Category: Januar

Bäumchen umgefahren

Bäumchen umgefahren

Ein neu gepflanzter Baum an der Ecke Allesinastraße/Huthmacherstraße hat nicht lange überlebt. Kurz vor dem dritten Advent hat ihn ein Lastwagen umgenietet. Dabei wurden auch die hölzernen Stützpfosten und die Metallpoller beschädigt. Ein Anwohner informierte CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin, der daraufhin die Stadt verständigte und darum bat, den Trümmerhaufen noch vor den Feiertagen reparieren zu lassen.

Kinderfastnachtsumzug am Rosenmontag

Kinderfastnachtszug

Am Rosenmontag (16. Februar) richtet der Sindlinger Karnevalverein zum 14. Mal den Frankfurter Kinderumzug aus. Je mehr Gruppen mitmachen, desto schöner wird er. Wer teilnehmen möchte, kann sich bei Zugmarschall Michael Czich unter der Nummer 0176 729 059 80 informieren und anmelden. hno

Viele Fragen, keine Antworten

Falsche Antwort, keine Antwort, Widersprüche

Verärgerte Ortsbeiräte fordern umgehende Information

Die Wochen des Parkverbots vor ihren Türen haben die Anwohner der Edenkobener Straße und des Paul-Kirchhof-Platzes ganz gut überstanden. Sie hatten einen Ersatzparkplatz in der Nähe zur Verfügung gestellt bekommen. Wie sich die Verkehrsführung gestaltet, wenn die Ludwig-Weber-Schule abgerissen und neu gebaut wird, ist offen.
Der Vorschlag von Anwohnern und SPD-Ortsbeirat Claus Lünzer, den Baustellenverkehr über die Straße zur Internationalen Schule und einen Stichweg aufs Gelände der Ludwig-Weber-Schule zu führen, sei nicht durchführbar, sagen Roland Hatz vom Hochbauamt und Frank Groos vom Stadtschulamt. Dadurch würde die Internationale Schule (ISF) zu stark beeinträchtigt und die Logistik sei schwierig. Wenn morgens und nachmittags Schüler gebracht und geholt werden, verträgt sich das nicht gut mit dem Baustellenverkehr.
Außerdem plane die ISF selbst einen Erweiterungsbau auf ihrem Gelände. Bereits am 12. Januar sollen komplette „Raumzellen“ angeliefert werden, aus denen die private Schule ein zusätzliches Gebäude errichten lassen will.
Das steht im Widerspruch zu einer Aussage, die Claus Lünzer zitiert. In einem Gespräch habe ihm das Management der Internationalen Schule mitgeteilt, dass dort keine Bauarbeiten stattfänden.
Viele Fragen, keine Antworten. Das ärgert die Ortsbeiräte. Sie nahmen in der Dezember-Sitzung Claus Lünzers Antrag an, wonach sich der Magistrat umgehend mit der Internationalen Schule in Verbindung setzen und eine Lösung finden soll, wie der Baustellenverkehr über deren Gelände geführt werden könnte, um die Siedlung zu entlasten. Außerdem wollen die Ortsbeiräte wissen, warum die Informationsveranstaltung, um die sie parteiübergreifend gebeten hatten (Brief des Ortsvorstehers vom September diesen Jahres), nicht zustande kam und bis heute nicht einmal eine Antwort erfolgt ist.
Und wie um das Fass zum Überlaufen zu bringen, führen sie an, dass ihnen der Magistrat auf eine frühere Anfrage hin eine Begründung gegeben hat, „die offensichtlich nicht den Tatsachen entspricht“. Damit ist die Antwort gemeint, dass das Grundstück, über das der Baustellenverkehr geführt werden könnte, in Erbbaurecht vergeben sei und die Internationale Schule auf ihrem Gelände ebenfalls umfangreiche Baumaßnahmen durchführe und deshalb eine privatrechtliche Nutzungsvereinbarung zwischen der Stadt und dem Schulträger nicht möglich sei (wir haben berichtet).
Das fanden die Ortsbeiräte unbefriedigend. Der Ortsvorsteher schrieb deshalb einen Brief an Bildungsdezernentin Sarah Sorge und bat darum, die Sache mit dem Ortsbeirat, den Anwohnern sowie Vertretern der Internationalen Schule und der Ludwig-Weber-Schule auf einer Informationsveranstaltung zu erörtern und möglichst nach einer Lösung zu suchen. „Dieser Brief wurde bis heute nicht beantwortet“, stellt der Ortsbeirat fest.
Das Management der ISF habe auf seine Frage hin erklärt, dass von Seiten des Bildungsdezernats oder Schulamts bisher niemand an sie herangetreten sei und auch keine Bauarbeiten auf dem Schulgelände stattfänden. Außerdem sei die Internationale Schule in der Sache selbst durchaus kooperativ und zu Gesprächen bereit, um an einer Lösung im Sinne der Anwohner mitzuarbeiten, berichtet Claus Lünzer.
Er erwartet, dass die Bildungsdezernentin jetzt unverzüglich handelt. Für den Bau des Grundschul-Provisoriums kommt zwar jedwede Reaktion zu spät, die Sache ist ausgestanden. Aber wenn es erst mal mit Abriss und Neubau losgeht, treten die gleichen Probleme auf. Es solle also ein Weg gefunden werden, die LKWs aus dem Wohngebiet herauszuhalten.
Unabhängig davon sei das Verhalten von Sarah Sorge nicht in Ordnung. „Dass die Dezernentin einen Brief eines Ortsvorstehers, der sich eines dringlichen und berechtigten Anliegens der Bürgerinnen und Bürger annimmt, ignoriert und einfach nicht beantwortet, ist völlig unverständlich und nicht akzeptabel“, schreibt Claus Lünzer.

