Aug
6

Ortsgeschichte: Courage kostet Erich Altmann das Leben

Ortsgeschichte

Courage kostet Erich Altmann das Leben

„Stolperstein“ erinnert an einen, der die Nazis nicht mochte

Seit Juli liegt in Sindlingen ein „Stolperstein“. Eingelassen in den Bürgersteig der Küferstraße, erinnert die kleine Metallplatte an Erich Altmann, der im Konzentrationslager Buchenwald umkam. Er bezahlte seine Zivilcourage mit dem Leben.
Altmann war kein Jude. „Es ist ein verbreiteter Irrtum, dass Stolpersteine nur für jüdische Opfer der Nazis verlegt werden“, klärt Waltraud Beck auf. Sie engagiert sich in der AG Geschichte und Erinnerung in Höchst, die Schicksale von Nazi-Opfern recherchiert, Paten für Stolpersteine sucht und deren Verlegung vor den früheren Wohnhäusern der Menschen organisiert.
Auf Erich Altmann wurde die AG von seiner Großnichte aufmerksam gemacht. Helena Lehmann (49 Jahre) kannte den Bruder ihrer Oma Christine nicht. Nie wurde über ihn gesprochen, berichtete sie bei einer kleinen Gedenkstunde in der Küferstraße 3 vor etwa 25 Zuhörern. Nur weniges entlockte sie der Oma: Erich wurde als „Sozialist“ bezeichnet, als schwarzes Schaf der Familie, als einer, der sich nicht anpasste. Der Autoschlosser mochte die Nazis nicht, lehnte es ab, ihre Autos zu reparieren oder verzögerte Arbeiten daran.
1942, im Alter von 28 Jahren, wurde der Sindlinger deswegen verhaftet. Er kam ins Arbeits- und Erziehungslager Preungesheim, ließ sich aber anscheinend nicht beirren. 1944 wurde er denunziert, und so stand bald wieder die SS vor der Tür, um ihn zu verhaften. Erich Altmann versteckte sich in der Küferstraße auf dem Dachboden. Seine Schwester Christine, mit einem Neugeborenen auf dem Arm, verwehrte den Männern den Zutritt. Am 29. Mai 1944 aber bekamen sie Erich doch zu fassen. Er wurde zunächst im berüchtigten Polizeigefängnis Frankfurt eingesperrt und übel zusammengeschlagen. Seine Schwester besuchte ihn dort, erkannte ihn kaum, so entstellt war sein Gesicht. „Er flehte sie an, alles zu tun, um ihn da raus zu holen“, gibt Helena Lehmann wieder, was ihre Oma berichtete. Am 13. Oktober 1944 wurde Erich Altmann ins KZ Sachsenhausen gebracht, am 27. November ins KZ Buchenwald. Dort starb er am 24. Februar 1945 im Alter von 29 Jahren an „Herzinnenwandentzündung bei Lungentuberkulose“. Ob die Haftbedingungen im Lager oder medizinische Versuche die Ursache waren, bleibt offen.
Was genau Erich Altmann dazu getrieben hat, passiven Widerstand gegen die Nazi-Herrschaft zu leisten, bleibt unbekannt. Nicht einmal Fotos von ihm sind erhalten. Die Familie schämte sich ihres „schwarzen Schafs“, verschwieg seine Geschichte. Gemeinsam haben Helena Lehmann und Waltraud Beck von der AG Geschichte dennoch viele Daten rekonstruieren können. Sie wissen nun, dass Erich Altmann als jüngstes von vier Kindern am 10. August 1916 in Sindlingen in der Küferstraße geboren wurde, wie seine Geschwister (und später auch seine Großnichte) auf die Meisterschule ging, Autoschlosser lernte und in Höchst arbeitete. Er war 1,78 Meter groß, schlank, hatte ein ovales Gesicht, dunkelblonde Haare und lückenlose Zähne.
Nun erinnert ein Stolperstein vor dem Haus, das der Familie noch immer gehört, an sein Schicksal. Die Patenschaft dafür hat die evangelisch-methodistische Rufergemeinde aus Höchst übernommen. „Wir finden es wichtig, dass es nicht vergessen wird. Als Christen stehen wir gegen Ungerechtigkeit“, sagt Sabine Janzen von der Rufergemeinde. Erich Altmann war nicht politisch aktiv. Er habe Widerstand geleistet in seinem ganz normalen Leben, habe versucht, sich zu verweigern und Zivilcourage bewiesen.
Dieter Frank, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins, bekannte zwar, dass bislang wenig bekannt sei über Täter und Opfer 1933 bis 1945 in Sindlingen. Das aber könne sich ändern, appelliert er an die Bürger, über vergessene, verschwiegene Opfer nachzuforschen – so, wie es Helena Lehmann getan hat. hn

