Sindlinger Monatsblatt September 2015
Sindlinger Monatsblatt September 2015
Die Ausgabe September 2015 des Sindlinger Monatsblatt steht hier zum Download bereit:
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Ranzenbrunnenfest – Vereine verwöhnen Besucher – OB Feldmann: „Toll, was Sie hier machen“
Das Programm war so umfangreich wie lange nicht. Trotzdem kamen nicht so viele Besucher zum 35. Ranzenbrunnenfest wie erhofft. „Wir hatten schon bessere Jahre“, bekannte Andreas Rühmkorf, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine, die das Fest am ersten September-Wochenende organisiert. Angesichts des unbeständigen und eher kühlen Wetters sei er aber „insgesamt zufrieden. Es hätte schlimmer kommen können“.
Bewährt habe sich das Konzept mit Tanz und Musik. Der Vereinsring hatte die Organisatorin des Straßenmusikfestivals „Musik uff de Gass“, Inge Gesiarz, um Hilfe gebeten. Sie vermittelte den Kontakt zu den Musik- und Tanzgruppen. „Alle waren gleich bereit mitzumachen“, sagt sie. So kamen die Besucher in den Genuss unterschiedlichster Konzerte. „Rovin’ Folk“ alias Claudia und Ali Schmidt stimmten Folksongs an, die „Bierland-Schrummler“ zu später Stunde Hits zum Mitsingen. Der „Frankfurt Scottish Country Dance Club“ legte nach dem „Dillsburgh Jig“ eine Pause ein, weil das Sechs-Uhr-Läuten die Musik übertönte. Anschließend ließen die Tänzer die Schottenröcke umso schwungvoller wehen. Starken Beifall erhielten auch Rebecca Junghans, Julia Klemm, Annika Netthorn, Nia Weber und Marvin König von der „Hinnerhaus-Crew“ für ihren dynamischen Hip-Hop. Die Line-Dancer vom Turnverein und die Germania-Chöre sorgten ebenfalls dafür, dass es alle Stunde etwas zu sehen und zu hören gab.
Ganz am Anfang zeigte die Purzelgarde des Karnevalvereins ihren Bienchen-Tanz. Zuvor begrüßten Andreas Rühmkorf, Oberbürgermeister Peter Feldmann und Schirmherr Jörg Geywitz die Gäste. „Wir sind keine Ansammlung von Dörfern“, widersprach Feldmann der gängigen Behauptung, Frankfurt sei „das größte Dorf Hessens“. Allerdings seien dörfliche Tugenden wie Nähe, Miteinander und Zusammenhalt in den Stadtteilen vorhanden, und das sei gut so. „Es ist toll, was Sie hier machen. Ich wünsche mir, dass es noch mindestens 35 Jahre weitergeht“, sagte er und dankte allen Helfern. Jörg Geywitz von Infraserv verabschiedete sich nach acht Jahren als Schirmherr. Er wird nächstes Jahr im Ruhestand sein. Bis dahin soll die Geruchsbelastung in den werksnahen Sindlinger Straßen „deutlich reduziert“ sein, versprach er. Ein neues Projekt, das beim Gesprächskreis der Nachbarn des Industrieparks am 12. November vorgestellt werden soll, werde das endlich erreichen.
Während die Ehrengäste anschließend einen Spaziergang übers Festgelände unternahmen, lief der Betrieb an den Ständen und am Mainufer allmählich richtig an. Die Internationale Schule Frankfurt/Rhein-Main und ihr Sportverein stellten sich vor. Der ASB-Stadtverband Frankfurt warb für seine Angebote, maß Blutdruck und zeigte, wie ein automatischer externer Defibrillator funktioniert. „Wir wollen uns in den Stadtteilen bekannter machen“, sagte Thomas Rippert. Der Förderverein Buchstütze bot Bücher an, die Ving-Tsun-Kämpfer des Turnvereins schenkten Pfälzer Wein aus. Die Frauengruppe des Karnevalsvereins reichte Spundekäs und Antipasti, die Germania-Sängerinnen „Pulled Pork“. Der frühere Grillweltmeister Alex Schwab hatte es mehr als 20 Stunden lang bei niedriger Temperatur im „Smoker“ gegart. Für die Brötchen mit Krautsalat und dem zarten, aromatischen Fleisch standen die Gäste Schlange.
