Katholische Gemeinde
Neue Wege gehen – hier wie dort
Pastoralreferentin Beate Buballa verlässt Sindlingen
Den Sindlingern sagt man gerne nach, dass sie es Fremden schwer machen, heimisch zu werden. Das kann Beate Buballa ganz und gar nicht bestätigen. „Als ich 2003 mit meiner Familie hier im Pfarrhaus einzog, bin ich sehr freundlich aufgenommen worden. Ich habe viel Offenheit erlebt und fühle mich als Teil der Gemeinde“, sagt sie. Trotzdem kehrt die 51-jährige Pastoralreferentin Sindlingen Ende Januar den Rücken. Sie übernimmt eine Stelle in Sachsenhausen.
Der Abschied fällt ihr nicht leicht. Dennoch geht der Wunsch nach Veränderung von ihr aus. „Mein Mann ist 60 geworden. Ich selbst bin 51. Wenn ich nochmal etwas Neues anfangen will, dann jetzt“, sagt sie. Das Vertraute zu verlassen und neue Menschen kennenzulernen sei reizvoll, „eine Herausforderung“. Aber eben auch ein Verzicht, ein Verlust von Vertrautheit. „Abschied nehmen“ hat sie einen Text im Gemeindeblatt „Die Brieftaube“ überschrieben – Abschied von vielen Menschen, die sie in den fast zehn Jahren kennen und schätzen gelernt hat.
Beate Buballa stammt ursprünglich aus Bockenheim. In der katholischen Gemeinde, in der sie sich als Ehrenamtliche engagierte, hat sie auch Gerhard Buballa kennengelernt und geheiratet. Während sie nach einem Magisterstudium der Philosophie verschiedene Honorartätigkeiten ausübte, unter anderem beim evangelischen Pressedienst, arbeitete ihr Mann als Pastoralreferent in Griesheim. Als das zweite Kind auf die Welt gekommen war, entschied sich Beate Buballa während der Elternzeit, Theologie zu studieren und ebenfalls Pastoralreferentin zu werden. Nach drei Jahren Ausbildung (2000 bis 2003) trat sie unmittelbar danach ihre erste Stelle in dieser Funktion an – in Sindlingen. Die Familie zog vom Griesheimer ins Sindlinger Pfarrhaus. Gerhard Buballa wechselte ins bischöfliche Ordinariat nach Limburg. „Zwei Pastoralreferenten in einer Familie, aber in verschiedenen Gemeinden – das ist ein Ding der Unmöglichkeit“, erklärt Beate Buballa. Immerhin haben die Referenten fast die gleichen Aufgaben wie Pfarrer; nur Sakramente spenden dürfen sie nicht. Doch für die Menschen da sein, sie geistlich begleiten, an Freude wie Trauer Anteil zu nehmen, das geht nicht nach der Uhr. Entsprechend hoch ist die Belastung, auch für die Familie.