Germania ehrt treue Mitglieder

Germania ehrt treue Mitglieder

Bei der traditionellen Jahresabschlussfeier ehrte der Gesangverein Germania seine Jubilare. Nachdem Vorsitzender Jochen Dollase die Gäste begrüßt hatte, dankte er zunächst den Sängern des Männerchors und Dirigent Hans Schlaud für den Einsatz im vergangenen Jahr. Zuletzt war der Chor für die Stiftung Leberecht der Frankfurter Neuen Presse im Einsatz gewesen. Die Männer sangen auf der Fressgass, um für die Hilfsorganisation zu sammeln. Bei Festen stehen sie im Schichtdienst selbst hinter der Theke und bewirten Besucher, beim Jahresabschluss übernahmen das die Damen vom Frauenchor Germania. So startete die Gesellschaft in einen vergnüglichen Abend.
Geehrt wurden Herbert Dotzauer für 50 Jahre aktives Mitsingen, Manfred Huthmacher und Karl-Heinz Grau für 50 Jahre passive Mitgliedschaft sowie Rüdiger Kaus, Marcel Schmitt, Albrecht Fribolin, Gerald Bechtold, Walter Hansen, Frank Weber, Markus Röttger und Heinz Dieter Gleiß für jeweils 25 Jahre Unterstützung des Gesangvereins Germania. JoDo

Die Jubilare der Germania: Karlheinz Grau, Vorsitzender Jochen Dollase, Manfred Huthmacher, Rüdiger Kaus, Marcel Schmitt, Albrecht Fribolin, Vorstandsmitglied Hans Riegelbeck und Herbert Dotzauer

Die Jubilare der Germania: Karlheinz Grau, Vorsitzender Jochen Dollase, Manfred Huthmacher, Rüdiger Kaus, Marcel Schmitt, Albrecht Fribolin, Vorstandsmitglied Hans Riegelbeck und Herbert Dotzauer        Foto: Germania

 

Von Bank bis Baugebiet ist vieles in der Schwebe

CDU Sindlingen

Von Bank bis Baugebiet ist vieles in der Schwebe

Ortsvereinsvorsitzender Albrecht Fribolin zieht Bilanz

Das Jahresende ist stets ein gute Gelegenheit, Bilanz zu ziehen, findet der Sindlinger CDU-Vorsitzende, Ortsbeirat Albrecht Fribolin. Er berichtet in Kurzform über die Aktivitäten der CDU Sindlingen, Anträge und Anregungen, die an die Stadtverwaltung im Römer gerichtet wurden. Er dankt allen Bürgern, die mit Hinweisen dazu beigetragen haben, Mängel im Stadtteil zu erkennen und Verbesserungen durchzusetzen.
Hier eine Auflistung von Maßnahmen mit Hinweisen zum Stand der Dinge:

– Die Sanierung des Sindlinger Kreisels ist endlich vom hessischen Verkehrsminister zugesagt und wird voraussichtlich im Frühjahr 2015 ausgeführt.

– Der Ausbau der sogenannten Baustraße von Hattersheim bis zur Okriftelerstraße, die bisher nur vom Andienungsverkehr des Klärwerks genutzt werden darf, wurde angeregt. Eine Planung soll im kommenden Jahr dem Ortsbeirat vorgelegt werden.

– Die Erneuerung der Bürgersteige zwischen Lehmkautstraße und Hotel Post wurde ausgeführt und die bestehenden Stolperstellen im Bereich der Haltestelle, die zu einigen Stürzen führten, beseitigt.