 

Aus dem Schatten des Vergessens und Verschweigens soll der Stolperstein das Schicksal Erich Altmanns holen. Fast 30 Bürger kamen zu einer kleinen Einweihungsfeier. Fotos: Michael Sittig

Aus dem Schatten des Vergessens und Verschweigens soll der Stolperstein das Schicksal Erich Altmanns holen. Fast 30 Bürger kamen zu einer kleinen Einweihungsfeier. Fotos: Michael Sittig

Helena Lehmann hat den Stein ins Rollen gebracht: Sie wollte mehr über ihren Großonkel Erich Altmann wissen.

Helena Lehmann hat den Stein ins Rollen gebracht: Sie wollte mehr über ihren Großonkel Erich Altmann wissen.

Diese Plakette ist nun ins Pflaster vorm Haus Küferstraße 3 eingelassen.

Diese Plakette ist nun ins Pflaster vorm Haus Küferstraße 3 eingelassen.

Nur wenig ist über Sindlinger Täter und Opfer zwischen 1933 und 45 bekannt, sagte Dieter Frank, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins.

Nur wenig ist über Sindlinger Täter und Opfer zwischen 1933 und 45 bekannt, sagte Dieter Frank, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins.



Aug
6

HSG Sindlingen/Zeilsheim: Handballjugend wagt sich hoch hinaus

Handballjugend wagt sich hoch hinaus

Uh, ist das hoch! Der Hochseilgarten stellte manche Handballerin vor eine echte Herausforderung. Das Klettern und Balancieren zwischen den Kronen der Bäume stand bei der Abschlussfahrt der weiblichen A-Jugend auf dem Programm. Zusammen mit Trainerin Jennifer Walter und den drei Betreuern Nina Becker, Christiane Giussani und Peter Bocklet waren 18 Nachwuchsspielerinnen der Handballspielgemeinschaft Sindlingen/Zeilsheim nach Frielendorf an den Silbersee gefahren. Die 15 bis 18 Jahre alten Mädchen genossen es, abends lange zusammen zu sitzen. Tagsüber gab’s Programm. Beispielsweise bemalten die Sportlerinnen T-Shirts, lachten viel beim Eierlauf mit Flossen und erholten sich von den Strapazen im Hochseilgarten beim Baden im See. Insgesamt war es eine schöne Zeit mit einer super Atmosphäre, finden Jennifer Walter und Nina Becker. hn

Zur Erinnerung an vier schöne Tage: Gruppenbild der weiblichen A-Jugend mit den vier Betreuern Peter Bocklet, Christiane Giussani, Nina Becker und Jenny Walter.

Zur Erinnerung an vier schöne Tage: Gruppenbild der weiblichen A-Jugend mit den vier Betreuern Peter Bocklet, Christiane Giussani, Nina Becker und Jenny Walter.