Im Lauf der Zeit hat die Pastoralreferentin gelernt, mit den vielen Ansprüchen, die an sie gestellt werden, zurecht zu kommen. Sie entschied, sich für die Dinge, die sie tut, Zeit zu nehmen, nicht zu hetzen. Dafür nahm sie in Kauf, nicht überall dabei sein zu können. „Die pastorale Begleitung hat aber immer Vorrang“, betont sie, „das verstehen die Leute auch“. Beate Buballa mag es, mit Menschen zu tun zu haben. Deshalb bedauert sie, dass es immer schwieriger wird, Hausbesuche zu machen. „Man muss aufpassen, dass man den Kontakt zu den Leuten nicht verliert und nur noch in Sitzungen sitzt“, sagt sie. Die vielen Umstrukturierungen der vergangenen Jahre, die Bildung des pastoralen Raums Sindlingen-Zeilsheim und jetzt die Erweiterung auf Sindlingen-Zeilsheim-Höchst-Unterliederbach-Sossenheim kosteten viel Zeit. Mit einer halben Stelle in Sindlingen (anfangs nur Sindlingen-Süd, nach dem Wegzug Ralph Albensoeders aus St. Kilian ganz Sindlingen) und seit 2007 einer halben Stelle in Zeilsheims St. Bartholomäus-Gemeinde war Beate Buballa entsprechend ausgelastet. „Es ist schwierig, alles unter einen Hut zu bringen“, bedauert die 51-Jährige. Die Kontaktpflege leide unter den vielen neuen Aufgaben.
Aber sie ist keine, die den Kopf in den Sand steckt. „Man kann auch so arbeiten, man muss sich eben darauf einstellen“, sagt sie. Angesichts der vielen Aufgaben, der großen pastoralen Räume und des Personalmangels „muss man umdenken“, findet sie. Hauptamtliche wie Gemeinden müssten neue Wege finden, mit der Situation umzugehen. Ein Problem sei allerdings die Altersstruktur. Wie auch in Vereinen sinke die Zahl der Berufstätigen, die ein ehrenamtliches Engagement leisten könnten. „Aber es ist halt so. Man muss gucken, wie man damit umgeht“, findet Beate Buballa.
Für sie waren die Jahre in Sindlingen und Zeilsheim gute Jahre. Den Wechsel sieht sie als Chance, noch einmal etwas Neues anzufangen. Lag ihr Schwerpunkt in Sindlingen vor allem am Anfang auf der Kinder- und Jugendarbeit, hat sie vor kurzem eine Fortbildung zur seelsorgerischen Beleitung von Demenzkranken und ihren Angehörigen besucht – ein naheliegender Schritt angesichts der demographischen Entwicklung. hn
Verabschiedung
Die katholische Gemeinde verabschiedet Beate Buballa am Sonntag, 20. Januar, um 11 Uhr im Gottesdienst in der katholischen Pfarrkirche St. Dionysius. Anschließend gibt es beim Empfang im Pfarrsaal des Gemeindehauses die Gelegenheit, noch einmal ein paar persönliche Worte mit ihr zu wechseln.

