Category: 2015

Kein Bus im alten Ort – Verkehr eingeschränkt

Kein Bus im alten Ort – Verkehr eingeschränkt

Von der Sperrung des Kreisels ist der öffentliche Nahverkehr betroffen. Sindlingen-Süd ist nun weitgehend abgehängt. Die Linie 54, die direkte Verbindung zu den S-Bahnhöfen und nach Zeilsheim, beginnt und endet am Bahnhof Zeilsheim. Gleiches gilt für den Nachtbus n8.
Der 55-er Bus in Richtung Sindlingen bedient nur noch die Haltestellen IPH Tor West und Sindlingen-Friedhof. In Richtung Rödelheim Bahnhof legt er auch noch einen Stopp an der Haltestelle Allesinastraße ein, die um 150 Meter in Richtung Friedhof verlegt wurde (Steinmetzstraße Höhe Haus Nummer 3). Die Stationen Pfingstbornstraße und Westenbergerstraße entfallen. Um überhaupt von Höchst aus nach Sindlingen einfahren zu können, muss der Bus von der Hoechster Farbenstraße nach links in die Westenberger Straße abbiegen. Dafür wurde die Verkehrsführung geändert.
Für den kleinen 57-er Bus, der zwischen Tor West und Zeilsheim-Taunusblick pendelt, ändert sich nur der Wendepunkt. Statt eine Runde um den Kreisel zu drehen und sich auf den Rückweg nach Zeilsheim zu machen, biegt er schon am Ende der Unterführung Sindlinger Bahnstraße rechts ab und dreht im Wendehammer.

Baustelle trennt Nord und Süd

Baustelle trennt Nord und Süd

Kreiselsperrung – Nur der Durchgangsverkehr kommt durch

Für die Sanierung wurde der Kreisel am 27. Juli teilweise gesperrt. Nur der Durchgangsverkehr auf der Hoechster Farbenstraße (L3265/L3006) kann passieren. Die Nord-Süd-Verbindungen sind gekappt, Sindlingen-Süd und -Nord voneinander abgeschnitten. Die Sindlinger Bahnstraße endet beidseits als Sackgasse, ebenso der Lachgraben, beziehungsweise die Wilhelm-Grandhomme-Straße. Wer aus dem Stadtteil südlich des Kreisels nach Höchst will, muss durch die Westenberger Straße fahren und hinter dem Friedhof rechts auf die L3256 einbiegen. Eine Baustellenampel an der Ausfahrt der Westenberger Straße soll verhindern, dass sich die Autos durch den ganzen Ort zurückstauen. Umgekehrt führt nur der Weg durch die Westenberger Straße/Steinmetzstraße/Farbenstraße (oder, von Süden kommend, die Okrifteler Straße) nach Sindlingen-Süd hinein.
Bewohner von Sindlingen-Nord gelangen über die Westhöchster Straße (K817), Annabergstraße und Pfaffenwiese nach Höchst. Sindlingen-Süd mit seinen Geschäften und Gaststätten erreichen sie nur über die Autobahn: In Zeilsheim auf-, in Sindlingen ab- und durch die Westenberger Straße einfahren. Autofahrer aus Sindlingen-Süd, die zum Kinder- und Jugendhaus, der Stadtteilbücherei, dem Eissalon am Richard-Weidlich-Platz oder einer anderen Adresse im Stadtteil nördlich des Kreisels wollen, müssen ebenfalls über die Autobahn oder über die Hoechster Farbenstraße, Bleiwerksbrücke und Pfaffenwiese rollen.
„Hessen Mobil“ bittet um Verständnis für die Verkehrseinschränkungen. hn

