Category: 2017

Luthers Spuren in Frankfurt

Luthers Spuren in Frankfurt

Da das Jahr 2017 ganz im Zeichen der 500 Jahre Reformationsfeierlichkeiten steht, laden der Sindlinger Geschichtsverein und die evangelische Kirchengemeinde für Montag, 18. September, zu einem virtuellen Stadtrundgang „Auf den Spuren Martin Luthers in Frankfurt“ ein.

Referent Pfarrer Jeffrey Meyrs wird die Zuhörer an diesem Abend mit Bildern von Straßen, Plätzen, Häusern und Kirchen vertraut machen, die den Prozess der Durchsetzung der Reformation in Frankfurt zeigen. Luther selbst weilte erst 1521 auf dem Weg nach Worms in Frankfurt; sein Besuch zeigte aber solche Wirkung, dass im März 1522 die erste evangelische Predigt in der Katharinenkirche gehalten wurde.

Die turbulenten Folgen in der Stadt bis zur Anerkennung des Protestantismus im Jahr 1555 wird der Referent an diesem Abend näher vorstellen. Beginn ist um 19.30 Uhr im Gemeindehaus der evangelischen Kirche an der Gustavsallee. df

Kleiner, aber fein

Kleiner, aber fein

Ranzenbrunnenfest Weniger Teilnehmer

Der Ausfall der Feuerwehr tat weh. Weil die Sindlinger Freiwilligen in Frankfurt bei der Evakuierung wegen der Bombenentschärfung halfen, konnten sie nicht am Ranzenbrunnenfest teilnehmen. Damit fehlten Feuerwurst und Pommes sowie Bänke und Tische in der Huthmacherstraße, und es fehlte für viele Kinder der Anreiz, ans Mainufer zu gehen. Dort lockt die Jugendfeuerwehr normalerweise mit Hüpfburg, Rollenrutsche, Feuerwehrauto und weiteren Spielen.

Das bekamen Reiterverein, Schwimmclub und Kinder- und Jugendhaus zu spüren. Nur etwa 30 Kinder kamen zum einstündigen Ponyreiten. Das ist wenig im Vergleich zu sonst. Der Fußball-Parcours des Kinder- und Jugendhauses fand ebenso mageren Zuspruch wie das Angebot, Glitzer-Tattoos aufzumalen. Kaffee und Kuchen genossen beim Schwimmclub vornehmlich die eigenen Mitglieder.

Das Team des Kinder- und Jugendhauses packte schließlich kurzerhand zusammen und gesellte sich zu den übrigen Vereinen in die Huthmacherstraße. Dort herrschte zumindest ab dem späteren Nachmittag lebhaftes Treiben. Allerdings ist die Zahl der Vereine, die sich an Sindlingens größtem Fest beteiligen, weiter gesunken. Der Arbeiter-Samariter-Bund fehlte wie die Feuerwehr wegen der Bomben-Evakuierung. Turnverein und Kanuclub sagten wegen Personalmangels ab. Der Männerchor Germania stornierte seinen Auftritt wegen der schweren Erkrankung seines Dirigenten.

Trotzdem war es wieder ein schönes Fest. „Über das Negative sehen wir hinweg“, sagte Besucherin Manuela Mettin. „Das Glas ist nicht halb leer, sondern halb voll“, assistierte Rosi Adler vom Karnevalverein. Die Vereine hatten ohnehin vorsichtig kalkuliert. So waren am Ende sowohl die Bratenbrötchen der Kleingärtner als auch das „Pulled Pork“ des Frauenchors Read more »

Präventionsrat trifft sich

Präventionsrat trifft sich

Zur nächsten Sitzung kommen die Mitglieder des Regionalrates Sindlingen am Donnerstag, 5. Oktober, um 18.30 Uhr in den neuen Räumen des evangelischen Jugendclubs Sindlingen, Okrifteler Straße 13, zusammen. Gesprochen werden soll unter anderem über eine Jugendgruppe am Richard-Weidlich-Platz und den dort aufgestellten Bücherschrank sowie eine zunehmende Kriminalität von Jugendgruppen in Sindlingen-Nord.