Aug
6

Männerchor Germania: Piano bis Forte im Straßburger Münster

Männerchor Germania

Piano bis Forte im Straßburger Münster

Eine weitere Perle in der „Domtour“ der Sindlinger

Im Rahmen des „Fête de la musique internationale“ in Frankreich hatte der Männerchor des Gesangvereins Germania Sindlingen die Ehre, eine Messe im Straßburger Münster musikalisch zu begleiten. Unter der bewährten Leitung von Hans Schlaud trugen die Sänger Stücke aus der Deutschen Messe von Schubert sowie das Sanctus von Friedrich Sielcher vor.
Dank der hervorragenden Akustik in der beeindruckenden Kathedrale kam der mächtige Chorgesang zu seiner vollen Geltung. Hunderte von Gottesdienstbesuchern dankten es den Sängern am Ende mit stehendem Applaus. Zuvor war der Chor von den Verantwortlichen im Münster sehr herzlich aufgenommen worden. Domkapellmeister Dominique Debes lobte ausdrücklich die Nuancen zwischen Piano und Forte, die Schlaud wieder hervorragend betonen ließ.
Dieser Auftritt war zweifelsohne ein weiterer Höhepunkt in der „Germania Dom Tour“, die den Chor schon durch zahlreiche Gotteshäuser geführt hat (unter anderem Frankfurt, Mainz, Limburg, Köln, Erfurt, Klagenfurt). Dieses Jahr wird es noch ein Singen im Freiburger Münster geben und 2015 die Gestaltung einer Messe im Berliner Dom. Möglicherweise geht es irgendwann auch noch einmal nach Straßburg. Der Domkapellmeister jedenfalls war von den Sindlingern begeistert und sprach sehr herzlich eine weitere Einladung aus. A bientôt! JoDo

Großer Klang vor großer Kulisse: der Männerchor der Germania sang im Straßburger Münster.

Großer Klang vor großer Kulisse: der Männerchor der Germania sang im Straßburger Münster.


Aug
6

Reitverein Sindlingen: Nachwuchs macht eine gute Figur

Reiterverein Sindlingen

Nachwuchs macht eine gute Figur

Vordere Plätze beim Reitturnier in Kelkheim

Zum zweiten Mal besuchte die neu gegründete Turniergruppe des Reitervereins Sindlingen einen Wettbewerb. Nach der Teilnahme am Weilbacher Reitturnier starteten im Juni fünf junge Reiterinnen im Alter von 14 bis 17 Jahren beim Reitturnier in Kelkheim. In der Einstiegsprüfung, dem Reiterwettbewerb, bei dem korrekter Sitz, Hilfengebung und Beherrschung des Pferdes in den Grundgangarten gefordert sind, machten die Sindlinger Reiterinnen eine gute Figur: Paula Blöcher auf Naila mit 7,2 und Ramona Werke auf Daisy mit 6,8 erritten den ersten und dritten Platz.
Helen Müller und Lalena Schwab bestätigten die guten Platzierungen im zweiten Durchgang bei stärkerer Konkurrenz. Helen Müller erlangte auf Naila mit 7,5 einen zweiten Platz und Lalena Schwab sicherte sich auf Daisy mit 6,7 den fünften. Ganz so weit vorne waren Paula Blöcher und Katharina Klug (beide 6,0) mit Naila und Ramona Werke (4,5) mit Daisy beim anschließenden Springwettbewerb nicht, aber ihre nahezu fehlerfreien Ritte lassen für die Zukunft hoffen. Die noch junge Stute Naila war zum ersten Mal auf einem Turnier und hat die Teilnahme sichtlich genossen. So hat sich der Ausflug nach Kelkheim nicht nur für die Sindlinger Nachwuchsreiterinnen, sondern auch für die Stuten gelohnt. Da beide Schulpferde zeigten, dass sie sich auch außerhalb ihrer gewohnten Umgebung erfolgreich durchsetzen können, ging der Dank des strahlenden Siegerteams vor allem an die Vierbeiner. Aber auch ihren Trainerinnen Denise Nube, Gabi Hübner-Holmes und Desiree Appadurai dankten die Nachwuchstalente, die alle im Reiterverein Sindlingen ausgebildet wurden. Mit Hilfe ihrer engagierten Lehrer werden die jungen Reiterinnen weiter gefördert. simobla

