Category: 2016

Neue Pläne für den Nachwuchs

Neue Pläne für den Nachwuchs

FC Viktoria Kai Schmidt verstärkt das Team

Der Fußballclub Viktoria Sindlingen hat seinen Ex-Spieler und Jugendtrainer Kai Schmidt als Co-Trainer der ersten Mannschaft und Jugendkoordinator gewinnen können. Der 43-jährige Sindlinger, Inhaber der B-Lizenz des deutschen Fußballbunds, ist seit 2010 Trainer bei der Fußballschule der Eintracht Frankfurt und trainiert seit dieser Zeit auch Jugendmannschaften der Altersklassen U11 bis U17 beim JFC Frankfurt. Zudem ist er in Schulen tätig, wie zum Beispiel für die Main Taunus International School in Friedrichsdorf, und gibt Personaltraining im Bereich Koordination und Handlungsschnelligkeit, teilt die Viktoria mit.

Für die kommende Saison möchte Schmidt seine ganze Erfahrung einbringen, die er als Trainer mit mehreren Ex-Profis wie etwa Oka Nikolov, Cesar Tobolik und auch Norbert Nachtweih sammeln durfte. Deshalb wird Schmidt nicht nur als Co- Trainer von Helmut Jakob fungieren, sondern auch in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Mannschaftsbetreuern altersgerechte Trainingspläne für den Nachwuchs erstellen und den Trainern immer mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Die Viktoria erhofft sich durch Schmidt eine weitere Qualitätsverbesserung der jetzt schon erfolgreichen Jugendarbeit und möchte dadurch ein Signal setzen, dass die Viktoria verstärkt auf Jugendarbeit setzt. In den kommenden Jahren sollen mehr Spieler aus dem eigenen Jugendbereich an die Erste Mannschaft herangeführt werden und dort spielen.

Trainer Helmut Jakob, Arhan Dar, der Trainer der zweiten Mannschaft, sowie Jugendleiter Thomas Krock wollen gemeinsam mit Schmidt diesen Weg gehen und freuen sich auf die Zusammenarbeit. simobla

Kai Schmidt.

Kai Schmidt.

„Oldies“ sichern sich den Pokal

„Oldies“ sichern sich den Pokal

Tischtennis Walter Birnbacher-Cup erlebt ein Comeback

Nach fünf Jahren Pause richtete die Tischtennisabteilung des Turnvereins Sindlingen wieder einmal den „Walter Birnbacher-Cup“ aus. Er ist benannt nach dem dem Stifter des Pokals, dem legendären Wirt der Gaststätte „Dortmunder Eck“. An und in der Turnhalle der Meisterschule spielten die Teilnehmer im Modus Zweiermannschaft und Vorgabe-Turnier. Dafür teilte die Turnierleitung die Spieler je nach Stärke in eine starke und eine noch stärkere Gruppe ein. Anschließend loste sie aus jeder Gruppe einen für die Zweiermannschaft aus. Zusätzlich gab es pro Satz noch eine Punktvorgabe abhängig vom Ranglistenwert des Spielers, beziehungsweise der Spielerin. „Kaiserwetter. Super nette Leute. Gesunder Mix aus Sport und gemütlichem Beisammensein. Kurzum – ein wirklich gelungener Samstag Nachmittag“, bilanziert Edwin Reinhard von der Abteilungsleitung. Und weil es allen so viel Spaß gemacht hat, ist eine Wiederholung im nächsten Jahr quasi Pflicht.

Die späteren Sieger Rudolf Friedrich und Wolfgang Schäfer(von links) im Spiel gegen David Krämer und Ulrike Kastner. Eike Petri, Edwin Reinhardt und Dirk Bruneit sehen zu.

Die späteren Sieger Rudolf Friedrich und Wolfgang Schäfer(von links) im Spiel gegen David Krämer und Ulrike Kastner. Eike Petri, Edwin Reinhardt und Dirk Bruneit sehen zu.

