Category: 2018

Mainwiesen adieu

Mainwiesen adieu

Ranzenbrunnenfest Neuerungen

Das Ranzenbrunnenfest am Samstag, 1. September, schrumpft. Das gilt sowohl für die Zahl der Teilnehmer als auch für die räumliche Erstreckung.

 Der neu gegründete Ausschuss der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine, der sich um die Vorbereitung des Stadtteilfests kümmert, hat beschlossen, das Festgeschehen auf die Huthmacherstraße und den Platz vor der katholischen Kirche St. Dionysius zu konzentrieren. Auf den Mainwiesen waren in den vergangenen Jahren immer weniger Angebote möglich gewesen mit einem Tiefpunkt 2017, als dort de facto gar nichts mehr lief. Deshalb entfallen sie nun als Veranstaltungsort. Damit wird auch kompensiert, dass in diesem Jahr mit nur 13 Teilnehmern so wenig Vereine beteiligt sind wie schon lange nicht mehr. Da aber mehrere Musikgruppen für ein ansprechendes Begleitprogramm sorgen, dürfte das Fest trotzdem gelingen. Mehr dazu im nächsten Monatsblatt.

Kleine Piraten stürmen den Kutter

Kleine Piraten stürmen den Kutter

Kita St. Kilian Aktivspielschiff der Playmobil-Stiftung wird getauft und eingeweiht 

Kein Sekt, keine Flasche und trotzdem eine waschechte Schiffstaufe: Kinder stachen wassergefüllte Luftballons an, die an der Bordwand hingen. Das gab erst einen Knall und dann eine Dusche, und damit war die neueste Errungenschaft der katholischen Kita St. Kilian in Dienst genommen. „Kilians Maaa Kutter“ heißt das eindrucksvolle Aktivspielschiff, das die Stiftung Kinderförderung von Playmobil der Kita geschenkt hat.

Bis es zur Taufe kam, ist viel geschehen, resümierte Leiterin Angelika Mayer. Auf einer Konferenz von Kita-Leiterinnen hatte sie im April 2017 zum ersten Mal davon gehört, dass der Spielwarenhersteller Spielschiffe spendet. Einzige Voraussetzung für eine Bewerbung ist, dass ein genügend großes Gelände zur Verfügung steht. Denn das Spielschiff ist mit seinen verschiedenen Decks, Kletterhilfen, Schaukeln und Rutschen acht Meter lang und 2,50 Meter breit. „Wir haben unseren „Drachengarten“, ein Hasenparadies, grob vermessen und gesehen, dass das reicht“, berichtete Angelika Mayer. 

Die Kita bewarb sich und prompt kam ein Vertreter der Stiftung, um sich die Lage vor Ort anzusehen. „Oh je“, zitierte sie die erste Reaktion. Der Garten hinter dem ehemaligen Pfarrhaus wurde nicht genutzt und war entsprechend zugewachsen. Doch Büsche und Bäume lassen sich roden. „Im August 2017 hieß es: Ja, ihr bekommt es“, freut sich Angelika Mayer. Die Stiftung erhält jedes Jahr weit mehr Bewerbungen, als sie Schiffe bauen kann, sagt Berhard Hane vom Stiftungsvorstand. Dass die Kita in Sindlingen den Zuschlag erhielt, habe verschiedene Gründe gehabt, unter anderem den, dass es noch keins dieser Spielschiffe im Rhein-Main-Gebiet gab.

„Nirgends sonst mussten wir so viele Veränderungen am Gelände vornehmen wie hier“, sagt Landschaftsarchitekt Urban Führes. Heute umgibt gepflegter Rasen die Hackschnitzelfläche, auf der das 2,5 Tonnen schwere und rund 150 000 Euro teure Piratenschiff sicher verankert wurde. 

