Category: September

„Sie gehen für andere durchs Feuer“

„Sie gehen für andere durchs Feuer“

Jubiläum Viel Lob für die uneigennützigen Helfer in Uniform

„Dienst am Nächsten und Schutz der Bürger, das ist unsere Verbindung zu den Gründern“, sagte Wehrführer Sven Sommerschuh in seiner Begrüßungsrede. Die Freiwillige Feuerwehr Sindlingen feierte Ende August ihr 125-jähriges sowie das das 30-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr mit einem akademischen Abend im katholischen Gemeindehaus St. Dionysius.

Sommerschuh dankte Guido Schmitt von der Firma Infraserv für die Übernahme der Schirmherrschaft und den Vereinen und Freunden, die zwischen den vielen Grußworten für Unterhaltung sorgten. Der Männerchor Germania sang, die Garde „Firestars“ des Sindlinger Karnevalvereins tanzte ihre Interpretation von „Tarzan“ und das Männerballett des Karnevalvereins übernahm die Bewirtung. Zauberer Glenn Gareau verblüffte mit seiner Show und ein Dudelsackspieler setzte ungewohnte Akzente.

Diese enge Verbindung zwischen den Sindlinger Vereinen hoben mehrere Redner hervor. „Ihr macht es nicht für Euch, sondern für die Menschen im Stadtteil. Schön, dass der Chor, der Karnevalverein und weitere Vereinsvertreter heute da sind“, lobte Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler das Miteinander. „Ich sehe viele ehemalige Weggefährten heute hier und viele Vereine“, freute sich auch Sascha Fölsing, Vorsitzender des Fördervereins der Sindlinger Feuerwehr. „So, wie hier der Chor stand, so steht die Feuerwehr bei anderen Veranstaltungen“, sagte Reinhard Ries, Leiter der Frankfurter Branddirektion: „Das ist wie eine große Familie.“ „Es ist beeindruckend, wer heute alles hier ist“, stellte Markus Frank fest, Feuerwehrdezernent der Stadt Frankfurt. Er betonte, dass die Sindlinger Feuerwehr sehr oft sehr schnell am Einsatzort sei, wohl, weil die Mitglieder viel Zeit im Feuerwehrgerätehaus verbringen. Sie leisteten zudem viel Jugendarbeit. „Eine bewährte Gemeinschaft“, sagte Stadtbrandinspektor Dirk Rübesamen. Er dankte ausdrücklich den Familien der Aktiven, „ohne deren Unterstützung die intensive und zeitaufwendige Arbeit“ nicht möglich wäre.

„Wenn andere schlafen, passen Sie auf. Sie gehen für andere durchs Feuer, Sie investieren viel für unsere Gesellschaft“, dankte auch Staatssekretärin Bernardette Weyland (CDU), die sich ums Amt des Frankfurter Oberbürgermeisters bewirbt.

Ehrenwehrführer Gerhard Schröder erinnerte an die schwierigen Zeiten Anfang der 70-er Jahre, als die Wehr kurz vor der Auflösung stand. Ihm und Alfons Ehry ist es zu verdanken, dass der Tiefpunkt überwunden wurde. Dafür erhielten beide die Ehrenmedaille des Kreisfeuerwehrverbandes für besondere Verdienste in Silber. Den langjährigen Wehrführer Michael Kämpfer ernannte die Sindlinger Wehr zu ihrem zweiten Ehrenwehrführer.

Damit es nicht nochmal zu einem solchen Personalnotstand kommt, gründeten die Sindlinger vor 30 Jahren die Jugendfeuerwehr. Deren Mitglieder sind zusammen groß geworden, stellen heute 90 Prozent der Einsatzabteilung. Das gilt auch für die anderen 27 Stadtteilwehren. „Wenn ich mich hier so umsehe, sehe ich viele Bekannte. Das ist typisch für die Feuerwehrfamilie: Man kennt sich“, stellte Melinda Fleckner, stelltvertretende Stadtjugendfeuerwehrwartin, fest.