Gewannen haben die „Oldies“ Rudolf Friedrich (TV Sindlingen) / Wolfgang Schäfer ( DJK Zeilsheim) vor David Krämer (TV Sindlingen) / Ulrike Kastner (TG Unterliederbach).

Die dritten Plätze gingen an Frank Samer (TuS Kriftel) / Andreas Pöcker (TV Sindlingen) sowie Edwin Reinhardt (TV Sindlingen) / Bozena Zuziak (TG Unterliederbach).

Wer Lust hat, Tischtennis zu spielen, kann gerne während der Trainingszeiten in die Turnhalle der Meisteschule kommen. Erwachsene üben dienstags und freitags von 19 bis 21 Uhr, Kinder und Jugendliche mittwochs und freitags von 17 bis 19 Uhr. simobla

Sie hatten Spaß: Tischtennisspieler aus Sindlingen und anderen Orten spielten um den Walter Birnbacher-Cup

Sie hatten Spaß: Tischtennisspieler aus Sindlingen und anderen Orten spielten um den Walter Birnbacher-Cup

Sportler geben vom Start weg Vollgas

Sportler geben vom Start weg Vollgas

Kanuclub Triathleten stehen zum ersten Mal im Wettbewerb

Lange haben die Sportler darauf hingearbeitet, jetzt ist es soweit: Die Athleten des Kanuclubs Kapitän Romer beteiligen sich am Wettkampfbetrieb der hessischen Triathlon-Liga. Beim ersten von insgesamt vier Liga-Wettkämpfen in diesem Jahr gaben die Sindlinger in Fritzlar ihren Einstand. Bei schönstem Sonnenschein war es ein sehr hartes Rennen, berichtet Pressewart Alexander Gleiß: „In der Liga geht es meist auf die Kurzdistanz, das heißt 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen. Natürlich wird hier nicht wie bei längeren Distanzen die Kraft eingeteilt, hier wird vom Start weg Vollgas gegeben.“

Die Saison besteht aus vier Wettkämpfen, deren Ergebnisse am Ende des Jahres addiert werden. Jede gemeldete Mannschaft stellt fünf Starter, die besten vier kommen in die Wertung und erhalten Punkte für die Gesamtplatzierung des Teams. Für den ersten Wettkampf schlugen sich die Sindlinger in Fritzlar nach eigener Einschätzung recht gut. Bei 14 Mannschaften und 70 Teilnehmern belegte Andreas Vierling Rang 20 und das komplette Team landete am Ende auf Rang 10 mit Potenzial nach oben.

„Wir sind für den ersten Wettkampf sehr zufrieden und freuen uns schon auf den nächsten, der am 23. Juli in Burgwald gestartet wird“, berichtet Alexander Gleiß: „Bis dahin heißt es für uns natürlich fleißig weiter trainieren, um die Form noch zu verbessern.“ simobla

Sindlinger Triathleten: (von rechts) Tobias Adner, Levent Cakir, Mike Matthias, Andreas Vierling und Achim Hess starteten in Fritzlar in die Wettkampfrunde der hessischen Triathlon-Liga.

Sindlinger Triathleten: (von rechts) Tobias Adner, Levent Cakir, Mike Matthias, Andreas Vierling und Achim Hess starteten in Fritzlar in die Wettkampfrunde der hessischen Triathlon-Liga.

Kanuclub

Kanuclub

So macht Lesen lernen Spaß

So macht Lesen lernen Spaß 

Weber-Schule Lesepaten suchen Verstärkung

Die Kinder profitieren, den Erwachsenen macht ihre ehrenamtliche Arbeit viel Freude. Das heißt neudeutsch „Win-Win“, ist mithin ein doppelter Gewinn an der Ludwig-Weber-Schule. Vor einem Jahr begannen dort acht ehrenamtliche Leselernhelfer des Vereins „Mentor-Die Leselernhelfer –Hessen“ mit ihrer verdienstvollen Arbeit. Barbara Jung koordiniert die Einsätze ihres Teams mit Schülern der dritten Klassen. „Die wöchentliche, geduldige Leselern-Arbeit mit den Kleinen ist eine wundervolle, mit viel Leidenschaft und vielen Ideen versehene Schulstunde, die den Kindern und den Mentorinnen gleichermaßen Freude bereitet. Die Schulnoten der Kinder verbessern sich und ihr neues Selbstbewusstsein macht sie leistungsfähiger. Ein toller Erfolg!“, lobt Robert Tadikken, Hessen-Koordinator von „Mentor“.