– Die Prüfung des Grünflächenamtes, ob die demontierte Eichen-Rundbank auf dem Friedhof im Bereich des Ehrenmals aufgestellt werden kann, ist noch nicht abgeschlossen. Ein entsprechender Ortsbeiratsantrag wurde gestellt. Die Umsetzung soll 2015 erfolgen.

– Unterstützung der Schulgemeinde der Ludwig-Weber-Schule auf Sanierung oder Neubau der Schule wegen gravierender Baumängel.

– Eine Sanierung der maroden Begrenzungsmauer und der Eingangstore vor der Turnhalle der Meisterschule wurde im Ortsbeirat beantragt.

– Am Mainufer wurde eine weiterer Sitzplatz angelegt. Die Maßnahme wurde mit Mitteln des Ortsbeirates ist finanziert.

– Die Neugestaltung des Kirchplatzes vor St. Dionysius wird weiterhin verfolgt. Die Maßnahme ist in der Prioritätenliste des Magistrats aufgeführt und befindet sich in der Vorplanung.

– Der Bereich des Mainufers am Feierabendweg zwischen Werksbrücke und Villa Meister soll renaturiert werden (Stichwort: „Copacabana“). Entsprechende Maßnahmen hat der Regierungspräsident genehmigt. Einzelheiten wurden bereits vom Umweltamt dem Ortsbeirat vorgestellt. Die Realisierung soll voraussichtlich 2015/2016 beginnen.

– Die Entwicklung des Baugebietes Sindlingen-Süd wurde vom Magistrat zurückgestellt. Im Zusammenhang mit der Planung eines neuen Baugebietes in Sindlingen-Nord setzt sich die CDU mit Nachdruck für eine ausgewogene Bauplanung mit privatem und sozialem Wohnungsbau sowie den Erhalt der Sportanlagen am Kreisel und der Kleingartenanlage ein.

– Errichtung eines Weges zur Sporthalle des Turnvereins Sindlingen zur Sicherung des Schulwegs der Meisterschüler ist in der Planung. Der notwendige Grundstückserwerb läuft.

– Für den Sindlinger Friedhof wurde die Anlage von pflegeleichten Rasengrabstätten beantragt. 2015 wird das Friedhofsamt ein Konzept zur Neuordnung des Sindlinger Friedhofs vorlegen und die Anregungen berücksichtigen.

– Der Rad- und Fußweg zwischen Gustavsallee und dem Wendehammer an der Farbenstraße (Loch) wurde wetterfest asphaltiert. Ein weiteres Teilstück ist zur Sanierung vorgesehen.

– Anregungen zur Sicherung des öffentlichen Zugangs zum Park der Villa Meister, Erhalt von Reithalle, Reitställen und der Gastronomie der Orangerie.

„Die CDU Sindlingen bedankt sich bei allen Sindlinger Bürgern für Tipps und Hinweise auf Brennpunkte im Stadtteil. Gerne sind wir auch im Jahr 2015 wieder ein zuverlässiger kommunalpolitischer Partner der Bürger und Vereine“, erklärt Albrecht Fribolin.
Im Namen des CDU-Stadtbezirksverbands Sindlingen wünscht er den Lesern des Monatsblatts alles Gute im Neuen Jahr.

Der neue Sitzplatz am Mainufer geht auf eine Initiative des CDU-Ortsbeirats und – Vorsitzenden Albrecht Fribolin zurück.

Der neue Sitzplatz am Mainufer geht auf eine Initiative des CDU-Ortsbeirats und – Vorsitzenden Albrecht Fribolin zurück.

Eine von Frankfurts holprigsten Kreuzungen: der Sindlinger Kreisel. Nächstes Jahr soll er saniert werden, kündigt Albrecht Fribolin an. Fotos: Michael Sittig

Eine von Frankfurts holprigsten Kreuzungen: der Sindlinger Kreisel. Nächstes Jahr soll er saniert werden, kündigt Albrecht Fribolin an. Fotos: Michael Sittig

Ohne die Frauen geht gar nichts

Sindlinger Karnevalverein

Ohne die Frauen geht gar nichts

Frauengruppe stemmt jedes Jahr die Weibersitzung und ist auch sonst unverzichtbar