Kindergottesdienste und Jugendfreizeiten gehörten ebenso zum Alltag von Pastoralreferentin Beate Buballa wie Familien- und Seniorenarbeit. Foto: Michael Sittig
Serie Handel, Handwerk und Gewerbe
Lokale Presse für den Stadtteil
Auch das Monatsblatt wird in Erich Kleins Heimatzeitungsgruppe gesetzt
Sindlingen hat seinen Einwohnern einiges an Geschäften und Dienstleistungen zu bieten. In einer Serie stellen wir die Mitgliedsbetriebe der Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe vor. Heute: die Lokale Heimatzeitungsgruppe
Firmensitz sind Büroräume über dem Aldi-Markt an der Westhöchster Straße. Am Zeilsheimer Ortsrand gelegen, befindet sich der Komplex doch auf Sindlinger Gemarkung, sagt Inhaber Erich Klein. In seinem „Haus der Lokalen Presse“ wird neben Wochenblättern für Schwanheim, Niederrad und Griesheim auch das Sindlinger Monatsblatt gesetzt. Drucken lässt Klein im Druckhaus Gratzfeld in Butzbach.
Früher bedeutete das für ihn, die fertigen Druckvorlagen persönlich dorthin zu bringen. Das geht heute alles elektronisch. Ein Selbstläufer sind die Anzeigenblätter trotzdem nicht. Im Gegenteil. „Der Markt schrumpft“, bedauert Klein. Das war in den 80-er und 90-er Jahren ganz anders. Damals erschienen 15 verschiedene Titel in seinem Verlag.
Angefangen hat alles mit einer Vereinszeitung. Klein, der Ende der 50-er Jahre aus Frankfurt nach Zeilsheim zog, verfasste Ende der 70-er Jahre die Vereinszeitung des SV Zeilsheim. Sein Engagement weitete sich rasch aus. In Kooperation mit dem Vereinsring Zeilsheim gab er 1979 das Blättchen „Zeilsheim aktiv“ heraus. Bald folgte „Sindlingen aktiv“. Griesheim schloss sich an, Nied und Schwanheim, Höchst, Unterliederbach, Niederrad folgten. Inhaber kleiner Verlage verkauften an das aufblühende Unternehmen. „Die Tageszeitung deckte das Geschehen in den Stadtteilen nur unzureichend ab“, sagt Klein: „Unsere Stadtteilzeitung erfüllte das Bedürfnis nach ausschließlich lokalen Nachrichten“. Allerdings entwickelte er nie den Ehrgeiz, eigene Themen zu setzen und redaktionell einzugreifen: „Unser Prinzip ist, dass eine Gemeinde oder ein Stadtteil ihre/seine Zeitung selbst macht“, sagt Erich Klein: „Es ist Aufgabe und sollte auch Interesse der Vereine, Parteien, Gremien und so weiter sein, ihre Tätigkeit der Öffentlichkeit nahezubringen“. Mit anderen Worten: Gedruckt wird, was der Stadtteil liefert.
Doch viele Stadtteile „liefern“ nicht mehr oder nur sporadisch. „Die Vereine glauben, dass sie mit dem Internet alles bedienen“, sagt Klein: „Aber meistens gehen nur die Mitglieder auf die Seiten, an allen anderen geht das vorbei“. Gleichwohl hat die Entwicklung Folgen für die Druckausgaben. In den meisten Stadtteilen reichte es nicht mehr für eine eigene Zeitung. Klein fasste das, was bei ihm eingeht, deshalb in der „Frankfurter Woche“ zusammen. Gemeinsam mit drei fest Angestellten und acht Aushilfen produziert er jede Woche eine Ausgabe, die in manchen Stadtteilen in die Briefkästen gesteckt, in anderen in Geschäften ausgelegt wird. Reich werde man damit nicht, sagt er, aber es reiche. Und vor allem: „Diese Arbeit kann man nur mit Leidenschaft machen“. Deshalb wagte er 1979 beruflich den Neuanfang. Er gab seine Arbeit als Berufsfeuerwehrmann bei der Stadt Frankfurt auf und lernte Schriftsetzer. Er fotografiert und repräsentiert und empfindet seine Arbeit als erfüllend. „Das ist wichtiger als Geld“, sagt er. Er gründete in Höchst sogar ein eigenes Geschäft, den „Blättchenshop“ auf der Königsteiner Straße. Er traf die maßgeblichen Politiker der Stadt, begleitete von Anfang an den Frauenfußball (war sogar mal Sponsor des 1. FFC Frankfurt) und richtet auch jetzt den Blick nach vorn. „Was früher die Tageszeitung war, ist heute das Fernsehen“, sagt er: „Dort finden sich die Stadtteile nur unzureichend wieder“. Deshalb hat er die Firma IPR+TV (Internet Public Relations und TV) gegründet, die zum Beispiel einen Film von der Einweihungsfeier der TVS-Sporthalle gedreht hat. Ans Kürzertreten denkt der Mittsechziger also noch lange nicht. hn