Die Mitglieder der Sindlinger Jugendfeuerwehr stehen noch ganz am Anfang dieses Wegs. Acht von ihnen absolvierten soeben erfolgreich die erste Stufe der „Jugendflamme“. Diese Auszeichnung wurde ihnen nun von Jugendwart Dirk Mettin überreicht. hn

Die Jugendflamme hefteten Jugendwart Dirk Mettin und Melinda Fleckner den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr ans Revers.

Die Jugendflamme hefteten Jugendwart Dirk Mettin und Melinda Fleckner den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr ans Revers.

Die Ehrenmedaille in Silber überreichte Stadtbrandinspektor Dirk Rübesam (rechts) Alfons Ehry. Fotos: Heide Noll

Die Ehrenmedaille in Silber überreichte Stadtbrandinspektor Dirk Rübesam (rechts) Alfons Ehry. Fotos: Heide Noll

 

„Zur Hülfe bereit“, doch die Details bleiben im Dunkeln

„Zur Hülfe bereit“, doch die Details bleiben im Dunkeln

FeuerwehrGeschichte Dieter Frank skizziert einen holprigen Start ins Vereinsleben

„Die freiwillige Feuerwehr zu Sindlingen ist sowohl in Sindlingen wie auch den benachbarten Orten zur Hülfe bereit“.

Das galt bei der Gründung 1892, wurde in Paragraf 1 der Satzung aus dem Jahre 1893 schriftlich festgehalten und bei der Feier zum 125-jährigen Bestehen von Dieter Frank zitiert. Der Vorsitzende des Sindlinger Heimat- und Geschichtsereins schilderte in einem Vortrag bei der akademischen Feier der Feuerwehr die allgemeine Entwicklung in jenen Jahren des Umbruchs, in denen sich das Bauern- und Fischerdorf Sindlingen zur Arbeitersiedlung wandelte. Vieles ist dokumentiert. Die Einzelheiten der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr jedoch bleiben im Dunklen. Sicher scheint nur, dass es ein holpriger Start war. Die Aktenlage ist dünn. Es gibt kein Gründungsprotokoll. Stattdessen finden sich Hinweise auf örtliche Widerstände. Eine Liste von „jungen Leuten“, die die feste Absicht hegten, eine freiwillige Feuerwehr ins Leben zu rufen, enthält keine „alteingesessenen“ Sindlinger Namen, sondern solche von Fabrikarbeitern und Tagelöhnern. Der Initiator Carl Fürstenau sowie alle Mitglieder werden vom damaligen Bürgermeister Huthmacher als Mitglieder der sozialdemokratischen Partei bezeichnet. Deshalb lehne der Gemeinderat ab, einen Zuschuss zu gewähren. Es existiert auch ein anonymer Brief „besorgter Bürger“, in dem vermutet wird, dass die vorgeblichen Feuerwehrleute lediglich eine Möglichkeit suchten, Versammlungen abzuhalten. Denn der sozialdemokratische Verein habe diese Möglichkeit „dank unserer vorsichtigen Wirte“ nicht.

Doch der Landrat bestand auf der Gründung einer Feuerwehr, und so versuchte der Gemeinderat, Sindlinger Bürger dafür zu gewinnen. Im Januar 1893 notiert Huthmacher, dass sich eine Feuerwehr mit 36 Mann gebildet habe. Ob das die vermeinlichen Sozialdemokraten waren oder andere, bleibt ebenso offen wir das exakte Gründungdatum im Jahr 1892.

Keinen Zweifel gab und gibt es am Selbstverständnis der Sindlinger Feuerwehr: umfassende Hilfeleistungen, häufige Übungen und moderne Einsatztechnik sind seit 125 Jahren ihr Markenzeichen. hn

Ein Stück Feuerwehr zum Anbeißen

Ein Stück Feuerwehr zum Anbeißen

Ein bisschen Feuer und Rauch dürfen bei einem Feuerwehrfest nicht fehlen. Auf dem Gelände des Feuerwehrhauses sorgte die Sindlinger Feuerwehr für Unterhaltung und die Bewirtung der vielen Besucher der Fahrzeugschau. Um die Mittagszeit standen die Gäste Schlange für Wurst und Steaks vom Grill. Auch von den Kuchen blieb kaum ein Krümel übrig. Mini-Feuerwehrautos, Rollenrutsche, Hüpfburg und Wasserspiele gefielen den Kindern.