Damit mehr Kinder in den Genuss dieser Unterstützung kommen können, sucht der Verein hilfsbereite, ehrenamtliche Lesepaten, um dies zu ermöglichen. Start wäre mit Beginn des neuen Schuljahrs ab dem 29. August. Wer eine Stunde pro Woche an einem festgelegten Tag zu einer festgelegten Zeit einem Kind der dritten oder vierten Klasse helfen möchte, gut Deutsch zu lesen, zu schreiben und zu verstehen, wird gebeten, sich bei Barbara Jung telefonisch unter der Nummer (069) 36 22 54 oder per Mail an barbara.a.jung@web.de zu melden.

Er oder sie gehört dann zu mehr als 10 000 ehrenamtlichen, versicherten Mentorinnen und Mentoren in Deutschland, davon mehr als 1000 in Hessen. Der hessische Verein feiert im August sein zehnjähriges Bestehen. Schirmherr ist der hessische Ministerpräsident, Förderer sind unter anderem Autorin Nele Neuhaus und Dirk Rossmann von der gleichnamigen Drogeriekette. simobla

Barbara Jung, Monika Werner, Johannes Blinne, Sylvia Heise, Ellen Möbus und Eva Maria Callender (von links) sind sechs der acht Lesepaten an der Ludwig-Weber-Schule. Foto: Michael Sittig

Barbara Jung, Monika Werner, Johannes Blinne, Sylvia Heise, Ellen Möbus und Eva Maria Callender (von links) sind sechs der acht Lesepaten an der Ludwig-Weber-Schule. Foto: Michael Sittig

Rosen gesetzt, Zebrastreifen gemalt

Rosen gesetzt, Zebrastreifen gemalt

Ortsbeirat Subjektiv mehr Sicherheit für Fußgänger

Das freut den Ortsbeirat: Das Grünflächenamt hat den Kreisel wieder mit Rosen bepflanzt, berichtet CDU-Ortsbeirat Fribolin. Im Zug der Umbauarbeiten waren die schönen Rosenbüsche verschwunden. Deshalb hatte er um Ersatz gebeten. Ein Antrag, den er über den Ortsbeirat stellte, ist zwischenzeitlich ebenfalls bearbeitet und verwirklicht worden. Im August 2015 hatte Fribolin vorgeschlagen, einen Zebrastreifen in Höhe der Busendhaltestelle Sindlinger Friedhof in der Westenberger Straße zur Hermann-Brill-Straße hin aufzumalen. „Um in die Siedlung zu gelangen, müssen die Fahrgäste die stark frequentierte Westenberger Straße überqueren. Obwohl diese in diesem Bereich Tempo-30-Zone ist und auch ein Fahrbahnteiler beim Queren helfen soll, ist diese Stelle besonders für Ältere und weniger mobile Menschen unübersichtlich und wird subjektiv als gefährlich empfunden“, argumentierte er. Präventionsrat und Quartiersmanagement befürworteten das ebenfalls. Der Magistrat ließ nun den Zebrastreifen anlegen. hn