Stadtteilsonntag fällt aus

Stadtteilsonntag fällt aus

Der für Sonntag, 17. September, angekündigte „Stadtteilsonntag“ fällt aus. An diesem Tag dürfen Geschäfte in den Stadtteilen in Verbindung mit besonderen Veranstaltungen öffnen. In Sindlingen richtet die Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe diesen Werbetag aus. Nun aber hat der Dachverband der Frankfurter Gewerbevereine den Stadtteilsonntag abgesagt, weil zuletzt häufig Gerichte die verkaufsoffenen Sonntage untersagt haben. hn

Erster Schultag beginnt im Zelt

Erster Schultag beginnt im Zelt

Ludwig-Weber-SChule Förderverein und Bauverein ermöglichen Feier

Um ein Haar wäre die Einschulungsfeier an der Ludwig-Weber-Schule ausgefallen. Die Grundschule in Sindlingen-Nord ist zur Zeit in einem provisorischen Gebäude untergebracht, in dem es keinen Platz für größere Veranstaltungen gibt.

Schon im vergangenen Jahr war die Einschulung schwierig gewesen. Ein zugesagtes Zelt kam nicht. Deshalb wichen Lehrer, Eltern und Kinder in die alte Schulturnhalle aus. Die ist zwischenzeitlich aber abgerissen. Um auf der sicheren Seite zu sein, wies die Schulleitung das Schulamt bereits im vergangenen Dezember darauf hin, dass eine Lösung gebraucht werde, und bat um Hilfe. Vergeblich.

So schritt der Förderverein ein. „Wir haben mit dem Bauverein gesprochen und ein Zelt organisiert“, sagt Vorsitzender Claus Hoß. Der Genossenschaft, der die meisten umliegenden Gebäude und Rasenflächen gehören, zierte sich nicht lange und half unbürokratisch.

Auf einem Rasen direkt neben der Schule durfte der Verein ein großes Zelt aufstellen. Der Hausmeister schleppte 60 kleine Stühle und mehrere Bänke hin, so dass die 57 neuen Weber-Schüler mitsamt ihren Eltern darin Platz fanden. Schulleiterin Fatima Oturak-Pieknik begrüßte sie herzlich und die Zweitklässler sangen für ihre neuen Mitschülern von dem, was in der nächsten Zeit auf sie zukommt: Buchstaben und Zahlen. Anschließend gingen die fünf- bis siebenjährigen Kinder in ihre Gruppen. An der Weber-Schule besuchen alle Kinder anfangs die jahrgangsübergreifende Eingangsstufe, in der Ältere und Jüngere gemeinsam lernen.

Während sich die ABC-Schützen an ihre neue Umgebung gewöhnten, erfuhren die Eltern bei Kaffee und Kuchen im Elterncafé, welche besonderen Einrichtungen und Angebote die Weber-Schule auszeichnen. So wurde die Einschulung doch noch zu einer runden Sache, an die sich die Kinder sicher gerne erinnern werden. „Klasse, dass uns der Bauverein so geholfen hat“, sind sich Fatima Oturak-Pieknik und Claus Hoß einig. hn

Bei der Einschulungsfeier im Zelt saßen die neuen Weber-Schüler in den ersten Reihen. Foto: Michael Sittig

Bei der Einschulungsfeier im Zelt saßen die neuen Weber-Schüler in den ersten Reihen. Foto: Michael Sittig

Amt will ein Jahr lang zusehen

Amt will ein Jahr lang zusehen

Radweg Alles, nur keine Radfahrer – Schmalere Inseln, Poller und weitere Querungshilfen

Man könnte drüber lachen, wenn es nicht so ärgerlich und gefährlich wäre. Schon wieder ist die so genannte Querungshilfe für Radfahrer an der Kurve der Farbenstraße verschoben worden, ragen Nägel weit heraus.