Früher wirkten sie eher im Hintergrund. Sie nähten Kostüme, schmierten Brote für die Sitzungen und organisierten Feiern und Stände beim Weihnachtsmarkt und anderen Stadtteilfesten. Auch bei den Umzügen lief die Frauengruppe des Ersten Sindlinger Karnevalvereins mit. 2002 aber nahmen die Damen das närrische Zepter selbst in die Hand und richteten zum ersten Mal eine „Weibersitzung“ aus.
„Anfangs gab es Widerstände. Man dachte, dass da niemand kommt“, erinnert sich Roswitha Adler. Der heutige Vorsitzende Michael Streubel ermunterte den Vorstand schließlich, die Frauen mal machen zu lassen. „Wir hatten viele Ideen und der Andrang war riesengroß“, erinnert sich die Sitzungspräsidentin. Im Gemeindezentrum St. Kilian feierten 120 „verrückte Weiber“ ausgelassen Fastnacht. Die Sitzung war von Anfang an als „Hausfrauensitzung“ ausgeschrieben. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Noch immer tragen Rosi Adler, Henni Bender und Karin Krock als Dreierrätinnen Kittelschürzen und Putzschwämmchen, wenn sie zur Weibersitzung bitten. Die Gäste kamen anfangs ebenfalls zu 90 Prozent in solcher Aufmachung. Heute dagegen tragen sie, was ihnen gefällt.
Die Vorbereitung für die Sitzung beginnt im Frühsommer des Vorjahres. „Wir treffen uns reihum, jede bringt etwas zu Essen oder Trinken mit, und wir sammeln Ideen“, berichtet Christa Hauff. Weil keine richtig singen kann, haben sich die Fastnachterinnen auf Playback-Auftritte spezialisiert. Zu Musik vom Band treten sie in verschiedensten Verkleidungen auf, sind mal „Dschingis Khan“, mal die „Zuckerpuppe aus der Bauchtanzgruppe“. Traditionell beginnt das Programm mit dem Lied „Das bisschen Haushalt“. Auch der „Altentanz“ darf nicht fehlen. Weitere Tänze steuern die Garden des Vereins und das Männerballett bei. Büttenreden dürfen gerne ein bisschen unter die Gürtellinie gehen, aber es sollen nicht zu viele sein. Die Sitzung hat eindeutig Party-Charakter.
Daran hat sich auch mit dem Umzug vor vier Jahren ins Gemeindezentrum St. Dionysius nichts geändert. Hier wie dort besorgen die Herren von Bautrupp und Männerballett – als dralle Damen verkleidet – die Bewirtung. Bis das Programm beginnt, haben alle Besucherinnen schon die ersten Speisen vertilgt und Getränke genossen. Je länger der Abend, desto ausgelassener die Stimmung. Dazu trägt auch der jährliche Höhepunkt bei, die Gruppe „Dancing Desaster“ aus Okriftel. Die Leichtathleten mit ihrer akrobatischen Show gehören seit 2003 fest zum Programm und verdanken den Sindlingerinnen gewissermaßen ihre karnevalistische Karriere. „Ich habe sie in Okriftel bei den „Wilden Weibern“ gesehen und gefragt, ob sie nicht auch bei uns auftreten wollen“, berichtet Rosi Adler: „Sie waren ganz baff, dass jemand sie haben wollte“. Längst ist die Gruppe um Trainer Christian Seelmann rundum für Auftritte begehrt. Den SKV-Frauen halten die Sportler aber die Treue.
Nach Programmende gehen die Fastnachterinnen noch lange nicht heim. Sie tanzen zur Musik – bislang vom Alleinunterhalter, in diesem Jahr vom Band. Bei aller Feierfreude wird aber nie jemand ausfallend, es gibt keine Prügeleien und wenn die Musik endet, gehen sie friedlich heim, lobt Heike Herzig die Gäste. So ist es kein Wunder, dass sich die Frauengruppe auch diesmal wieder mächtig ins Zeug legt, um am Samstag, 7. Februar, eine schöne Weibersitzung (mit dem musikalischen Schwerpunkt auf „Ballermann“-Stimmungsliedern) auf die Beine zu stellen. Das fällt allerdings zunehmend schwerer. Um Nachwuchs ist es schlecht bestellt. Die Jüngste ist Anfang 40, die meisten Mitglieder der Frauengruppe befinden sich in den Fünfzigern. Zieht man den dreiköpfigen Sitzungsrat ab, bleiben nur neun Aktive, die das Programm mit den vielen Kostümwechseln stemmen. Trotzdem tun sie es jedes Jahr aufs Neue – weil es Spaß macht und um das Brauchtum zu pflegen. „Und wenn es losgeht, kommt immer noch das Kribbeln“, sagt Heike Herzig.
In der Prunksitzung des SKV am 31. Januar mischen die Frauen ebenfalls mit. Außerdem machen sie an Weiberfastnacht als Hexen die Sindlinger Lokalitäten unsicher. In der Endstation treffen sie die Herren vom Ehrensenat, die sich alle brav die Schlipse abschneiden lassen. Am Fastnachtswochenende marschieren die Frauen bei Umzügen in der Umgebung mit, am Montag beim Kinderumzug in Sindlingen. Am Fastnachtsdienstag fahren sie nach „Klaa Paris“ und sehen sich den Zug an. „Unser Entspannungstag“, sagt Elke Streubel. „Das ist auch mal schön, einfach nur Zuschauer zu sein“, ergänzt Heike Herzig. hn