König, Schuster und Dornröschen

König, Schuster und Dornröschen

Evangelische Gemeinde – Märchen und Mittelalter: Vergnügtes Fest im Sommergarten

„Gott ist für mich da. Gestern. Heute. Morgen.“ Den Schwerpunkt legte die evangelische Gemeinde bei ihrem Gemeindefest auf das Gestern. Genauer gesagt aufs Mittelalter.
Im lockeren, bunten Gottesdienst zu Beginn zeigten Kindergartenkinder einen mittelalterlichen Tanz zu einem Spielmannslied. Später führten Pfarrer Ulrich Vorländer und Vikar Konstantin Sacher das Märchen vom König und vom Flickschuster auf, wobei der Vikar den König und der Pfarrer den Schuster darstellte. Achim Schulz vom Kirchenvorstand unterstützte die beiden als Sprecher. Meike Bartelts Flötenkinder spielten Musikstücke vom Barock bis zur Neuzeit. „Es waren mehr als 40 Kinder in der Kirche. Da ist es immer ein wenig unruhig. Aber als die Flötengruppe spielte, hörten alle ganz aufmerksam zu“, beobachtete Pfarrer Vorländer. Er freute sich, dass die Kirche trotz der großen Hitze voll war. „Es ist immer etwas Besonderes, mit so vielen Menschen gemeinsam das Vaterunser zu beten“, sagt er und ist damit im „Heute“ angelangt.
Den Blick in Richtung „Morgen“ lenkten die neuen Konfirmanden, die im Gottesdienst vorgestellt wurden. Mit dem Lied „Unser Leben sei ein Fest“ endete der Gottesdienst und die Menschen konzentrierten sich wieder aufs Heute. Sie strömten ins neue Gemeindehaus und den Sommergarten davor. Dort bewirteten Helfer die Besucher mit Kaffee und Kuchen. Später warfen Vater, Sohn und Enkel Peters den Grill an – ein wahrlich „heißer“ Job bei fast 40 Grad im Schatten!
Während Erwachsene dankbar seufzend auf einer Bank im Schatten des luftigen Pavillons oder gleich im Inneren des Gemeindehauses Platz nahmen, zog es die Kinder in ihren Kindergarten. Dort konnten sie mittelalterlichen Kopfschmuck (Pappringe mit Glitzersteinchen) und Ledersäckchen basteln, Amulette aus Ton herstellen und auf Schatzsuche gehen. Im Garten attackierten junge Ritter wassergefüllte Luftballons mit Schlupfpferden (eine Art Überwurf) und Stöcken, bis sie platzten. Die Erfrischung war hoch willkommen. „Das Mittelalter ist zur Zeit Thema bei uns im Kindergarten“, erklärt Leiterin Esther Schneider. Die Kinder spielen mit Stöckchen, Steinen und Holzfiguren, fechten mit Puppen, sehen Bilderbücher an und hören Geschichten über das Leben im Mittelalter. Natürlich gehörte dazu auch, eine Burganlage zu studieren. Vor allem aber ging es um das Leben der einfachen Leute, was sie taten und was sie aßen.
Eine sehr idyllische Burg mit aufgesteckten Rosen aus Krepppapier war im Pfarrhaus zu sehen. Die schön gemalte Kulisse bildete den Hintergrund für die Aufführung von „Dornröschen“ durch die evangelische Theatergruppe. Das Märchen zu sehen ist ebenso beliebt wie das Ponyreiten mit Sonja Heinisch von den „Ponyzwergen“. Diese beiden Attraktionen sind wahrlich zeitlos schön – Gestern, Heute, Morgen.  hn

Die Flötengruppe von Meike Bartelt spielte Stücke von Barock bis Neuzeit.

Die Flötengruppe von Meike Bartelt spielte Stücke von Barock bis Neuzeit.

Heiß, heißer, Grill: Familie Peters und Helfer.

Heiß, heißer, Grill: Familie Peters und Helfer.

Märchenhaft: (von links) Roland Berg, Pauline Müller, Raffael Wunner, Susanne Lindemann, Claudia Wunner und Michaela Fischer von der Theatergruppe. Fotos: Hans-Joachim Schulz

Märchenhaft: (von links) Roland Berg, Pauline Müller, Raffael Wunner, Susanne Lindemann, Claudia Wunner und Michaela Fischer von der Theatergruppe. Fotos: Hans-Joachim Schulz

