TV Sindlingen
Rekord beim Kinderstadtlauf
So viele Teilnehmer wie noch nie
So viele junge Sportler wie nie gingen in diesem Jahr beim Kinderstadtlauf des TV Sindlingen (TVS) an den Start. 55 Kinder wagten sich an die 800 beziehungsweise 1500 Meter langen Laufstrecken durch den Stadtteil. Die kleinsten Teilnehmer hatten gerade das Laufen gelernt – da mussten die Eltern auch noch mitlaufen – die Ältesten waren bereits 15 Jahre alt.
Den diesjährigen Rekord kann Michael Sittig, Vorsitzender des Turnvereins, erklären. „Wir Sindlinger beteiligen uns am Projekt ,Schulkids in Bewegung’.“ Der Sportkreis hat die Aktion gemeinsam mit der Stadt ausgerufen, um vor allem Grundschülern Lust auf Sport zu machen. Der TVS macht mit, indem er an den Schulen, aber auch in seinem Veranstaltungsprogramm spezielle, meist kostenlose Angebote für Erst- und Zweitklässler und ihre Eltern macht. Dank dieser Kooperation mit den Schulen warben diese nun auch für die Teilnahme am Lauf. „Viele Kinder machen zu wenig Sport“, erklärt Sittig, warum sein Verein sich so engagiert.
Bei den jungen Teilnehmern des Kinderstadtlaufs kann von Sportmangel keine Rede sein. Einige von ihnen mochten auch nach dem Zieleinlauf noch nicht ruhen und machten bei den Sportspielen mit, für die es schließlich das Kinderturnabzeichen gab. Für den Verein hat die Traditionsveranstaltung seit Jahren einen schönen Nebeneffekt: Viele Kinder werden danach Mitglied beim TVS.
Das nutzt nicht nur den Kindern, die nun ihren Sport gefunden haben. Der Kinderstadtlauf dient stets auch einem guten Zweck. In diesem Jahr kamen die Einnahmen aus Startgeldern (pro Kind 2 Euro) und Kuchenverkauf der privaten Initiative „Direkthilfe Nepal“ zugute. Um den Erlös noch zu steigern, hatten dessen Initiatoren, Ursula Ochs und ihr Mann Thomas, auch noch einige Handarbeiten aus dem Himalaya-Staat zum Verkauf mitgebracht. „Das Geld geht an eine Schule in Amppilal in Nepal. 25 Kinder werden dort von uns unterstützt“, erzählt Ursula Ochs. Für sie, die aus ärmsten Verhältnissen kommen, zahlen die Frankfurter Helfer das Schulgeld. Nachdruck aus dem Höchster Kreisblatt
Ergebnisse Sindlinger Stadtlauf für Kinder
Mädchen 0-2 Jahre: 1. Mia Daube, 2. Johanna Wollnik, 3. Tessa Schindling; 3-4Jahre: 1. Emilia Tischler, 2. Christina Kronz, 3. Milena Denisenko, 4. Mina Ouremi, 5. Fiona Hoß, 6. Larissa Szpak; 6-6 Jahre: 1. Yara Stollberg, 2. Letizia Götz, 3. Hannah Fischer, 4. Lea Wolter, 5. Louise Blaskovic, 6. Ida Peters, 7. Ilenia DImaaria, 8. Johanna Konstantinou, 9. Jana Schindling, 10. Sofia Bertorelli; 7-8 Jahre: 1. Carolin Sommerschuh, 2. Annita Kronz, 3. Sophie Bourgeon, 4. Emma Wolter, 5. Needjah Szagaras, 6. Zoé Kakavouris; 9-10 Jahre: 1. Cara Holecoik, 2. Merle Stollberg, 3. Marie Gürtler; 4. Viktoria Salmen, 5. Jolina Walth; 11-12 Jahre: 1. Linda Stroer, 2. Coredana DiMaria, 3. Lena Holecoik, 4. Janina Wolter.
