im Lauf der Zeit auch Verschiebungen, die mit den Lebensläufen der Menschen zu tun haben. Kamen in den Anfangsjahren viele türkische Frauen mit kleinen Kindern in den Treff, fehlen sie nun fast völlig. „Die Kinder sind in der Schule, die meisten Frauen arbeiten“, sagt die Quartiersmanagerin. Da fehlt die Zeit für Sprachcafé oder gemeinsames Frühstück. Stattdessen kämen nun eher marokkanische Frauen. Seit einem Jahr gibt es erstmals auch ein Angebot für eriträische Männer.
Sie werden mit anpacken, wenn es ans Aufbauen geht. Dabei errichten sie nicht nur die Stände des Nachbarschaftstreffs wie Kuchen- und Grillstand, sondern auch die Stationen für die weiteren Teilnehmer wie Wohnungsbaugesellschaften und Kindertagesstätten. Auf langen Listen hat Christa Sepe vermerkt, wer Kuchen oder Beilagen spendet, wer wann in welchem Stand hilft und was sonst noch nötig ist, damit das Fest gelingt. Marja Glage kümmerte sich um die administrativen Dinge, die nötigen Genehmigungen und das kleine Rahmenprogramm, das diesmal aus Musik von einem Diskjockey, einer Kletterwand für Kinder und dem einen oder anderen Auftritt besteht.
Die Preise für Essen und Getränke halten die Helfer bewusst niedrig. Jeder soll teilhaben können. Dennoch bleibt in der Regel ein Erlös übrig. Den verwandten sie in den vergangenen Jahren für einen Ausflug. Dieses Jahr wollen sie ihn spenden. „Es spornt mehr an, etwas Gutes zu tun“, findet Monika Calzolari. Was übrig bleibt (oder in eine Spendenbox gesteckt wird), soll dem Aufnahmeheim der Arbeiterwohlfahrt für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Unterliederbach zugute kommen. hn