Bei einer „Fahrzeug-Rallye“ galt es, Fragen zu den ausgestellten Fahrzeugen zu beantworten. Etwa: Wie viele Rettungstragen befinden sich auf dem Geräteanhänger der Flughafenfeuerwehr?(30) Oder: Welches ausgestellte Fahrzeug hat die weiteste Anreise? (Lippstadt) Auf die Gewinner warteten schöne Preise. hn

Einen Jubiläumskuchen backte Lydia Rühmkorf zu Ehren der Feuerwehr. Fotos: Heide Noll

Einen Jubiläumskuchen backte Lydia Rühmkorf zu Ehren der Feuerwehr. Fotos: Heide Noll

Cataleya (2) fand die Mini-Autos gut.

Cataleya (2) fand die Mini-Autos gut.

Florian ist für alles gerüstet

Florian ist für alles gerüstet

Jubiläum Die Werksfeuerwehr präsentiert ihr Spezialfahrzeug

Ganz in der Nähe unterwegs und doch fast nie zu sehen: Das 12,8 Meter lange, 2,55 Meter breite und 3,8 Meter hohe Universallöschfahrzeug der Werksfeuerwehr bewegt sich normalerweise nur auf dem Gelände des Industrieparks Höchst. Zur Schau der Sindlinger Feuerwehr jedoch schickten die Nachbarn das speziell für die Belange großer Industrieanlagen konzipierte Fahrzeug. Der Industrieparkbetreiber Infraserv unterstützte das Jubiläum zudem als Schirmherr.

Das Industrielöschfahrzeug „Florian“ ist zwar groß, dank einer besonderen Hinterachse aber sehr wendig. „Es muss schließlich auch die relativ schmalen Gassen im Altwerk passieren können“, sagt Jürgen Gottschalk, Ausbildungsleiter der Werksfeuerwehr.

Das Auto enthält einen 3000-Liter-Wassertank, zweimal 2000-Liter-Schaumtanks, 750-Kilo-Pulverbehälter für die Pulverlöschanlage sowie einen CO2-Behälter, der 180 Kilo fasst. Wasser- und Schaumwerfer sowie Geräteräume sind integriert, ebenso eine Mannschaftskabine, auf die Thorsten Peine von der Werksfeuerwehr besonders stolz ist: „Unsere Leute müssen sich darin umziehen können, deshalb ist sie im Vergleich zu kommunalen Löschfahrzeugen besonders hoch, weit und breit“, erklärt er.

Fünfmal mehr Druck auf der Pumpe

Die Pumpe, die an die überall vorhandenen Hydranten angeschlossen werden kann, schafft mit 10000 Litern pro Minute fünfmal soviel wie die „normalen“ kommunalen Feuerwehrautos. „Hier gilt: Viel hilft viel“, erläutert Peine die Vorrichtung, die es im schlimmsten Fall mit großen, brennenden Anlagen aufnehmen muss.

Bislang allerdings „gab es noch kein größeres Vorkommnis und nichts mit Außenwirkung“, sagt Peine. Trotzdem ist „Florian“ ständig im Einsatz. „Das Fahrzeug hat alles für den ersten Löschangriff dabei, deshalb fährt es immer mit“, sagt er. Im Schnitt dreimal täglich rückt das Industrielöschfahrzeug aus.

Die speziell geschulten, rund 120 Angehörigen der Werksfeuerwehr entscheiden je nach Art des Unfalls, welche Löschmittel sie einsetzen. Neben dem Wasser dient Schaum zum Löschen. Eine zweite, fluorhaltige Schaumart wird eher zum Abdecken von Chemikalien versprüht.