Jungen 0-2 Jahre: 1. Erik Sommer, 2. Cameron Callender, 3. Norwin Wollnik, 4. Samuel Schneider; 3-4 Jahre: 1. Anton-Louis Stromberger, 2. Ben Schneider, 3. Felix Lange, 4. Colin Callender; 56 Jahre: 1. Mark Herrmann, 2. Paul Schneider, 3. Felix Unger, 4. Tom Konstantin Meyer; 7-8 Jahre: 1. Jason Schmidt, 2. Dennis Anul, 3. Paul Gürtler, 4. Luca Blaskovic; 9-10 Jahre: 1. Benedikt Reinhardt, 2. Nicolai Czich; 11-12 Jahre: 1. Johannes Beyer (5 Minuten 18 Sekunden, Gesamtsieger), 2. Filip Dziegielevoski, 3. Noah Kakavouris.

Ab geht die Post – auch die kleineren Kinder rannten, was das Zeug hielt.

Sie waren die Jüngsten: Mia Daube (rechts) und Johanna Wollnik werden in den nächsten Monaten zwei Jahre alt.

Und los! Die älteren Kinder rannten regelrecht um die Wette.

Der Spaß stand beim Kinderstadtlauf im Vordergrund – gerne auch mit Luftballons.

Die Direkthilfe Nepal (links: Vorsitzende Ursula Ochs) freute sich über die Unterstützung. Der Erlös des Kinderstadtlaufs kommt ihren Hilfsprojekten zugute.

Keiner war schneller: Johannes Beyer bewältige die Strecke in 5 Minuten 18 Sekunden. Fotos: Michael Sittig
SPD-Ortsverein
Hinauf zum Schloss
Ein bisschen Geschichte, ein bisschen Wein: Ausflug in die Pfalz
„Hinauf, hinauf zum Schloss“ zieht es den SPD-Ortsverein Sindlingen am Samstag, 13. September. Zum ersten Mal seit vielen Jahren unternehmen die Genossen eine Busfahrt und haben sich dafür ein Ziel ausgesucht, das politischen Anspruch und Unterhaltung optimal miteinander verbindet: das Hambacher Schloss. Es gilt als Wiege der deutschen Demokratie, seit im Mai 1832 anlässlich des Hambacher Festes dort zum ersten Mal die schwarz-rot-goldene Fahne wehte. „Und wenn man bedenkt, dass dieses Fest einerseits noch unter den recht frischen Eindrücken der französischen Revolution stattfand, andererseits Deutschland damals noch in eine Vielzahl einzelner Nationalstaaten unterteilt war, kann man ohne Übertreibung hier auch den Grundgedanken einer europäischen Einigung hinein interpretieren“, findet SPD-Ortsvereinsvorsitzender Patrick Hübner.
Die Fahrt beginnt um 9 Uhr in Zeilsheim an der Pfaffenwiese 57 (Volksbank). Weitere Zustiegsmöglichkeiten sind an der Unterführung am Sindlinger Bahnhof um 9.10 Uhr und am Dalles um 9.15 Uhr. Nach der Ankunft am Hambacher Schloss (gegen 11 Uhr) ist eine Führung durch die Ausstellung geplant. Anschließend besteht die Gelegenheit, die einzelnen Exponate genauer zu begutachten. Gegen 12.30 Uhr bringt der Bus die Ausflügler nach Bad Dürkheim. Dort findet der Wurstmarkt statt, das weltgrößte Weinfest. Die Gäste können je nach Gusto in einem der beiden Weinzelte, einem Bierzelt oder dem berühmten Weindorf zu Mittag essen. Alternativ bietet sich ein Spaziergang in den Ort an, wo neben dem größten begehbaren Weinfass der Welt eine Saline zum Durchschlendern einlädt.
Wem der Trubel auf dem Wurstmarkt zuviel wird, dem bieten die Organisatoren ab 15 Uhr eine geführte Wanderung durch die nahegelegenen Weinberge an. Genosse Wolfram Kremer, hauptberuflicher Schauspieler und Regisseur/Produzent, wird die Gruppe in die pfälzische Weinkultur einführen.
Die Rückfahrt ist für 18 Uhr vorgesehen, Ankunft in Frankfurt gegen 19.30 Uhr. Hübner weist ergänzend darauf hin, dass der Aufstieg vom Busparkplatz in Hambach hinauf zum Schloss für den ein oder anderen recht beschwerlich sein kann. Es bestehe aber die Möglichkeit, für 1,50 Euro einen Pendelbus zu nutzen.