Der erste, der es betreten durfte, war Pfarrer Martin Sauer. Nach der Begrüßung durch Angelika Mayer und Grußworten von Berhard Hane hielt er eine kurze Lesung, sprach mit Kindern und Erwachsenen ein Vaterunser und segnete anschließend das Schiff und alle, die es nutzen werden. Dann erst zog Angelika Mayer den Sichtschutz weg und enthüllte den Namen: Kilians Maaa Kutter. Die Kinder ließen die Ballons knallen und spritzen und erhielten dann die Erlaubnis, an Bord zu gehen. Sie balancierten über einen schrägen Balken oder einen Wackelkettengang an Deck, nahmen das Steuer in die Hände, schauten durchs Fernrohr, läuteten die Schiffsglocke, erklommen Strickleitern, schaukelten unterm Bug oder rutschten am Heck wieder von Bord. „Auf dem Schiff ist fast jede Bewegungsform möglich, außer Werfen“, sagt Berhard Hane. hn

„Kilians Maaa Kutter“ liegt jetzt sicher im Hackschnitzelhafen von St. Kilian. Fotos: Michael Sittig

„Kilians Maaa Kutter“ liegt jetzt sicher im Hackschnitzelhafen von St. Kilian. Fotos: Michael Sittig

Pfarrer Martin Sauer segnete das Aktivspielschiff im Garten der Kita St. Kilian. Anschließend wurde es getauft und geentert. 

Pfarrer Martin Sauer segnete das Aktivspielschiff im Garten der Kita St. Kilian. Anschließend wurde es getauft und geentert.

Renate Fröhlich und Norbert Richmann helfen

Renate Fröhlich und Norbert Richmann helfen

Sicherheit Die beiden sind Ansprechpartner für ältere Bürger

Es ist auch in Sindlingen schon vorgekommen, dass einer älteren Dame beim Einkauf die Handtasche entrissen wurde. Doch im Allgemeinen sind ältere Menschen eher selten Opfer schwerer Straftaten, stellen Präventionsrat und Frankfurter Polizei fest. Häufig fallen sie aber auf Trickbetrüger herein. Immer wieder gelingt es Kriminellen, das Vertrauen von Senioren zu missbrauchen und sie um Geld und Wertsachen zu bringen. 

„Ein Unding“, findet Norbert Richmann: „Diese Betrüger spekulieren darauf, dass die Menschen nicht mehr so fit sind“. „Viele schämen sich anschließend und zeigen es nicht einmal an“, ärgert sich Renate Fröhlich. Gemeinsam wollen die beiden dazu beitragen, den Kriminellen das Leben schwerer zu machen. Wer Tricks und Maschen der Betrüger, Taschendiebe und Einbrecher kennt, ist gut gewappnet und kann sich und andere schützen, sagen sie.

Die beiden Sindlinger, 74 und 71 Jahre alt, sind ab sofort Ansprechpartner für ältere Menschen in Sachen Sicherheit. Als Seniorensicherheitsbeauftragte beraten sie individuell, begleiten Menschen zum Polizeirevier, vermitteln Kontakte zu Stadtbezirks- und Sozialbezirksvorstehern und vermitteln Vorträge zur Kriminalprävention für Seniorenclubs oder Vereine. „Wir möchten älteren Menschen helfen“, begründen sie das ehrenamtliche Engagement, das der Präventionsrat gemeinsam mit dem Bürgerinstitut und der Frankfurter Polizei fördert.