Aus dem Ortsbeirat

Schild zur Schleife

Immer wieder beklagen Autofahrer lange Rückstaus, wenn sie von Norden her auf den Sindlinger Kreisel zufahren, berichtet Roland Haschke. Der designierte Stadtbezirksvorsteher für Sindlingen-Nord sieht die Ursache darin, dass es für die Verkehrsteilnehmer nicht ersichtlich sei, dass sie vor der Ampel bis an die schräge Linie des Fußgängerweges fahren müssen. Dort befindet sich eine Kontaktschwelle, die das Wechseln der Signalfarben veranlasst. Wird die Schwelle nicht befahren, komme es zu langen Wartezeiten. Da die Sindlinger SPD nicht mehr im Ortsbeirat vertreten ist, hat Haschke das Anliegen Parteifreund und Ortsbeirat Klaus Moos vorgetragen, und der hat einen Antrag formuliert. Darin wird der Magistrat aufgefordert, vor der Ampel in der Sindlinger Bahnstraße an der Einmündung in den Kreisel ein Schild anzubringen, das darauf hinweist, dass es dort Kontaktschleifen gibt.

Hohes Risiko 

Es hat sich längst eingebürgert, in Höhe der Tankstelle über die doppelt durchgezogene Linie der Hoechster Farbenstraße zu fahren. Sei es, dass Autofahrer nach dem Tanken in Richtung Höchst fahren wollen oder dass sie, vom Kreisel her kommend, nach links, über zwei Fahrspuren hinweg, auf die Tankstelle fahren wollen und dabei vielleicht sogar blinkend auf der Überholspur stehenbleiben: Immer ist damit die Gefahr eines Unfalls verbunden. Die SPD beantragt deshalb im Ortsbeirat, dass die Verkehrssicherheit an dieser Stelle erhöht werden soll. „Abweiser“ auf der Linie zum Beispiel könnten die Situation entschärfen, schlägt sie vor.

Mal wieder putzen

Es ist mal wieder soweit: Abgase, Staub und Schmutz haben die Wände der Bahnunterführung in der Sindlinger Bahnstraße in unansehnliches Grau verwandelt. Die SPD beantragt deshalb im Ortsbeirat, die Unterführung reinigen zu lassen. Das letzte Mal ist das vor fünf Jahren geschehen, damals hatte CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin die Reinigung beantragt. hn

Bus zum Flughafen

Bus zum Flughafen

Ortsbeirat – Halt in Sindlingen gewünscht

Die Stadtgrenze bleibt unüberwindlich für den öffentlichen Busverkehr. Der Wunsch, nach Wiedereröffnung des Hattersheimer Autobergs wieder eine direkte Busverbindung zwischen den Nachbarorten einzurichten, findet im Römer kein Gehör.

CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin hatte angeregt, eine Busverbindung zu schaffen, wie sie früher schon mal bestand. Der Magistrat jedoch lehnt ab. Seiner Einschätzung nach gebe es dafür zu wenig Fahrgäste. Außerdem bestehe durch die S-Bahn eine Verbindung von Bahnhof zu Bahnhof. Das allerdings ist für Bewohner von Sindlingen-Süd keine echte Alternative, denn der Fußweg zum Sindlinger Bahnhof ist für manchen fast so weit wie der nach Hattersheim.

Fribolin unternimmt deshalb einen neuen Vorstoß. Er weist darauf hin, dass ab Dezember eine Schnellbuslinie Hofheim über Kriftel und Hattersheim an den Flughafen anbinden soll. Der Bus tangiert dabei auch Frankfurter Stadtgebiet in Sindlingen – allerdings ohne zu halten. „Besonders für Sindlinger und Zeilsheimer, die zum Flughafen wollen oder dort arbeiten, ist dies eine wenig befriedigende Planung“, merkt Fribolin an. Er will deshalb den Magistrat veranlassen, sich beim Rhein-Main-Verkehrsverbund dafür einzusetzen, dass für die geplante Schnellbuslinie eine Haltestelle in Sindlingen eingerichtet wird. „Denn: Eine Buslinie macht ohne Haltestelle ziemlich wenig Sinn!“, findet Fribolin. Der Ortsbeirat schlägt einen Halt im Bereich des Sindlinger Kreisels vor.