Die Teilnahme an dem Ausflug kostet 25 Euro für Busfahrt, Eintritt und Führung. Interessierte können sich verbindlich bei Patrick Hübner anmelden. Entweder per E-Mail unter patrick.huebner68@yahoo.de oder telefonisch unter 37 10 85 05. simobla
Sindlinger Monatsblatt Juni 2014
Die Ausgabe Juni 2014 des Sindlinger Monatsblatt steht hier zum Download bereit:
Sindlinger Monatsblatt Juni 2014
Musik uff de Gass
Musikalische Reise von Nord nach Süd
Fantastische Premiere eines ungewöhnlichen Festivals
Von Denise Best und Elke Lamprecht (Fotos)
„Musik uff de Gass“ – das war das Motto am letzten Samstag im Mai in ganz Sindlingen. Mit Pauken und Trompeten eröffneten die „Frankfurter Herolde“ die Premiere dieses Musikfestes. Bei schönstem Sonnenschein spielte der Fanfarenzug an der ersten Station, dem Parkplatz des Bauvereins in Sindlingen-Nord, vor knapp 120 neugierigen Zuschauern.
Im Anschluss begrüßte Organisatorin Inge Gesiarz das Publikum. Sie erzählte, dass nach monatelangen Vorbereitungen nun 14 Gruppen mit insgesamt 120 Akteuren den musikalischen Spaziergang durch Sindlingen mit 20 Konzerten gestalteten – und das ganz ohne Gage. „Alle Gruppen haben auf irgendeine Weise etwas mit Sindlingen zu tun, entweder wohnen sie in hier, stammen ursprünglich von hier oder proben hier“, erklärte Inge Gesiarz. Außerdem bedankte sie sich bei den Gastgebern, die den jeweiligen Austragungsort zur Verfügung stellten, sowie den ehrenamtlichen Helfern, die das Fest erst ermöglicht hätten.
Anschließend war die Gruppe „Fellblech“ an der Reihe, ein buntes Ensemble an Instrumenten aus Fell (Trommeln) und Blech (Blasinstrumente), das die Zuschauer mit einer guten Mischung aus afrikanischen und rockigen Klängen sowie dem Jazz-Klassiker „Fever“ begeisterte. Wer mehr hören möchte: Das Ensemble spielt am 27. Juni im Rahmen des Kultursommers Main-Kinzig-Fulda einen ganzen Abend lang im Schloss Philippsruhe in Hanau. Nach einer Zugabe ging es mit Akustik-Gitarre und souligen Stimmen weiter mit der Band „Cantabulous“, die es erst seit Oktober letzten Jahres gibt und die erst ihren zweiten Auftritt hatte, was das Publikum überhaupt nicht merkte und begeistert bei den bekannten Popsongs mitklatschte. Ein Nachbar mit angrenzendem Garten machte es sich mit zwei Freunden kurzerhand mit ein paar Stühlen auf dem Rasen gemütlich und genoss somit beste Sicht auf das Geschehen auf dem Bauvereins-Parkplatz. „Ich hätte nicht gedacht, dass in Sindlingen so etwas los ist“, sagte Ingrid Hampl, die im Dezember letzten Jahres von Rheinland-Pfalz nach Sindlingen zog. „Die Sindlinger sind wirklich nette Leute und das Musikfest ist eine gute Idee und für mich eine super Möglichkeit, die Menschen und den Ort kennenzulernen“, erklärte sie begeistert.
Bei der nächsten Station wurde es fetzig. Die Hip-Hop-Tanzgruppe „Hinnerhaus Crew“ zeigte erst ihr tänzerisches Können auf dem Hof der katholischen Kita St. Kilian, bevor Trainer und Tanzlehrer Hicham Mohib das Publikum aufforderte mitzutanzen. Mehr als 20 Frauen und Männer jeden Alters machten die einfachen Schrittkombinationen nach und tanzten mit. Im Anschluss schlugen „Freylax“ ruhigere, dennoch lebhafte Töne an. Mit Klarinette, Keyboard und Akkordeon spielten Daniel Bauer und Xaver Ludewig Klezmer-Musik, eine Art jüdischer Volksmusik.
Die restlichen Spielorte lagen im Sindlinger Süden. Ein Großteil der Besucher spazierte oder radelte gemütlich zu den nächsten Schauplätzen, für alle anderen, die nicht so mobil waren, bot Quartiersmanagerin Marja Glage ein Bus-Shuttle an.