Nötig sei es allemal. Denn auf die Frage: Ist es in Sindlingen sicher oder nicht? würden die meisten Senioren „Nicht“ antworten, sagt Renate Fröhlich: „Ältere haben abends Angst rauszugehen. Sie fühlen sich nicht sicher.“ Obwohl wenig publik wird, gebe es durchaus unangenehme oder sogar gefährliche Situationen, wissen die beiden. Das können die Steinchen sein, mit denen Jugendliche Senioren bewerfen, Beleidigungen oder die weit verbreitete Rücksichtslosigkeit gegenüber den Mitmenschen. „Es gibt viele kleine Brennpunkte“, sagt Norbert Richmann, von der Tanne zwischen den Wohnblocks, die als Toilette missbraucht wird, bis zu Örtlichkeiten, an denen gedealt wird. Besonders anfällig seien Senioren jedoch für die verschiedenen Betrugsmaschen. „Ich habe es selbst schon miterlebt“, sagt Renate Fröhlich: „Eine ältere Dame ging zur Sparkasse und wollte einen hohen Betrag abheben. Die Mitarbeiterin hat sie gefragt wofür und als sie sagte ‚für den Enkel‘ hat die aufmerksame Angestellte den Betrug verhindert“, berichtet sie. Neben diesem so genannten Enkeltrick seien zur Zeit vor allem falsche Polizeibeamte und angebliche Mitarbeiter der Krankenkasse aktiv, haben Renate Fröhlich und Norbert Richmann bei ihrer Schulung im Polizeipräsidium erfahren. Die falschen Polizisten manipulieren ihre Nummer, so dass beim Angerufenen die Notrufnummer 110 im Display erscheint, und behaupten, sie müssten Geld und Wertsachen sicherstellen. Die falschen Krankenkassenmitarbeiter wollen angeblich den Rollator überprüfen. „Einer lenkt ab, der andere räumt die Wohnung aus“, sagt Norbert Richmann.

Er ist schon früher mit den verschiedensten Betrügereien konfrontiert gewesen. Im „Asyl“, dem Wöchnerinnenheim der früheren Farbwerke, geboren und in Sindlingen aufgewachsen, betrieb er nach der Bundeswehrzeit einen Getränkegroßhandel, wurde anschließend Omnibusfahrer und kam schließlich zur Stadtpolizei. Als er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Radarüberwachung arbeiten konnte, wechselte er in die Ausländerbehörde. Norbert Richmann ist Mitglied im Kleingartenverein, den er zwölf Jahre lang führte, in der SPD und in weiteren Vereinen. Renate Fröhlich, ebenfalls im „Asyl“ geboren und in Sindlingen aufgewachsen, arbeitete als Industriekaufmann (die weibliche Form gab es damals noch nicht) und engagiert sich seit mehr als zehn Jahren im VdK. Dort ist sie zweite Vorsitzende und eine der Beraterinnen in der zweiwöchentlichen Informationssprechstunde. Daneben war sie jahrelang Schriftführerin in der CDU und im Tennisclub. „Ich bin halt ein Vereinsmensch“, schmunzelt sie. 

Beide nutzen nun ihre Verbundenheit mit Sindlingen und seinen Bewohnern, um älteren Menschen als kompetente und vertrauensvolle Ansprechpartner zur Seite zu stehen, wie ihre 24 Kollegen in 13 weiteren Stadtteilen. 

Kontakt: Renate Fröhlich, Hugo-Kallenbach-Straße 10, Telefon
37 12 93; Norbert Richmann, Hermann-Küster-Straße 35, Telefon 37 35 60. hn

Sie kennen sich aus mit den Maschen der Betrüger: Renate Fröhlich und Norbert Richmann sind Sindlingens Seniorensicherheitsbeauftragte. Foto: Michael Sittig

Sie kennen sich aus mit den Maschen der Betrüger: Renate Fröhlich und Norbert Richmann sind Sindlingens Seniorensicherheitsbeauftragte. Foto: Michael Sittig

Neuer Fallschutz an der Schaukel

Neuer Fallschutz an der Schaukel

Auf dem „kleinen Dienstweg“ hat CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin einen Missstand behoben. 

Bürger berichteten ihm, dass auf dem Spielplatz am Feierabendweg die Fallschutzplatten der Schaukel für größere Kinder in einem sehr schlechten Zustand waren. „Sie sind teilweise so uneben, dass Stolper- und Verletzungsgefahr besteht“, schrieb er ans zuständige Grünflächenamt. Es hatte vergangenes Jahr zwar die Kleinkinderschaukel mitsamt der Fallschutzplatten erneuert, nicht aber die Schaukel für die Größeren. Fribolin bat darum, dass sich die Fachleute den Bodenbelag einmal ansehen. „Er sollte wirklich erneuert werden“, schrieb er. Nach einem Blick stimmte das Grünflächenamt zu. „Es hat zugesagt, die Fallschutzplatten zu erneuern“, berichtet der Ortsbeirat. 

