Category: Juni

Mit der„Sternschnuppe“ schließt sich der Kreis

Mit der„Sternschnuppe“ schließt sich der Kreis

Einweihung 40 Krippenplätze in der ehemaligen „Arche“ komplettieren die private Betreuung von Firmen und Fraport

„Der Kreis schließt sich“, sagte Michael Müller bei der Einweihung der Kinderkrippe „Sternschnuppe“. Der Arbeitsdirektor des Flughafenbetreibers Fraport und Emmanuel Siregar, Personalgeschäftsführer und Arbeitsdirektor von Sanofi Deutschland, gehören zu zwei der Unternehmen, die an der mittlerweile recht umfangreichen privaten Kinderbetreuung in der Hugo-Kallenbach-Straße beteiligt sind.

Sie begann in der ehemaligen Arche und ist dort mit der nunmehr zehnten firmengeförderten Betreuungseinrichtung für Kinder im Umfeld von Flughafen und Industriepark wieder angekommen.

Seit 2002 betreibt die Firma Medical Airport Service, eine Tochtergesellschaft von Fraport und der Firma BAD GmbH, das private „Fluggi-Land“ im Hauptsaal des früheren evangelischen Gemeindezentrums „Arche“. 2006 kam ein Regelkindergarten mit Krippe hinzu, die „Kinder-Arche“. Träger ist die „Terminal for Kids GmbH“. Im Oktober 2013 zog der Kindergarten in einen nebenan errichteten Neubau.

Für die frei gewordenen Räume im Altbau meldete das Pharmaunternehmen Sanofi Bedarf an Krippenplätzen an. Daraufhin ließ die Medical Airport Service GmbH das denkmalgeschützte Gebäude sanieren.

Sanierung und Umbau für rund 1,2 Millionen Euro haben dem Haus „ein neues Licht- und Raumempfinden“ verliehen, sagte Siregar. Die Räume sind hell, freundlich und galaktisch dekoriert. In den Gruppen Erde, Mond, Mars und Pluto finden sich Aufbauten mit Weltraum-Motiven. Ein Space-Projektor lässt Sterne kreisen, nach dem Essen schlafen die Kinder in der „Traumstation“ und toben im Turnraum „Milchstraße“. Im Oktober 2015 zogen die ersten beiden Gruppen ein. Zwischenzeitlich sind alle vier Gruppen à zehn Kinder etabliert.

Erste Firmenkrippe von Sanofi

Die Mitarbeiter seien dankbar für die Möglichkeit, ihre Kleinen dort unterzubringen, sagen Müller und Siregar. Für Sanofi ist es die erste firmeneigene Kinderkrippe in direkter Nachbarschaft zum Standort der Deutschlandzentrale im Industriepark Höchst. „Wir fördern damit die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Es ist auch ein Bekenntnis zum Industriestandort Frankfurt“, erklärt der Sanofi-Arbeitsdirektor. Das Modell „Betriebskindergarten“ sei längst etabliert, ergänzt Müller. Gab es vor zehn Jahren noch Vorbehalte, habe sich das „komplett gedreht“. Unternehmen müssten sich heute eher rechtfertigen, wenn sie keine Kinderbetreuung vorhielten.

Das spiegelt sich auch im Wachstum der „Terminal for Kids GmbH“. Der freie Träger fing 2006 in Sindlingen mit 60 Kindern und zwölf Mitarbeitern an. Heute betreibt die Gesellschaft zehn Kinderbetreuungseinrichtungen mit 250 Mitarbeitern, davon 220 Erzieherinnen, mithin einen mittelständischen Betrieb.

Zehn Erzieherinnen und zwei Leiterinnen betreuen die Kinder in der „Sternschnuppe“ in Schichten zwischen 7 und 18 Uhr. Verpflegt werden sie von der benachbarten Kita „Terminal for Kids“. Drei Viertel der Plätze sind für die Kinder von Sanofi-Mitarbeitern reserviert. Für Kinder aus dem Stadtteil sind die übrigen zehn Plätze gedacht. Eltern, die bei Sanofi arbeiten, zahlen für einen Krippenplatz 198 Euro im Monat. Das Unternehmen schießt je 450 Euro zu.