Leer gegessen wurde die riesige Paella-Pfanne des Gewerbevereins FHHG. „Wir wollten mal etwas Neues ausprobieren und es hat geklappt“, freute sich Mitglied Elke Erd. FC Viktoria, TV Sindlingen, Caritasverband/Quartiersmanagement, Feuerwehr, Kleingärtnerverein, katholischer Familienkreis, Sindlinger Schwimmclub, Männerchor Germania, SPD-Ortsverein und die Motorradfreunde Rosettis kümmerten sich ebenfalls um die Verpflegung der Gäste. Am Mainufer luden Reiterverein, Jugendfeuerwehr, Kanu-Club Kapitän Romer und die Badminton-Abteilung des Turnvereins zu Sport und Spiel. Der Regionalrat informierte über seine Arbeit, der Geschichtsverein verkaufte den neuen Stadtteilkalender.
Sindlingen hat seinen Einwohnern einiges an Geschäften und Dienstleistungen zu bieten. In einer Serie stellen wir die Mitgliedsbetriebe der Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe vor.
Heute: die Gärtnereien Mohr und Emert
Im Frühjahr freundliche Stiefmütterchen, im Sommer Begonien und ein bunter Herbstzauber zum Jahresende hin sind eine typische Pflanzfolge auf vielen Gräbern im Frankfurter Westen. Gepflanzt und gepflegt werden sie von den Gärtnereien Mohr und Emert. Seit dem Zusammenschluss ihrer Betriebe vor zehn Jahren zählen sie zu den größten im Frankfurter Westen.
Sie bieten nicht nur Grabpflege auf allen Friedhöfen der westlichen Stadtteile und weiteren im Main-Taunus-Kreis an, sondern seit fünf Jahren auch Bestattungen. Außerdem gehört das Blumenhaus in der Sindlinger Farbenstraße zu dem Unternehmen.
In Sindlingen hat Günter Mohr jahrzehntelang gegenüber des Friedhofs seine Gärtnerei geführt. Als er sich zur Ruhe setzen wollte, fand er einen Nachfolger in Liederbach. Hans-Peter Emert betrieb dort ebenfalls eine Gärtnerei mit dem Schwerpunkt Grabpflege.
Sein Großvater August Emert hatte sie 1934 gegründet. Wie es damals üblich war, zog er Gemüse und Blumen selbst in gläsernen Gewächshäusern. Sein Sohn fiel im Krieg, sein Enkel Hans-Peter übernahm die Gärtnerei 1958 als jüngster Gärtner weit und breit. Während die Bedeutung des Gemüsebaus zurück ging, entwickelte sich das Geschäft zunehmend in Richtung Friedhofsgärtnerei, berichtet der heutige Inhaber Stefan Emert. Er entschloss sich nach dem Abitur dazu, in die Fußstapfen seiner Vorväter zu treten und eine entsprechende Lehre in Frankfurt anzutreten. Danach besuchte er ein Jahr lang eine Meisterschule in Nordrhein-Westfalen. „Dort ist die Friedhofsgärtnerei ein Schwerpunkt und es gibt viele gute Betriebe“, berichtet Stefan Emert von vielen Anregungen und Ideen.
Mit dem Meisterbrief in der Tasche kehrte er 2002 heim nach Liederbach. Ein Jahr lang führten Vater und Sohn Emert das Geschäft gemeinsam, dann zog sich der Vater zurück. 2005 suchte Günter Mohr einen Nachfolger für seine etablierte Friedhofsgärtnerei. „Man kannte und schätzte sich“, berichtet Stefan Emert, und so wurden die Familien handelseinig.
Heute weisen auf allen Friedhöfen der Umgebung kleine Schilder auf vielen Gräbern darauf hin, dass sich hier die Mitarbeiter von Mohr und Emert um die Grabpflege kümmern. „Wir bieten Problemlösungen an“, sagt der 39-jährige Gärtnermeister: „Wie ermöglichen es den Menschen, dann zum Grab zu gehen, wenn sie es möchten, nicht weil sie es müssen, etwa um zu gießen“.
Im Wissen, dass immer weniger Menschen ihren Nachkommen eine Grabpflege zumuten wollen, bieten Mohr und Emert unter anderem eine Bestattungsvorsorge an. „Wir sind ein seriöser Partner für alle, die sich zu Lebzeiten Gedanken um die Grabpflege machen“, betont er. Es gebe zudem Alternativen zu den herkömmlichen Erdgräbern, die den Geldbeutel der Kunden schonen. So würden auf manchen Friedhöfen bereits ehemalige große Familiengräber in Gemeinschaftsgräber umgestaltet. Dort gebe es Raum für 20 Urnen.