Brennt eine Elektroanlage in einem kleinen Schaltraum, fluten ihn die Wehrleute nicht mit Wasser, sondern mit Kohlendioxid, das dem Feuer den Sauerstoff entzieht. Fahren darf jeder, der einen Lastwagenführerschein besitzt. Für die Bedienung der Löschtechnik jedoch müssen die Sechs-Mann-Staffeln speziell ausgebildet werden. hn

Mit Hochdruck gegen Ölspuren

Mit Hochdruck gegen Ölspuren

Wenn die Feuerwehr eine Ölspur beseitigt, greift sie in der Regel zu Streumittel, das das Öl bindet, und Besen, um alles aufzukehren. Die Berufsfeuerwehr Wiesbaden hat dafür ein Fahrzeug, das sie bei der Schau zeigte. Drei rotierende Teller arbeiten wie ein Hochdruckreiniger, das ölverschmierte Wasser wird direkt abgesaugt, in einem Tank gespeichert und fachgerecht entsorgt, erklärte Thomas Dönwald allen Neugierigen.

Die Arbeitsweise des Ölspurbeiseitungsfahrzeugs erklärte Thomas Dönwald Besucherin Barbara Schaffrath.

Die Arbeitsweise des Ölspurbeiseitungsfahrzeugs erklärte Thomas Dönwald Besucherin Barbara Schaffrath.

Neuer Schatzmeister

Neuer Schatzmeister

VdK Michael Bross übernimmt das Amt

In seiner Jahresversammlung wählte der VdK Sindlingen einen neuen Schatzmeister. Der bisherige, Andreas Rühmkorf, ist aus privaten Gründen ausgeschieden. „Wir bedanken uns ganz herzlich für die dreizehnjährige tadellose Tätigkeit“, erklärten die zweiten Vorsitzenden Edeltraud Strassenmeyer und Renate Fröhlich.

Sie freuten sich, gleich einen Nachfolger vorschlagen zu können. Neuer Schatzmeister ist Michael Bross (58 Jahre), Diplom-Geograph und Journalist, der seit 2005 in Sindlingen lebt. Nach seinem Studium der Geographie, Volkswirtschaftslehre, Soziologie und Geologie in Frankfurt ist er seit 1986 bei Verbänden tätig, zunächst beim Hessischen Sparkassen- und Giroverband als Pressereferent, ab 1991 beim Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie, zuletzt 20 Jahre als Geschäftsführer.

Michael Bross ist unter anderem Mitglied in der Frankfurter Geographischen Gesellschaft, im Hessischen Journalistenverband, im Heimat- und Geschichtsverein Sindlingen und in der Frankfurter FDP (stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbands).

Bücherei

Bücherei

Zauberhafte Wesen

Es geht wieder los: Vom 25. September bis 4. November herrscht „Lesezauber“ in allen Bibliotheken. Die Lese- und Mitmachaktion für Kitas, Schulklassen und Kinder von vier bis acht Jahren dreht sich dieses Mal um „Zauberhafte Wesen“. Ob Hexen, Trolle, Feen oder gefährliche Drachen: Wie stets geht es darum, passende Bücher zu entdecken, auszuleihen, zu lesen, kreativ zu werden und am Ende zu feiern. Den „Lesezauber“ organisiert die Stadtbücherei in Zusammenarbeit mit der Stiftung der Frankfurter Sparkasse 1822.

Familienfest

Wer war noch nie im Kinder- und Jugendhaus? Oder in der Bücherei? Gelegenheit, die beiden nebeneinander liegenden Einrichtungen in der Sindlinger Bahnstraße 124 (neben dem Bürgerhaus) zu besuchen, gibt es am Freitag, 15. September, zwischen 14 und 17 Uhr beim Internationalen Familienfest. Kinderhaus und Stadtteilbücherei richten es aus und bieten Hausführungen an. Für Unterhaltung wird mit Onilo Boardstories, einer Buttonmaschine, Kinderschminken und einem Fußballparcours gesorgt. Dazu gibt es Kaffee, Kuchen und Wunderwaffeln sowie um 16.30 Uhr eine Theatervorführung. Die Sindlinger Theatergruppe präsentiert ihr neues Stück. hn