Die Kosten dafür betragen 4000 Euro.

Monatelang blockieren Schrottautos Stellflächen

Zähes Ringen ums Abschleppen

Parkplätze Monatelang blockieren Schrottautos Stellflächen

Seit Wochen und Monaten blockierten Schrottautos Parkplätze am Sindlinger Bahnhof. Auf der Südseite (Bahnstraße, Fahrtrichtung Frankfurt) stand ein silberner Renault mit rumänischen Kennzeichen über Monate hinweg, ohne bewegt zu werden. Gleiches galt für einen silberfarbenen Mitsubishi mit bulgarischen Kennzeichen, eine Schrottkarre, an der sämtliche Scheiben zerschlagen waren. Auch um einen schwarzen Golf kümmerte sich niemand, obwohl die Tageszulassung für den 8. Mai längst abgelaufen war. 

Deshalb nahm sich Ortsbeirat Albrecht Fribolin (CDU) der Sache an. Er schrieb ans Straßenverkehrsamt mit der Bitte, diese Fahrzeuge entfernen zu lassen, denn sie blockierten die ohnehin wenigen Parkplätze für Pendler. Doch das Amt lehnte ab. Die ausländischen Fahrzeuge seien zugelassen, sie könnten nicht entfernt werden. In Sachen Golf sollte immerhin der Außendienst nachsehen.

Damit gab sich der Ortsbeirat aber nicht zufrieden. Er wies das Amt darauf hin, dass der Mitsubishi nur noch ein Schrotthaufen sei, in dem sich Motoröl und weitere Betriebsstoffe wie Benzin oder Diesel befinden und der Umwelt schaden könnten. „Wurde das überprüft? Wo ist der bulgarische Halter, wo ist eventuell sein Wohnsitz in Deuschland?“, fragte Fribolin: „Wer trägt Verantwortung, wenn Kinder sich an den Schrottteilen und zerborstenen Scheiben verletzen?“ Da das Auto absolut fahruntüchtig sei, sei dringender Handlungsbedarf gegeben, bevor die Umwelt Schaden nehme. Es sei den Bürgern nicht zu vermitteln, dass ein bulgarisches Schrottauto hier ohne Konsequenzen jahrelang abgestellt werden könne und der Rechtsstaat offenbar ohnmächtig zuschaue. Ganz konkret wollte Fribolin deshalb wissen: „Was unternehmen Sie, um das KFZ zu entfernen?“

Erst mal nichts. Der Name und die ausländische Adresse des bulgarischen Halters seien dem Amt bekannt. Da das Fahrzeug zugelassen sei und deshalb rechtmäßig im öffentlichen Straßenraum stehen dürfe, werde er auch nicht benachrichtigt. Über Umwelt- oder Verletzungsgefahren wisse man im Straßenverkehrsamt nichts, hieß es in der Antwort des Sachbearbeiters. Jedoch leitete er die Angelegenheit nun an seine Vorgesetzte und deren Vertreter weiter.

Und das half. „Hinsichtlich der Fahrzeuge am Bahnhof Sindlingen darf ich Ihnen mitteilen, dass ich persönlich eine Ortsbesichtigung durchgeführt habe. Die Fahrzeuge (Renault und Mitsubishi) befinden sich tatsächlich in einem desolaten Zustand. Es ist ebenfalls davon auszugehen, dass die Halter das Interesse an den Fahrzeugen aufgegeben haben. Ich habe soeben die sofortige Entsorgung der Fahrzeuge in Auftrag gegeben“, ließ der stellvertretende Amtsleiter den Ortsbeirat wissen. Zwischenzeitlich sind die Schrottautos weg. Fragt sich nur, wie lange es dauert, bis die Nächsten den Parkplatz als Autofriedhof missbrauchen. hn

Kein Preis für den Klassenrat

Kein Preis für den Klassenrat

Weber-Schule Demokratie-Projekt kommt aber unter die besten Zehn

24 Schulen beteiligten sich am ersten „Frankfurter Schulpreis“, den die Stadt gemeinsam mit der Bildungsstätte Anne Frank unter dem Motto „Schule lebt Demokratie“ ausgelobt hatte. Eine davon war die Ludwig-Weber-Schule aus Sindlingen.