Auch ein vom Gärtner angelegtes Gräberfeld sei eine schöne Alternative. Dort stünden die Grabsteine auf einem Areal mit Garten-Charakter. In einem Trauerfall ist die Frage nach der Grabstätte zwar wichtig, in der Beratung aber nachgelagert. Will sagen: Meist haben sich Hinterbliebene schon für eine bestimmte Form entschieden, ehe sie von Alternativen erfahren. Das war mit ein Grund dafür, dass sich Stefan Emert vor fünf Jahren dazu entschloss, Schulungen für die Trauerarbeit zu besuchen und selbst die Dienste einer Pietät anzubieten.
Fünf Tage Frischegarantie auf alle Sträuße
Außerdem betreibt er in Sindlingen das Blumengeschäft an der Farbenstraße (Adresse ist die Johann-Sittig-Straße 1). Dabei handelt es sich nicht um einen Ableger der Friedhofsgärtnerei mit kleinem Sortiment, sondern um ein Fachgeschäft, in dem die Floristinnen Daniela Dieth und Marion Dobner-Wolf schöne Sträuße binden und Topfpflanzen hübsch dekorieren. „Wir geben eine Fünf-Tage-Frischegarantie auf alle Sträuße“, betont der Chef.
Insgesamt zählt sein Unternehmen 14 Mitarbeiter, darunter eine Gartenbauingenieurin, sechs Gärtner und Auszubildende. Der Chef selbst leistet vor allem die Beratung und die Büroarbeit. Seine Frau Nicole, in Sindlingen aufgewachsen, arbeitet im Büro mit. Daneben engagiert sich Stefan Emert im hessischen Gärtnereiverband, ist Vorsitzender des Ausbildungsausschusses und Mitglied des Prüfungsausschusses für Friedhofsgärtner sowie stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion im Liederbacher Gemeindeparlament. hn
Kinderkino
Das Kinder- und Jugendhaus zeigt am Donnerstag, 17. Sep- tember, ab 15 Uhr einen aben- teuerlichen Überraschungsfilm für Kinder ab acht Jahren. Für Popcorn und Getränke ist im gemütlichen Lichtspielkeller gesorgt (Bitte Kleingeld mitbringen!). Der Eintritt kostet 50 Cent.
Familienfest
Zum Familienfest bitten die Mitarbeiter des Kinder- und Jugendhauses und der Stadtteilbücherei am Freitag, 18. September. Von 14 bis 17.30 Uhr können sich Familien dort mit Preisrätsel, Bilderbuchkino, Bastelangeboten und Kinderschminken vergnügen. Als Höhepunkt zeigt die evangelische Theatergruppe das Stück „Dornröschen“, mit dem das Fest gegen 17.30 Uhr endet. Der Eintritt ist frei.
Oktoberfest
Statt Narrenkappe und Konfetti prägen am Samstag, 19. Sep- tember, Maßkrüge, Krachlederne und Dirndln das Vereinsheim des Ersten Sindlinger Karnevalvereins. Der SKV lädt ein zum Oktoberfest mit original Festbier, bayerischen Spezialitäten und musikalischer Unterhaltung. „O’zapft“ wird um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Das Vereinsheim liegt an der Okrifteler Straße außerhalb des Ortes, im Feld auf der rechten Seite in Richtung Okriftel.
Fußball für alle
Ein Fußballturnier für Vereine, die normalerweise keinen Fußball spielen, richtet der FC Viktoria am Samstag, 26. September, aus. Der Spaß beginnt am frühen Nachmittag auf der Sportanlage am Kreisel. hn
Geschlossene Ebbelwoi-Gesellschaft
Kirchweih „Bembel der Begierde“ nur für Besitzer einer Eintrittskarte
Der „Ebbelwoi-König“ wächst dem Festausschuss von St. Dionysius über den Kopf. Die kultige Veranstaltung zur Kirchweih hat nicht nur viele, sondern zu viele Freunde und Anhänger gefunden. Im vergangenen Jahr summte und brummte das katholische Gemeindehaus „von kompetenten und willigen Ebbelwoi-Testern. Für so manchen Teilnehmer war allerdings ein Durchkommen an die ’Bembel der Begierden’ kaum zu schaffen“, erinnert Wolfgang Schuhmann vom Festausschuss an die dichten Trauben von Menschen, die sich rund um die Tische bildeten. Besucher des Kirchweih-Gottesdienstes, die anschließend ins Gemeindehaus kamen, fanden keinen Sitzplatz mehr, was Unmut hervorrief. Und als nach dem lustigen Abend auch noch zwei besonders schöne, von den Vorfahren geerbte Bembel fehlten, „war uns klar: Das Konzept dieser Veranstaltung muss 2015 geändert werden“, sagt Schuhmann.