Erich Klein
Die Ausgabe Dezember 2012 des Sindlinger Monatsblatts steht hier zum Download bereit:
Sindlinger Monatsblatt Dezember 2012
Kurz gemeldet
Wolf im Nachthemd
Alles Grimm oder was?! In der Stadtteilbibliothek bekommen LeseMinis ab vier Jahren am Mittwoch, 12. Dezember, die Geschichte „Der Wolf im Nachthemd“ von Mario Ramos vorgelesen. Dazu können sie einen Wolf mit passendem Nachthemd basteln. Beginn ist um 15 Uhr. Noch jüngere Kinder können am Montag, 17. Dezember, mit Albert spielen. „Albert spielt verstecken“ von Silke Brix heißt das Buch, das den „BibStartern“ ab zwei Jahren um 15 Uhr vorgestellt wird.
Lichterfest
Zum Fest der 1000 Lichter lädt die Villa unter den Linden am Samstag, 15. Dezember, ein. Von 14 bis 18 Uhr ist Programm im Meister-Park und in der Villa.
Krippenspiel
Ein musikalisches Krippenspiel ist am dritten Advent (Sonntag, 16. Dezember), in der evangelischen Kirche zu erleben. Kinder und Jugendliche aus der Gemeinde zeigen es ab 16 Uhr.
Heimspiel
Die Handballer der Spielgemeinschaft Sindlingen/Zeilsheim verbringen den dritten Advent in der Sporthalle des Turnvereins (Mockstädter Straße). Am Sonntag, 16. Dezember, tragen die Teams der Aktiven ihre letzten Heimspiele für dieses Jahr aus. Bevor die Damen II den Reigen um 13 Uhr gegen HSG Hochheim/Wicker eröffnen, tritt die weibliche B-Jugend um 11.15 Uhr gegen SV Seulberg an. Die Herren II erwarten um 15 Uhr TG Rüsselsheim III, die Damen I um 17 Uhr die FSG Steinbach/Sulzbach/Kronberg und die Herren I um 19 Uhr TG Rüsselsheim II.
Krippenfeier
An Heiligabend (24. Dezember) lädt die katholische Gemeinde zu zwei Gottesdiensten ein. Um 16 Uhr feiert sie eine Krippenfeier mit Kommunionausteilung in St. Kilian, um 17 Uhr eine Familienchristmette mit Krippenspiel in St. Dionysius.
Weihnachtsmarkt
Selbst gemacht steht hoch im Kurs
Gemütliches und stimmungsvolles Treiben rund um St. Dionysius
Von Heide Noll
Alles selbst gemacht – unter diesem Motto stand ein Großteil des Angebots auf dem Sindlinger Weihnachtsmarkt. Zum zweiten Mal richtete ihn die Arbeitsgemeinschaft der Sindlinger Ortsvereine (Arge Sov) auf dem Platz vor der katholischen Kirche St. Dionysius und im zugehörigen Gemeindehaus aus. 25 Teilnehmer bestückten die Stände. Es gab durchaus mehr Interessenten. Doch der Weihnachtsmarkt soll kein zweites Ranzenbrunnenfest werden; deshalb kamen nur zwei „Neue“ hinzu, die aus Sindlingen stammen.
Diesmal nutzte der Vereinsring zusätzlich das Stück Huthmacherstraße direkt vor der Kirche. Dadurch war mehr Raum zwischen den Ständen, und auch am frühen Abend, als es ziemlich voll wurde, kamen Eltern mit Kinderwagen fast jederzeit überall hin. Nur als der Frauenchor der Germania auf den Kirchentreppen sang, wurde es direkt davor recht eng.
Ziemlich eng ging es zeitweise im Gemeindehaus zu. Im ersten Stock bestückte der katholische Familienkreis das Café zum Weihnachtsmarkt mit 28 Kuchen. Zur Kaffeezeit blieb kein Plätzchen frei. Im Erdgeschoss boten kunstfertige Handarbeiterinnen die Ergebnisse ihres Schaffens an. Im Raum rechts blieb kein Plätzchen unbedeckt. Dort stapelten sich Tüten mit gehäkelten Herzen und Kreisen, genähte Wadenwärmer und Kühlbeutel für kleine Wehwehchen, alle Arten von Weihnachtsdeko und vieles mehr auf dem Tisch von Anja Michels und Bärbel Wöhler. Das ganze Jahr über arbeiten die beiden an der schier unglaublichen Menge von schönen Dingen. Entsprechend lange dauerte es, den Stand zu bestücken. „Wir haben um dreiviertel zehn angefangen und sind gerade so bis 13 Uhr fertig geworden“, sagt Anja Michels. Den Aufbau erschwert hatte, dass der Raum noch nicht frei war und die Frauen erst mal Stühle und Spielzeug wegräumen mussten.