Mit der „Sternschnuppe“, dem Fluggi-Land und der Kinder-Arche teilen sich nun drei von Unternehmen geförderte Kinderbetreuungseinrichtungen das rund 6000 Quadratmeter große Gelände am westlichen Ortsrand, nahe der Straße zur Internationalen Schule. Dem schönen Inneren hinkt allerdings die Fassadengestaltung hinterher. Von außen ist dem schlammgelben, angegrauten Betonklotz nicht anzusehen, welche himmlischen Weltraumwelten sich in seinem Inneren befinden. hn

Das Namensschild der Kinderkrippe enthüllen die Leiterinnen Monice Spratler (links) und Anna Ignor. Foto: Heide Noll

Das Namensschild der Kinderkrippe enthüllen die Leiterinnen Monice Spratler (links) und Anna Ignor. Foto: Heide Noll

Stadtteilfest mit Vereinen

Stadtteilfest mit Vereinen

Sven Callender, Vorsitzender der Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe (FHHG), warb bei der Hauptversammlung des Vereinsrings um Teilnahme am Stadtteilsonntag. Dieser Sonntag diene dazu, Geschäfte und Vereinswelt zu beleben, sagte er. Am Sonntag, 11. September, richtet die FHHG deshalb in der Farbenstraße, zwischen Einmündung Bahnstraße und Loch, eine kleine Gewerbeschau aus. „Es wäre schön, wenn sich auch Vereine dort präsentieren könnten“, sagte Callender.

Für Live-Musik sorgen die Rockband Downstairs und das Rockorchester der Heinrich-Böll-Schule.

Was Vereine bewegt und was sie planen

Was Vereine bewegt und was sie planen

ARGE SOV Mehr Musik bei den Festen

Das Finanzamt hat der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine (Arge Sov) die Gemeinnützigkeit aberkannt (Wir haben berichtet). Das war aber nicht das einzige Thema in der Jahreshauptversammlung.

Dank den Helfern und der FES

Spenden und Zuschüsse sind die wichtigsten Einnahmen, um Veranstaltungen durchzuführen. Das zeigte sich deutlich im Bericht des Kassierers der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine, Michael Streubel in der Hauptversammlung. Mit den Mitgliedsbeiträgen allein ließen sich Ranzenbrunnenfest und Weihnachtsmarkt, Volkstrauertag und Seniorenfastnacht nicht stemmen. Deshalb schmerzt die angedrohte Aberkennung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt (wir haben berichtet). Auch andere halten die Hände auf. So mussten rund 450 Euro Gema-Gebühren dafür bezahlt werden, dass die Germania-Chöre bei den Straßenfesten sangen und die Garden des Karnevalvereins tanzten.

Zumindest die Frankfurter Müllabfuhr FES unterstützt die Vereine ohne Wenn und Aber. Sie stellt die Ausrüstung beim Reinigungstag zur Verfügung und holt hinterher den Müll ab. Alle Veranstaltungen seien erfolgreich verlaufen, bilanzierte Vorsitzender Andreas Rühmkorf. Nur der Volkstrauertag sei so schlecht besucht gewesen, dass zu überlegen sei, „ob man das weitermacht“. Er dankte allen Helfern und Vorstandskollegen für ihr Engagement im vergangenen Jahr. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet.

Musik und Geschichte: 1225 Jahre Sindlingen

Musik ist Trumpf bei der 1225-Jahrfeier Sindlingens. Andreas Rühmkorf, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine, stellte das vorläufige Programm in der Jahreshauptversammlung vor.