Die „Bierlandschrummler“ spielten im Hof der Elektrobaufirma Schmitt eine bunte Mischung aus Rock- und Countrymusik, die das Publikum motivierte, bei den bekannten Hits, wie zum Beispiel dem Bob Dylan-Klassiker „Mighty Quinn“, mitzuklatschen und zu singen. Auch hier zeigte die „Hinnerhaus Crew“ nochmal ihre tänzerische Vielfalt. „Ich finde die super“, sagte Jolanda Schütz über die Tanzgruppe. „Die Idee dieses Festes ist toll. Endlich kommen die Leute mal raus. Es ist ja sonst so selten etwas in Sindlingen“, freute sie sich über den erlebnisreichen Tag. Martina Grünsfelder pflichtete ihr bei und lobte: „Hier ist für jeden etwas dabei“.
Nur ein paar hundert Meter, weiter im Hof der Vorsitzenden der Arbeiterwohlfahrt, Friedel Frankenberger, saßen die Gästen gemütlich bei Kaffee und Kuchen unter Pavillons und hörten den Country- und Schlager-Klängen des „Himmelblau Duos“ zu. Im Anschluss gab es etwas klassischere Töne von dem Duo „Das Musikpräsent“. Die klare Stimme der Sängerin bei „Somewhere over the rainbow“ hörte man schon von der Straße aus.
Mit Blues, Pop und Rock ging es währenddessen in der Hermann Brill-Straße mit der „Downstairs Rockband“ weiter. Sie präsentierte mit verschiedenen Gitarrenklängen, Bass, Saxophon, Blues-Harp, Drums und Sängerin Melli unter anderem Hits wie „Valerie“ von Amy Winehouse. In einer kurzen Pause zeigte die „Hip Hop Dance Crew“ des evangelischen Jugendclubs ihren einstudierten Tanz, von dem auch gleich eine Zugabe gefordert wurde. Im Anschluss gab Trainer Jhon ein Breakdance-Solo.
Dicht gedrängt standen die Zuschauer später auf dem Platz vor der katholischen Kirche St. Dionysius, als das „Harmonika-Orchester“ eine Kostprobe aus seinem breiten Repertoire bot. Abgelöst wurde das Orchester von dem Duo „Rovin‘ Folk“ (Ali und Claudia Schmidt), das Folksongs zum Besten gab – bis es das laute Läuten der Kirchenglocken um 18 Uhr alles übertönten. Im Anschluss formierte sich der Frauenchor Germania Frauenchor auf den Stufen der Kirche. Vorsitzende Traulinde Peters begrüßte das Publikum und stellte den neuen Chorleiter Michael H. Kuhn vor. „Es ist der erste Auftritt seit dem Chorleiterwechsel“, erzählte sie. Der Chorleiter selbst moderierte und ermunterte interessierte Zuhörerinnen, gerne dem Chor beizutreten. Das Publikum war begeistert von der Darbietung und spendete großen Applaus.
Zum krönenden Abschluss fanden sich die Zuschauer im Hof der Kita St. Dionysius ein, wo das Rockorchester der Heinrich-Böll-Schule spielte. Mit dem Sindlinger Viktor Gesiarz und dem Musiklehrer Michael Moje spielte die Band einen guten Mix aus den Hits der letzten Jahre sowie einige Eigenkompositionen. Bei guter Stimmung, Würstchen vom Grill und Getränken fand das Musikfest ein schönes, spätes Ende. Der Hof war so voll, dass die Zuschauer zum Teil bis auf die Straße standen. Niemand wollte nach Hause. Am Ende löste ein Teil der „Bierlandschrummler“ spontan das Rockorchester ab und es wurde noch bis weit nach 22 Uhr gefeiert.
Das Publikum war rundum begeistert: „Wirklich eine tolle Idee“, „Endlich mal was los in Sindlingen“, „Das wird es hoffentlich jetzt jedes Jahr geben“ lauteten Kommentare. An Inge Gesiarz soll es nicht liegen: „Wir wollen es auf alle Fälle wieder machen“, sagt sie. Bleibt zu hoffen, dass auch dann wieder viele freiwillige Helfer, Musikgruppen und Gastgeber finden, um den schönen Tag in Sindlingen zu wiederholen.