Spaß an der Fastnacht und an der Gemeinschaft hat die Frauengruppe des Karnevalvereins. Foto: Michael Sittig

Spaß an der Fastnacht und an der Gemeinschaft hat die Frauengruppe des Karnevalvereins. Foto: Michael Sittig

Der große Nachbar macht vieles möglich

Infraserv

Der große Nachbar macht vieles möglich

21 Sindlinger Vereine profitieren von der zweiten Spendenrunde

So unterschiedlich wie ihre Interessen sind die Bedürfnisse der Vereine und Einrichtungen im Stadtteil. Dem einen fehlt eine Matte, dem anderen ein Instrument, der dritte braucht einen Computer, der nächste will seine Aktiven in einheitliche T-Shirts kleiden. Besondere Aufführungen gehen ebenso ins Geld wie die Ausbildung von Betreuern. Häufig tun sich die Kassenwarte schwer, solche Extras zu finanzieren. Verschlingt doch in den meisten Fällen der Regelbetrieb den Großteil der Einnahmen aus den Mitgliedsbeiträgen, sei es für die Hallenmiete, die Beschaffung von Verschleißmaterial oder Abgaben an Verbände. Umso dankbarer sind die Vereine, wenn ihnen ein Spender hilft.
Infraserv, die Betreiberfirma des Industrieparks Höchst, ist ein solcher. Im Rahmen eines Spendenkonzepts stellt das Unternehmen jedes Jahr rund 75 000 Euro für Projekte in der Nachbarschaft zur Verfügung. Dabei wechseln von Jahr zu Jahr die Stadtteile, die bedacht werden. 2014 kamen Sindlingen und Zeilsheim sowie – zum zweiten Mal – die Stadt Kelsterbach zum Zug.
Nach der ersten Vergaberunde im Frühjahr lud Infraserv kurz vor Weihnachten zur zweiten Runde ein. 52 Vereine und Einrichtungen hatten sich beworben, 39 erhielten vom Spendenbeirat einen Zuschlag, erklärte Jürgen Vormann, Vorsitzender der Geschäftsführung. Den Spendenbeirat bildeten in diesem Jahr die Vorsitzenden der Vereinsringe Sindlingen, Zeilsheim und und Kelsterbach, Andreas Rühmkorf, Bernd Bauschmann und Thorsten Schreiner, dazu Christina Oppermann und Wolfhart Burdenski von Infraserv sowie als Pressevertreter George Grodensky von der Frankfurter Rundschau. Sie achteten darauf, dass der Zuschuss nicht für den laufenden Betrieb verwandt wird, sondern im Idealfall dazu, neue Projekte anzugehen oder den Vereinen, Kindergärten, Schulen und weiteren Einrichtungen dabei zu helfen, ihre Aufgaben wahrzunehmen. „Wir möchten mit unserem Spendenkonzept das bürgerschaftliche Engagement im Frankfurter Westen unterstützen“, betonte Vormann.
Diesmal profitierten davon vor allem Sindlinger. 21 der 39 bewilligten Anträge stammten von ihnen. Kindergärten wurden ebenso bedacht wie die Grundschulen, das Kinder- und Jugendhaus und etliche Vereine freuten sich über Zuschüsse. In einem Fall jedoch wunderte sich Jürgen Vormann. „Was hat ein Aufsitzmäher mit einem Karnevalverein zu tun?“, fragte er. Ganz einfach: Der Erste Sindlinger Karnevalverein besitzt ein schönes, großes Außengelände mit 2000 Quadratmetern Wiese. Die müssen gemäht werden, erklärte Vorsitzender Michael Streubel.
Nächstes Jahr sind Nied und Sossenheim an der Reihe. Für Sindlingen, Zeilsheim und Kelsterbach gibt es in vier Jahren wieder die Gelegenheit, sich um Zuschüsse zu bewerben. hn

„Danke“, sagte Regina Schwab vom Frauenchor Germania Jürgen Vormann von Infraserv.

„Danke“, sagte Regina Schwab vom Frauenchor Germania Jürgen Vormann von Infraserv.