Am Tisch gegenüber lag der Schwerpunkt auf Genähtem. Doris Mex gehört wie Anja Michels schon fast zum Inventar des Weihnachtsmarkts. Jedes Jahr verkauft sie Taschen, Decken, Geschirrhandtücher, alles mögliche in Patchwort-Technik und viele hübsche Kleinigkeiten. „Wenn ich dazu mal keine Lust mehr habe, bin ich alt“, schmunzelt die 76-Jährige. Gesellschaft leisteten ihr Tochter Jasmin Eisenbeiser und Enkelin Nadine. Auch diese beiden sind begeisterte Handarbeiterinnen. Jasmin Eisenbeiser hat das Hobby gewissermaßen zum Beruf gemacht und entwickelt und schreibt Anleitungen für Näharbeiten für ein Magazin, Enkelin Nadine fertigt hübsche Ohrringe an. Echten Silberschmuck gab es auch: Kathrin Puchtler-Hofmann bestückte den dritten Stand im Raum damit.
Eine Tür weiter beteiligten sich fünf Damen von der Post zum ersten Mal am Weihnachtsmarkt. Die Kolleginnen aus Sindlingen haben alle das Hobby Handarbeiten und Basteln. „Wir wollten einfach mal versuchen etwas zu verkaufen“, sagt Heike Koch. Gleiches gilt für Ilona Klein aus Sindlingen. „Ich habe Anregungen aus Zeitschriften nachgearbeitet“, sagt sie und zeigt auf die Herzen mit Stoff, Lavendelsäckchen und selbst gemachten Seifen. Beate Kohaut und Katja Catimali dagegen sind ebenso wie Sonja Klein feste Größen auf dem Weihnachtsmarkt. Die beiden bieten Magnetschmuck an, Sonja Klein Kleidung und selbst gemachte Pralinen. Selbst gemachte Adventskränze und Dekorationen warteten im Foyer. „Die ganze Familie hat am Samstag geholfen, sie anzufertigen“, sagt Karin Karpucelj.
Während es die Damen im Gemeindehaus gemütlich warm hatten, wappneten sich Andrea Egelkraut und Karin Selig im Freien an ihrem Stand mit selbst Gestricktem gegen die Kälte. Tauschen wollen sie trotzdem nicht. „Das gehört dazu. Hier draußen ist es festlicher. Außerdem haben wir einen guten Blick, wenn die Germania singt“, sagen sie. Und auch einen guten Blick auf die beiden hohen, schön geschmückten Weihnachtsbäume rechts und links der Kirchentüren. Kinder der katholischen Kindergärten St. Dionysius und St. Kilian hatten sie geschmückt, Markus Krämer dafür sogar einen Hubwagen zur Verfügung gestellt. Dafür bedankte sich Franz Ilg, Vorsitzender der Arge Sov, bei der offiziellen Begrüßung ganz besonders. Außerdem dankte er namentlich Wolfgang Schuhmann von der katholischen Gemeinde. Er hatte wesentlichen Anteil an den Vorbereitungen, konnte jedoch durch einen Unfall zwei Tage zuvor nicht zum Weihnachtsmarkt kommen.
Das Leben und Treiben hätte ihm bestimmt gefallen. An den Ständen von Arbeiterwohlfahrt und Aktiver Nachbarschaft (Quartiersmanagement), Kleingärtnerverein und Karnevalverein, Fußballclub Viktoria und Turnverein, Männerchor und Frauenchor des Gesangvereins Germania sowie der Sportfischer lockten Getränke und verschiedenste Speisen, viele davon selbstgemacht. Suppen, Flammkuchen, Fischbrötchen, Forellen, Spießbratenbrötchen, Crepes, Kartoffelpuffer, Grillwürste und allerlei Süßes – Kulinarisch blieben keine Wünsche offen. An den Ständen der Kindergärten (evangelischer Kindergarten, Kindergarten St. Dionysius und Kindergarten St. Kilian) gab es darüber hinaus schöne Weihnachtsdekorationen und der Turnverein schlug als sportliches Weihnachtsgeschenk einen Gutschein für vier Stunden Sport in seinen Fitness-Kursen vor. Rolf-Steffen Banda verkaufte Schwibbögen und hübsche Holzarbeiten.
Fazit: Es war ein gemütlicher, lokaler Weihnachtsmarkt, der sich vor den „Großen“ bestimmt nicht zu verstecken braucht. Möglich gemacht haben ihn die vielen Vereinsmitglieder, die ehrenamtlich vorbereiten, aufbauen, verkaufen und wieder abbauen. Franz Ilg sprach daher völlig zu Recht von „unseren starken Vereinen“.