Ortsbeirat Albrecht Fribolin hat mitgezählt. „Mehr als ein Dutzend Male ist jetzt die Verkehrsinsel auf der Farbenstraße in Sindlingen umgefahren und verschoben worden, so auch vorgestern wieder“, schrieb er in der letzten Augustwoche ans Straßenverkehrsamt. „Hier muss doch jetzt endlich mal etwas geschehen! Außer Ärger hat die gesamte Maßnahme nun wirklich nichts gebracht. Schade, dass das Radfahrbüro, welches die Maßnahme ohne jede Absprache mit dem örtlichen Ortsbeirat und gegen das Votum des Ortsbeirates 6 mit aller Gewalt durchgesetzt hat, hier kein Einsehen hat und weiter ideologisch agiert“, macht er seiner Verärgerung Luft.

„Alles habe ich in den letzten Monaten an dieser sogenannten Querungshilfe gesehen, nur keine Radfahrer auf dem so ‚eminent wichtigen Radweg‘ von Hattersheim nach Sindlingen. Diese vom Radfahrbüro erfundene Radverbindung gab es nie und wird auch von vernünftigen Radfahrern nie gewählt werden. Wer bringt sich schon gern in Lebensgefahr“ fasst er in Worte, was für viele Ortskundige offenkundig ist.

„Außerdem will ich noch einmal darauf hinweisen, dass die Omnibusse mit ihren Spiegeln sehr viel Luftraum über dem Gehweg vor der Pizzeria Renato beanspruchen, wenn sie durch die von den Inseln geschaffene Engstelle fahren. Hier müssen die Passanten in den Tat den Kopf einziehen“, beschreibt er die Situation: „Unvorstellbar, was hier passieren könnte“, fürchtet der Ortsbeirat um Leben und Gesundheit der Fußgänger. „Bitte entschärfen Sie diese Gefahrenstellen möglichst bald“, fordert er die für die Sicherheit im Straßenverkehr zuständige Behörde auf.

Daraus wird wohl nichts. „Wir werden uns die Situation nun ein Jahr anschauen und danach entscheiden, ob es so bleibt, beziehungsweise was geändert werden sollte“, antwortete ihm ein Referent des Verkehrsamts: „Geben Sie der Maßnahme eine Chance, lassen Sie uns die Situation ein Jahr „unideologisch“ beobachten. Die Querungshilfe ist auch für Fußgänger eine Verbesserung!“

Zwischenzeitlich wurden die Inseln in einer schmaleren Ausführung aufgestellt. Die Halteverbotszone, die stets zugeparkt war, ist nun mit Pollern bestückt. In der Westenbergerstraße sollen metallene Bügel Falschparker behindern. Außerdem sind zusätzliche Blöcke hinzu gekommen. Einer soll es Radfahrern erleichtern, aus er Huthmacherstraße nach links in die Farbenstraße abzubiegen. Zwei weitere markieren eine Fußgängerquerungshilfe wenige Meter weiter Richtung Kreisel und etwa 40 Meter vor der Fußgängerampel in der Sindlinger Bahnstraße. Sie sollen die Passage erleichtern, allerdings ohne den Fußgängern Vorrang zu gewähren.

In den ersten Wochen wurde diese Hilfe wenig in Anspruch genommen. Sie liegt nicht auf dem direkten Laufweg zum Supermarkt, und da sich kaum ein Autofahrer ans neue Parkverbot hält, war der Zugang stets zugestellt. In der letzten Augustwoche rückte ein Bautrupp an und senkte den Bordstein ab, um die Querung auch behindertenfreundlich zu gestalten.