Wie berichtet hat die Grundschule Klassenräte in den Jahrgängen Zwei bis Vier eingeführt und etabliert. Sie dienen dazu, den Schülern eigenständige Konfliktlösungen beizubringen. „Durch den Klassenrat werden im Laufe der Zeit Zuhören, Ich-Botschaften, Empathie, Toleranz und das Erkennen, dass es auch andere Sichtweisen geben kann, gelernt“, führt Projektleiter Martin Stojan, Konrektor der Schule, aus.

Der Rat tagt alle zwei Wochen. Die bisherigen Sitzungen wurden protokolliert und als Teil der Dokumentation für den Schulpreis eingereicht. Zusätzlich gab es regelmäßig Treffen mit einem Betreuer von der Anne-Frank-Schule, bei denen die Fortschritte aufgezeigt wurden. „Wir konnten belegen, dass es besser geworden ist“, berichtet Stojan: Die Schüler bereinigen viele kleine Streitigkeiten nun selbst, ohne dafür Lehrer hinzuzuziehen. Im Mai präsentierten vier Schüler das Projekt vor einer Jury.

„Das haben sie gut gemacht“, lobt Stojan. Die Präsentation und natürlich der Inhalt führten dazu, dass die Ludwig-Weber-Schule unter die besten zehn Teilnehmer kam und zum Finale in die Paulskirche eingeladen wurde.

Dort allerdings erhielten andere den Vorzug. Sieger wurde die Pestalozzischule mit dem Projekt „Wir feiern den Geburtstag von Johanna Tesch“. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Ludwig-Börne-Schule mit dem Projekt „LüBo-Kanal“ und die Förderschule Monikahausschule mit der „Einführung demokratischer Strukturen an der Schule“.

 „Das Projekt des Drittplatzierten entsprach zu 95 Prozent dem, was wir machen, das ist schon ein bisschen ärgerlich“, findet Martin Stojan, der viel Zeit und Engagement in die Klassenräte gesteckt hat. 

Die ersten Drei erhielten insgesamt 14 000 Euro Preisgeld. Lobend erwähnt wurden die Konrad-Haenisch-Schule („Demokratieverständnisse in Frankfurt und Nancy“) und die Johann-Hinrich-Wichern-Schule („Wir engagieren uns für Obdachlose“). Weitere Finalisten neben der Sindlinger Grundschule waren Ernst-Reuter-Schule II („Box dich fit“), IGS Kalbach-Riedberg („Raumgestaltungs-AG“) und Michael-Ende-Schule („RAUM-Team“). Die Preise überreichten Schuldezernentin Sylvia Weber und Meron Mendel, Leiter der Bildungsstätte Anne Frank.

Die Weber-Schule war mit zwei kompletten zweiten Klassen in der Paulskirche zu Gast. „Wir wurden gewürdigt, wir waren dabei und haben zu Beginn ein Startgeld bekommen. Das ist okay“, findet Martin Stojan: „Außerdem sind die Klassenräte eingeführt, und das war schließlich der Grund, warum wir mitgemacht haben.“ Zusätzlich erhielt die Schule eine Plakette, die am Neubau angebracht werden soll. ffm/hn

 

Anwohner loben: „Man lernt sich kennen“

Anwohner loben: „Man lernt sich kennen“

Vorgartenflohmarkt In der Bauvereinssiedlung entwickeln sich beim Bummel viele nette Gespräche

Dickwandige Keramik, grasgrün: Ein typisches 70-er-Jahre-Bowlen-set steht auf dem Verkaufstisch von Monika und Walter Hochhaus. „Das war ein Hochzeitsgeschenk. Seit 1975 haben wir es mitgeschleppt“, sagt die Anwohnerin der Neulandstraße. Jetzt trennt sich das Paar davon und bietet es beim Vorgartenflohmarkt an.