Danke sagte Franz Ilg, Vorsitzender der ArGeSOV, den Kindern von St.Kilian und St. Dionysius, die die beiden Weihnachtsbäume geschmückt hatten.

Gewonnen! Gerne händigt Elke Erd, Vorsitzende des Gewerbevereins, den Gewinnern Gänse und Gutscheine aus.

Und ab in den Offen. Regina Schwab und die weiteren Helferinnen vom Frauenchor Germania backen Flammkuchen

Zum Wohl! (v.l.) Peter Busch, Jandraz Török und Renate Ahlers-Zimmermann schenkten am Stand des TVS heißen Slivovitz aus.

Prominente Besucher: (von links) Landtagsabgeordneter Alfons Gerling, Pastoralreferentin Beate Buballa, Ortsbeirat Albrecht Fribolin, Stadtdekan Dr. Johannes zu Eltz und Stadtrat Markus Frank

Schon ganz auf Weihnachten eingestellt: Jana, Lara und ein kleiner Elch

Kommt immer gut an: das Kinderkarussell

Mit Rauschebart und Bischofsmütze verteilte Michael Konstantinou als Nikolaus Geschenke an die Kinder

Wie ein Profi: Andre half am Stand des katholischen Kindergartens beim Crepe-Backen
Harmonika Orchester
Ein Abend im Serail
Musiker entlocken den Instrumenten orientalische Klänge
In den Osten führte in diesem Jahr die musikalische Reise des Harmonika Orchesters Sindlingen. In der evangelischen Kirche eröffneten die Musiker unter der Leitung von Manfred Klepper das Jahreskonzert mit der Ouvertüre aus Mozarts „Entführung aus dem Serail“. In der folgenden „Orientalischen Suite“ von Hans Hauswirth tauchten weitere Stichwörter auf, die sich auf Morgenland-Klischees aus dem 19. Jahrhundert beziehen: Basar, Schlangenbeschwörer, Abend im Serail und Nomadenfest sind die Sätze betitelt. Hauswirth (1901 – 1979) ist als eifriger Komponist und Bearbeiter verschiedenster Musikstile für Akkordeonorcheser bekannt. In der 1956 veröffentlichen „Orientalischen Suite“ verbindet er eine klassisch orientierte Musiksprache mit illustrativen Elementen und scheut auch vor dissonanten Klängen nicht zurück, erfuhren die Zuhörer in der Moderation zwischen den Stücken. So schildert er im ersten Satz den Streit eines alten Händlers mit einem Kunden und lässt im vierten Satz eine Bajadere tanzen.
Mit einer „Slawischen Skizze“ von Fritz Dobler bewiesen die Harmonikaspieler einmal mehr, wie groß die Möglichkeiten ihres Instruments sind. Sie beschworen die Idylle einer slawischen Landschaft, in der ein Hirte auf seiner Flöte eine reich verzierte Melodie bläst. Anschließend folgt ein deftiger Bauerntanz, der beständig von rhythmisch „falschen“ Quintbässen begleitet wird. Im zweiten Satz mündet ein charakteristischer schneller, schwungvoller Tanz im Zweiertakt mit insgesamt sechs verschiedenen Themen in ein furioses Finale.
Mit Tschaikowskis Ballett „Der Nussknacker“ wechselten die Akkordeonisten zu einem Marsch und anschließend märchenhaft anmutenden Tänzen, etwa dem girlandenartig ausufernden „Blumenwalzer“. Mit Claude Debussys „Le Petit Nègre“ und Duke Ellingtons „Caravan“ verließ das Harmonika Orchester anschließend den Osten und entließ die Zuhörer nach einer Zugabe mit freundlichen, beschwingten Klängen in den Winterabend.
Unterstützt wurden die sieben Stammspieler von drei Gastspielern und zwei Schlagzeugern. Am Anfang und Ende wirkten auch die Nachwuchsspieler am Keyboard mit. hn
Übungstreffen
Wer Lust hat mitzuspielen: Orchesterproben sind immer montags von 20.15 bis 22 Uhr im Gemeindehaus St. Dionysius. Die Nachwuchsausbildung (Akkordeon/Keyboard) findet ebenfalls montags ab 17 Uhr statt. Interessierte sind jederzeit willkommen und können auch gerne zum kostenlosen Schnuppern vorbeikommen.