Zu den Fotos von Elke Lamprecht

Fast überall stand das Publikum bei „Musik uff de Bass“ dicht gedrängt, so wie hier vor der katholischen Kirche St.Dionysius
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Aus unserer Druckausgabe:
Liebe Leser,
Sindlingen mag nicht der Nabel der Welt sein, aber es ist ein lebendiger Stadtteil. In den vergangenen Wochen war hier so viel los, dass die Redaktion die Berichte beim besten Willen nicht auf den üblichen acht Seiten unterbringt. Deshalb spendiert die Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe, die das Monatsblatt herausgibt, ausnahmsweise vier Seiten zusätzlich. Freuen Sie sich also auf zwölf Seiten Fotos und Berichte sowie Informationen und Angebote Ihrer örtlichen Geschäftsleute, Handwerker und Dienstleister.
Mit besten Empfehlungen,
Ihre FHH+G
Flohmarkt für Tanzkleider
Die Tanzabteilung des TV Sindlingen veranstaltet am Samstag, 21. Juni, von 12 bis 14 Uhr einen Tanzkleiderflohmarkt. Er findet im Mehrzweckraum der TVS-Sporthalle in der Mockstädter Straße statt. Alle vom Verein angebotenen Tanzkleider sind in einem sehr guten Zustand und können für eine Spende zu Gunsten der Kinderkrebsstation des Höchster Krankenhauses erworben werden.
Wer selbst Abendgarderobe, Tanzschuhe, Schmuck und ähnliches verkaufen möchte, kann sich dafür bei Ulrike Kastner (wkastner@online.de ) anmelden. Die Standgebühr hierfür beträgt drei Euro plus (nach Möglichkeit) einen Kuchen. Der Erlös aus der Standgebühr und dem dann hoffentlich gut bestückten Kuchenbuffet kommt ebenfalls der Kinderkrebsstation zu Gute. wk
Buchstütze
Euer getreue im Herzen
Silke Wustmann liest aus ihrem Buch „Frankfurter Liebespaare“
Romanze und Rosenkrieg und eine Liebe in Zeiten der Revolution: Silke Wustmann ließ in ihrer Lesung in der Stadtteilbücherei nichts aus. Die Historikerin und Kunsthistorikerin, die sich auf die Frankfurter Stadtgeschichte spezialisiert hat, las auf Einladung des Fördervereins Buchstütze vor etwa 35 Zuhörern aus ihrem Buch „Frankfurter Liebespaare“. Gitarrist Klaus Boll von den Frankfurter Naturfreunden besorgte den musikalischen Übergang zwischen den einzelnen Geschichten.
Die Entstehung des Werks ist den Kostümführungen zu verdanken, die Silke Wustmann (48 Jahre) regelmäßig anbietet. Im Westen ist sie als „Fräulein Fanny“ im Behring-Bau der früheren Hoechst AG, als „Frau Bolongaro“ im Höchster Bolongaropalast und als Höchster Schlossgeist „Gudula“ mit „Bären-Schorsch“ Mario Gesiarz, seines Zeichens Vorsitzender der „Buchstütze“, unterwegs. In der Innenstadt bietet sie ebenfalls Führungen an. Bei Recherchen dafür „bin ich immer wieder über Liebespaare gestolpert, die aber nicht zu den Themen der Führungen passten“, erklärt sie. Deshalb hat sie daraus eine neue zusammengestellt. Nach einer Liebespaare-Führung durch die Altstadt folgte häufig die Frage: Kann man das nachlesen? Nein, konnte man nicht. „Man müsste mal ein Buch darüber schreiben“, sagte sich Silke Wustmann und tat es. 2008 ist es erschienen, mittlerweile zum dritten Mal aufgelegt worden und auch als Hörbuch erhältlich.
Mehr als 30 Paare aus dem Raum Frankfurt und auch einige Legenden sind darin enthalten. Dabei handelt es keineswegs um rosarote Geschichten voller Romantik. „Häufig ist das Gegenteil der Fall“, sagte sie bei der Lesung. Bestes Beispiel: Der Rosenkrieg zwischen Clemens Brentano und August Bußmann zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Der Spross der Frankfurter Kaufmannsfamilie heiratete 1806 mit 29 Jahren und gegen den Willen der Familie die erst 16 Jahre alte August Bußmann. Die Hassliebe der beiden ist in zahlreichen Briefen und Beschreibungen dokumentiert. Sie trennen sich, vereinen sich, um dann nur noch schlimmer zu streiten, sind unfähig zusammen zu leben. 1810 reicht Brentano die Scheidung ein, 1811 macht er seinem Herzen Luft mit dem Gedicht „Wohlan – so bin ich Deiner los“.