Es soll Mitte, Ende August einen Eröffnungsabend mit Rahmenprogramm geben. Das Ranzenbrunnenfest wird erweitert. Inge Gesiarz, Organisatorin von „Musik uff de Gass“, hat von den meisten der Gruppen die Zusage bekommen, am 3. September in der Huthmacherstraße aufzutreten. Am Sonntag, 4. September, folgt ein keltischer Folk-Frühschoppen. „Rovin‘ Folk“ (Ali und Claudia Schmidt), Ar Log (Folkgruppe aus Wales), Calon Lan (Schwanheim) und der Frankfurt Scottish Country Dance Club werden bei der Matinee auf dem Kirchvorplatz spielen und tanzen. Vereine sorgen für Speisen und Getränke. Am Sonntag, 11. September, bietet der Heimat- und Geschichtsverein einen historischen Rundgang durch Sindlingen an. Er mündet direkt in den Stadtteilsonntag, den der Gewerbeverein FHHG ausrichtet. Zum Ausklang gastiert am Freitag, 2. Dezember, ein russischer Chor in Sindlingen.

Mit Mainwiesen feiern oder ohne?

Eine längere Diskussion entspann sich über die Ausrichtung des Ranzenbrunnenfests. Soll es auf die Huthmacherstraße konzentiert werden, oder sollen die Mainwiesen weiterhin einbezogen bleiben? Kinderbeauftragte Claudia Ilg kündigte in der Versammlung der Arge Sov an, dass die Kinder- und Jugendeinrichtungen a, Samstag, 3. September, gerne auf den Mainwiesen einen großen Spielplatz einrichten würden.

Mit Hüpfburg, Schminken und allen möglichen Spielen würden die Kitas, das Kinder- und Jugendhaus, Jugendclub und weitere die Wiesen am Nachmittag nutzen. Der Kanuclub wird wieder Stand-up-Paddling anbieten, der Reiterverein Ponyreiten. Der Turnverein jedoch, der im vergangenen Jahr Sportstationen am Flussufer eingerichtet hatte, konzentriert sich auf seinen Stand in der Huthmacherstraße. „Vielleicht könnten auch die Kinderspiele dorthin verlagert werden“, schlug Inge Gesiarz vor. So könne die gesamte Länge der Straße vom Ranzenbrunnen bis zur Allesinastraße ausgenutzt werden. Vorführungen fänden dann vielleicht auch mehr Zuschauer, vermutete Dieter Frank vom Geschichtsverein. „Das Karussell muss ohnehin von der Kirche weg, weil sich das nicht mehr dem Auftritt der Musikgruppen verträgt“, nickte Wolfgang Schuhmann von der katholischen Gemeinde. Es könne in der Huthmacherstraße aufgebaut werden. Andererseits sei zu prüfen, ob dann noch genug Platz bleibt für Rettungsfahrzeuge, wandten andere ein.

Der Vorstand wird nun beide Varianten prüfen um zu sehen, was machbar ist.

Regionalrat tritt der Arge Sov bei

Der Vereinsring Arge Sov hat ein neues Mitglied. Franz Ilg stellte im Namen des Regionalen Präventionsrats einen Aufnahmeantrag. Er wurde einstimmig angenommen.

Die meist „Regionalrat“ genannte freiwillige Stadtteilgemeinschaft besteht seit rund 20 Jahren, erläuterte Albrecht Fribolin, wie Ilg Vorsitzender der Runde. Sie trifft sich viermal im Jahr, um über Gewaltprävention zu reden. „Alle örtlichen Gruppen sind dazu eingeladen, sich auszutauschen über kriminelle oder Gewaltschwerpunkte, die wir dann der Polizei melden“, führte er aus. Öffentlichkeitswirksame Ergebnisse der Arbeit sind die Aktion „Noteingang“ für Kinder und der Stadtteilführer, dessen neue Auflage gerade im Druck ist.

Vergebliches Warten aufs Bier

Vergebliches Warten aufs Bier

Verlosung Brauerei rückt den Gewinn nicht heraus

Diesen „Tag des Bieres“ wird Sonja Peters noch lange in Erinnerung behalten. Allerdings nicht, weil sie zwei Kästen Bier gewonnen hat, sondern weil die Anstrengungen, die sie unternehmen musste, um den Gewinn tatsächlich zu erhalten, in keinem Verhältnis dazu standen.