Sie organisieren das Nachbarschaftsfest in Sindlingen: (von links) Monika Calzolari, Christa Sepe, Samir Zeyani, Marja Glage und Thomas Alazar. Zum Team gehören auch Christa Neuser und Amar Lahlioui. Foto: Michael Sittig
Klettern, kickern, informieren
Das Nachbarschaftsfest beginnt am Samstag, 9. Mai, um 14 Uhr in der Hermann-Brill-Straße. Es gibt Speisen, Getränke, Musik, ein Quiz, ein Fußballturnier und eine Kletterwand für Kinder, vielleicht auch die eine oder andere Vorführung. ABG Frankfurt Holding, Nassauische Heimstätte, wohnserviceteam, Energiesparservice Caritas, Young Caritas, das Zentrum für Weiterbildung mit Orientierungsmobil und Schulsozialarbeit der Meisterschule sowie das Kindermuseum unterwegs der Stadt Frankfurt stellen ihre Angebote vor und ermöglichen Aktivitäten wie Tischkickern oder Glücksrad drehen. Weiterhin beteiligen sich die Kita St. Kilian, das Kinderzentrum Pfingstbornstraße, die eriträische Gemeinde, der Caritas-Frischhalteclub, der Jugendclub Sindlingen-Süd, das Kinder- und Jugendhaus, der regionale Präventionsrat, der Verein Buchstütze und der Fußballclub Viktoria.
Serie Handel, Handwerk und Gewerbe
Drei Anwälte für alle Fälle
Die Kanzlei von Dr. Robert Brehm und Partnern deckt eine weites juristisches Feld ab
Sindlingen hat seinen Einwohnern einiges an Geschäften und Dienstleistungen zu bieten. In einer Serie stellen wir die Mitgliedsbetriebe der Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe (FHHG) vor. Rechtsanwaltskanzlei Dr. Brehm § Klingenberger § Brehm-Kaiser
Seit fast 40 Jahren betreibt das Gründungsmitglied der Fördergemeinschaft FHHG, Rechts-anwalt Dr. Robert Brehm, ein Anwaltsbüro in Sindlingen. Verstärkt wird er durch Rechtsan-walt Thomas Klingenberger und seine Tochter Alexandra Brehm-Kaiser.
Im Herbst 1975, direkt nach seinem Zweiten Juristischen Staatsexamen, mietet der Sindlinger Dr. Robert Brehm von den Ärzten Dr. Irmgard und Josef Rosmanitz in der Farbenstraße 60 Räume und eröffnete eine Anwaltskanzlei. Die Sindlinger Mandanten ließen nicht lange auf sich warten. Neben den allgemeinen Rechtsdingen schuf sich Dr. Brehm ein zweites Stand-beim beim Universitätsrecht. Damals mussten Bewerber zwischen vier und sieben Jahren auf einen Studienplatz in Medizin oder Zahnmedizin warten. Nachdem der Anwalt erste Mandan-ten im Studium unterbringen konnte, führte das dazu, dass in den darauffolgenden Jahren immer mehr Abiturienten bei ihm einen Studienplatz einklagen ließen.
Der Anfang der Kanzlei wurde jedoch getrübt durch einen schrecklichen Autofunfall zwi-schen Höchst und Sindlingen, bei dem die Mutter ihr Leben verlor und der Vater – in Sindlin-gen auch als Stadtbezirksvorsteher und Ehrenvorsitzender des Kanu-Clubs – schwer verletzt wurde und viele Monate im Krankenhaus verbringen musste.
Die Studienplatzverfahren sowie die Unterstützung der Sindlinger, insbesondere auch der Sindlinger Handwerker und Geschäftsleute, die Dr. Brehm mit ihrer anwaltlichen Vertretung beauftragten, führten dazu, dass das Büro schon bald zu klein war. Da kam es wie gerufen, dass in der Steinmetzstraße der damalige Gärtnermeister Franz Göller aus Altersgründen seine Gärtnerei aufgeben wollte. Zusammen mit dem – leider zu früh verstorbenen – Malermeister Wittmer kaufte Dr. Brehm das Grundstück an der Steinmetzstraße und erbaute dort eine neue, großzügige Praxis.
Die nach wie vor steigende Zahl der Mandanten führte dazu, dass ab August 1989 Rechtsan-walt Thomas Klingenberger, auch ein gebürtiger Sindlinger, in die Praxis eintrat. Dr. Brehm bearbeitete nun Familienrecht, Erbrecht, die Studienzulassungssachen und andere öffentlich-rechtliche Verfahren, Thomas Klingenberger konzentrierte sich auf Verkehrs-, Miet-, Arbeits-, ziviles Bau- und allgemeines Zivilrecht. Mittlerweile Fachanwalt für Verkehrsrecht, publiziert Thomas Klingenberger jährlich für juris-online und verfügt über eine Fortbildungsbe-scheinigung.Er betreut zudem ehrenamtlich mehrere Vereine (neben anderen den Sindlinger Turnverein) und ist Vorsitzender des Vereins für suchtmittel- und alkoholauffällige Kraftfah-rer Frankfurt.
Auch Dr. Robert Brehm publiziert. Er hat allein und mit einem Kollegen zusammen eine Reihe von Büchern zum Studienplatzrecht und zum Prüfungsrecht verfasst und zahlreiche Fach-aufsätze dazu geschrieben. Das bekannteste Buch „Prüfungsrecht“ wird in diesen Tagen mit einem Umfang von über 700 Seiten in zweiter Auflage erscheinen.
Im Zusammenhang mit dem 50. Geburtstag von Robert Brehm 1998 erfolgte eine grundle-gende Modernisierung des Büros. Die zu dieser Zeit äußerst moderne Computeranlage wurde mit Hilfe des Sindlinger Unternehmens Sittig GmbH ausgesucht und mit Hilfe des Elektrobe-triebes Christ, ebenfalls ein Mitglied der FHHG, installiert. Gleichzeit entwarfen Dr. Brehm und Thomas Klingenberger mit fachkundiger Hilfe der Firma Sittig eine erste Internetseite, die sich nunmehr unter www.ra-brehm.de nach „Renovierung“ in neuem Glanz präsentiert.
Nachdem sie am 31. Mai 2002 die Zweite Juristische Staatsprüfung bestanden und sofort ei-nen Antrag auf Zulassung als Rechtsanwältin gestellt hat, arbeitet seit Juni 2002 Rechtsanwäl-tin Alexandra Brehm-Kaiser, die Tochter von Dr. Brehm, in der Kanzlei mit und ist inzwi-schen längst Partnerin geworden.
Rechtsanwältin Alexandra Brehm-Kaiser hat sich während ihres Studiums und dann in der Referendarzeit besonders intensiv mit dem Familienrecht beschäftigt und von Anfang an in der Kanzlei das Familienrecht und das Erbrecht bearbeitet. Zwischenzeitlich ist sie Fachan-wältin für Familienrecht und hat auch die Prüfungen zur Fachanwältin für Erbrecht bestanden. Sie hält hierzu, insbesondere auch zu Vorsorgeverfügungen und Betreuungsvollmachten Vor-träge, unter anderem bei der VHS des Main-Taunus-Kreises. Besonders interessiert sie sich hierbei für die Rechte der Kinder, und zwar auch außerhalb des Familienrechts.
Mit dieser Erweiterung auf drei Anwälte/innen bietet die Kanzlei Dr. Brehm § Klingenberger § Brehm-Kaiser für die Sindlinger Bürger noch ein breiteres Spektrum an Dienstleistungen. Und auch für die Bereiche, in denen die drei Anwälte nicht tätig sind, verfügen Sie über ein Netz an Verbindungen, so dass sie ihren Mandanten stets einen für das jeweilige anwaltliche Fachgebiet besonders qualifizierten Spezialisten nennen können. simobla