Friedenseiche:
So nicht

Die derzeitige Lösung kommt nicht gut an. „Die Idee der Unteren Naturschutzbehörde und des Grünflächenamtes, den Stamm der gefällten Friedenseiche zur Erinnerung an den über 100 Jahre alten Baum auf der Grünfläche abzulegen, hörte sich bei der Vorstellung der Planungen durchaus akzeptabel an“, erklärt CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin. In der Realität mache das Bild des toten, riesigen Stammes allerdings einen eher negativen Eindruck auf den Betrachter und gefalle vielen Bürgern so nicht. „Hinzu kommt, dass der Schädling Weidenbohrer, der den Baum absterben ließ, weiterhin im Stammholz lebt und die Gefahr besteht, dass er zusätzliche Bäume in der Umgebung wie zum Beispiel die Kastanienauf dem Gelände der Meisterschule befällt und schädigt“, begründet Fribolin einen Antrag auf Änderung. Er schlägt vor, den Stamm entfernen und entsorgen zu lassen. Zur Erinnerung an das bisherige Naturdenkmal „Friedenseiche“ soll dafür am ehemaligen Standort in Abstimmung mit dem Heimat- und Geschichtsverein eine Informationstafel zur Historie des Baumes aufgestellt werden. Auch die Idee auf Präparation und Aufstellung einer Baumscheibe mit Jahresringen sollte umgesetzt werden. hn

Mit dem Planwagen durch Irland

Mit dem Planwagen durch Irland

Katholische Jugend Vor 50 Jahren war das eine Abenteuereise

Sie hatten eine Gitarre dabei, aber keinen I-pod – der war noch nicht erfunden. Sie schwammen in Flüssen und Seen in Ermangelung von Duschen und Waschbecken. Sie feierten ihre Gottesdienste im freien Feld, inmitten ihrer Wagenburg, und zogen zwei Wochen lang mit nur einer Pferdestärke über Land: 28 junge Männer und Frauen aus Sindlingen unternahmen vor genau 50 Jahren eine Planwagenfahrt durch Irland.

Entstanden ist die Idee an einem der monatlichen „offenen Abende“ für junge Leute im katholischen Gemeindehaus. Das waren Gesprächs- und Vortragsabende zu allen möglichen aktuellen Themen, erzählt Rolf Weiler. Ab und zu organisierte Kaplan Bertram Rohr eine Wochenendfahrt, einmal ging es sogar nach Paris. Aber als er vorschlug, mit Planwagen und Pferden durch Irland zu fahren, hielt sich die Begeisterung zunächst in Grenzen, erinnert sich Hans-Josef „Jupp“ Riegelbeck. Das erschien den meisten doch zu schwierig. Bedenken wegen des Umgangs mit den Tieren ließen sich schnell ausräumen: „Wir hatten mehrere aus der Landwirtschaft, die sich mit Pferden auskennen“, sagen Weiler und Riegelbeck. Um die Organisation kümmerten sich Rohr und Weiler, und so sagten am Ende 20 Männer und acht Frauen zwischen 18 und 27 Jahren Ja zu einem – für damalige Verhältnisse – echten Abenteuerurlaub.

Für die meisten war es der allererste Flug

Und ein Abenteuer war es in der Tat. Das galt schon vor die Anreise. Kaum einer war vorher geflogen. Nun ging es von Frankfurt nach Düsseldorf, von da auch nach Dublin und schließlich mit dem Bus zum Startpunkt in Cork. Dort übernahm die Sindlinger sieben Planwagen samt Zugpferden und sechs Reitpferde zusätzlich. „Das war auch gut so, denn unterwegs sind drei Pferde ausgefallen“, berichtet Riegelbeck. „In jedem Wagen waren vier Betten, je zwei übereinander, eine Kochnische mit einem Gaskocher und Geschirr“, listet er das karge Interieur auf. Strom oder Wasser gab es nicht, auch keine Kühlbox oder sonstige Annehmlichkeiten, wie sie heute gang und gebe sind.