Die Freude der Reiterinnen war groß: Beim Turnier in Kelkheim erzielten (von links) Desiree Appadurai, Gabi Hübner-Holmes, Katharina Klug auf Daisy, Helen Müller, Paula Blöcher, Denise Nube, Ramona Werke auf Daisy und Lalena Schwab gute Ergebnisse. Foto: Reiterverein

Die Freude der Reiterinnen war groß: Beim Turnier in Kelkheim erzielten (von links) Desiree Appadurai, Gabi Hübner-Holmes, Katharina Klug auf Daisy, Helen Müller, Paula Blöcher, Denise Nube, Ramona Werke auf Daisy und Lalena Schwab gute Ergebnisse. Foto: Reiterverein

 


Aug
6

Schulkameradschaft 1943/44: Runde Sache in der Rhön

Schulkameraden 1943/44

Runde Sache in der Rhön

Zum 70. Geburtstag lassen es die Schulfreunde so richtig krachen

Anfang Juli starteten die Schüler und Schülerinnen des Jahrgangs 1943/44 der Sindlinger Meisterschule mit ihren Ehe- und Lebenspartnern zu ihrer 70-Jahrfeier in die bayerische Rhön. Von dem gasthofeigenen Omnibus wurden die 40 Teilnehmer freitags um die Mittagszeit bei strahlendem Sonnenschein abgeholt und fuhren nach Reith in der Nähe von Bad Kissingen. Nach Ankunft im Gasthof wurden von der freundlichen Gasthofleitung die Zimmerschlüssel verteilt und die Zimmer bezogen. Im Anschluss erfolgte eine gemeinsame Kaffeepause. Zwischenzeitlich waren noch Schulkameraden aus Berlin und Lohfelden (hinter München) eingetroffen, die man knapp 40 Jahre nicht gesehen hatte. Es stand anschließend eine gewisse Zeit zur freien Verfügung, bis dann der Grillabend mit Grillhaxe folgte. Nachdem alle gesättigt waren, sorgte ein Alleinunterhalter für viel Musik und gute Stimmung. Zwischendurch hielten mehrere Anwesende diverse Vorträge und Sketche, und die Schulfreunde tanzten wie in alten Zeiten. So klang der Abend stimmungsvoll aus.
Nach dem reichhaltigen Frühstücksbuffet am Samstag fuhr die Gruppe bei herrlichem Wetter nach Bad Kissingen und besichtigte unter fachkundiger Führung die Kuranlagen. Anschließend erkundeten die Kameraden noch das schöne Städtchen. Um die Mittagszeit ging es zurück in den Gasthof zum Dreigänge-Mittagsmenü. Nach einer kurzen Verdauungspause fuhr die Gruppe nach Bad Bocklet und bewunderte dort die wunderschönen Kuranlagen. Am Abend fand die große Rhön-Sause statt. Um 18.30 Uhr gab es ein „rustikales Rhöner Buffet“ und anschließend Tanzmusik. Mit viel Stimmung und diversen Vorträgen ging die Party bis Mitternacht ( trotz der Fußball-WM).
Am Sonntag nach dem Frühstücksbuffet war eine stimmungsvolle zweistündige Planwagenfahrt mit Traktor und Anhänger durch Wald, Fluren und Felder der näheren Umgebung angesagt. Um die Mittagszeit folgte wieder ein reichhaltiges Dreigänge-Menü und danach wurde die Gruppe wieder zu ihrem Ausgangsort nach Sindlingen gefahren. Alles in allem war es eine gelungene, großartige und unvergessene dreitägige 70-Jahrfeier des Jahrganges 1943/44. (rf/jr)