Zu wenig, zu einseitig

Katholische Gemeinde

Zu wenig, zu einseitig

Sternsinger lenken den Blick auf Unterernährung

„Segen bringen, Segen sein. Gesunde Ernährung für Kinder auf den Philippinen und weltweit!“ ist das Motto der diesjährigen Sternsinger-Aktion der katholischen Kirche. In den ersten Tagen des neuen Jahres waren auch in Sindlingen Kinder als Heilige Drei Könige unterwegs. Sie schrieben den Segensspruch „CMB“ (Christus manseonem benedicat – Christus segne dieses Haus) mit der Jahreszahl 2015 an die Türen und baten um Spenden für Kinder in Not. Diesmal sollte die Aktion den Blick vor allem auf jene lenken, die an Mangel- und Unterernährung leiden. Weltweit hat jedes vierte Kind nicht genug zu essen oder ist einseitig ernährt. Auf den Philippinen ist sogar jedes dritte Kind betroffen. Viele Menschen dort hätten, trotz der fruchtbaren Natur und der fischreichen Gewässer, keinen Zugang zu einer ausgewogenen Ernährung, schreiben die Initatoren des 57. Dreikönigssingens. Hauptursache dafür ist die verbreitete Armut.
So ernährten sich viele Familien ausschließlich von Reis, denn der ist günstig und macht satt. Die Sternsingeraktion stellt Lösungsansätze der Projektpartner auf den Philippinen vor. Dazu gehören etwa eine fachkundige Betreuung und Begleitung gefährdeter Kinder und Jugendlicher sowie schwangerer Frauen, ein Schulfach Ernährung und dieVersorgung durch ausgewogene Mahlzeiten.
Die Aktion stellt drei Projekte beispielhaft vor, die von den Sternsingern unterstützt werden. Zentral steht dabei die „Pastoral da Criança“; wörtlich übersetzt bedeutet das „Kinderpastoral“. Die Idee für das Programm stammt ursprünglich aus Brasilien (daher der portugiesische Name) und habe sich mittlerweile in 21 Ländern weltweit bewährt. Informationen zur Aktion und den Film über die Philippinen von Reporter Willi Weitzel gibt es unter www.sternsinger.de simobla

Zuschüsse von Ausbildung bis Zaun

Die Projekte im Einzelnen

Zuschüsse von Ausbildung bis Zaun
Fußballclub Viktoria – Ausbildung von Jugendbetreuern

Sindlinger Karnevalverein – Anschaffung eines Aufsitzrasenmähers

Förderverein Buchstütze der Stadtteilbibliothek Sindlingen/Zeilsheim – Anschaffung von Comics und Mangas für Kinder und Jugendliche
„Obwohl es uns erst seit anderthalb Jahren gibt, haben wir schon einige Projekte“, erklärte Vorsitzender Mario Gesiarz. „Anfang Dezember bieten wir in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendhaus, dem Jugendclub Sindlingen-Süd und dem Quartiersmanagement einen Comic-Workshop für Jugendliche an. Das haben wir der Aktivität unseres Fördervereins zu verdanken“, freute sich Büchereileiterin Annette Moschner.

Evangelischer Kindergarten – Wasserbahn auf dem Außengelände
„Die alte ist zehn Jahre alt und das Wasser ist versiegt“, erläuterte Pfarrer Ulrich Vorländer, der bei der Gelegenheit auch gleich die neue Leiterin des Kindergartens, Esther Schneider, vorstellte. Deshalb will die Einrichtung, die direkt neben der großen Farbwerksmauer im Lachgraben liegt, in neue Pumpen, Leitungen und einen Ausfluss mit Natursteinen investieren.

Fanfarenzug Frankfurter Herolde – Mitgliedergewinnung, zur Förderung kultureller und musikalischer Traditionen und Anschaffung von Instrumenten.
„Wir wollen vor allem Kinder und Jugendliche für uns gewinnen“, sagte Vorsitzender Volker Kohaut: „Wir sind nur 53 Mitglieder und wollen Nachwuchs für den Fortbestand der Traditionen heranziehen“. Damit auch Kinder aus ärmeren Familien mitmachen können, sollen Leihinstrumente aneschafft werden. Außerdem will der Verein solchen Kindern mit Zuschüssen helfen, an Fahrten, Musikwochenenden und speziellen Übungsstunden teilzunehmen.

Frauenchor Germania – Anschaffung eines transportablen Keyboards
„Mit unserem neuen Leiter haben wir überall Auftritte. Dafür wollen wir uns ein transportables Keyboard anschaffen“, sagte zweite Vorsitzende Regina Schwab.

Gesangverein Germania – Anschaffung von Sängermappen
In diesen Mappen transportieren die Sänger ihre Noten. „Da wir viel unterwegs sind, sind die alten ziemlich abgegriffen, ‚agesungen‘, könnte man sagen“, erklärte Vorsitzender Jochen Dollase.

Katholischer Kindergarten St. Dionysius – Anschaffung von Materialien für den ausgebauten Dachboden
„Wir haben ein wunderschönes Haus, hatten aber bislang keinen Bewegungsraum“, erläuterte Leiterin Kirsten Schiffer. Da Bewegung aber wichtig sei, haben die Erzieherinnen mit Unterstützung den Dachboden ausgeräumt und in einen Bewegungsraum umgewandelt. Nun fehlen nur noch die ziemlich teuren Materialien, um ihn richtig nutzen zu können.