Sindlinger Anwälte: (von links) Dr. Robert Brehm, Alexandra Brehm-Kaiser und Thomas Klingenberger. Foto: Michael Sittig
Reiterverein
Keine Angst im Sattel
Schnupperkurs für Jungs – Andere Schwerpunkte
In den Osterferien lud der Reiterverein Sindlingen in diesem Jahr ausschließlich Jungen in die Allesinastraße 1 zu abwechslungsreichen Pferdetagen ein. Obwohl eine Studie der FN (Fédération Équestre Nationale / Deutsche Reiterliche Vereinigung) besagt, dass Jungs sehr wohl an Pferden interessiert sind, nur eben anders als Mädchen, reiten im Reiterverein deutlich mehr Mädchen als Jungen. Grund genug, jungen männlichen Pferdefreunden ein besonderes Programm ausschließlich für Jungs zu bieten.
Vier Jungen zwischen sechs und dreizehn Jahren nahmen am zweitägigen Schnupperkurs teil und sammelten erste Pferdeerfahrungen. Sie wurden an den Umgang mit dem Pferd herangeführt und erhielten Longenreitunterricht, wobei keine Reitkenntnisse erforderlich waren. Der Spaßfaktor steht nämlich im Vordergrund. Der Trainerin Denise Nube assisierte ein männlicher Reitschüler.
„Auffallend war, dass die Jungs nicht ängstlich waren. Auch als sich ein Pferd erschreckte und mit Reiter zusammenzuckte, zeigten die männlichen Teilnehmer viel Verständnis“, berichtet Denise Nube, die den Schupperkurs entwickelte und betreute. „Je mehr Ruckler, desto besser“, war das Motto der Jungen. Das bei den Mädchen beliebte Pferdeputzen stand dagegen weniger hoch im Kurs, auch wenn die Jungen lernten, die Hufe auszukratzen. Eher war es ein Highlight, dass der Hufschmied kam und sie zuschauen konnten, wie Hufeisen erneuert wurden. Auch ein durch den Park rennendes Pferd, das wieder eingefangen werden musste, sorgte für viel Gesprächsstoff. Ein ergänzendes Spiel mit dem Ball war von Jungenseite gar nicht mehr nötig, obwohl während des Ausrittes Fußball das Hauptthema war. Alle Teilnehmer spielen nämlich Fußfall im Verein und waren hocherfreut, als Denise Nube erzählte, dass sie in ihrer Dortmunder Zeit mit dem Fußballprofi Matthias Sammer in einer Straße wohnte.
Alle Jungen sagten am Ende der Pferdetage, dass sie in den nächsten Ferien gerne wiederkommen. Ein Teilnehmer könnte sich sogar vorstellen, reiten zu lernen. Nur wolle er auch in eine Reitstunde, die zumindest von einem weiteren Jungen besucht wird. „Jungs möchten lieber unter sich sein. Sie mögen das Risiko und möchten auch mehr ausprobieren“, erläutert die Trainerin, der der Schupperkurs ebenfalls viel Spaß gemacht hat. Sie denkt schon an einer Wiederholung. Ziel ist es dabei, den Reitsport für Jungs attraktiv zu machen und dabei auch mal neue Wege zu gehen. Ergänzende Programmpunkte wie der Bau eines Geschicklichkeitsparcours oder eine Trainingseinheit in Sachen Trecker fahren sind dabei vorstellbar. simobla

Wie ein Hufeisen ausgekratzt wird, brachte Trainerin Denise Nube den Jungen bei.

Richtig Aufsteigen ist nicht schwer, zeigt Denise Nube den jungen Reitern.

Keine Angst vor großen Pferden zeigten die jungen Reiter beim Schnupperkurs.