Die Autofahrer freut’s. Sie können jetzt leichter auf den Bürgersteig fahren, um im Halteverbot zu parken. Einen Strafzettel haben sie nicht zu befürchten. Verkehrskontrollen finden in Sindlingen so gut wie nie statt. hn

110 Jahre Mensch und Tier

110 Jahre Mensch und Tier

In diesem Jahr feiert der Kleintierzuchtverein Sindlingen sein 110-jähriges Bestehen.

110 Jahre – das bedeutet viele Generationen Mensch und Tier, viel Arbeit, aber auch sehr viel Spaß, Freude, Zuchterfahrung, Zusammenhalt und Gemeinsamkeiten.

Gerade in diesem Jahr hatten es die Züchter aufgrund der Vogelgrippe alles andere als einfach. „Die Tiere hatten Stallpflicht, das Farmgelände musste für die Öffentlichkeit verschlossen bleiben und wir hatten jede Menge Sicherheitsvorkehrungen durchzuführen“, erklärt Schriftführerin Daniela Kaulbert. Gemeinsam konnten die Vereinsmitglieder alles umsetzen und haben die „heikle“ Zeit überstanden. Gerade im Jubiläumsjahr hatten sie sich solche Komplikationen nicht gewünscht.

Trotz aller widrigen Umstände freuen sie sich sehr auf ihre diesjährige Lokalschau und über das 110-jährige Bestehen, das sie gerne gemeinsam mit den Sindlinger Einwohnern und Vereinen am Wochenende des 21. und 22. Oktober feiern wollen. Einzelheiten teilen sie in der nächsten Ausgabe des Sindlinger Monatsblattes mit.

„Eine Sache liegt uns noch sehr am Herzen: Auf unserem Farmgelände sind momentan zwei Parzellen ohne Besitzer“, erklärt Daniela Kaulbert: „Hierfür suchen wir interessierte Züchter, die unsere Anlage mit ihren Tieren bereichern wollen. Wer hat Lust und vor allem Zeit sowie Geduld, Hühner oder Kaninchen zu züchten? Bei uns dürfen wirklich nur Rassetiere gezüchtet werden, die jährlich auf unserer Lokalschau ausgestellt werden. Die Tiere müssen täglich versorgt und sauber gehalten werden. Nach getaner Arbeit, kann man gerne in seiner Parzelle relaxen. Bei uns kann man Arbeit, Spaß und Freude an Tier sowie Natur miteinander verbinden.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann schauen Sie gerne sonntags zwischen 9.30 und 13 Uhr in der Vereinskantine vorbei, in der sich die Mitglieder zum Frühschoppen treffen, oder informieren Sie sich an den Aushängen auf dem Farmgelände in der Farbenstraße 84. dk

„Sie gehen für andere durchs Feuer“

„Sie gehen für andere durchs Feuer“

Jubiläum Viel Lob für die uneigennützigen Helfer in Uniform

„Dienst am Nächsten und Schutz der Bürger, das ist unsere Verbindung zu den Gründern“, sagte Wehrführer Sven Sommerschuh in seiner Begrüßungsrede. Die Freiwillige Feuerwehr Sindlingen feierte Ende August ihr 125-jähriges sowie das das 30-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr mit einem akademischen Abend im katholischen Gemeindehaus St. Dionysius.

Sommerschuh dankte Guido Schmitt von der Firma Infraserv für die Übernahme der Schirmherrschaft und den Vereinen und Freunden, die zwischen den vielen Grußworten für Unterhaltung sorgten. Der Männerchor Germania sang, die Garde „Firestars“ des Sindlinger Karnevalvereins tanzte ihre Interpretation von „Tarzan“ und das Männerballett des Karnevalvereins übernahm die Bewirtung. Zauberer Glenn Gareau verblüffte mit seiner Show und ein Dudelsackspieler setzte ungewohnte Akzente.