In diesem Jahr nun wird die Kirchweihveranstaltung mit der Wahl des Sindlinger Ebbelwoi-Königs am Samstag, 10. Oktober, als „Geschlossene Gesellschaft“ mit höchstens 130 Teilnehmern organisiert. Hinein und mitmachen darf nur, wer eine Eintrittskarte hat. Die Eintrittskarten gibt es ab dem 19. September nur im Vorverkauf und nur bei Wolfgang Schuhmann, Telefon 37 23 47. Dadurch sei gewährleistet, dass alle „Ebbelwoi-Tester“ und Gottesdienstbesucher sowie die Spender der Apfelweinproben einen Platz finden. „Und so freuen wir uns schon heute auf eine entspannte und fröhliche Kirchweihveranstaltung in unserem katholischen Gemeindehaus“, erklärt Wolfgang Schuhmann im Namen des Festausschusses. simobla
Der Hüttenbau steht weiter hoch im Kurs
ferienspiele Hämmern, sägen, fotografieren oder Theater spielen: Auf dem „Abi“ öffnet sich die Wundertüte
Eine „Wundertüte“ öffneten die Mitarbeiter des Kinder- und Jugendhauses in den ersten Wochen der Sommerferien auf dem Abenteuerspielplatz.
Diese „Wundertüte“ enthielt Unterhaltung, Spiel, Sport und Spaß für jeden Geschmack. Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren hatten jeden Tag die Qual der Wahl, welches der vielen Angebote sie wahrnehmen wollten. Fotos mit dem Handy machen? Wikinger-Schach spielen, Killer-Dart ausprobieren, auf dem Beach-Platz des benachbarten Jugendclubs spielen, auf Okarinas (kleine Tonflöten) musizieren, einen Foto-Comic entwerfen und umsetzen? Oder gleich richtig Theater spielen? Immerhin steht mit Theaterpädagoge Willi Schellen ein Fachmann für die Bühnenkunst zur Verfügung.
Wer zu all dem keine Lust hatte, sondern lieber handwerklich aktiv werden wollte, war auf dem Bauplatz richtig. Schließlich stand am Anfang aller Ferienspiele der Hüttenbau. Jedes Jahr werkeln die Kinder weiter an den Holzbuden, bauen um oder an und streichen neue Farbe drauf. „Dieses Jahr mussten leider einige Teile entfernt werden, weil sie morsch waren“, sagt Christina Göhre, Leiterin des Kinder- und Jugendhauses. Etwa 20 Kinder entschlossen sich deshalb dazu, an nur vier Tagen einen Neubau rund um eine Euro-Palette zu errichten. Sie dient als Fundament für die Lattenwände und das Dach. „Alles Handarbeit“, würdigt Christina Göhre die Leistung: „Wir haben mit den Kindern jede einzelne Latte ausgemessen, ausgesägt und jeden Nagel einzeln eingehämmert“.
Geschmackstest beweist:
Das Auge isst mit
Das war eine gute Vorbereitung aufs Familienfest. Nach mehreren Vorführungen konnten Eltern und Kinder nämlich einen Familienparcours mit verschiedenen Aufgaben durchlaufen, darunter Wettnageln. Sackhüpfen, Wettangeln und rollende Erbsen mit einem Hammer zerschlagen erforderten ebenfalls einige Geschicklichkeit. Knifflig war der Geschmackstest. „Himbeer, Pfefferminz, Zitrone?“, vermutete ein Mädchen, nachdem es eine rosa, eine grüne und eine weiße Joghurt-Variante gekostet hatte. „Die schmecken alle gleich“, urteilten Niklas und Julia Rossius, als sie an der Reihe waren. Richtig. „Wir haben einfach nur Lebensmittelfarbe hineingetan“, flüsterte Mandy (11 Jahre) den Probanden nach erfolgter Probe ins Ohr. Zu Beginn des Fests hatte Christina Göhre einen jungen Mann nach vorn gebeten, um ihm für seinen Einsatz zu danken. Moritz Kuhn hat normalerweise nichts mit Kindern am Hut. Der Dreißigjährige ist „Cloud-Engineer“ bei einer Softwarefirma. „Ich habe nur mit Computern zu tun“, sagt er. Sein Arbeitgeber ermöglicht es den Angestellten, einmal im Jahr als ehrenamtlicher Helfer eine „soziale Woche“ einzulegen. Da seine Freundin Betty Kobel, Studentin der Erziehungswissenschaften und Honorarkraft im Kinderhaus, bei den Ferienspielen als Betreuerin mitarbeitet, schloss er sich an. „Das war eine echte Lebenserfahrung“, urteilte er nach einer Woche: „Das ist ein härterer Job, als man vermutet.“
In der zweiten Ferienwoche verbrachten die Kinder weitere schöne Tage auf dem „Abi“. Im Gegensatz zur ersten, mitunter recht kühlen, Woche wurde es da richtig sommerlich heiß. Für Abkühlung sorgte die Freiwillige Feuerwehr mit ihrem Löschwagen. In der dritten Woche folgten für die Kinder Ausflüge zum Hessischen Rundfunk, in die Mini-Schirn und auf die Schwanheimer Wiesen.