Aber der Reihe nach. „Am 23. April, dem Tag des Bieres, verloste eine Frankfurter Zeitung zusammen mit einer Frankfurter Brauerei 500 Kästen Bier“, berichtet Sonja Peters. Wer mitmachen wollte, brauchte nur eine SMS mit dem gewünschten Lösungswort zu senden. Das tat sie, „mehr aus Jux, um mein neues Handy auszuprobieren“, erzählt die Sindlingerin. Kurz darauf erhielt sie die Nachricht: „Sie haben gewonnen.“ – „Toll, ich habe noch nie etwas gewonnen“, freute sich die Frau des früheren Sindlinger Apfelweinkönigs Jörg Peters. Zwei Kästen „Binding Haustrunk“ könne sie montags bis freitags zwischen 6.30 und 9.30 Uhr in der Darmstädter Landstraße abholen. Das ist zwar nicht am anderen Ende Frankfurts, aber auch nicht eben um die Ecke.

“Hier gibt‘s kein Bier“

Sonja Peters Vater Wolfgang Schuhmann sprang ein. Er setzte sich ins Auto, um den Gewinn abzuholen. Am Ziel angekommen, schüttelten die Mitarbeiter der Brauerei den Kopf: „Hier gibt’s kein Bier“.

Sie schickten Wolfgang Schuhmann stattdessen zu einer Adresse im Hainer Weg. Aufgrund von Baustellen und Einbahnstraßen war es ein ziemliches Herumgekurve, bis er dort ankam. Wieder blieb er auf dem Trockenen sitzen. „Prinzipiell ja, aber“, sagte man ihm: Da sei wohl etwas schief gelaufen. Man könne ihm kein Bier geben. Stattdessen erhielt er eine Telefonnummer, an die er sich wenden könne und dazu den Hinweis, dass es wohl vergebliche Mühe sei anzurufen, weil nie jemand dran gehe.

Schilda in Frankfurt? Später Aprilscherz? Wolfgang Schuhmann fuhr ohne Bier nach Hause. Sonja Peters wollte es nun genau wissen. Nach in der Tat vergeblichen Versuchen, unter der genannten Nummer jemanden zu erreichen, schilderte sie dem Leserservice der Zeitung den Ablauf. „Ich habe sehr schnell Antwort bekommen“, sagt sie. Noch einmal wurde bestätigt, dass da „etwas schief gelaufen“ sei. Die Zeitung nannte ihr eine Adresse, an die sie schreiben solle, dass sie gewonnen habe. Dann werde ihr der Haustrunk nach Hause geliefert. „Darauf warten wir jetzt immer noch“, berichtet Sonja Peters am Wäldchestag – drei Wochen nach dem „Tag des Bieres.“ hn

Die Gläser bleiben leer: (von links) Sonja, Jörg, Jürgen und Traudlinde Peters sowie Wolfgang Schuhmann warten bislang vergeblich auf zwei Kästen Bier, die Sonja Peters gewonnen hat. Foto: Michael Sittig.

Die Gläser bleiben leer: (von links) Sonja, Jörg, Jürgen und Traudlinde Peters sowie Wolfgang Schuhmann warten bislang vergeblich auf zwei Kästen Bier, die Sonja Peters gewonnen hat. Foto: Michael Sittig.

60 Jahre Schlossfest

60 Jahre Schlossfest

„Es seschzischsde“ feiern die Höchster vom 25. Juni bis 11. Juli. Das 60. Höchster Schlossfest beginnt mit einer Eröffnungsparty am Samstag, 25. Juni, 17.30 Uhr, im Bolongarogarten. In den darauffolgenden Tagen gibt es Führungen, Konzerte und Vorträge, das Altstadtfest der Vereine am 2. und 3.. Juli und schließlich das Abschluss-Wochenende mit Rock und Pop (Freitag, 8. Juli, 19 Uhr, Brüningpark), musikalischem Frühschoppen und Oldtimertreffen, Führungen durch den Schlossturm, „Woodstock in Höchst“ und mehr am Samstag, 9. Juli, sowie Konzert und „Laafparad“ am Sonntag, 10. Juli.