Manfred Klepper (links) führte seine Akkordeonspieler unter anderem durch den Orient. Foto: Michael Sittig
„Babys in Bewegung“
Neues Angebot beim TV Sindlingen
Der TV 1875 Sindlingen startet ab Montag, 14. Januar 2013, ein neues Angebot. „Babys in Bewegung – mit allen Sinnen“ findet im Gymnastikraum der TVS Sporthalle in der Mockstädterstraße von 15:30 bis 16:30 Uhr statt.
Vom Deutschen Turnerbund konzipiert, tragen nun speziell geschulte Übungsleiter „diese Bewegung“ in die Vereine. Babys erobern sich über Bewegung und Sinneswahrnehmungen die Welt. Die Wechselwirkung zwischen körperlicher und geistiger Entwicklung ist wissenschaftlich belegt – und genau hier greift dieses Kurskonzept.
Beim TV Sindlingen können Babys bereits ab drei Monaten – gemeinsam mit ihren Müttern oder Vätern – die Welt mit allen Sinnen erforschen. Ziel ist es, die Babys in den einzelnen Entwicklungsphasen zu begleiten und zu unterstützen. Die Eltern können die im Kurs vermittelten Anregungen zu Hause mit ihren „kleinen Turnmäusen“ nachturnen.
Die Babys genießen es, in einem warmen Raum ihrem natürlichen Bewegungsdrang nachzugehen. Dazu werden sie durch gezielte Sinnes- und Bewegungsanregungen animiert, was neben dem Spaß auch die körperliche und geistige Entwicklung fördert. Kleine Babymassagen, Fingerspiele, Schaukel- und Tragespiele sowie Lieder für das 1. Lebensjahr runden das Angebot ab.
Nähere Infos bei den Übungsleiterinnen Ingrid Sittig 069 374378 und Christina Tischler 06198 577178.
Mit Licht zum Sport
Gute Nachrichten für alle Nutzer der TVS-Sporthalle: Es werden Vorbereitungen zur Installation einer Straßenbeleuchtung in der Mockstädter Straße/Imkerweg getroffen, berichtet Ortsbeirat Albrecht Fribolin ( CDU ). Er hatte vor mehr als zwei Jahren die „dringend notwendige Beleuchtung“ gefordert, um den Sportlern und Zuschauern einen sicheren Gang von und zu ihrer Halle zu gewährleisten. „Umso erfreulicher, dass jetzt die finanziellen Mittel bereitgestellt wurden und sich etwas tut“, freut sich Fribolin. simobla
Im Lichte der Laternen
Rabimmel, Rabammel, Rabumm! Rund um den Namenstag des Heiligen Martin waren in Sindlingen Martinsspiele und Laternenumzüge zu sehen und Martinsfeuer wurden angezündet. „Laterne, Laterne“, sangen nicht nur die Kinder der katholischen Kindergärten St. Dionysius und St. Kilian, sondern auch die der evangelischen Kita und der städtischen Einrichtungen. Den Laternenumzug von St. Dionysius/St. Kilian führte sogar ein Martin auf dem Pferd an: Steffi Rößler erwartete die Kinder auf ihrem Wallach „Mirko“, als sie aus der Kirche kamen. Alt-Sindlingen ‚runter, am Main entlang und die Allesinastraße wieder hinauf zum Kirchvorplatz führte der Weg, den etwa 120 Kinder mit ihren überwiegend selbst gebastelten Laternen und ihre Eltern einschlugen. Die Kolping-Blaskapelle spielte dazu, die Polizei sorgte für sicheres Geleit. Vor der Kirche gab es anschließend schon einen kleinen Vorgeschmack auf den Weihnachtsmarkt. Rund um das recht kleine Martinsfeuer, auf das die Freiwillige Feuerwehr ein wachsames Auge hatte, standen die Eltern und Kinder noch lange bei warmen Getränken, Würstchen, Schmalzbroten, Brezeln und süßen Martinswecken beisammen. Organisiert hatten die Martinsfeier die Erzieherinnen der beiden Kindergärten. hn/Foto: Michael Sittig

Selbst gebastelte Laternen standen bei den Martinsumzügen hoch im Kurs.
Evangelische Gemeinde
Die Stufen sind weg
Kirchvorplatz umgestaltet – Barrierefreier Zugang
Die evangelische Kirche hat einen neuen Vorplatz. Er sieht nicht nur schön aus, sondern ermöglicht auch Menschen mit Rollatoren, Rollstühlen oder Kinderwagen den Zugang zur Kirche. Denn im Zug der Bauarbeiten wurden die Stufen entfernt und ein leicht ansteigender Zuweg geschaffen. Außerdem wurden die Kanalrohre erneuert.
In der zweiten Novemberhälfte trugen Arbeiter die alten Gehwegplatten aus den 70-er Jahren ab. „Die Wurzeln des Baums hatten sie hochgedrückt. Sie sahen wenig schön aus und waren richtige Stolperkanten“, erklärt Pfarrer Ulrich Vorländer. Nachdem die evangelische Gemeinde vor zwei Jahren ihr neues Gemeindezentrum eingeweiht hatte, standen nun noch die Außenarbeiten an – hinter wie vor der Kirche. Bei der Gelegenheit wurden auch gleich die alten Kanalrohre, die unter dem erhöhten Platz vor Kirche und Pfarrhaus liegen, erneuert.„Der neue Weg wird aus Natursteinen gelegt und um die größten Baumwurzeln herumgeführt“, sagt der Pfarrer. Zudem entstehe ein kleiner, gepflasterter Platz. Schon zum ersten Advent sollte alles fertig sein und die denkmalgeschützte Kirche auf ein schön gestaltetes und barrierefreies Entree blicken. Danach sollte das rückwärtige Gelände bearbeitet werden. Auch dort standen Pflasterarbeiten an. hn