Schulkameradschaft 1943/1945

Schulkameradschaft 1943/1945


Aug
6

Bauverein: Eine Genossenschaft zum Leben

52 Wohnungen und viel Grün

Richtfest: Bauverein baut in Unterliederbach

Im hundertsten Jahr nach seiner Gründung hat der Bauverein für Höchst am Main und Umgebung nicht nur in Sindlingen gefeiert, sondern auch in Unterliederbach. Dort baut die Genossenschaft zwischen Gotenstraße, Chattenweg und Engelsruhe 52 neue Wohneinheiten. Das Ensemble umfasst vier dreigeschossige Doppelhäuser mit insgesamt 24, ein Galeriehaus – ebenfalls mit 24 – und ein Hofhaus mit vier Wohnungen. Zuvor standen dort Doppelhäuser, Baujahr 1892, mit jeweils drei Zimmern, Küche, Keller und Ställen zur Kleinviehhaltung.
Beim Richtfest im zukünftigen „Garten-Carré“ wiesen die Redner auf die Besonderheiten hin: eine Kaltmiete unter zehn Euro pro Quadratmeter, gute Dämmung, Erdgeschosswohnungen und das komplette Galeriehaus sind barrierefrei und alle Parterrewohnungen haben jeweils einen kleinen Garten. Einige Parzellen sind sogar für Mieter der Obergeschosse vorgesehen. Obere Stockwerke bekommen große Balkone. Das reichhaltige Grünkonzept sieht einen Innenhof sowohl mit Spiel- als auch mit Ruheflächen vor. Damit ist das Ensemble ein ideales Mehrgenerationen-Wohnprojekt.
Das Stadtplanungsamt werte die Initiative als „positive Entwicklung im Soziale-Stadt-Gebiet ‚Engelsruhe’“, heißt es in einer Mitteilung des Bauvereins. Die Planung betreibt das Architekturbüro „Baufrösche“ aus Kassel. „Wir wollten von Anfang an ein Pendant zur Gartenstadt in Sindlingen setzen. Außerdem sind wir ein wenig stolz darauf, günstig zu bauen und trotzdem über den vorgeschriebenen Standards zu liegen“, betont Uwe Hoegen, Geschäftsführer der „Baufrösche“. Beim Richtfest sprachen Brigitte Erbe, Mitglied des Bauvereinsvorstands, Rudolf Ridinger, Verbandsdirektor des Verbands der Wohnungswirtschaft Südwest und Rainer Kling, stellvertretender Leiter der Bauaufsicht Frankfurt. Uwe Hoegen stellte das Projekt vor, anschließend gab es Führungen durch die Baustelle. simobla