Brentano-Park in Klein

Brentano-Park in Klein

Als kleine Zugabe stellten Siebtklässler die Ergebnisse eines Baum-Projekts vor. „Wir sind in den Brentano-Park gefahren und haben Blätter und Samen gesammelt“, berichtet Barbara Frank von der Garten-AG der Meister-Schule. Außerdem skizzierten die Kinder die Bäume und fertigten Linol-Schnitte davon an. Aus den Samen zogen sie Setzlinge auf der Fensterbank des Klassenzimmers, die nun schon erste Blättchen tragen. „Wir wollen versuchen, damit den Brentano-Park in Klein nachzustellen“, sagt Barbara Frank. Quasi nebenbei lernten die Siebtklässler dadurch viel über Buchen, Eichen und Birken, aber auch Exoten wie Gingkos, Tulpenbäume, Trompetenbäume oder die Flügelnuss. hn

Die Schüler mit dem grünen Daumen

Die Schüler mit den grünen Daumen

Meister-Gärtchen – Sieger des Wettbewerbs der Sparkassenstiftung

Trotz der wochenlangen Trockenheit wirkt der Schulgarten der Meister-Schule wie eine blühende Oase. Blumen, Kräuter und Gemüse wachsen in Beeten und Hochbeeten. „Eine Nachbarin half uns mit Wasser aus, als die Fässer leer waren“, sagt Barbara Frank dankbar. Sie leitet die Garten-Arbeitsgemeinschaft der Hauptschüler, Claudia Teubner diejenige der Grundschüler. Alle zusammen pflegen und erweitern das Kleinod in der Schreinerstraße Jahr für Jahr. Und wie in jedem Jahr beteiligten sie sich wieder am Umweltwettbewerb der Stiftung der Frankfurter Sparkasse.
Im Juni besuchte deshalb eine Jury das Meister-Gärtchen. Ditmar Breimhorst von der Grünen Schule Palmengarten, Helmut Mag vom staatlichen Schulamt und Dietrich Stein von der Stiftung der Frankfurter Sparkasse sahen nicht nur genau hin, sie stellten auch viele Fragen. „Der pädagogische Aspekt und die Nachhaltigkeit sind uns wichtig“, erklärte Breimhorst. In beidem hat der Schulgarteng gepunktet.
Die Grundschüler erläuterten, was sie alles in den Hochbeeten angepflanzt haben. „Kohlrabi, Karotten, Zucchini“, zeigte Leif auf die entsprechenden Pflanzen. „Radieschen hatten wir auch, aber die haben wir schon geerntet“, sagte er. Ringelblumen und Tagetes im Hochbeet sehen nicht nur hübsch aus, sie helfen bei der Schädlingsbekämpfung, weiß Iman (zehn Jahre). „Wir haben auch Kompost gemacht“, berichtet Emircan (zehn), „das ist gut für die Pflanzen“.
Ältere Schüler arbeiteten während einer Projektwoche im Frühjahr intensiv im Garten. Sie reparierten Dekorationen, strichen den Bauwagen, der als Geräteschuppen dient, bauten ein Häuschen für Gehäuseschnecken und eins für Igel. Außerdem gestalteten sie zusammen mit einer Architektin einen Sitzplatz mit Beschattung und legten eine Feuerstelle an, die von einem lebenden Zaun umgeben ist.
Ganz genau erklärten die Schüler den Besuchern, wie sie Metallschuhe für die Pfosten in die Erde trieben, Seile spannten und Clematis anpflanzten. Außerdem gruben sie das große Beet um und setzten Kartoffeln. Die benachbarte Blumenwiese ist nur ein „Lückenfüller“. „Wir wollten hier eigentlich ein weiteres Hochbeet hinsetzen, haben aber kein Geld für das Material“, bedauert Barbara Frank.
Die Kartoffeln werden die Gartenkinder des neuen Schuljahres ernten, ebenso Walnüsse und Birnen. Die Kinder des vergangenen Schuljahres genossen bereits Erdbeeren, Johannisbeeren, Salat und Kohlräbchen. „Es geht ja auch darum, den Garten mit den Sinnen zu erfahren und den Spaß an der Natur zu wecken“, sagt Claudia Teubner.
Die Jury hat das überzeugt. Sie verlieh der Meisterschule nach 2012 und 2013 zum dritten Mal den ersten Platz in der Kategorie Großprojekte. Insgesamt beteiligten sich 25 Schulen an dem Wettbewerb, die meisten ebenfalls mit Großprojekten, an denen mindestens drei Klassen beteiligt sind.