Wie eine Karawane im Wilden Westen

Von Cork aus zuckelten die Reisenden westwärts Richtung Bantry, danach südlich bis Skibbereen und wieder zurück nach Cork. „Wie eine Karavane im Wilden Westen“, schmunzelt Riegelbeck. Sie übernachteten auf Wiesen und Weiden, und die tägliche Essensbeschaffung war mitunter schwierig, erzählt Rolf Weiler. Es gab ja kaum Lagerfläche und erst recht keinen Kühlschrank. „Wir kamen oft durch ärmliche Dörfer mit nur wenig Einkaufsmöglichkeiten. So war die tägliche Besorgung von Brot, Butter, Eiern, Milch und so weiter für 28 Leute eine kleine logistische Herausforderung“, berichtet er.

Wie erklärt man dem Metzger „Gulasch“?

Lebhaft ist den Teilnehmern der Versuch in Erinnerung geblieben, Gulasch zu kaufen. „Wir kamen an einem Metzger vorbei, aber er verstand nicht, was wir wollten“, erzählt Weiler. Schließlich durften sie das Stück Fleisch selbst auf dem Hackklotz in die gewünschten Stückchen zerteilen.

Begegnungen mit irischen Jugendgruppen, Lagerfeuerromantik, grüne Wiesen, Sonnenschein (doch: Es hat kaum geregnet, beteuert Jupp Riegelbeck), Feldgottesdienste, das Gefühl von Freiheit und das stete Weiterziehen im Takt der Hufe haben sich allen Teilnehmern unvergesslich eingeprägt.

Noch heute halten sie Kontakt zueinander. Vor kurzem trafen sich 17 von ihnen mit Bertram Rohr, längst Pfarrer im Ruhestand, um sich nach einem gemeinsamen Gottesdienst an ihre größte und schönste Reise vor 50 Jahren zu erinnern. hn

Die Irlandfahrer heute, 50 Jahre später.

Die Irlandfahrer heute, 50 Jahre später.

Rast auf einer Wiese, die Gitarre immer griffbereit und das mobile Heim im Hintergrund: Planwagenromantik in Irland anno 1966. Fotos: Lothar Staab

Rast auf einer Wiese, die Gitarre immer griffbereit und das mobile Heim im Hintergrund: Planwagenromantik in Irland anno 1966. Fotos: Lothar Staab

Sindlinger Monatsblatt Juni 2016

Sindlinger Monatsblatt Juni 2016

Die Ausgabe Juni 2016 des Sindlinger Monatsblatt steht hier zum Download bereit:

Sindlinger Monatsblatt Juni 2016

Auf die Plätze, fertig, Stadtlauf!

Auf die Plätze, fertig, Stadtlauf!

Turnverein Großer Spaß für kleine Sportler – Erstmals organisieren Jugendliche das Ereignis

Nicht nur die Kinder des Sindlinger Stadtlaufs haben das Ziel erreicht. Geschafft, aber zufrieden strahlen am Ende die Organisatorinnen Vici, Lory, Romy, Linda, Luisa, Janina, Edi und Giusy über das ganze Gesicht. Die 12– bis 14-jährigen Turnerinnen des TV Sindlingen haben zum ersten Mal eigenständig den Lauf organisiert und mit Erfolg.

Auf die Plätze, fertig, Start! 40 junge Sportler beteiligten sich am Kinderstadtlauf des Turnvereins. Fotos: Michael Sittig

Auf die Plätze, fertig, Start! 40 junge Sportler beteiligten sich am Kinderstadtlauf des Turnvereins. Fotos: Michael Sittig

Der TVS hatte den Stadtlauf als Projekt bei der Sportjugend Hessen angemeldet. Diese fördert und unterstützt mit dem Projekt „Ziel+“ der deutschen Sportjugend junges Engagement.