Aug
6

Bauverein: 100 Jahre Bauverein

Bauverein

Eine Genossenschaft zum Leben

100-Jahrfeier – Ausstellung weckt Erinnerungen

Wie neu wirkt die Junkers-Gastherme für Warmwasser und Heizung. Dabei ist sie 50 Jahre alt. Das Original stammt aus der Hermann-Küster-Straße 21. Der Wohnblock war 1964 einer der ersten, in die der Bauverein moderne Etagenheizungen einbauen ließ. Mieter Manfred Mook jedoch verwandte als Mitarbeiter der MKW ausschließlich Strom. „Die Gastherme haben wir nie benutzt“, sagt er. „Nur geputzt“, ergänzt seine Frau Gertrud. Deshalb wirkt sie nun, in der Ausstellung zum Bauvereinsjubiläum, wie neu.
Daneben stehen eine alte Badewanne, Kohlen- und Gasherde und weitere Hausgeräte aus vergangenen Zeiten. Die kleine Ausstellung im Haus Sindlingen weckte bei den Besuchern der Hundertjahrfeier des Bauvereins Erinnerungen. Gleiches tat die große Fotowand mit Schwarzweißaufnahmen der Siedlung aus den vergangenen zehn Jahrzehnten. Eine Fotoschau in Dauerschleife, die Bauvereinsfotograf Hans-Joachim Schulz zusammen gestellt hatte, tat ein übriges, um das Leben in der Siedlung zu dokumentieren.
Vor dem Bürgerhaus standen Tische, Bänke und luftige Pavillons bereit, um den Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu bieten. Gewerbetreibende hatten rundum Stände aufgebaut, an denen sie für ihre Produkte und Dienstleistungen warben. Über einer Bühne, geschmückt mit dem Jubiläumsemblem und in Variationen der Bauvereinsfarbe Grün, wiesen silberne Luftballons auf den Anlass für das Fest hin: 100 Jahre. Am 18. April 1914 ist der „Bauverein für Höchst am Main und Umgebung“ gegründet worden.
Einen Kontrast zu den leichten, hellen Farben und dem fröhlichen Anlass zum Feiern boten die Sicherheitsleute, die, ganz in Schwarz und mit Sonnenbrillen wie „Men in Black“ ausstaffiert, überall herumstanden und die Besucher musterten. Die ließen sich davon aber nicht stören, sondern suchten sich Plätzchen im Schatten und hörten Sieghard Pawlik zu. Der SPD-Stadtverordnete und Vorsitzende des Mietervereins Höchst lobte den Bauverein und ging auf die allgemeine Wohnungslage wie auch ein mögliches Neubaugebiet in unmittelbarer Nachbarschaft zur Siedlung ein. Christoph Wild, Vorsitzender des Aufsichtsrats des Bauvereins, kündigte an, dass die Genossenschaft diese Entwicklung nahe an ihrem Kerngebiet „mit verfolgen, mitreden und vielleicht, ja, auch mit bebauen“ werde, „wenn alles passt“. Getreu der Maxime: Bewahren, Bewährtes aus der Vergangenheit überführen und fortentwickeln. Dafür wünsche er sich viele engagierte Mitglieder, die nicht nur in der Siedlung schlafen, sondern sie als ihren Lebensraum ansehen und sich entsprechend dafür einsetzen. „Eine Genossenschaft muss man leben“, sagte er.
Das ließ sich beim Picknick unter den Platanen des Platzes besonders angenehm tun. Das Acoustic-Jazz-Duo und DJ Paul Maré sorgten für Musik, Verpflegungsstände für Imbiss und Getränke. Kinder waren beim Kinderschminken, Basteln und Springen in der Hüpfburg bestens beschäftigt. So erfüllte sich einmal mehr, was Christoph Wild am Ende seiner Ansprache sagte: „Dass der Bauverein für Höchst und Umgebung seinen Schwerpunkt in Sindlingen hat und wir hier wohnen, war nicht die schlechteste Entscheidung.“ hn

Den Schatten suchten die Besucher der 100-Jahrfeier des Bauvereins – es war ein ausnehmend heißer Nachmittag.

Den Schatten suchten die Besucher der 100-Jahrfeier des Bauvereins – es war ein ausnehmend heißer Nachmittag.

Foto mit 100: Wer wollte, durfte sich mit den Jubiläums-Luftballons fotografieren lassen. Fotos: Hans-Joachim Schulz

Foto mit 100: Wer wollte, durfte sich mit den Jubiläums-Luftballons fotografieren lassen. Fotos: Hans-Joachim Schulz

Ihren Stadtteil gestalteten die Kinder mit, die die Wand der Bücherei mit Graffiti verzierten.

Ihren Stadtteil gestalteten die Kinder mit, die die Wand der Bücherei mit Graffiti verzierten.