Das Kinder- und Jugendhaus und der Abenteuerspielplatz Sindlingen sind eine Einrichtung der Kommunalen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe der Stadt Frankfurt.
Kontakt für Rückfragen: Kinder- und Jugendhaus / Abenteuerspielplatz Sindlingen, Christina Göhre, christina.goehre@stadt-frankfurt.de, Telefon (069) 37 56 17 10. hn
Hilfe bei den Hausaufgaben
Mit Beginn des neuen Schuljahrs bietet das Kinder- und Jugendhaus (Sindlinger Bahnstraße 124) wieder eine Hausaufgabenbetreuung mit Mittagessen an. Montags bis donnerstags von 12 Uhr bis 15 Uhr erhalten die Kinder Hilfe zum selbständigen Erledigen der Hausaufgaben und Unterstützung beim Begreifen des Lernstoffes. Einzelförderung ist mit Einschränkungen möglich. Anmeldungen sind ab sofort montags bis freitags von 10 bis 15 Uhr möglich. Die Kosten betragen 18 Euro monatlich, mit Frankfurt-Pass 14 Euro. Weitere Informationen gibt es unter der Nummer (069) 37 56 17 119.
Nach Maria Laach
Zu einem Tagesausflug nach Maria Laach startet die Kolpingfamilie Sindlingen am Dienstag, 15. September. Sie besucht die romanische Abtei, die am einzigen aktiven Vulkansee Deutschlands liegt. Kirchenführung, Klosterführung und ein gregorianischer Choral während des Mittagsgebets geben einen Einblick ins klösterliche Leben. Außerdem bleibt Zeit, um das Gelände auf eigene Faust zu erkunden und sich in einem Lokal zu stärken. Am Nachmittag geht es weiter zu einem Vulkanmuseum und schließlich zum Ausklang in ein Brauhaus. Abfahrt ist um 9.30 Uhr am Hotel Post, um 9.45 Uhr am Richard-Weidlich-Platz. Als Reiseleiter fungieren Alfons Gerling und Stefan Löllmann. Information und Anmeldung bei Renate Löllmann, Telefon 37 16 92.
SPD: Alte Hasen und neue Gesichter
In einer Mitgliederversammlung hat die Sindlinger SPD ihre Kandidaten für die Kommunalwahl 2016 bestimmt. Mit Sieghard Pawlik stellt sie wieder ihr Urgestein auf, das bereits seit 2011 in der Stadtverordnetenversammlung sitzt und als wohnungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion fungiert. Zweiter Kandidat aus Sindlingen ist der 32-jährige Zafar Khan, stellvertretender Vorsitzender des Ortsvereins, Mitglied des Sportkreises Frankfurt und Pressesprecher der Ahmadiyya-Gemeinde Frankfurt. Seine Schwerpunkte sieht er in der Integration von Migranten und verbesserten Bildungsmöglichkeiten für sozial Benachteiligte. Zafar Khan war außerdem bislang Jugendleiter sowie Geschäftsführer des Fußballclubs Viktoria Sindlingen. Diese Ämter gibt er aus Zeitgründen ab, teilt der Verein mit. „Die Viktoria bedankt sich sehr für sein Engagement und wünscht ihm alles Gute für seine künftigen Tätigkeiten“, erklärt Vorsitzender Bertold Alleweldt. Für den Ortsbeirat nominierte die SPD die Neumitglieder Claus Hoß und Roland Haschke, beide aktiv im Elternbeirat der Ludwig-Weber-Schule und beim SKV. Komplettiert wird die Runde durch den bisherigen Ortsbeirat Claus Lünzer.