Ilona Klein, Kathrin Puchtler-Hofmann und weitere Bewohner der Bauvereinssiedlung haben zum wiederholten Mal dieses gleichermaßen praktische wie gesellige Ereignis organisiert. In Neuland- und Edenkobener Straße, Bahnstraße und Ferdinand-Hofmann-Straße haben die Häuser kleine Vorgärten, die sich bestens als zeitweilige Verkaufsflächen eignen. Anwohner von Hermann-Küster- und Hugo-Kallenbach-Straße, die ebenfalls Ausrangiertes aus Keller oder Speicher verkaufen wollten, kamen bei Freunden oder auf dem Parkplatz des Bauvereins unter. Mehr als 50 Teilnehmer hatten sich im Vorfeld angemeldet, allerdings sind einige dann doch nicht gekommen. 

Das finden die Organisatorinnen schade. Schön wäre es auch, wenn sich noch mehr Anwohner beteiligen würden, findet beispielsweise Elke Erd aus der Neulandstraße: „Es gibt zu viele Lücken.“

Das hielt einige professionelle Flohmarktgänger aber nicht davon ab, schon während des Aufbaus alle Stände abzuklappern und nach Schnäppchen Ausschau zu halten. Ob sie oder die vielen anderen Spaziergänger fündig wurden, war häufig Glückssache. 

Bei 30 Grad im Schatten fanden beispielsweise selbstgestrickte Handschuhe keine Liebhaber. Playmobil-Figuren aus den 80-er Jahren sprachen Sammler an. Deko-Gegenstände, teilweise noch vom Frühjahrs-Kreativmarkt übrig, gingen gut. „Ich selbst habe einen alten Rodelschlitten gekauft. Den male ich an und stelle ihn Weihnachten vors Haus“, freute sich etwa Ilona Klein aus der Edenkobener Straße.

Unterschiedlich waren die Bewertungen der Anwohner im Hinblick auf die Besucherzahl. „Etwas ruhiger als letztes Jahr“; war der Eindruck von Sonja Klein, die Spielsache, Bücher und viele abgelegte Kleider ihrer Töchter anbot. „Es ging gut“, meint dagegen Ilona Klein drei Häuser weiter: „Wir haben viel Werbung gemacht, unter anderem in Zeilsheim und im Internet“. „Allmählich wird es voller“, findet Brigitte Erbe, dass sich der Vorgartenflohmarkt etabliert. Hilfreich ist sicher auch die Festlegung auf einen fixen Termin. Künftig sollte der erste Sonntag im Juni dafür reserviert werden, regt Elke Erd an. Nur, wenn Pfingsten auf diesen Tag fällt, soll der Flohmarkt um eine Woche nach hinten rücken. So sei auf jeden Fall der Abstand zu ähnlichen Veranstaltungen in Zeilsheim und Okriftel groß genug.

Unabhängig von Besucherstrom und Verkaufserfolg sehen die Teilnehmer den Vorgartenflohmarkt als Nachbarschaftspflege. „Wir haben hier heute schon viele nette Gespräche geführt“, sagt Hans-Joachim Schulz, der einen gemeinsamen Stand mit Großeltern, Kindern und Enkeln aufgebaut hat. „Es kommen Leute, die reden und lachen, und das ist gut so. Man lernt sich kennen, und es ist für unsere Siedlung“, sagen Ursula und Hennes Keck aus der Bahnstraße, die ausgesprochen gerne hier wohnen. Sie alle freuen sich schon auf eine Wiederholung im nächsten Jahr. hn

Für jeden Etwas fand sich an diesem Stand in der Edenkobener Straße. Fotos: Hans-Joachim Schulz

Für jeden Etwas fand sich an diesem Stand in der Edenkobener Straße. Fotos: Hans-Joachim Schulz

Was Keller und Speicher hergeben boten Ursula und Hannes Keck in der Bahnstraße an.