40 Kinder im Alter zwischen zwei und 12 Jahren gingen bei herrlichem Sonnenschein an den Start der 1,4 und 1,7 Kilometer langen Laufstrecken rund um den Sindlinger Friedhof. Jedes Kind bekam bei der Anmeldung entweder ein grünes oder gelbes T-Shirt, abhängig von der Altersgruppe. Luisa erklärte mit ruhiger Stimme über die Lautsprecheranlage, wie alles funktioniert: „Diejenigen mit den gelben T-Shirts folgen der Wegstrecke, die mit gelben Pfeilen markiert ist, die in den grünen T-Shirts den grünen Pfeilen“. Somit war alles klar.

Auch für die erwachsenen Helfer, die die Straßen absicherten. Sie wurden zuvor von Linda und Romy auf ihre Positionen eingewiesen. Jetzt fehlte nur noch ein ordentlicher „Warm-up“ vor dem Start. Giusy hatte ihre Mutter gebeten, dies zu übernehmen. Sie ist Zumba©-Trainerin beim TV Sindlingen.

Gemeinsam gehen alle vom Turnerheimgelände auf die Straße. Der planmäßig vorbeikommende Linienbus wird noch durchgelassen und ab dann gehört die Straße den Kindern. Janina und Linda halten das Startband in die Höhe und alle Kinder laufen freudenstrahlend los. Ruck zuck sind sie hinter der nächsten Kurve verschwunden. Nach nur sechs Minuten kommt der erste aus der Steinmetzstraße in die Zielgerade an der Farbenstraße. Felix Unger meistert die Strecke in nur 6 Minuten 15, gleich gefolgt von Letizia Getz, die als schnellstes Mädchen die Ziellinie erreicht. Am Ziel ist alles vorbereitet: Janina und Vici reißen bei den ankommenden Läufern den unteren Teil der Startnummern ab und stecken sie auf Holzbrettchen mit Nägeln. Damit ermitteln sie die Reihenfolge später bei der Auswertung. Luisa und Edi geben Wasser an die durstigen Läufer aus.

Im Hintergrund wirken die Eltern und Großeltern der jungen Organisatorinnen sowie Helfer aus verschiedenen Abteilungen des TVS. Sie verkaufen Kaffee und Kuchen, stehen am Grill und schenken Getränke aus, während es sich alle unter den schattigen Bäumen gut gehen lassen.

Vici, Romy und Edi sitzen derweil im Turnerheim, werten die Ergebnisse aus und schreiben Urkunden. Alle anderen kümmern sich um das Spielfest. Wassertragen, Schmierseifenbahn, Torwandschießen, Gummistifel-Weitwurf, Dosenwerfen müssen betreut werden. Auch hier helfen die Eltern.

Die Siegerehrung führen Vici, Lori, Romy, Linda, Luisa, Janina, Edi und Giusy gemeinsam durch. Sie rufen jedes Kind nach vorne, überreichen Urkunde, Medaille und ein kleines Geschenk.

Ihre Betreuerin Isabelle Schikora von der Sportjugend Hessen strahlt und umarmt die Mädchen. Das Projekt „Stadtlauf für Kinder“ haben sie erfolgreich über die Bühne gebracht und unisono bekunden sie: „Nächstes Jahr sind wir wieder dabei“. Sg

Das Orga-Team: (von links) Linda, Giusy, Luisa, Isabelle Schikora, Janina, Romy und Vici.

Das Orga-Team: (von links) Linda, Giusy, Luisa, Isabelle Schikora, Janina, Romy und Vici.

Wasser gab‘s für alle Läufer, egal wie groß oder klein.

Wasser gab‘s für alle Läufer, egal wie groß oder klein.

Sie waren die Schnellsten: Letizia Getz

Sie waren die Schnellsten: Letizia Getz

und Felix Unger

und Felix Unger

Maximilian lief an der Hand seiner Mutter Sabrina Schwab mit.

Maximilian lief an der Hand seiner Mutter Sabrina Schwab mit.