Aug
6

Angelika Mayer führt den DRK Ortsverein

Rotes Kreuz

Angelika Mayer führt den Ortsverein

Aktive wünschen sich mehr Mitstreiter

Der Ortsverein Höchst des Deutschen Roten Kreuzes ist für Höchst, Sindlingen, Unterliederbach, Sossenheim und Nied zuständig. An seiner Spitze steht eine Sindlingerin. Angelika Mayer, auch bekannt als Leiterin der katholischen Kindertagesstätte St. Kilian.
Sie wurde kürzlich in der Hauptversammlung zur Vorsitzenden gewählt. Weiter arbeiten im Vorstand mit: Uwe Rusch (zweiter Vorsitzender), Klaus Dünwald (Schatzmeister), Achim Heinemann (stellvertretender Schatzmeister), Günter Gretscher (Schriftführer), Daniela Neumann (stellvertretende Schriftführerin), Karin Kirchner (Bereitschaftsleiterin), Christoph Mühlbach (Bereitschaftsleiter), Maria Fischer Leiterin Wohlfahrt und Sozialarbeit ) und Monika Dünwald (stellvertretende Leiterin Wohlfahrt und Sozialarbeit).
Mehrere Mitglieder wurden für langjährige aktive Mitgliedschaft geehrt.
Katharina Rusch und Sven Kläser sind seit jeweils fünf Jahren dabei, Daniela Neumann seit 30, Erich Merk seit 40 und Klaus Dünwald seit 45 Jahren. Der Kreisbereitschaftsleiter des DRK Bezirksverbandes Frankfurt, Wolfgang Jahns, gratulierte allen und hatte für Klaus Dünwald noch eine besondere Ehrung parat. Er erhielt die Verdienstmedaille des DRK–Landesverbands.
Die 55 aktiven Rotkreuzhelfer haben im vergangenen Jahr mehr als 13 000 Einsatzstunden geleistet. Das reicht vom Sanitätsdienst über Aus- und Fortbildung, Katastrophenschutz, Sozialarbeit und Blutspende bis hin zur allgemeinen Verwaltung. Besonders in Zusammenarbeit mit dem ersten Frankfurter Betreuungszug trägt das DRK somit maßgeblich zur Sicherheit der Bürger im Katastrophenfall bei. Um weiterhin eine solche Leistung erbringen zu können, wünschen sich die Aktiven mehr Mitstreiter. Sowohl aktive als auch passive Mitglieder sind willkommen, gerne auch junge Leute, die einen Freiwilligendienst leisten möchten.
Informationen finden sich auf der Homepage: www.drkfrankfurt.de. Wer den direkten persönlichen Kontakt vorzieht, kommt einfach donnerstags ab 19 Uhr zum Bereitschaftsabend. simobla

 


Aug
6

Ludwig-Weber-Schule: Container kommen bis Weihnachten

Container kommen bis Weihnachten

Noch bis Weihnachten werden die Ludwig-Weber-Schüler in ihrem maroden Betonbau bleiben. Nach den Weihnachtsferien sollen sie dann in eine Containeranlage umziehen. Die Vorarbeiten dafür haben im Juli begonnen. Auf dem Schulhof ist eine Baustelle eingerichtet, erste Löcher sind gegraben. Kanalrohre liegen bereit. Es soll eine hochwertige Anlage werden, berichtet der stellvertretende Schulleiter Martin Stojan. Die Behelfsklassenzimmer brauchen Strom und Heizung und das gesamte Gebäude Wasser- und Abwasseranschlüsse. Die dafür nötigen Arbeiten werden sich bis zu den Winterferien hinziehen. Wie die sperrigen Container dann durch die engen Wohnstraßen der Umgebung zum Schulhof transportiert werden sollen, ist noch unklar. SPD-Ortsbeirat Claus Lünzer hatte schon im April eine diesbezügliche Anfrage gestellt und vorgeschlagen, eine etwa zehn Meter lange Stichstraße von der Straße zur Internationalen Schule zur Ludwig-Weber-Schule anzulegen.
Wenn die Container erst mal angekommen und installiert sind, sollte dem Umzug nichts mehr im Weg stehen. Wie lange die Grundschüler im Containerkomplex bleiben werden, ist offen. Das hängt unter anderem davon ab, wie es mit dem 40 Jahre alten Schulgebäude weitergeht. Entweder muss es aufwendig saniert oder abgerissen und neu errichtet werden. Die Tendenz geht in Richtung Abriss, weiß Lünzer, aber bislang ist noch nichts beschlossen. hn

Baustelle Schule: An der Ludwig-Weber-Schule sind Vorarbeiten zum Aufbau einer Containeranlage im Gang. Foto: Michael Sittig

Baustelle Schule: An der Ludwig-Weber-Schule sind Vorarbeiten zum Aufbau einer Containeranlage im Gang. Foto: Michael Sittig


Jul
11

Sindlinger Monatsblatt Juli 2014

Sindlinger Monatsblatt Juli 2014

Die Ausgabe Juni 2014 des Sindlinger Monatsblatt steht hier zum Download bereit:

Sindlinger Monatsblatt Juli 2014