Ein lebender Zaun umgibt die Feuerstelle im Meister-Gärtchen.

Ein lebender Zaun umgibt die Feuerstelle im Meister-Gärtchen.

Töpferarbeiten gehören ebenfalls zum Programm der Garten-AG. Fotos: Michael Sittig

Töpferarbeiten gehören ebenfalls zum Programm der Garten-AG. Fotos: Michael Sittig

 

 

Sprint-Triathlon

Sprint-Triathlon

Fünf Sindlinger Sportler beteiligten sich am siebten „MöWathlon“ der SKV Mörfelden. Dabei handelt es sich um einen Sprint-Triathlon, bei dem die Triathleten 500 Meter schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und zum Abschluss noch fünf Kilometer laufen. Der Kanu-Club Kapitän Romer Sindlingen war mit seiner im Januar 2014 gegründeten Triathlonabteilung am Start. Von 481 teilnehmenden Triathleten konnten die KCR´ler Norman Scharf, Alexander Gleiß, Joachin Hess, Tobias Adner und Uwe Kleinschmidt mit Rang 27, 42, 119, 134 und 172 gute Platzierungen erzielen, teilt der Verein mit.

Kanuclub-Triatleten

Kanuclub-Triatleten

Frauenchor begeistert

Frauenchor begeistert

Sängerwettstreit – 1. Platz für Sindlingerinnen

Zum ersten Mal seit langem hat sich der Frauenchor Germania wieder an einem Sängerwettstreit beteiligt – mit umwerfendem Erfolg!
56 Sängerinnen und einige Fans fuhren im Juni an einem frühen Vormittag mit dem Bus nach Unter-Schönmattenwag (Kreis Bergstraße). Dort feiert der MGV Sängerbund 1875 sein hundertvierzigjähriges Bestehen und richtete dazu einen Volksliederwettbewerb aus, für den die Sindlinger Damen drei ganz neue Lieder über viele Wochen geprobt hatten.
Sie waren als zweiter von drei Chören in der Klasse F1 (mehr als 40 Sängerinnen) an der Reihe und legten gleich mit viel Rhythmus mit einem afrikanischen Spiritual mit dem Titel „Singa Jesu singa“ los. Etwas getragener folgte mit „Deep River“ ein weiteres Spiritual. Chorleiter Michael H. Kuhn dirigierte die Damen über sowohl laute als auch leise, gleichermaßen kräftige und auch zarte Töne. Hochkonzentriert und motiviert gingen sie anschließend an den letzten Vortrag mit dem Titel „Dana Dana“, eine Tanzmelodie aus der Bácska. An diesem Stück hat der Frauenchor in den Proben besonders lang „geknabbert“, denn das Tempo ist gewaltig, die Aussprache jedoch muss klar sein.
Dass sich die Arbeit gelohnt hat, die Aussprache gut war, der Rhythmus richtig und die Töne stimmten, zeigte die Punktewertung. Mit allen drei Liedern lag der Sindlinger Frauenchor in den Punkten ganz klar auf dem ersten Platz und gewann zusätzlich den dritten Platz in der Tagesbestleistung.
Dass die Damen erst seit 18 Monaten unter dem neuen Chorleiter singen, macht den Erfolg für alle umso wertvoller, berichtet Pressesprecherin Andrea Schwarz. Nach einer ausgiebigen Siegesfeier auf dem dortigen Festgelände machten sich die Sindlingerinnen wieder auf in Richtung Sindlingen, wo sie auch zukünftig mit viel Spaß und Ehrgeiz weiter gemeinsam proben werden.
Dabei sind dem Chor neue Mitsängerinnen stets willkommen, egal ob mit oder ohne Chorerfahrung. „Es ist immer ein guter Zeitpunkt einzusteigen und zu sehen, mit wie viel Begeisterung sowohl Chor als auch Dirigent dabei sind. Schweißperlen und Lachfalten garantiert!“, erklärt Andrea Schwarz.
Nähere Informationen stehen im Internet unter: www.germania.sindlingen.de   as/hn

Gewonnen! Die Sindlinger Sängerinnen und ihr Chorleiter Michael H. Kuhn freuen sich über den Erfolg.