Auch Annett Stoltze hat kein Glück mit ihrem Liebesleben. Die Schwester Friedrich Stoltzes verliebte sich in einen Freiheitskämpfer der Juli-Revolution 1830, den sie aber nie persönlich getroffen hatte. Er saß in Haft, sie unternahm mehrere Versuche, ihn zu befreien, stets vergeblich. Schließlich wurde Annett zu vier Wochen Arrest wegen „Konspiration“ verurteilt. Da sie zwischenzeitlich schwanger war von einem Mitstreiter, musste sie die Strafe erst nach der Geburt des Kindes, im Herbst 1835, absitzen. Sie erholte sich davon nie mehr so richtig und starb mit 27 Jahren im November 1840.
Doch es gab auch glücklichere Beziehungen. Ende des 16. Jahrhunderts verlobte sich der verwitwete Frankfurter Calvinist Johann Adolf von Glauburg mit Ursula Freher aus Nürnberg. Von ihm sind akribisch geführte Haushaltsbücher erhalten, von ihr Liebesbriefe, die sie dem „Herzlieben Junker“ im Jahr 1598 mit der Postkutsche sandte – „Euer getreue im Herzen – so lang ich leb“. „Es ist sensationell, so viele Details zu kennen aus einer Zeit, die so lange zurückliegt“, sagte Silke Wustmann. Über die Ehe selbst ist nicht viel bekannt. Dafür umso mehr über das glückliche Zusammensein von Otto von Bismarck und Johanna von Puttkammer. „Sie schätzten sich sehr, achteten und liebten einander“, sagte Silke Wustmann. Von 1851 bis 1859 lebte die Familie des späteren Reichskanzlers in Bockenheim. Johanna starb 1894 nach über 47 Jahren Ehe. Als Otto 1898 auf dem Sterbebett lag, lautete sein letztes Gebet: „Gib, dass ich meine Johanna wiedersehe“. hn
Frankfurter Liebespaare: Romantisches und Tragisches aus 1200 Jahren Stadtgeschichte von Silke Wustmann, ISBN: 978-3-938783-15-3, 16,90 Euro, B3 Verlag.

Von Freud und Leid früherer Liebespaare erzählte Silke Wustmann bei einer Lesung in der Stadtteilbücherei. Foto: Michael Sittig
Germania Männerchor
Mit Katz und Karpfen zum letzten Konzert
Sängergruppe Süd-West löst sich auf – Germania singt das Finale
Mit einem letzten Auftritt verabschiedete sich die Sängergruppe Süd-West von der Bühne. Die Untergruppe des Sängerkreises Frankfurt, der auch der Sindlinger Gesangverein Germania angehört, hat sich aufgelöst. Gleiches gilt für die Untergruppe Nord-Ost. Grund ist die stetig sinkende Zahl der Chöre in Frankfurt. Künftige Chorkonzerte wird der Sängerkreis, in dem rund 60 Frankfurter Chöre zusammengeschlossen sind, direkt veranstalten.
Während andere Chöre schrumpfen und altern, widersteht die Sindlinger Germania diesem Trend. Die rund 60 aktiven Sänger des Männerchors haben mehrere junge Stimmen in ihren Reihen, die Dirigent Hans Schlaud genauso formt und fördert wie die der alten Hasen, mit denen er zum Teil seit fast 50 Jahren zusammenarbeitet. Kein Wunder also, dass der Chor stets beeindruckt. Auch beim Abschiedskonzert der Sängergruppe Süd-West bildete die Germania den Höhepunkt am Ende des Programms. Zuvor traten der gemischte Kammerchor Nied, der Männergesangverein Eintracht Zeilsheim, der Männer- und Frauenchor Niederrad, der gemischte Chor Bird’s Talk Vokal Jazz Ensemble Frankfurt, die Chorgemeinschaft Griesheim zusammen mit dem Chor Concordia sowie der Frauenchor der Unterliederbacher Liedertafel, genannt „Worzel“, auf. Der Frauenchor der Germania hatte abgesagt. Nach dem Dirigentenwechsel und der Aufnahme neuer Sängerinnen sei die Gruppe noch nicht so weit, in der Öffentlichkeit aufzutreten, befand der Chor.