Katholische Kirchengemeinde St. Dionysius/St. Kilien – Anschaffung mobiler Tore für Kinder- und Jugendgruppen für Beachvolleyball
„Die Sachen sind vor allem für unser Zeltlager gedacht“, führte Johannes Sittig von der Gemeinde aus: „Wir fahren jedes Jahr mit Kindern ins Zeltlager. Diesmal waren mehr als 70 Kinder und 20 Betreuer dabei“, berichtete er.

Kinder- und Jugendhaus – neuer Bezug für den Billardtisch im offenen Jugendclub
„Es gibt zwei Sachen, ohne die kann kein Jugendhaus bestehen“, sagte Leiterin Christina Göhre: „Tischkicker und Billardtisch“. Der Spieltisch ist in die Jahre gekommen, aber immer noch solide. Nur der Bezug muss erneuert werden, damit der Ball wieder rund läuft. „Sie glauben gar nicht, wie teuer so ein Stückchen Stoff ist“, freute sich die Leiterin über die Finanzspritze.

Krabbelstube Himpelchen und Pimpelchen – Anschaffung von Tischen und Bänken im Außenbereich
„Wir sind seit vergangenem Jahr zweigruppig und haben ein neues Außengelände, aber keine Gartenmöbel“, schilderte Alexia Müller den Anlass, sich erstmals um Aufnahme ins Spendenkonzept zu bewerben.

Ludwig-Weber-Schule – Anschaffung von Pausenkisten
„Bei uns gibt es die ‚bewegte Pause‘. Die Schüler leihen Geräte wie Fahrzeuge, Bälle und ähnliches aus und können sich damit bewegen“, erklärte ein Vertreter der Schule.

Meisterschule – Interkulturelle Reise in die gebaute Umwelt
Bei diesem Projekt arbeitet die Schule mit dem deutschen Architekturmuseum zusammen. An zehn Architekturtagen sollen sich Siebtklässler mit Konstruktion, Statik und weiteren Bau-Themen befassen und am Ende in einer Bauwoche einen eigenen Entwurf im Maßstab 1:1 auf dem Schulgelände realisieren, sagte der stellvertretende Schulleiter Rüdiger Angelstein.

Reiterverein Sindlingen – Begegnung von pflegebedürftigen älteren Menschen und Pferden zur sozialen Integration
„Wir arbeiten viel mit Kindern und Jugendlichen. Jetzt wollen wir etwas Neues versuchen: Die Begegnung von Vierbeinern und älteren Menschen mit Demenz“, erklärte Beate Kemfert vom Vorstand. Insbesondere die kleinen Ponys seien ideal fürs Knuddeln und Streicheln und aufgrund ihrer geringen Größe auch für Rollstuhlfahrer geeignet.

Sindlinger Heimat- und Geschichtsverein – Anschaffung eines Computers
„Unser Computer stammt noch aus der Zeit unserer Gründung 1996“, sagte Vorsitzender Dieter Frank. Das Programm Windows XP ist überholt. „Wir müssen modernisieren, wollen auch stärker ins Internet gehen“, erklärte Frank. Außerdem hat der Verein rund 900 000 Fotos aus dem Nachlass des früheren Ortsfotografen … erworben. Sie sollen eingescannt, archiviert und bewahrt werden.

TV Sindlingen – Anschaffung von Ving Tsun-Sportgeräten
„Unsere Ving-Tsun-Abteilung hat sich vor zwei Jahren gegründet und zählt schon 100 Mitglieder“, sagte Vorsitzender Michael Sittig. „Davon sind 60 bis 70 Kinder“, ergänzte Übungs- und Abteilungsleiter Kai Fischer, der mit Hilfe der Spende motivierende Geräte und hochwertige Schutzausrüstung für die Kampfsportabteilung erwerben will.

VdK-Ortsverband Sindlingen – Ersatzbeschaffung von Geräten nach einem Einbruch
„Aus unserem Lager im Bunker wurden bei einem Einbruch diverse Elektrogeräte gestohlen“, berichtete Edeltraut Straßenmeyer. „Wir freuen uns, dass wir nun Ersatz beschaffen können“.

Aktiver Donnerstag der katholischen Kirchengemeinde St. Dionysius – Anschaffung eines Flachbildschirmfernsehers und DVD-Players
„Wir sind ein offener Seniorenkreis und freuen uns über jeden, der zu uns kommt“, sagte Monika Schuhmann. Drei ehrenamtliche Helferinnen sorgen alle zwei Wochen am Donnerstag dafür, dass es den rund 50 Sechzig- bis Neunzigjährigen nicht langweilig wird. Ab und zu würden sie gerne mal einen Film sehen – dafür wird der Bildschirm mit Abspielgerät gebraucht.