Gewonnen! Die Sindlinger Sängerinnen und ihr Chorleiter Michael H. Kuhn freuen sich über den Erfolg.

Handball ohne Torzwang

Handball ohne Torzwang

Einmal im Jahr kommen alle zusammen: Beim Handballtag treffen sich Kinder und Aktive der Handballspielgemeinschaft Sindlingen/Zeilsheim auf dem Platz hinter dem Turnerheim, um freundschaftliche Spiele auf Rasen und Sand auszutragen. Das trägt zur Identifikation mit der Abteilung bei und gibt Älteren, die nicht mehr aktiv sind, Gelegenheit, Kontakt zu halten und alte Sportkameraden wieder zu treffen. Für Jugendliche hält der Tag noch einen Höhepunkt bereit. Wenn nach Sport und Spiel, Kuchen, Gegrilltem und der einen oder anderen Partie Boule die meisten Handballer wieder nach Hause gehen, bleiben sie noch auf dem Platz und schlafen in Zelten.

Lasst Kugeln fliegen! Ehemalige Handballerinnen vergnügten sich beim Handballtag mit Boule-Spielen auf der Anlage hinter dem Turnerheim. 

Lasst Kugeln fliegen! Ehemalige Handballerinnen vergnügten sich beim Handballtag mit Boule-Spielen auf der Anlage hinter dem Turnerheim.

Für Verpflegung vom Grill sorgte Volker Walter.  Fotos: Michael Sittig

Für Verpflegung vom Grill sorgte Volker Walter.  Fotos: Michael Sittig

 

In der Reihe tanzen

In der Reihe tanzen

Einen Anfängerkurs im „Country Line Dancing“ bietet der TV Sindlingen ab Dienstag, 8. September, an. Immer von 17 bis 18 Uhr bringt Übungsleiterin Rosi Neumann Neugierigen im Turnerheim (Farbenstraße 85) die ersten Schrittfolgen dieses Gruppentanzes bei, der in Reihen (Lines) getanzt wird.
Von 18 bis 20 Uhr üben Fortgeschrittene komplexere Tänze. Mitmachen kann jeder, der ohne Partner, aber nicht alleine tanzen möchte. Nach Nach einer einstudierten Choreografie bewegen sich alle Teilnehmer synchron zu Country-Musik, lateinamerikanischer Musik, Swing oder Walzer. Es gibt grundsätzlich keine Tanzmusik, die nicht in Line Dance umgesetzt werden kann. „Der Spaß beginnt schon bei den ersten Schritten“, verspricht Rosi Neumann. Sie informiert unter der Telefonnummer (06190) 33 58 oder mobil 0157 78 25 93 42 über den Kurs.

Nach dem Handball gibt’s Handkäs mit Musik

Nach dem Handball gibt’s Handkäs mit Musik

JUGENDSPORTAUSTAUSCH – Sportler aus Lyon zu Gast am Stadtrand
Apfelwein und Handkäs statt Schnecken und Champagner: Kulinarisch war der Sportleraustausch zwischen Frankfurt und Lyon für manchen eine Herausforderung. In Sindlingen machten die Besucher Bekanntschaft mit den Spezialitäten der Region.
Jedes Jahr organisieren die Städtepartner Frankfurt und Lyon einen Jugendsportaustausch. Diesmal kamen 206 Jugendliche aus Frankreich an den Main. 17 hiesige Vereine empfingen die Delegation, die in drei großen Bussen anreiste. Um die Handballer kümmerte sich die Handballspielgemeinschaft Sindlingen/Zeilsheim.
Mitglieder der HSG holten 12 Handballer zwischen elf und 13 Jahren (D- und C-Jugend) und drei Betreuer am Treffpunkt ab. Sie brachten sie zur TVS-Sporthalle zum gemeinsamen Abendessen, ehe die Buben auf die Familien aufgeteilt wurden.
An den folgenden Tagen erlebten sie ein munteres Programm mit Schwerpunkt Sport. Deutsche und französische Jungen spielten Handball, Fußball, unternahmen einen Tagesausflug zu einem Wasserskizentrum und versuchten sich bei einem gemeinsamen Sporttag aller Austauschpartner im Brentanobad an verschiedensten Sport-Spielen. Sie wurden im Römer von Stadtrat Markus Frank sowie dem Lyoner Sportbürgermeister und viermaligen Olympia-Teilnehmer Yann Cucherat empfangen und gingen zusammen in die Schulen. Die Abende verbrachten Kinder und Erwachsene teils in den Familien, teils gemeinsam. Zusätzlich richtete die HSG den Betreuerabend nicht nur für die Handballer, sondern für alle Begleiter der Jugendlichen aus.
Ziel des Austauschs ist es, „das Leben und die Kultur im anderen Land kennenzulernen. Der Sport hilft dabei, Sprachbarrieren zu überwinden und einen schnellen Kontakt zueinander zu finden. Klischees und Vorurteile werden dadurch abgebaut – neue Freundschaften werden geknüpft“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt dazu.