Am Montag, 11. Juli, endet „Es Seschzischsde“ mit einem Feuerwerk mit Musik am Mainufer ab 22.30 Uhr. Das ausführliche Programm wird in den nächsten Tagen verteilt werden.

Der Sindlinger Mario Gesiarz tritt bereits vor der offiziellen Eröffnung, am Donnerstag, 16. Juni, als Mundart-Rezitationstheater ReziBabbel mit Sohn Viktor im Pfarrgarten der Justinuskirche auf. Die beiden präsentieren ihr Programm „200 Jahre Stoltze“. hn

Blümchen blühen zwischen den Blocks

Blümchen blühen zwischen den Blocks

Kindermuseum Kinder gestalten ihren Stadtteil mit und dekorieren ihn mit vergänglicher Kunst

Fenster, Türen, Fenster, Türen – die Fassaden der Wohnblocks in der Hermann-Brill-Straße bieten wenig Abwechslung. „Wie wäre es, wenn Ihr sie ‚umbaut‘?“ fragt Laura Hollingshaus. Zwischen den Häusern, auf der Grünfläche gegenüber des Nachbarschaftsbüros Hermann-Brill-Straße 3, haben sie und Hanna Rieß vom Kindermuseum ihre mobile Station aufgeschlagen. Kinder sitzen um den Tisch herum und betrachten große Schwarzweiß-Fotos der Häuser rundum. „Ich würde es blau-gelb anmalen“, sagt ein Junge. „Ich rot und grün“, ein Mädchen. „Wenn ich dort oben wohnen würde, würde ich eine Rutschbahn anbauen“, regt Laura Hollingshaus an. Bald sind die Kinder ganz vertieft ins Malen und Gestalten.

Darum geht es im „Kindermusum unterwegs“. Kinder ab sieben Jahren sind eingeladen, ihren Stadtteil besser kennenzulernen und neu zu entdecken. In Kooperation mit dem Frankfurter Programm Aktive Nachbarschaft und dem Jugendbildungswerk verbrachten die Mitarbeiterinnen des Kindermuseums eine Woche im Mai in Sindlingen. Kindern, die Lust haben zu forschen, zu experimentieren und ihre Ideen erfinderisch und fantasievoll umzusetzen, konnten das offene Angebot zur Stadtteilerkundung nutzen. Unter anderem beschäftigten sie sich mit verschiedenen Stadtplänen: Satellitenaufnahmen, abstrakte und gezeichnete Pläne von Häusern und Straßen, Flüssen und Parks. Das soll bei der Orientierung helfen und Anreize geben zur kreativen Auseinandersetzung. Die Kinder wurden ermuntert zu überlegen, wie sie ihren Stadtteil mit Kunstaktionen gestalten können. Dabei ging es nicht um Graffiti und andere dauerhafte Werke, sondern um Vergängliches. Deshalb häkelten und strickten die Kinder textile Stücke, mit denen sich Büsche und Bäume dekorieren ließen. Außerdem bastelten und verteilten sie Saatbomben – auf dass auf den Rasenflächen zwischen den Blocks ein paar Blümchen sprießen mögen. hn

Mit Sindlingen beschäftigten sich die Kinder im „Kindermuseum unterwegs“. Foto: Michael Sittig

Mit Sindlingen beschäftigten sich die Kinder im „Kindermuseum unterwegs“. Foto: Michael Sittig

Alle Kinder lieben Julchen

Alle Kinder lieben Julchen

Reiterverein Tag der offenen Stalltür

Julchen hat die Kinderherzen im Sturm erobert. Das Shetlandpony stand im Mittelpunkt des Tags der offenen Stalltür des Sindlinger Reitervereins. Die elfjährige Schimmelstute ist erst wenige Tage im Reitstall und hat schon alle Kinderherzen aufgrund ihres geringen Stockmaßes und ihres lieben Charakters erobert.

Das schneeweiße Pony ist mit 112 Zentimetern das Kleinste unter den Vierbeinern im Reiterverein. Da der gemeinnützig tätige Verein wie bei jedem Pferdekauf auf Zuwendungen angewiesen ist, sollen alle Einnahmen vom Tag der offenen Stalltür den Ankauf des kleinen Ponys unterstützen. Besonders die jungen Reiter hoffen, dass genügend Geld zusammenkommt. Aufgrund ihrer geringen Größe hat sich Shetty Julchen besonders bei den kleineren Kindern als Liebling entpuppt.