Jugendfeuerwehr Sindlingen – Ausstattung mit einheitlichen Poloshirts.
„Wir sind zur Zeit 16 Mitglieder zwischen neun und 16 Jahren und wollen bei Veranstaltungen gerne einheitlich auftreten“, sagte der angehende Jugendwart Stephan Ade.

Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Sindlingen – Anschaffung einer faltbaren Präsentationswand und von Werbefahnen.

Kleingärtnerverein Sindlingen – Zuschuss für den reparaturbedürftigen Zaun.
„Wir haben da eine kleine grüne Oase“, sagte Kassierer Helmut Freier: „Nachdem wir vor fast 40 Jahren unseren angestammten Platz verlassen mussten, weil die Stadt Frankfurt dort ihre Schlammentwässerungsanlage gebaut hat, ist der Zaun um die Anlage nun genauso alt und muss erneuert werden“. hn

Freudige Gesichter: Zur Spendenübergabe der Firma Infraserv kamen Vertreter vieler Vereine aus Sindlingen, Zeilsheim und Kelsterbach. Fotos: Michael Sittig

Freudige Gesichter: Zur Spendenübergabe der Firma Infraserv kamen Vertreter vieler Vereine aus Sindlingen, Zeilsheim und Kelsterbach. Fotos: Michael Sittig

In der Bücherei – Januar

In der Bücherei

@ Wir zeigen’s Ihnen!
Eine Interneteinführung mit persönlicher Betreuung bietet die Stadtteilbibliothek am Donnerstag, 22. Januar, an. Von 9 bis 10.45 Uhr (Grundlagen) sowie 11 bis 12.45 Uhr (E-Mail) erfahren Interessierte, wie die modernen Medien funktionieren. Anmeldungen nimmt die Bücherei in der Bahnstraße 124 unter der Nummer 37 27 24 an.
Helden und Honk
Ständig wetteifern die drei Superhelden aus den Comics miteinander. Das nervt! Wie stiftet man sie zur Teamarbeit an? Drei Jungs haben eine gute Idee. „Die Superhelden und der blaue Honk“ heißt ein Buch von Sylvia Heinlein, mit dem am Dienstag, 20. Januar, die stadtweite Büchereiaktion „Buch auf – Meinung ab“ beginnt. Angesprochen sind Kinder ab acht Jahren, Beginn ist um 15 Uhr in der Stadtteilbibliothek.
Monstermäßig
„Auch Monster müssen schlafen“, das schildert Ed Vere in einem Buch für Kinder ab sechs Jahre. Im Bilderbuchkino geht Lesefreundin Renate Donges-Kaveh am Mittwoch, 21. Januar, 15.30 Uhr, gemeinsam mit den Kleinen der Frage nach: „Wenn es Monster gäbe und eines würde sich aufmachen, um dich zu besuchen, würde es dich dann fressen wollen?“

Comic-Ausstellung
Anfang Dezember fand in der Stadtteilbücherei Sindlingen ein Comic-Workshop mit Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren statt. Daraus ist eine Ausstellung entstanden, die bereits in den Räumen der Bücherei zu sehen ist. Die Stadtteilbibliothek öffnet nach der Weihnachtspause wieder am Dienstag, 6. Januar. Die Ausstellung wird offiziell am Freitag, 23. Januar, 16 Uhr eröffnet.

Kleine Eule
Kleine Eule ganz allein – von Chris Haughton
Im Bilderbuchkino der Stadtteilbücherei am Mittwoch, 4. Februar, geht es um eine „Kleine Eule ganz allein“. Chris Haughton schildert in dem Kinderbuch, wie eine kleine Eule schlafend vom Baum fällt und auf der Suche nach ihrer Mutter vom Eichhörnchen unterstützt wird. Lesefreundin Renate Donges-Kaveh lädt Kinder ab vier Jahren dazu ein, um 15.30 Uhr zum Bilderbuchkino in die Bücherei, Sindlinger Bahnstraße 124, zu kommen.

Schaf und Igel
„Wenn das Schaf ein Igel wär“: Das Buch von Marianne Dubuc über ein großes Kostümfest der Tiere steht im Mittelpunkt eines Nachmittags mit Lesefreundin Renate Donges-Kaveh am Mittwoch, 18. Februar, in der Bücherei. Ab 15.30 Uhr gibt es für Kinder ab vier Jahren erst die Geschichte, dann werden witzige Tierkostüme gebastelt. hn