Trotz des ein wenig traurigen Anlasses war es ein vergnügtes Konzert mit der ganzen Bandbreite der Chormusik. Kirchliche Lieder, Volkslieder, englische Titel und lustige Beiträge wie „Ein Likörchen für das Frauenchörchen“ wurden im Haus Gallus gesungen, dazu Klassiker wie „Wochenend und Sonnenschein“ oder „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“. Der Germania-Männerchor bot vier Stücke dar, mit denen er erst vor kurzem als Teil des Konzertchors Hans Schlaud in Wiesbadener Kurhaus geglänzt hatte: Veronika, der Lenz ist da, Die Katz, die lässt das Mausen nicht, Benia calastoria (Das Tal in den Bergen) und Das Huhn und der Karpfen. Das begeisterte Publikum spendete reichlich Applaus und verlangte zwei Zugaben. hn
HSG Sindlingen/Zeilsheim
Kleine groß am Ball
Rund 100 Teilnehmer beim Handball-Miniturnier
Ab etwa sechs Jahren können Kinder Handball spielen. Für sie gibt es noch keine Punktrunde, es geht vielmehr ums spielerische Ballspielen in der Gemeinschaft. Für ein bisschen Wettbewerb sorgt eine Turnierrunde, die die verschiedenen Vereine mit Mini-Handballern organisieren. Vor kurzem war die Handballspielgemeinschaft Sindlingen/Zeilsheim Gastgeber. Trainer und Eltern bauten einen Bewegungsparcours auf und richteten ein Minihandballfeld mit verkleinerten Toren und kurzen Wegen ein – passend für die etwa 100 Steppkes von fünf bis acht Jahren, die an dem Spieltag in der TVS-Halle teilnahmen.
Nach dem gemeinsamen Aufwärmen mit Luftballons starteten die Spiele und die vielen Zuschauer konnten sich davon überzeugen, dass auch die Kleinsten schon mit großem Eifer bei der Sache sind. Die Mannschaft der HSG präsentierte sich toll und verlor im Verlauf des Tages nur ein Spiel, freut sich Betreuer Stefan Bocklet. Am 23. Februar sind die Kleinen wieder aktiv. Sie beteiligten sich ab 10 Uhr am Turnier in Idstein.
Bedanken möchten sich die Trainer bei den vielen Helfern an den Stationen, bei den Schiedsrichtern und den „Servicekräften“ an der Verkaufstheke, sagt Bocklet. Das nächste eigene Turnier der HSG-Miniminis im Alter von fünf bis sechs Jahren findet am 23. März ab 10 Uhr in Sindlingen statt. simobla
Hessischer Verdienstorden für Alfons Gerling
Nach Beendigung seiner politischen Laufbahn wurde Alfons Gerling im Mai noch einmal nach Wiesbaden in die Staatskanzlei gerufen. Dort verlieh Ministerpräsident Volker Bouffier dem langjährigen CDU-Landtagsabgeordneten den hessischen Verdienstorden. Die Auszeichnung ist eine Anerkennung für Gerlings große Verdienste in der Landes- und Kommunalpolitik sowie sein ehrenamtliches Engagement für seine Heimatstadt Frankfurt und Hessen. Der Zeilsheimer Gerling setzt sich seit mehr als vier Jahrzehnten in verschiedenen Bereichen für seine Mitmenschen ein. Nun, da er stramm auf die 70 zugeht, zog er sich aus der Politik zurück. Zu seinem Abschiedsempfang im Januar fasste die Stadthalle kaum die vielen Freunde und Wegbegleiter, die ihm persönlich noch einmal die Hand schütteln wollten. Darunter auch viele Sindlinger. Wenn Gerling nun auch nicht mehr auf der politischen Bühne steht, ist er doch immer noch für andere da. „Ich habe mich stets um Verlässlichkeit, Offenheit und Glaubwürdigkeit bemüht und wollte das in mich gesetzte Vertrauen nicht enttäuschen“, sagt er: „Ich habe jetzt im Ruhestand keineswegs die Absicht, mich von allem zurückzuziehen, sondern möchte meine Ehrenämter, die ich jetzt noch innehabe, auch noch einige Zeit weiterführen und für meine Mitmenschen dasein.“ simobla

Verdienstorden am Halse: Alfons Gerling