Aber auch die anderen Ponys erfreuen sich großer Beliebtheit. Familien mit Kindern strömten nach Ende der Reit- und Voltigiervorführungen auf dem Reitplatz zum Rondell im Meister-Park, wo die Kleinen in den Sätteln von vier Ponys Platz nehmen und sich durch den Park mit den prächtigen Kastanienbäumen führen lassen konnten. Manche besuchen das Ponyreiten regelmäßig und nicht wenige sind dadurch auch auf den Geschmack am Reiten gekommen. Der 1925 gegründete Traditionsverein bildet verstärkt Kinder und Jugendliche aus. Was die Kinder in den Reitstunden für Anfänger und Fortgeschrittene lernen, demonstrierten sie auf dem Reitplatz. Am Anfang steht das Reiten an der Longe und Erlernen des richtigen Sitzes, dann kommt das Führen des Pferdes mit dem Zügel. Die Anforderungen steigen mit dem Können.

Für den Unterricht stehen momentan sechs Reitponys und vier Großpferde zur Verfügung – Wobei die Größenunterschiede zwischen dem kleinsten, Julchen, und dem Größten, Fuchsstute Summer Dream, enorm sind. Als die beiden nebeneinander in einem „Pas de Deux“ über den Reitplatz trabten, sah das äußerst putzig aus.

Nach dem Ende der Voltigier- und Reitvorführungen animierte ein Buffet mit Kaffee und hausgemachtem Kuchen zum Verweilen und ein Grillstand mit herzhaften Leckereien rundete das Programm in der idyllischen Anlage ab.

Weitere Informationen finden sich auf der Homepage des Reitervereins Sindlingen e.V.: www.reiterverein-sindlingen.de.

Klein und lieb: Shtelandpony Julchen. Foto: Verein

Klein und lieb: Shtelandpony Julchen. Foto: Verein

Gemütliche Stunden im Wäldchen

Gemütliche Stunden im Wäldchen

Turnverein Sportler pflegen die Tradition

Das Sindlinger „Wäldche“ liegt am Turnerheim. Auf dem Rasen unter den Bäumen füllten sich am Nachmittag des Wäldchestags die Bänke rasch mit Besuchern. Nach dem kühlen Pfingstwochenende nutzten etliche Mitglieder und Freunde des Vereins die steigenden Temperaturen, um gemütlich im Freien zu feiern. Die Tischtennisabteilung grillte Würstchen und Steaks, die Handballabteilung besorgte den Getränkeausschank. Junge Turnerinnen übernahmen den Service und weitere Nachwuchssportler bestritten das Programm. Die Schützlinge der Judoka Anisha Arenz und Noah Neder führten Fallübungen, einfache Würfe und kleine Kämpfe vor. Maria Cecilia Eckmann-Campo tanzte mit 15 Kindern Zumba. Die Musik ist ähnlich wie bei den Erwachsenen, aber „die Choreografie ist anders, einfacher, und ich erkläre mehr“, erläutert die Übungsleiterin den Unterschied zwischen Zumba-Fitness für Erwachsene, Zumba-Gold für Ältere und Zumba-Kids für den Nachwuchs. Alle drei Varianten bietet der Turnverein an. Informationen finden sich unter tv-sindlingen.de

Schon Kinder können Judo, bewiesen die Schützlinge von Noah Neder und Anisha Arenz.

Schon Kinder können Judo, bewiesen die Schützlinge von Noah Neder und Anisha Arenz.

Bewegung, die Spaß macht: Maria Eckmann-Campo führte mit den „Zumba-Kids“ Tänze aus den Übungsstunden vor. Fotos: Michael Sittig

Bewegung, die Spaß macht: Maria Eckmann-Campo führte mit den „Zumba-Kids“ Tänze aus den Übungsstunden vor. Fotos: Michael Sittig