Erlebnisort Bücherei

Den „Erlebnisort Bibliothek“ stellt die Stadtteilbücherei Sindlingen Eltern und Kindern am Samstag, 23. September, vor. In dieser geschlossenen Veranstaltung lernen insbesondere Bürger türkischer Herkunft die Angebote der Stadtbücherei Frankfurt kennen. Es handelt sich dabei um eine Veranstaltung im Rahmen der Deutsch-Türkischen Bildungsplattform Hessen.

Auf Hexenreise

Mit „Hermeline auf Hexenreise“ von Katja Reider widmet sich das Buchkino für Kinder ab vier Jahre dem diesjährigen Lesezauber. Renate Donges-Kaveh stellt den Kleinen am Freitag, 29. September, die kleine Hexe Hermeline vor, die die große weite Welt sehen möchte und ganz alleine auf Abenteuerreise geht. Im Anschluss basteln die Kinder Zauberstäbe für Hexen und Hexenmeister. Beginn ist um 16 Uhr in der Stadtteilbibliothek Sindlingen, Sindlinger Bahnstraße 124

Krimis aus der Region

Eine Krimilesung mit zwei Autoren aus der Region veranstaltet der Förderverein Buchstütze am Freitag, 29. September, ab 19 Uhr in der Stadtteilbücherei. Elke Heinze stellt Auszüge aus ihrem Buch „Mord in der Schwanheimer Düne“ vor, Iris Otto liest aus „Mord kommt vor dem Fall“. Der Eintritt ist frei.

Kleiderbasar mit Kuchentheke

Kleiderbasar mit Kuchentheke

Am Samstag, 30. September, veranstalten die Eltern des evangelischen Kindergartens von 14 bis 16.30 einen Basar für (gebrauchte) Kinderbekleidung und Spielzeug. Veranstaltungsort ist das evangelische Gemeindehaus in der Sindlinger Bahnstraße 44. Mit einer breiten Auswahl an selbstgebackenem Kuchen und Kaffee wird für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt. Alle Kuchen können natürlich auch mitgenommen werden. Verkaufstische können bei Katrin Willwater, Telefon 0163–2010656, oder über die Mailadresse ev.kiga-basar@gmx.de bestellt werden. Die Standgebühren je Tisch betragen zehn Euro oder fünf Euro plus einen selbst gebackenen Kuchen. Der Erlös des Basars kommt den Kindern des Kindergartens zugute.

Trauer um Jupp Riegelbeck

Trauer um Jupp Riegelbeck

Abschied Der engagierte Sänger stirbt im Alter von 73 Jahren

Der Männerchor Germania hat eines seiner langjährigsten und engagiertesten Mitglieder verloren. Am 22. Juli starb nach kurzer, schwerer Krankheit Hans Riegelbeck im Alter von 73 Jahren.

„Der Jupp“, wie er überall genannt wurde, liebte das Singen im Chor über alles. Schon als 18-Jähriger trat er der Germania 1962 bei. „Wir sind zur Zeit noch sechs Sänger, welche über 50 Jahre in der Germania singen, Karl Dieter Becker, Werner Ulrich, Manfred Neuser, Karl Josef Neuser, Herbert Dotzauer und ich. Das heißt: wir sind diejenigen, welche noch unter anderen Chorleitern als Hans Schlaud (1965 – 2016) gesungen haben“, erzählte er im März dieses Jahres bei seiner Ernennung zum Ehrenvorsitzenden des Männerchors.