„Der Ortsverein freut sich, mit einer gelungenen Mischung aus alten Hasen und frischen Newcomern anzutreten, die auch abseits der politischen Bühne durch ihre Ehrenämter prägnant im Ort in Erscheinung treten“, sagt Vorsitzender Patrick Hübner.
Beim Gehen ist Geduld gefragt
Pilgergruppe Auf dem Bonifatiusweg von Fulda nach Frankfurt
„Für mich ist es der schönste Platz, den ich kenne“, sagte der 84-jährige im Garten des Gasthauses „Körbelshütte“. Es liegt am Waldrand neben der Schnepfenkapelle auf dem Weg von Fulda nach Kleinheiligkreuz. Für die sechs Pilgerinnen und einen Pilger war es der erste Stopp nach dem Aufbruch um die Mittagszeit vom Fuldaer Dom, den sie zur kurzen Einkehr vor dem Start aufgesucht hatten. Hier draußen schweifte der Blick weit über die mit Rapsfeldern gesprenkelte hessische Rhön. Solche Augenblicke der Rast mit Kaffee, Kuchen und kühlen Getränken sind der verdiente Lohn für die ersten zehn Kilometer.
Zehn Jahre ist es her, seit die Sindlinger Pilgergruppe zum ersten Mal den Bonifatiusweg gegangen ist, von Sindlingen (Zeilsheim) nach Fulda. In Anbetracht der runden Zahl hatte die Gruppe die Idee, den Weg noch mal zu gehen, diesmal aber umgekehrt von Fulda nach Sindlingen. Seinerzeit waren vierzehn Teilnehmer aufgebrochen, von denen jetzt noch vier wieder dabei waren: Angela, Ingrid, Ursula und Werner. Nun machten sich Sieben auf den sechstägigen Weg nach Frankfurt. Zu dem alten Kern gesellten sich noch Annegret, Elisabeth und Doris dazu.
Der Bonifatiusweg in der anderen Richtung zeigt sich als ganz anderer Weg mit neuen Perspektiven. Unabhängig davon dominierte auf der 140 Kilometer langen Strecke über Hainzell, Hochwaldhausen, Hirzenhain, Düdelsheim, Windecken und Frankfurt-Harheim das meditative Element. Gedanken werden beim Gehen durch Wald und über Wiesen und Felder immer sparsamer. Oft sieht man außer den Weidenzäunen keine Zeichen der Zivilisation. Auf den sich lange bis zum Horizont dehnenden Wegen ist Geduld angesagt. Du siehst in der Ferne das nächste Dorf, du gehst viele Schritte weiter und das Dorf ist nicht viel näher gekommen, bis du schließlich doch die Konturen der Häuser klar erkennst und du ankommst, ohne eine innere Unruhe zu spüren.
Dann die Farben, die einen begleiten: Die lichten Buchenwälder mit ihren frischen grünen Blättern wirken wie ein Beruhigungsbalsam. Das Gelb der Rapsfelder und der herbe Duft der Blüten beleben die Sinne, blühender Löwenzahn säumt die Wege, ganze Wolken von weißen Schlehenblüten hüllen einen ein. Von Westen bläst einem eine noch kühle Brise entgegen. Immer wieder schauen von den Weiden Kühe, Schafe und Pferde auf die Vorbeigehenden.
Gerade eine Handvoll Wanderer sind uns auf der ganzen Strecke begegnet. Einer erzählte, dass er noch viel vorhabe und nach dem Bonifatiusweg noch den ganzen Jakobsweg durch Frankreich und Spanien gehen wolle.
Außer dem Jagdhof in Kleinheiligkreuz waren es andere Hotels, in denen die Gruppe diesmal untergebracht war. Besonders gefallen haben uns das Apfelstübchen in Düdelsheim und der 500 Jahre alte Gasthof Carolus in Windecken, der vom Wirt mit Figuren, Gefäßen und Spruchtafeln und sonstigen witzigen Gegenständen in ein Kuriositäten-Kabinett verwandelt wurde. Das gemeinsame Essen nach den bis zu dreißig Kilometer langen Tagesetappen war immer ein besonderes Erlebnis, bei dem auch Michael, Ingrids Mann, dabei war, der mit dem Wohnmobil die Tour begleitete und dankenswerterweise das Gepäck zum jeweils nächsten Etappenort mitnahm.