Was Keller und Speicher hergeben boten Ursula und Hannes Keck in der Bahnstraße an.

Diesmal mit Kreisjugendschau

Diesmal mit Kreisjugendschau

Der Kleintierzuchtverein weist schon jetzt auf seine Lokalschau hin, denn in diesem Jahr gibt es mehr zu sehen als sonst. Zum einen sind wieder alle Parzellen auf dem Farmgelände besetzt und die Pächter halten alle Tiere; zum anderen richtet der Sindlinger Verein in diesem Jahr zusätzlich die Kreisjugendschau der Stadt Frankfurt aus. Termin ist das Wochenende 10. und 11. November.

 Kunst in allen Größenordnungen

 Kunst in allen Größenordnungen

Weber-Schule Eltern staunen über Ergebnisse der Projektwoche

Für eine Woche verwandelten sich die Klassenräume in der Ludwig-Weber-Schule zu Künstlerateliers. Die jungen Maler der Sindlinger Grundschule stellten ihre Schulranzen mit den schweren Büchern in die Ecke und packten motiviert Farben, Pinsel und Werkzeuge aus. Bei den Themen rund um „Kinder und Kunst“ waren sie ganz bei der Sache: Große Kunst – Bilder von knapp zwei Metern Höhe, Land Art – Kunst aus Natur, Skulpturen aus Ytong, Basteln aus Pappmaché, Origami-Faltkunst, Kunst aus Erbsen und Zahnstochern, Upcycling – aus wertlos wird wertvoll und viele weitere Themen, standen zur Wahl. Was am Ende dabei herauskam, konnte sich sehen lassen und bei der Ausstellung von den Eltern bestaunt werden.

 Im Erdgeschoss gab es Kaffee und Kuchen, den die Eltern mitgebracht hatten. In den oberen Etagen wurden die Ergebnisse der Projekte präsentiert. Viele Eltern begleiteten ihre Kinder mit in die Schule. Einige hatten Geschwister dabei. Und auch einige ehemalige Schüler waren gekommen. Viele Kinder stellten sich neben originelle Arbeiten und die Eltern machten Bilder als Erinnerung davon. Das Wetter war ideal und es herrschte eine gute und angenehme Stimmung, obwohl es so kurz vor den Ferien war. Aber von Gehetztsein oder Müdigkeit war nichts zu merken.

Besonders originell waren ein hoher Turm aus Erbsen und Zahnstochern, selbst gebaute Sparschweine sowie ein Trommelprojekt, welches zum Mitmachen vor Ort einlud und etliche begeisterte Kinder fand, die wirklich laut trommelten. Sg

Große Kunst braucht viele Hände: Schüler gestalten ein zwei Meter großes Bild gemeinsam. Foto: Michael Sittig

Große Kunst braucht viele Hände: Schüler gestalten ein zwei Meter großes Bild gemeinsam. Foto: Michael Sittig

Mülleimer vergessen

Mülleimer vergessen

Friedhof An der Haltestelle wird nachgebessert

Die Einstiegshaltestelle Friedhof Sindlingen in der Westenberger Straße wurde vor einiger Zeit umgebaut. Dabei vergaßen die Bauarbeiter jedoch, einen Papierkorb zu installieren. 

„Das Fundament ist vorhanden, nicht jedoch der Abfallbehälter“, berichtete Ortsbeirat Albrecht Fribolin (CDU) der Verkehrsgesellschaft Frankfurt, die für die Haltestellen zuständig ist. „Wegen des Fehlens des Behälters ist das Umfeld der Haltestelle leider sehr verschmutzt“, teilte er mit und bat darum, den Mülleimer baldmöglichst anzubringen. 

Die Verkehrsgesellschaft hat bereits reagiert. Das Bauunternehmen, das den Umbau leistete, sei zur unverzüglichen Nachrüstung des Abfalleimers aufgefordert worden, teilt sie Fribolin per Brief mit. Sie gehe davon aus, dass der Mangel kurzfristig behoben sein werde. Sollte das nicht geschehen, bittet sie Albrecht Fribolin um Nachricht.