Diesen Titel hatte er mehr als verdient. Denn schon 1967 rückte er als zweiter Schriftführer in den Vorstand, prägte den Verein danach 15 Jahre als stellvertretender Vorsitzender, von 1987 bis 2003 als Vorsitzender, anschließend bis 2017 wieder als stellvertretender Vorsitzender. Zu diesen 50 Jahren Einsatz für seinen Verein kamen sein Engagement im Sängerkreis Frankfurt, wo er die Sängergruppe Südwest leitete, und für den Frauenchorgesang. Jupp Riegelbeck gehörte 1977 zu den Gründungsmitgliedern des Frauenchors Germania. Er sang auch im Eisenbahnerchor Nied mit, denn in diesem Stadtteil lebte er mit seiner Frau Ingrid und drei Kindern.

Geboren wurde er in Sindlingen als Sohn des größten Landwirts im Ort. Nur wenige Meter von der katholischen Kirche St. Dionysius entfernt aufgewachsen, durchlief er die klassischen Stationen eines Jugendlichen im alten Ort. Er war katholisch, engagierte sich in der katholischen Fastnacht, gehörte zu den Kerbeborsch des Jahrgangs 1962 und hielt über die Jahrzehnte Kontakt mit seinen Schuljahrgangskameraden der Geburtsjahre 1943/44. Nicht nur deren Treffen und Jubiläen organisierte er, sondern auch große Konzerte. Jupp Riegelbeck unterstützte viele Vereine durch seine Mitgliedschaft, in der Arbeitsgemeinschaft der Ortsvereine arbeitete er jahrzehntelang im Vorstand mit. Bei allen Feiern war er dabei, beteiligte sich regelmäßig mit seinem Selbstgekelterten an der jährlichen Kür des Apfelweinkönigs und errang auch selbst diesen Titel.

Die Landwirtschaft prägte ihn beruflich. Er lernte Landmaschinenmechaniker und erwarb später den Ingenieursgrad. Bis zur Rente arbeitete er bei der Raiffeisengenossenschaft. Zu seiner Beisetzung kamen gut und gern 300 Trauernde. Auch das zeigt: Der immer freundliche, hilfsbereite Hans „Jupp“ Riegelbeck hinterlässt eine große Lücke. hn

Germania-Anzug und -Krawatte trug Jupp Riegelbeck mit großem Stolz. Das gilt auch für die Pokale, die er nach einem gewonnen Chorwettstreit in der höchsten Klasse in Hünsborn im Jahre 2000 in Empfang nehmen durfte. Der große Pokal ist der Meisterpreis aller Klassen des gesamten Wettstreites.

Germania-Anzug und -Krawatte trug Jupp Riegelbeck mit großem Stolz. Das gilt auch für die Pokale, die er nach einem gewonnen Chorwettstreit in der höchsten Klasse in Hünsborn im Jahre 2000 in Empfang nehmen durfte. Der große Pokal ist der Meisterpreis aller Klassen des gesamten Wettstreites.

VdK

Sommerfest

Sommerfest feiert der VdK-Ortsverband Sindlingen am Sonntag, 10. September, ab 14.30 Uhr auf dem Gelände des Turnerheims, Farbenstraße 85 a. Besucher dürfen sich auf Unterhaltung, gute Laune und nette Menschen freuen, die einen angenehmen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen und später Rinds- und Bratwurst mit Brötchen verbringen.

Der alte Flughafen

Den „alten Flughafen Bonames“ erkunden Mitglieder von VdK und Touristenclub Sindlingen bei ihrer gemeinsamen Monatswanderung am Sonntag, 17. September. Abfahrt ist um 9.15 Uhr an der Haltestelle Westenberger Straße (Rewe) mit dem 54-er Bus und um
9. 32 Uhr am Sindlinger Bahnhof. Die Organisatoren bitten um Anmeldung bis zum 11. September bei Bruno Ohlwein unter Telefon 37 32 67.

Sozialrecht

Der VdK-Ortsverband Sindlingen bietet alle zwei Wochen eine offene (ohne Anmeldung) sozialrechtliche Sprechstunde zum Schwerbehindertenrecht, Hilfe bei Kur- und Wohngeldanträgen an.

Nächster Termin ist Freitag, der 22. September, von 16 bis 18 Uhr in den den Räumen des Frankfurter Verbandes, Edenkobener Straße 20a.