Diese enge Verbindung zwischen den Sindlinger Vereinen hoben mehrere Redner hervor. „Ihr macht es nicht für Euch, sondern für die Menschen im Stadtteil. Schön, dass der Chor, der Karnevalverein und weitere Vereinsvertreter heute da sind“, lobte Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler das Miteinander. „Ich sehe viele ehemalige Weggefährten heute hier und viele Vereine“, freute sich auch Sascha Fölsing, Vorsitzender des Fördervereins der Sindlinger Feuerwehr. „So, wie hier der Chor stand, so steht die Feuerwehr bei anderen Veranstaltungen“, sagte Reinhard Ries, Leiter der Frankfurter Branddirektion: „Das ist wie eine große Familie.“ „Es ist beeindruckend, wer heute alles hier ist“, stellte Markus Frank fest, Feuerwehrdezernent der Stadt Frankfurt. Er betonte, dass die Sindlinger Feuerwehr sehr oft sehr schnell am Einsatzort sei, wohl, weil die Mitglieder viel Zeit im Feuerwehrgerätehaus verbringen. Sie leisteten zudem viel Jugendarbeit. „Eine bewährte Gemeinschaft“, sagte Stadtbrandinspektor Dirk Rübesamen. Er dankte ausdrücklich den Familien der Aktiven, „ohne deren Unterstützung die intensive und zeitaufwendige Arbeit“ nicht möglich wäre.

„Wenn andere schlafen, passen Sie auf. Sie gehen für andere durchs Feuer, Sie investieren viel für unsere Gesellschaft“, dankte auch Staatssekretärin Bernardette Weyland (CDU), die sich ums Amt des Frankfurter Oberbürgermeisters bewirbt.

Ehrenwehrführer Gerhard Schröder erinnerte an die schwierigen Zeiten Anfang der 70-er Jahre, als die Wehr kurz vor der Auflösung stand. Ihm und Alfons Ehry ist es zu verdanken, dass der Tiefpunkt überwunden wurde. Dafür erhielten beide die Ehrenmedaille des Kreisfeuerwehrverbandes für besondere Verdienste in Silber. Den langjährigen Wehrführer Michael Kämpfer ernannte die Sindlinger Wehr zu ihrem zweiten Ehrenwehrführer.

Damit es nicht nochmal zu einem solchen Personalnotstand kommt, gründeten die Sindlinger vor 30 Jahren die Jugendfeuerwehr. Deren Mitglieder sind zusammen groß geworden, stellen heute 90 Prozent der Einsatzabteilung. Das gilt auch für die anderen 27 Stadtteilwehren. „Wenn ich mich hier so umsehe, sehe ich viele Bekannte. Das ist typisch für die Feuerwehrfamilie: Man kennt sich“, stellte Melinda Fleckner, stelltvertretende Stadtjugendfeuerwehrwartin, fest.

Die Mitglieder der Sindlinger Jugendfeuerwehr stehen noch ganz am Anfang dieses Wegs. Acht von ihnen absolvierten soeben erfolgreich die erste Stufe der „Jugendflamme“. Diese Auszeichnung wurde ihnen nun von Jugendwart Dirk Mettin überreicht. hn

Die Jugendflamme hefteten Jugendwart Dirk Mettin und Melinda Fleckner den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr ans Revers.

Die Jugendflamme hefteten Jugendwart Dirk Mettin und Melinda Fleckner den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr ans Revers.

Die Ehrenmedaille in Silber überreichte Stadtbrandinspektor Dirk Rübesam (rechts) Alfons Ehry. Fotos: Heide Noll

Die Ehrenmedaille in Silber überreichte Stadtbrandinspektor Dirk Rübesam (rechts) Alfons Ehry. Fotos: Heide Noll

 

„Zur Hülfe bereit“, doch die Details bleiben im Dunkeln

„Zur Hülfe bereit“, doch die Details bleiben im Dunkeln

FeuerwehrGeschichte Dieter Frank skizziert einen holprigen Start ins Vereinsleben

„Die freiwillige Feuerwehr zu Sindlingen ist sowohl in Sindlingen wie auch den benachbarten Orten zur Hülfe bereit“.