Verständigung mit Händen und Füßen

In der Praxis behalfen sich die Sportler mit Händen, Füßen, Englisch und modernen Kommunikationsgeräten mit Wörterbuch-Applikation. Nur wenige Franzosen sprachen Deutsch, kaum ein Deutscher Französisch. Trotzdem gelang es ihnen, sich auszutauschen. So machte Alain Martinez, Trainer und Betreuer der französischen Handballgruppe, unterschiedliche Trainingsarten aus. Die deutschen Jungen agierten schematischer, strukturierter, die französischen spielerischer, beobachtete er. Große Unterschiede gebe es bei den Sportstätten. Sein Verein „Lyon Handball“ habe keine eigene Halle wie die HSG (die als Teil des Turnvereins die TVS-Halle nutzt). Andererseits müssen Lyoner Vereine keine Gebühren für die Nutzung der kommunalen Sporthallen zahlen, ergänzte Betreuer Abdou Moumini. Die HSG dagegen zahlt für ihre Trainingseinheiten in der Stadthalle Zeilsheim. Beiden Städten gemein scheint zu sein, dass die Hallenkapazitäten nie ausreichen für den Bedarf.
Die Infrastruktur in Frankfurt sei besser als die in Lyon, findet Martinez. Er lobte die gute Organisation und die Gastfreundlichkeit der Frankfurter. „Ich bin überrascht, wie ländlich es hier ist. Ganz anders als bei uns“, sagte Sylvie Guillot. Die Mutter eines Handballjungen begleitete den Austausch als Betreuerin und staunte über das viele Grün. Erst beim Ausflug zum Römer erlebte sie Frankfurt als „richtige“ Stadt mit beeindruckender Hochhaus-Kulisse.
Den Aspekt, die Kultur des Gastlandes kennenzulernen, nahm die HSG sehr ernst. „Wir wollten für unsere Region typische Gerichte vorstellen und haben den Betreuern Apfelwein und Handkäs mit Musik angeboten“, sagt TVS-Vorsitzender Michael Sittig. „Das kann man nicht trinken!“, rief Sylvie Guillot nach dem ersten Schluck, „das geht allenfalls als Essig für den Salat!“ Auch ihre männlichen Kollegen beließen es beim Nippen. Noch misstrauischer musterten die Franzosen den Handkäs, der ihnen als „Fromage de main avec de la musique“ versucht wurde schmackhaft zu machen. Alain Martinez probierte anstandshalber ein winziges Stückchen und winkte ab – nein, danke. Abdou Moumini dagegen verputzte das hessische Leibgericht mit gutem Appetit. Ihm hat’s geschmeckt. hn

Geschmackssache: Alain Martinez (unten) konnte Handkäs’ mit Musik nichts abgewinnen, Abdou Moumini dagegen fand ihn ganz lecker.

Geschmackssache: Alain Martinez (unten) konnte Handkäs’ mit Musik nichts abgewinnen, Abdou Moumini dagegen fand ihn ganz lecker.

Handball verbindet: Diese Jungen machten mit beim Jugendsportaustausch Frankfurt/Lyon. Fotos: Michael Sittig

Handball verbindet: Diese Jungen machten mit beim Jugendsportaustausch Frankfurt/Lyon. Fotos: Michael Sittig