Das galt bei der Gründung 1892, wurde in Paragraf 1 der Satzung aus dem Jahre 1893 schriftlich festgehalten und bei der Feier zum 125-jährigen Bestehen von Dieter Frank zitiert. Der Vorsitzende des Sindlinger Heimat- und Geschichtsereins schilderte in einem Vortrag bei der akademischen Feier der Feuerwehr die allgemeine Entwicklung in jenen Jahren des Umbruchs, in denen sich das Bauern- und Fischerdorf Sindlingen zur Arbeitersiedlung wandelte. Vieles ist dokumentiert. Die Einzelheiten der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr jedoch bleiben im Dunklen. Sicher scheint nur, dass es ein holpriger Start war. Die Aktenlage ist dünn. Es gibt kein Gründungsprotokoll. Stattdessen finden sich Hinweise auf örtliche Widerstände. Eine Liste von „jungen Leuten“, die die feste Absicht hegten, eine freiwillige Feuerwehr ins Leben zu rufen, enthält keine „alteingesessenen“ Sindlinger Namen, sondern solche von Fabrikarbeitern und Tagelöhnern. Der Initiator Carl Fürstenau sowie alle Mitglieder werden vom damaligen Bürgermeister Huthmacher als Mitglieder der sozialdemokratischen Partei bezeichnet. Deshalb lehne der Gemeinderat ab, einen Zuschuss zu gewähren. Es existiert auch ein anonymer Brief „besorgter Bürger“, in dem vermutet wird, dass die vorgeblichen Feuerwehrleute lediglich eine Möglichkeit suchten, Versammlungen abzuhalten. Denn der sozialdemokratische Verein habe diese Möglichkeit „dank unserer vorsichtigen Wirte“ nicht.

Doch der Landrat bestand auf der Gründung einer Feuerwehr, und so versuchte der Gemeinderat, Sindlinger Bürger dafür zu gewinnen. Im Januar 1893 notiert Huthmacher, dass sich eine Feuerwehr mit 36 Mann gebildet habe. Ob das die vermeinlichen Sozialdemokraten waren oder andere, bleibt ebenso offen wir das exakte Gründungdatum im Jahr 1892.

Keinen Zweifel gab und gibt es am Selbstverständnis der Sindlinger Feuerwehr: umfassende Hilfeleistungen, häufige Übungen und moderne Einsatztechnik sind seit 125 Jahren ihr Markenzeichen. hn

Ein Stück Feuerwehr zum Anbeißen

Ein Stück Feuerwehr zum Anbeißen

Ein bisschen Feuer und Rauch dürfen bei einem Feuerwehrfest nicht fehlen. Auf dem Gelände des Feuerwehrhauses sorgte die Sindlinger Feuerwehr für Unterhaltung und die Bewirtung der vielen Besucher der Fahrzeugschau. Um die Mittagszeit standen die Gäste Schlange für Wurst und Steaks vom Grill. Auch von den Kuchen blieb kaum ein Krümel übrig. Mini-Feuerwehrautos, Rollenrutsche, Hüpfburg und Wasserspiele gefielen den Kindern.

Bei einer „Fahrzeug-Rallye“ galt es, Fragen zu den ausgestellten Fahrzeugen zu beantworten. Etwa: Wie viele Rettungstragen befinden sich auf dem Geräteanhänger der Flughafenfeuerwehr?(30) Oder: Welches ausgestellte Fahrzeug hat die weiteste Anreise? (Lippstadt) Auf die Gewinner warteten schöne Preise. hn

Einen Jubiläumskuchen backte Lydia Rühmkorf zu Ehren der Feuerwehr. Fotos: Heide Noll

Einen Jubiläumskuchen backte Lydia Rühmkorf zu Ehren der Feuerwehr. Fotos: Heide Noll

Cataleya (2) fand die Mini-Autos gut.

Cataleya (2) fand die Mini-Autos gut.